Es ist mal wieder Zeit für Hausmannskost und für einen deutschen Klassiker, den man früher sicher noch viel häufiger auf den Tisch brachte, als heutzutage. Wenn ich meine verstorbene Mutter fragen könnte, würde sie sicherlich einiges über den Steckrübeneintopf zu erzählen wissen. Sie hat ohnehin immer die weltbesten Eintöpfe und Suppen gekocht.
Bis vor wenigen Wochen war mir die Steckrübe völlig fremd und ich hatte sie weder irgendwo entdeckt noch jemals zuvor gegessen. Dann fiel mir in einem Kochbuch von Tim Mälzer ein Steckrübenpüree auf, das ich kurz danach nachkochte.
Ich war vom Geschmack absolut überrascht und hätte gar nicht vermutet, wie fantastisch Steckrüben doch schmecken. Das war ein richtiges Wow-Erlebnis, weil es geschmacklich so neu war. Also habe ich kurzerhand alles über dieses Gemüse gelesen, Steckrüben eingekauft und mich an dem ersten Steckrübeneintopf meines Lebens versucht.
Falls dir die Steckrübe (noch) nicht so viel sagt, habe ich das folgende dazu im Netz gefunden.
Die Steckrübe ist eine Unterart des Rapses. Sie ist zu unterscheiden von der Speiserübe und gilt als typisches Wintergemüse. Steckrüben haben eine annähernd runde Form, eine grüne bis gelbliche, manche Sorten auch rötliche, derbe Schale und weißliches bis gelbes Fleisch mit einem herbsüßen, an Kohl erinnernden Geschmack.
Hinweise und Tipps zu den Zutaten
Die Wahl der Zutaten ist entscheidend für den Geschmack deines Eintopfs. Ich habe mich u.a. für die folgenden Zutaten entschieden.
- Gemüse
Steckrübe, Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln bilden die gemüsige Basis des Eintopfs. - Fleisch
Für meinen Steckrübeneintopf bereite ich Hackbällchen zu und gebe noch durchwachsen-geräucherten Speck mit hinein. Kassler, Bauchfleisch oder Mettenden wären auch eine gute Wahl. - Gewürze
Lorbeerblätter, Muskatnuss, Majoran, Pfeffer und Salz geben meinem Eintopf die Würze. - Flüssigkeit
Ich koche fast alle Suppe und Eintöpfe mit Geflügelbrühe. Das sorgt gleich von Beginn an für einen tiefen, salzigen Geschmack und schmeckt viel besser, als Wasser. Eine Gemüsebrühe funktioniert natürlich auch.
Neben diesen Zutaten brauchst du natürlich auch die Zutaten für die Hackbällchen und meine Geheimzutat Parmesanrinde! Dazu schreibe ich gleich noch kurz ein paar Worte.
Die genaue Zutatenliste samt Mengenangaben findest du wieder am Ende dieses Beitrags. Da kannst du dir das Rezept auch Ausdrucken lassen.
Was ist bei der Zubereitung des Steckrübeneintopfes zu beachten?
Ich liebe es, Suppen und Eintöpfe zu kochen. Das sind Gerichte, die einfach immer gelingen und die alle am Tisch glücklich machen. Wie Omas Kohlsuppe oder die geniale Kartoffelcremesuppe. Der Steckrübeneintopf gehört dazu.
- Ich würde empfehlen, die gewürfelte Steckrübe kurz in kochendem Wasser zu blanchieren (Flüssigkeit danach wegschütten), bevor du sie im Topf anschwitzt. Auf diese Weise lassen sich die Bitterstoffe der Steckrübe mildern.
- In einem italienischen Kochbuch habe ich gelesen, dass italienische Mamas Parmesanrinde für Suppen, Eintöpfe und Schmorgerichte verwenden. Sie kochen sie einfach in der Suppe / Eintopf mit. Ich habe es probiert und finde es super!
Mehr gibt es auch nicht zu beachten. Das ist das Schöne an der deutschen Hausmannskost. Einfach gemacht und wirklich lecker. Der Steckrübeneintopf ist mal wieder der beste Beweis dafür.
Das war es dann auch schon wieder für heute. Mein Steckrübeneintopf ist so ein einfaches, bodenständiges und leckeres Gericht, dass ich mir sicher bin, dass es dir auch gefallen wird.
