Der Herbst steht mit scharrenden Hufen vor der Tür und am Obststand liegen die ersten Zwetschgen in allen lilafarbenen Schattierungen, die die Natur so hergibt. Ich liebe diese Farben. <3 Und meine Männer lieben einen saftigen Zwetschgenkuchen vom Blech. Da habe ich habe also eine win-win-Situation und freue mich jedes Jahr wieder aufs Neue, das die Zwetschgen Saison begonnen hat.

Mein saftiger Zwetschgenkuchen vom Blech ist richtig schnell gebacken und das mag ich so an ihm. Und ich habe dafür alle Zutaten im Haus und muss nur frische Zwetschgen kaufen, das mag ich auch! Zudem besteht der Boden des Blechkuchens nicht aus einem Hefeteig, sondern aus einem Rührteig, was die Wartezeit erheblich verkürzt. Da freuen sich meine hungrigen Männern sehr, die es eh schon immer nie abwarten können, wenn ich den Kuchen für sie backen.
Der Rührteig sollte gute 30 Minuten im Kühlschrank kühlen
Der Teig für den Zwetschgenkuchen besteht aus Mehl, Backpulver, Zucker, Zitronenabrieb, Butter, Milch und Eiern sowie der obligatorischen Prise Salz, die in jeden Teig gehört.

Wichtig ist bei diesem Teig, dass die Butter schön weich ist. Sonst lässt sie sich nicht mit dem Zucker und den Eiern schaumig rühren. Meine Oma hat die Butterpäckchen früher auf die Heizung gelegt, damit sie schneller weich werden. Ich weiß bis heute nicht wie sie es geschafft hat, dass ihr nicht die ganze Butter über die Heizung gelaufen ist. Das würde mir auf Garantie passieren, darum lasse ich das lieber. 😀
Wenn ich mal vergesse die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen, schneide ich sie in kleine Würfel und lege sie für ca. eine halbe Minute bei 40 Grad in den Airfryer. Dann muss ich fühlen, ob die Zeit ausreichte oder ob ich noch ein paar Sekunden dazu gebe. Eine Freundin von mir legt die Butter in die Mikrowelle, aber dafür habe ich keine Erfahrungswerte, weil dieses Elektrogerät eins der wenigen Teile in der Küche ist, die wir nicht besitzen. 😀 Die beste Variante ist aber immer, die Butter bei Zimmertemperatur weich werden zu lassen.
Die weiche Butter wird dann mit Zucker und Eiern schön schaumig aufgeschlagen. Dafür empfehle ich einen Handmixer, mit der Hand wäre das sehr müßig. Wenn du das Gefühl magst, Teig mit der Hand zu kneten, kommt danach dein Part! Wenn Mehl und Backpulver zur Buttermischung gelangen, kann mit der Hand geknetet werden. Ich mache es mal mit der Hand, mal mit der Maschine. So wie ich gerade Lust habe.

Den entstandenen Teig wickele ich dann in Alufolie und zupfe vorher einen kleinen Brocken für mich und einen für meinen Sohn ab. Wir beide lieben es rohen Teig zu naschen und dieser ist ganz vorzüglich! Nun sollte er vor der Weiterverarbeitung auf jeden Fall für 30 Minuten in den Kühlschrank wandern. Wenn der Teig gut gekühlt verarbeitet wird, wird der Boden am Ende tatsächlich knuspriger.
In dieser Zeit kann man sich ganz in Ruhe um die Zwetschgen kümmern und das ist auch der perfekte Moment, um alle helfenden Hände in die Küche zu rufen, denn nun müssen die Zwetschgen vorbereitet werden. Zuerst waschen, dann entsteinen, halbieren und die Hälften jeweils oben und unten einschneiden. Das ergibt dann beim Backen ein schönes Muster, weil die Früchte durch den Schnitt auseinander gehen. Wer sich die Einschnitte sparen möchte, weil keine Lust, keine Zeit oder weil darum, der kann sie auch weglassen. Der Kuchen wird trotzdem lecker, versprochen!
Mein Sohn fummelt total gerne die Kerne aus den Zwetschgen und weil ihm das so viel Spaß macht, hilft er mir gerne beim Backen des Kuchens. Wir hören dabei meist ein Hörspiel oder einen Podcast und dann sind anderthalb Kilo Zwetschgen im Nu fertig. 🙂

