Es gibt Nachtisch! Also los, den Löffel gezückt und ran an diese unverschämte Köstlichkeit. Aber vor dem Vergnügen steht erst einmal die Arbeit, die sich hier aber in Grenzen hält. Meine Bayerische Creme mit Zwetschgenröster ist ziemlich unkompliziert in der Zubereitung, aber dafür großartig im Geschmack.

Zu den Desserts aus meiner Kindheit, an die ich mich noch besonders gut erinnern kann, zählt die Götterspeise und die bayerische Creme. Während die Götterspeise mit Vanillesauce der Lieblingsnachtisch meiner beiden Schwestern war, konnte ich mich mehr für die bayerische Creme begeistern. Wenn meine Mutter sie für uns kochte und der Duft von Vanille in der Luft lag, wurde ich immer schon ganz aufgeregt und konnte es kaum erwarten, bis ich meine Portion endlich probieren durfte. Was war das immer lecker! Ein Nachtisch aus dem Himmel.
Als Erwachsener, der nicht kochte und jeden Tag auswärts essen ging, vergaß ich die bayerische Creme und habe sie jahrelang nicht mehr gegessen. Dann wurde unser Sohn geboren und wie jedes kleine Kind liebt er süße Desserts und ich liebe es, sie für ihn zu kochen. So entdeckte ich den selbstgemachten Vanille- und Schokoladenpudding wieder neu und eines Tages auch die bayerische Creme. Glücklicherweise konnte sich mein Junge genau so für die Creme begeistern, wie damals sein Papa und nun ist sie wieder Teil meines Lebens und mit ihr, die Erinnerungen an meine eigene Kindheit. So schließt sich der Kreis.

Für meine bayerische Creme verwende ich Vollmilch mit mindestens 3.5% Fettgehalt, weil das den Geschmack einfach besser transportiert. Fett ist und bleibt ein Geschmacksträger und ich möchte einen schönen, milchigen Geschmack für meine Creme erreichen.
Ich kaufe meine Milch von einem nahe gelegenen Bauernhof und wenn ich es mal nicht dorthin schaffe, dann habe ich das Glück, dass es in meinem Supermarkt eine Theke mit regionalen Milchprodukten vom Bauernhof gibt. Landmilch, Käse, Butter und Joghurt. Alles sehr lecker.
Überhaupt weiß ich eine gute Milch mittlerweile wieder zu schätzen, nachdem ich eine ganze Zeit lang häufiger zu Hafermilch, Mandelmilch und Sojamilch gegriffen habe. Aber insbesondere bei Desserts fehlt mir dann doch der typische milchige Geschmack aus meiner Kindheit, den ich immer so geliebt habe. Und auch im Kaffee bevorzuge ich wieder eine „echte“ Milch.
Bezüglich der Inhaltsstoffe hat die „tierische“ Milch natürlich auch ein paar Vorteile gegenüber den „pflanzlichen“ Alternativen. Hochwertiges Eiweiß, ein hohes Maß an Kalzium und die Vitamine B2 und B12, wobei letzteres sogar ausschließlich nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Deswegen liest man auch immer das Menschen, die sich zum Beispiel ausschließlich vegan ernähren, das B12 in ergänzender Form zu sich nehmen sollten.

Wenn du dich für das Thema Milch interessierst, findet du auf der Webseite der „Milchtrinker“ von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V jede Menge weiterführende Informationen zu diesem Thema.
Mein Rezept für die bayerische Creme ist wirklich sehr einfach und als Zutaten werden neben der Milch noch 4 Eigelbe, Zucker, Vanille und Sahne benötigt. Das kann ja eigentlich nur lecker werden, oder?
Zunächst wird die Milch zusammen mit dem Zucker und dem Mark einer Vanilleschote aufgekocht. Währenddessen werden die 4 Eigelbe in der Küchenmaschine oder mit dem Handmixer hellgelb cremig aufgeschlagen. Nun wird die Zuckermilch unter die aufgeschlagene Eiercreme geschlagen, anschließend Gelatine zur Bindung untergerührt und ganz zum Schluss wird geschlagen Sahne untergehoben. Wirklich einfach, oder?

Und der Geschmack ist Verführung pur, wenn man so wie ich, eine große Schwäche für sahnig-milchige Desserts mit Vanillegeschmack hat. Ich könnte mich jedenfalls hineinlegen! Was für eine äußerst schöne Vorstellung. 😀
Neben dem Geschmack ist das Wunderbare an der bayerischen Creme die superfluffige Konsistenz, die stark an eine luftige Mousse erinnert. Ich finde die Konsistenz ziemlich unwiderstehlich und da man unmöglich auf einem Bein stehen kann, esse ich auch gerne noch ein zweites Portiönchen von diesem wolkig-fluffigen Nachtisch. Sooo leecker!
Wenn meine Mama uns früher diesen tollen Nachtisch zubereitet hat, dann gab es ihn immer mit reichlich roter Grütze. Kennst du rote Grütze noch? Ich weiß gar nicht, ob die heute noch oft zubereitet wird, aber früher war rote Grütze allgegenwärtig. Sie wurde zu selbstgemachtem Vanillepudding, zu Wackelpudding und diversen cremigen Nachtischen und natürlich auch zu Vanilleeis gereicht. Ich habe sie sehr geliebt.