Mir hat es sehr gut geschmeckt und ich habe offensichtlich ein Herz ♥ für die Steckrübe.
Solltest du mein Rezept nachgekocht haben, freue ich mich sehr über eine Bewertung. Klicke dazu auf die Sterne in der nachfolgenden Rezeptkarte. Natürlich freue ich mich auch immer über einen lieben Kommentar zu meinem Beitrag. Vielen Dank dafür. 🙂
Probiere auch unbedingt mal meine Kartoffelcremesuppe oder Omas Kartoffelsuppe. Omas Kohlsuppe ist auch traumhaft lecker, ebenso wie die Gulaschsuppe ungarische Art oder die DDR Soljanka.
Steckrübeneintopf mit Hackbällchen
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Rezept Zutaten
Steckrübeneintopf:
- 1 kg Steckrüben
- 600 g Kartoffeln, vorwiegend festkochend
- 500 g Möhren
- 2 Zwiebeln
- 2 Lorbeerblätter
- 1/2 TL Kümmel
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 Stück Parmesanrinde
- Rapsöl
- 1 Liter Gemüsebrühe, oder Geflügelfond
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
Hackbällchen:
- 500 g gemischtes Hackfleisch
- 1 Zwiebel, sehr fein gewürfelt
- 1 Ei, Größe M
- 1 1/2 TL scharfer Senf
- 4 Scheiben Toastbrot
- 50 ML Milch
- 2 EL Petersilie
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
- Rapsöl
Rezept Zubereitung
Steckrübeneintopf:
- Die Kartoffeln, Möhren und Steckrüben, schälen und in gleich große und mundgerechte Würfel schneiden. Die Zwiebel fein würfeln und den Speck in Scheiben oder Würfel (wie du magst) schneiden.
- Einen großen Topf auf mittlerer Hitze aufsetzen und heiß werden lassen. 1 EL Rapsöl hineingeben und den Speck knusprig auslassen. Speck herausnehmen und beiseitelegen.
- Im Speckfett die Zwiebeln glasig anschwitzen. Das gewürfelte Gemüse zufügen und zusammen mit den Lorbeerblättern 3-4 Minuten anbraten.
- Die Brühe angießen, die Parmesanrinde und den Speck zufügen und die Flüssigkeit leicht salzen und pfeffern. Eine gute Prise Muskatnuss zufügen und die Flüssigkeit aufkochen.
- Die Hitze auf kleine Hitze reduzieren und den Eintopf bei leicht geöffnetem Deckel ca. 30 Minuten köcheln lassen. Mit der Messerspitze prüfen, ob das Gemüse weich ist.
- Vor dem Servieren noch einmal mit Salz, Pfeffer und evtl. einer Prise Zucker abschmecken.
Hackbällchen:
- Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Das Toastbrot entrinden, würfeln und in Milch einweichen. Die Petersilie fein hacken.
- Eine Pfanne aufsetzen und auf mittlerer Hitze heiß werden lassen. Die Zwiebelwürfel hineingeben, leicht salzen und in etwas Rapsöl glasig andünsten. Beiseite stellen und leicht abkühlen lassen.
- Das Hackfleisch zusammen mit dem Ei, Senf, dem ausgedrückten Toastbrot, Petersilie sowie den abgekühlten Zwiebeln in eine Schüssel geben, salzen und pfeffern und alle Zutaten sorgfältig miteinander vermengen. Einen Probeklops formen und in etwas Rapsöl braten. Probieren und die Hackmasse bei Bedarf nachwürzen. Wenn alles passt, kleine Hackbällchen formen.
- 6 Minuten, bevor die Suppe fertig ist, die Hackbällchen bei mittlerer Hitze in Rapsöl braten. Vor dem Servieren kurz in die heiße Suppe legen.Alternativ die rohen Hackbällchen ca. 10-15 Minuten vor Ende der Garzeit in die Suppe geben.
Klasse Steckrübeneintopf. Ich mache es genau nach Deinem Rezept, nur mache ich die Mettbällchen aus frischer Bratwurst. Einfach den Darm ab und Bällchen formen.