Was ist der Unterschied zwischen Zwetschge und Pflaume?
Die folgenden Hinweis sind speziell für einen gewissen Ehemann gedacht, der gerne mal Pflaumen und Zwetschgen verwechselt und sich dann wundert, dass ich beim Einkaufen das „falsche“ mitgebracht habe.
Die Zwetschge ist eine Unterart der Pflaume und sie hat ein längliche, ovale Form. Ihr Fruchtfleisch enthält weniger Wasser, als das Fruchtfleisch einer Pflaume und es ist grün-gelblich. Eine Pflaume hat eine runde Form und ein rötliches Fruchtfleisch. Pflaumen und Zwetschgen unterscheiden sich auch im Geschmack und in der Konsistenz. Das Fruchtfleisch der Pflaumen ist weicher und sie sind generell saftiger als Zwetschgen. Pflaumen werden gerne für Marmeladen oder für das berühmte Pflaumenmuss verwenden, während man mit Zwetschgen ganz toll backen kann. Ein leckeres Zwetschgenkompott lässt sich damit aber natürlich auch zubereiten.
Zum Beispiel meinen fantastischen Zwetschgenkuchen vom Blech, der dir garantiert auch schmecken würde. Die meisten Blechkuchen backe ich auf dem Blech auf Backpapier, weil man dann das Blech nicht schrubben muss. Doch bei diesem Kuchen lasse ich es weg und fette das Blech dafür ordentlich ein. Wenn man den Zwetschgenkuchen direkt auf dem Backblech backt, wird der Boden tatsächlich deutlich knuspriger. Und meine Männer lieben den knusprigen Boden, der unten knusprig und in der Mitte schön fluffig ist.
Als ich den Kuchen das letzte Mal gebacken hatte, passiert leider ein kleines Missgeschick. Ich nahm ich einen neuen Borstenpinsel, um die Butter auf dem Blech zu verteilen. Dieses Mistding verlor ein Haar nach dem anderen und ich merkte es nicht. Ich sah zwei, drei Haare und fummelte sie vom Blech, aber das er so viel mehr verlor, habe ich nicht gesehen. Erst als der Zwetschgenkuchen fertig gebacken war und mein Mann mehrere Borsten auf dem Teller hatte, wusste ich Bescheid. Upsi! 😀 Also Augen auf beim Pinselkauf!

Ich rolle den Teig übrigens zunächst auf einer gut gemehlten Arbeitsfläche auf Blechgröße auf und lege den Teig dann auf das Backblech. Ich finde das einfacher, als den Teig direkt auf dem gefetteten Blech auszurollen. Auf den ausgerollten Teig werden die Zwetschgen dann dachziegelartig verteilt und großzügig mit einer Zimt-Zucker-Mischung bestreut. Diese Mischung ist Pflicht, weil die Kombination aus Zwetschge und Zimt sowas von lecker ist.
Gebacken wird der Zwetschgenkuchen vom Blech bei 200 Grad Ober-/Unterhitze für ca. 30 Minuten. Nachdem der Zwetschgenkuchen aus dem Ofen kommt, muss er eine Weile auskühlen, damit man sich nicht die Schnute daran verbrennt. Die ausgetretenen Säfte der Zwetschgen sind sehr heiß! Nach dem Abkühlen bestreue ich den Zwetschgenkuchen dann noch großzügig mit Hagelzucker und dann kann auch schon serviert werden. Wer mag, serviert ihn mit Sahne oder Zimtsahne. Das schmeckt toll!
Dieser Zwetschgenkuchen ist einfach ein total leckerer Klassiker und er ist ein Pflichtkuchen, während der Zwetschgen-Saison. Du wirst ihn ganz bestimmt genau so lieben, wie meine Männer und ich würde mich sehr freuen, wenn du ihn mal probierst. Viel Freude beim Nachbacken!

Saftiger Zwetschgenkuchen vom Blech, ohne Hefe!
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Rezept Zutaten
- 1,5 – 1,7 kg Zwetschgen
- 200 g Butter, Zimmertemperatur
- 180 g Zucker
- 2 Eier, Größe M
- 3 EL Milch
- 1 Bio-Zitrone, Abrieb davon
- 500 g Mehl 405er, oder 550er
- 1 Packung Backpulver
- 1 Prise Salz
- 125 g Zimt-Zucker, (Zucker + 1 TL Zimt)
- 100 g Hagelzucker
Rezept Zubereitung
- In einer großen Schüssel die weiche Butter mit dem Zucker und den Eiern ca. 3 Minuten schaumig rühren.
- Mehl mit Backpulver, Zitronenabrieb und Salz mischen und zusammen mit der Milch dazu geben. Alles kurz verkneten, so dass sich alle Zutaten miteinander verbinden. Die Teigkugel auf Frischhaltefolie setzen, flach drücken und gut einwickeln. Für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Während der Teig ruht, die Zwetschgen waschen, halbieren und entsteinen. Jede Hälfte jeweils oben und unten einschneiden.
- Ein Backblech gut mit Butter einfetten. Wenn der Kuchen auf dem Blech gebacken wird, wird der Boden knuspriger.Alternativ Backpapier verwenden (dann das Blech natürlich nicht einfetten).
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Arbeitsplatte gut mehlen und den Teig ungefähr auf Blechgröße ausrollen. Den Teig auf das Blech legen und eventuelle Lücken im Teig schließen.
- Die Zwetschgenhälften dachziegelartig übereinander und in Reihe legen und großzügig mit der Zimt-Zucker-Mischung bestreuen.Den Kuchen für 30 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Im letzten Drittel der Backzeit einmal die Ofentür öffnen, damit etwas Feuchtigkeit entweichen kann.
- Den Zwetschgenkuchen nach dem Backen abkühlen lassen und kurz vor dem Servieren mit dem Hagelzucker bestreuen.
Super Rezept 👍
Freut mich sehr Sonja. Danke fürs Nachbacken. 🙂