Sie wäre auf jeden Fall auch eine gute Wahl zur bayerischen Creme, aber da sich gerade die Zwetschgenzeit ihrem Ende zuneigt, habe ich mich für einen Zwetschgenröster als fruchtige Komponente entschieden. Ganz einfach und klassisch zubereitet, mit frischen Zwetschgen, Rotwein, Zimt(stange) und Vanille, gebunden mit Speisestärke. Der Zwetschgenröster ist in 10-15 Minuten zubereitet und schmeckt immer ganz toll. 🙂
Da ja viele Mamas bei mir mitlesen und die Frage nach einer Alternative für den Wein oft gestellt wird, nehme ich das mal vorweg und empfehle anstelle des Rotweins einen guten Pflaumensaft. Das wäre übrigens auch eine nette Variante in Kombination mit Pflaumenlikör, falls man mal etwas anderes als den Rotwein ausprobieren möchte.

Wenn ich meine bayerische Creme mit Zwetschgenröster jetzt so hübsch fotografiert sehe, möchte ich am liebsten meinen Bildschirm ablecken. Dieser Nachtisch ist wirklich ein Genuss und es wäre super schön, wenn dir mein Rezept gefällt und du Lust bekommen hast, es mal nachzukochen. Über einen Kommentar von dir zu meinem Rezept, freue ich mich sehr und auch eine Bewertung des Rezeptes (klicke auf die Sterne in der Rezeptbeschreibung) ist super hilfreich für meine Leser. Danke dafür. 🙂
Falls du mehr Lust auf saftige Zwetschgen hast, probiere mal meinen einfachen Zwetschgenkuchen vom Blech. Auch sehr lecker sind meine Germknödel mit Pflaumenfüllung und Vanillesauce.
Ich wünsche dir wieder viel Freude beim nachmachen und Genießen!

Bayerische Creme mit Zwetschgenröster
Rezept Zutaten
Bayerische Creme:
- 200 ml Vollmilch 3, 5% Fett
- 300 ml Sahne
- 4 Eigelbe
- Mark 1 Vanilleschote
- 65 g Zucker
- 4 Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht
Zwetschgenröster:
- 350 g Zwetschgen
- 1 kleine Zimtstange
- 1 ausgekratzte Vanilleschote
- 50 g Zucker
- 300 ml Rotwein, trocken
- 1 EL Speisestärke
Rezept Zubereitung
Bayerische Creme:
- Die 4 Eigelbe mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer hellgelb schaumig schlagen und in der Zwischenzeit die Milch mit dem Vanillemark und dem Zucker aufkochen. Die Zuckermilch unter die Eigelbe gießen und zu einer cremigen Masse schlagen. Die gut ausgedrückte Gelatine unterrühren (ich empfehle etwas von der Creme abzunehmen und die Gelatine darin aufzulösen) und sorgfältig auflösen lassen. Die Masse abkühlen lassen.
- Die Sahne mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer steif schlagen und unter die abgekühlte Creme heben. Die Creme in Gläser füllen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank kalt stellen.
Zwetschgenröster:
- Die Zwetschgen halbieren und entsteinen. Den Rotwein zusammen mit dem Zucker, der Zimtstange und der Vanilleschote aufkochen, 5 Minuten köcheln lassen und die Zwetschgen zufügen. Weitere 5 Minuten köcheln lassen, dann die Flüssigkeit mit der in kaltem Wasser aufgelösten Speisestärke binden.
Anmerkungen
Dieser Beitrag wurde von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. gesponsert und enthält Werbung für Milch. Auf den Inhalt dieses Beitrages wurde keinerlei Einfluss genommen und alle getroffenen Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Sehr gutes Rezept, der Zwetschgenröster ist der Hammer….😋💕
Danke für dieses bayrische leckere Rezept. Es war eine Gaumenfreude für die ganze Familie. Zum Nachkochen weiterempfohlen.
Freue ich mich sehr, dass er dir gefallen hat Astrid. 🙂
Hallo Malte,,,,
tolles Rezept,,,,kann ich den Rotwein durch etwas anderes ersetzen,,,,
Danke,für das Rezept,,
LG,Bille
Hallo Bille, du kannst Pflaumensaft verwenden, wenn du keinen Alkohol möchtest. 🙂
Das habe ich früher viel gemacht. Meistens mit heissen Himbeeren oder Kirschen. Muss es unbedingt mit Zwetschgen machen. Es hat sowas nostalgisches. Aber auf jeden Fall lecker❤️
Mit heißen Kirschen! Das liebe ich auch. 🙂 Ein wenig Nostalgie ist immer schön, finde ich. 🙂