Das ist auch immer sehr lecker mit der frischen Wurst. 🙂
Wir hatten heute Rinderrouladen mit dem tollen Fleisch von Rewe – haben super geschmeckt, immer wieder. Fünf Sterne
Vielen Dank Ingeborg. Das freut mich wirklich sehr, dass es euch so gut geschmeckt hat. 🙂
Steckrübeneintopf, megalecker. Allerdings kenne ich diese Variante nicht. Bei uns gibt’s den immer mit Kassler Bauch, den schnibbel ich am Ende als Einlage klein. Abgeschmeckt wird bei uns mit Majoran.
Ich bin aber gern bereit, diese Variante mal zu probieren 😊, klingt auch lecker.
Deine Variante mit Majoran und Kassler klingt auch ganz toll. Kann ich mir auch beides super dazu vorstellen. 🙂
Danke Malte.. Hab erst jetzt Deine Antwort gesehen.. Da kann man doch 1 x wieder sehen, warum die ältere Generation uns eines voraus ist, gell.. Die guten alten Gerichte.. Werde meinen Paps nachher grüßen. Der wird sich freuen. Tolle Rezepte hast Du auf Deinem Blog. 👍 Ich stöbere gern hier bei Dir.. Viele Grüße auch an Deine Ma..
Hallo Malte,
hab‘ schon öfters in Deinen Rezepten gestöbert und muß sagen.. Sie sind der Börner.. Dieser Steckrübeneintopf.. Der Hammer. Wie in meiner Kindheit bei Omma.. Wie zu Zeiten bei Muttern u wie auch seit Jahren bei mich bei. 🤗..
Mein Vater (mittlerweile stolze 93 Jahre alt, freut sich jedes Mal auf den 1-Topf). Ich kaufe immer frisch bei uns auf dem Wochenmarkt ein und koche einen großen Pott voll für ne ganze Kompanie. Hab ihn heute nur mit Beinscheibe u dicker Rippe gekocht. Aber mit einer grooooßen Portion Steckrüben 😉.. Koch‘ weiterhin so gut, ich liebe Deine Rezepte..
V lb Gr Susanne
Hallo liebe Susanne,
dein Kommentar macht mich sehr glücklich! Vielen Dank dafür. 🙂 Ich freue mich am meisten darüber, dass dein Papa sich auf den Eintopf freut. Ist bei meiner Mama (auch schon 86 Jahre) auch ähnlich und sowas ist schön. 🙂
Viele Grüße an den Papa!
Ich habe gerade den Steckrübeneintopf gemacht und bin pappsatt. Der Eintopf ist superlecker und ist sehr gut angekommen. Ich habe am Tisch noch Parmesan drübergestreut, passt hervorragend.
Sonst habe ich immer einen Bogen um die Steckrübe gemacht. Jetzt nicht mehr, dank diesem Rezept. Die Hackbällchen passen hervorragend, kann mir das aber auch gut mit Cabanossi vorstellen.
Das freut mich wirklich sehr Kirsten. 🙂 Dann ist die Steckrübe ja doch noch nicht tot, wie schön! Und ja, Cabanossi passt mit Sicherheit sehr gut dazu.
Gut, dass ich gerade auf dem Weg zum Wochenmarkt bin! Ich liebe Steckrüben. Leider ein wenig geachtetes Gemüse. Einkaufsliste ausgedruckt. So, und jetzt ab mit dem Einkaufskorb. Schönen Tach noch, Malte.
Hatte in meiner Abokiste Steckrüben ………… da gab es heute gleich diesen leckeren Eintopf.
Ein tolles Herbstessen 👍.
Sehr lecker das Rezept. Ich nehme gerne Cabanossi statt Hackbällchen…hmmmm
Cabanossi! Die habe ich ewig nicht mehr gegessen. Wird heute mal wieder gekauft. 🙂
Ich liebe Steckrüben. Früher nannte man sie hier ArmeLeuteEssen. Egal. Mir schmecken sie in allen Variationen.
Dein Rezept ist genau so auch meins, ich mache manchmal nur statt Hackbällchen mageren Schweinebauch, da habe ich gleich auch die Brühe.
Guten Appetit
wünscht, Edith
Schweinebauch für die Brühe zu verwenden ist eine gute Idee. Meine Mutter hätte sicher zur dicken Rippe gegriffen, das war früher ihre Nummer 1 Fleischeinlage für Suppen und Eintöpfe. Ich finde es schön, dass die Steckrübe noch nicht ganz tot ist und das es immer noch Liebhaber für sie gibt. 🙂
Liebe Grüße, Malte