Saftige Frikadellen sind schon seit meinen Kindheitstagen ein absolutes Lieblingsgericht und meine Mama hat immer ganz tolle Frikadellen für uns Kinder zubereitet. Man sagt ja, einen guten Koch erkennt man an der Qualität seiner Frikadellen und meine Mama war eine sehr gute Köchin. Ihre Frikadellen, ganz gleich ob aus Schweinefleisch, Halb/ halb oder ihre Kalbsfrikadellen gingen immer weg wie warme Semmeln. Egal, wie viele sie auch auf den Tisch stellte, es waren nie genug.
Während meine Mama für ihre legendären Frikadellen gemischtes Hackfleisch verwendete, halb Rind und halb Schwein, bereite ich heute eine ziemlich leckere Variante aus zartem Kalbfleisch zu. Ich bin nämlich großer Fan von Kalbsfrikadellen, weil sie so eine schöne milder Zartheit haben.
Leider steht das Kalbfleisch bei uns in Deutschland immer noch ein wenig im Schatten des alles dominierenden Schweinefleischs und kommt weitaus seltener auf den Teller, als es das eigentlich verdient hätte. Dabei ist Kalbfleisch wirklich sehr vielseitig und man kann vom berühmten Wiener Schnitzel, das im Original aus Kalbfleisch zubereitet wird, über lecker gefüllte Kalbsrouladen (der Italiener sagt dazu Involtini) bis zur Frikadelle unglaublich leckere Gerichte daraus zaubern.
Kalbfleisch hat eine hellrosa Farbe und ist sehr mild im Geschmack und zart in der Konsistenz. Gleichzeitig ist es deutlich magerer als zum Beispiel Schweinefleisch und lässt sich trotzdem sehr saftig zubereiten. Man kann es, je nach Stück vom Kalb, kurzbraten oder auch schmoren. Zu meinen Highlights gehören kleine Kalbsschnitzelchen in einer leckeren Balsamico-Sauce. Bei Gelegenheit landet das passende Rezept dazu sicher auch mal hier auf meinem Blog. 🙂
Heute gibt es erst mal Kalbsfrikadellen, die ganz besonders lecker und saftig werden. Ich wolfe das Fleisch für die Frikadellen wieder selbst und nehme dazu ein wunderbares Stück vom Kalbsnacken. Der Nacken ist mit etwas Fett durchzogen und bei Frikadellen sorgt das Fett für den saftigen Geschmack.
Kalbsfrikadellen brauchen keine kräftige Würzung
Wenn ich Frikadellen aus Kalbfleisch zubereite, achte ich immer darauf, dass ich das Hackfleisch nur dezent würze. Ich möchte natürlich den milden Geschmack des Fleisches erhalten, weil genau dieser Geschmack ja das Besondere daran ist. Deshalb bekommen meine Kalbsfrikadellen nur Zitronenabrieb, etwas frischen Oregano, angedünstete Schalottenwürfel und ein wenig scharen Senf spendiert. Um sie dann noch schön fluffig zu machen, weiche ich etwas Toastbrot in Milch ein, das lockert die Konsistenz der Frikadellen.
Nachdem ich die leckere Hackfleischmasse mit angefeuchteten Händen zu kleinen Bällchen geformt habe, wälze ich sie noch kurz in Semmelbrösel. Das hat meine Mama früher zwar nie gemacht, aber gerade in der italienischen Küche ist das sehr beliebt. Ich finde das auch absolut super, weil es den Bällchen noch eine ganz dünne knusprige Kruste verpasst. Lecker!
Beim Braten der Frikadellen sollte man darauf achten, dass die Hitze nicht zu hoch ist. Milde Hitze sorgt dafür, dass die Frikadellen ganz langsam garen können und der ganze Saft im Inneren der Frikadellen bleibt. Für mich persönlich gibt es nichts Traurigeres, als eine trockene Frikadelle. Frikadellen müssen saftig sein – so will es das Gesetz! 😀
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir meine Kalbsfrikadellen gut schmecken werden und ich würde mich freuen, wenn du sie mal nachkochst. Am besten gleich im Paket mit meinen leckeren Beilagen, die ganz toll zu den saftigen Frikkos passen.
Cremige Polenta mit Parmesan und Butter als Beilage
Vorneweg die cremige Polenta, die bei uns in Deutschland leider auch viel zu selten auf den Tisch kommt. Ich kaufe immer Instant-Polenta, die in gut 20 Minuten zubereitet werden kann und die gerade zu mediterran angehauchten Gerichten viel besser passt als zum Beispiel der Kartoffelbrei. Sie ist nicht nur lecker und schnell zubereitet, sie macht auch noch kaum Arbeit.
Für die Polenta nehme ich etwas Kalbsfond, den kann man schon fertig im Glas kaufen, und gebe ein paar Kräuter (Oregano, Rosmarin und Salbei) und eine angedrückte Knoblauchzehe hinein. Die Kräuter lasse ich 5 Minuten im Fond köcheln, fische sie heraus und rühre die Polenta ein. Die Polenta kann nun 15 Minuten bei kleiner Hitze quellen und wird dann mit einem großen Stück Butter und etwas geriebenem Parmesan abgeschmeckt. Das war es auch schon!
Super einfach, sehr schnell, extrem lecker und die perfekte Beilage zu den leckeren Hackbällchen. 🙂
Etwas Gemüse gehört zu diesem schönen Essen auf jeden Fall dazu und hier habe ich mich heute auch mal von meiner Mama inspirieren lassen. Sie hat früher ganz oft grüne Bohnen mit Bohnenkraut zu ihren Frikadellen serviert und das hat immer super geschmeckt. Deshalb gibt es zu meinen Kalbsfrikadellen grüne Bohnen mit Bohnenkraut und Kirschtomaten als Beilage, beides zusammen im Ofen gegart.
Grüne Bohnen und Tomaten zeitsparend gemeinsam im Ofen zubereiten
Die grünen Bohnen koche ich 5 Minuten vor und vermische sie mit Olivenöl, Bohnenkraut und Salz, bevor ich sie auf dem Backblech verteile. Die Kirschtomaten lasse ich an der Rispe, beträufele sie ebenfalls mit etwas Olivenöl und würze sie mit Salz. Dann geht beides für gute 20 Minuten in den Ofen.
Ich mag Bohnen aus dem Ofen wirklich unheimlich gerne, eigentlich sogar lieber als gekochte Bohnen. Die Konsistenz ist natürlich eine andere, sie werden etwas weicher als gekochte Bohnen, aber dafür haben sie auch einen intensiveren Geschmack. Zusammen mit den fruchtigen Tomaten sind sie köstlich.
Beim Anrichten hobel ich gerne noch ein paar dünne Parmesanspäne über das Gemüse und freue mich über den hübsch angerichteten Teller. Das ist dieses Mal auch wieder ein Festmahl für die Augen.
Damit bin ich fast am Ende dieses Beitrages angelangt und hoffe, ich konnte dich für dieses tolle Essen begeistern. Es ist nicht nur lecker, auch die Zubereitung macht richtig viel Spaß, weil es sehr einfach zu kochen ist. Trotz der Einfachheit kann das Ergebnis auf dem Teller dann wirklich begeistern. Dass es auch noch meinen Lieben so richtig gut geschmeckt hat, ist natürlich das I-Tüpfelchen.
Zum Schluss noch ein Wort zum Thema Kalbfleisch. Ich war im letzten Jahr im Rahmen einer Einladung der VanDrie Group in Essen und habe dort zum ersten Mal selbst Wurst hergestellt. Das war ein tolles Erlebnis und neben richtig leckerer Wurst gab es auch viele Informationen über die Herstellung von hochwertigem Kalbfleisch. Das niederländische Unternehmen VanDrie Group ist Weltmarktführer bei der Produktion von Kalbfleisch und hat sich nicht nur der allerbesten Fleischqualität verschrieben, sondern gleichzeitig auch dem Tierwohl.
Die VanDrie Group produziert ihr Fleisch unter ihrem „Safety Guard“ Qualitätssicherungs-System, um die artgerechte Tierhaltung sicherzustellen. Von der Aufzucht über die Fütterung bis zur Schlachtung unterliegen alle Prozesse dieser Qualitätskontrolle. Die Qualität und der Geschmack sprechen meiner Meinung nach für sich. Weitere Infos findest du natürlich auch auf der VanDrie Group Webseite.
Wie immer wünsche ich dir viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit! Über Feedback zu meinem Rezept freue ich mich natürlich auch. 🙂
Kalbsfrikadellen mit Bohnen-Tomaten-Gemüse und Polenta
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Kalbsfrikadellen
- 1 kg Kalbsnacken
- 2 Eier, Größe M
- 2 Schalotten, sehr fein gewürfelt
- 1 Bio-Zitrone
- 2 EL Oregano, fein gehackt
- 1 EL scharfer Senf
- 100 g Toastbrot
- 100 ml Milch
- 10 g Salz
- Olivenöl
- 100 g Semmelbrösel
Polenta
- 100 g Instant-Polenta
- 600 ml heller Kalbs- oder Geflügelfond
- 30 g Butter
- 30 g Parmesan, gerieben
- 1 Knoblauchzehe, angedrückt
- 2 Zweige Rosmarin
- 3 Zweige Oregano
- 2 Salbeiblätter
- 1 Lorbeerblatt
Bohnen-Tomaten-Gemüse
- 400 g Grüne Bohnen
- 4 Rispen Kirschtomaten
- 10 Zweige Bohnenkraut, Blätter gezupft
- Salz
- schwarzer Pfeffer
Rezept Zubereitung
Kalbsfrikadellen
- Die Zitrone abreiben. Das Toastbrot entrinden, in 1,5 cm kleine Würfel schneiden und 15 Minuten in der Milch einweichen.
- Eine Pfanne bei mittlerer Hitze aufsetzen und heiß werden lassen. 2 EL Olivenöl hineingeben, die Schalottenwürfel zufügen und mit Salz würzen. Die Schalotten glasig anschwitzen, dann herausnehmen und abkühlen lassen.
- Das Kalbfleisch zusammen mit dem gehackten Oregano und dem Zitronenabrieb durch den Fleischwolf laufen lassen. Alternativ 1 kg Hackfleisch vom Kalb verwenden und in eine Schüssel geben.
- Das eingeweichte Brot zusammen mit den Schalotten, dem Senf, den Eiern und dem Salz (bei gekauftem Hackfleisch den Oregano und Zitronenabrieb nicht vergessen) zum Hackfleisch geben und alle Zutaten sorgfältig miteinander verkneten.
- Aus der Masse mit angefeuchteten Händen eine Probefrikadelle formen und in Olivenöl braten. Nach eigenem Geschmack nachwürzen (Salz, Pfeffer, Senf, Oregano) und aus der Masse mit angefeuchteten Händen walnussgroße Bällchen formen.
Polenta
- Den Kalbsfond zusammen mit den Kräutern aufsetzen und 5 Minuten köcheln lassen. Danach die Kräuter mit einer Schaumkelle herausheben.
- Die Polenta einrühren und bei kleinster Hitze unter Rühren ca. 15 Minuten quellen lassen. Die Butter und den Parmesan unterrühren und die Polente mit Salz abschmecken.
- Sollte die Polenta nicht sofort serviert werden und anziehen, lässt sie sich mit etwas heißem Fond schnell wieder glatt rühren.
Bohnen-Tomaten-Gemüse
- Den Backofen auf 200 Grad Ober / Unterhitze vorheizen.
- Die Bohnen putzen und in kochendem Wasser 5 Minuten vorkochen. Abgießen, bei Bedarf mit kaltem Wasser abschrecken und die Bohnen in eine Schüssel geben. Die Bohnen mit 2-3 EL Olivenöl, Bohnenkraut, Salz und Pfeffer vermischen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Die Tomaten über die Bohnen legen, mit Olivenöl beträufeln und mit Salz würzen. Das Backblech in den vorgeheizten Ofen schieben und für 20-25 Minuten backen.
Dieser Beitrag wurde von der VanDrie Group gesponsert. Auf den Inhalt dieses Beitrages sowie auf die Entwicklung des Rezeptes wurde keinerlei Einfluss genommen. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de.
Liebe Kalbsfrikadellen , mach aber Kapü und Bohnen dazu.
Auch super leckere Beilage, Susanne. 🙂
Einfach nur lecker. Es gibt nichts zu verbessern..
Herzlichen Dank deinen lieben Kommentar und die tolle Bewertung Heike. Ich freue mich da sehr drüber, weil das auch immer noch ein Lieblingsessen von mir ist. Und natürlich ist das schön, wenn es meinen Lesern genau so gut schmeckt, wie mir. 🙂