Heute habe ich das seltene und große Glück ein Rezept mit dir teilen zu können, das schon meine Oma gekocht hat und das in den Fundus meiner Mama übergeben wurde. Meine Spargelcremesuppe aus Schalen, bzw. aus dem Sud von Spargelschalen und Abschnitten, ist mir richtig ans Herz gewachsen und erinnert mich sehr an meine Kindheit. Mamas Spargelsuppe war einfach immer die Beste!

Leider ist meine Mutter im letzten Jahr verstorben und aufgrund ihrer starken Altersdemenz konnte sie sich an viele Rezepte nicht mehr erinnern, die sie früher immer mit so viel Herzblut für uns Kinder gekocht hat. Ein paar wenige Seiten mit handgeschriebenen Rezepten habe ich bei ihr im Schrank zwischen Kochbüchern gefunden und darunter auch das Rezept für meine geliebte Spargelcremesuppe aus Schalen.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Kochkünste meiner Mutter und auch daran, wie sehr sie den Spargel liebte. Regelmäßig zur Spargelsaison hat sie ganz tolle Spargelgerichte aufgetischt und uns Kinder mit ihrer Liebe für den Spargel angesteckt. Ihre Spargelcremesuppe ist einfach zu kochen, braucht aber ein wenig Zeit.

Damit dir beim Nachkochen der Suppe auch alles gut gelingt, schreibe ich jetzt ein wenig über die Zubereitung. Das Rezept mit Mengenangaben findet du wie immer am Ende des Beitrags.
Spargelcremesuppe: diese Zutaten brauchst du
Die Spargelcremesuppe ist eine einfache Suppe und braucht deshalb auch nicht so viele Zutaten.
- Spargel
- Sahne
- Butter
- Mehl
- Zitronensaft
- Zucker, Muskatnuss, Salz
- Schnittlauch
Wenn ich den ersten Löffel dieser cremigen Spargelsuppe probiere, frage ich mich immer, wie man aus nur einer Handvoll Zutaten so einen genialen Geschmack herausbekommt. Einfach toll! Ich freue mich jedes mal wieder zur Spargelzeit auf diese Suppe.

Spargelcremesuppe: so einfach gelingt die Zubereitung
Die Zubereitung der Spargelsuppe ist recht einfach und eigentlich kann dabei auch gar nichts schief gehen. Für mein Rezept verwende ich den kompletten Spargel, also auch die Spargelschalen, Spargelspitzen und die holzigen Spargelabschnitte. Du kannst auch nur die Schalen und holzigen Abschnitte verwenden, dazu später mehr.
Schritt 1 – Abschnitte und Schalen kochen
Den Spargel schälen und von den Spargelstangen die holzigen Enden abschneiden. Schalen und Abschnitte aufheben und die Spargel Stangen in 3 cm Stücke schneiden. Die Schalen und Abschnitte in kochendem Wasser mit Zucker, Salz sowie Zitronensaft 10 Minuten kochen.
Schritt 2 – Spargel kochen
Schalen und Abschnitte aus dem Spargelwasser herausnehmen und den Sud auffangen. Die Spargelstücke 10 Minuten im Sud kochen, herausnehmen und den Sud auffangen.
Schritt 3 – Spargelsuppe pürieren
Eine Mehlschwitze zubereiten und mit dem Spargelwasser und der Sahne aufgießen. 5 Minuten köcheln lassen. 2/3 der gekochten Spargelstücke hineingeben, pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die restlichen Stücke und Spargelspitzen in die Suppe geben.
So einfach und so gut! Schau dir gerne das Rezept zum Ausdrucken am Ende meines Textes an, da findest du auch alle Mengenangaben.
Jetzt kommen noch ein paar kurze Tipps zur Zubereitung der Spargelcremesuppe. Damit gelingt dir das Nachkochen ganz bestimmt problemlos. 🙂
Spargelschalen und Abschnitten verwerten
Meine Oma / Mama hat ganz oft die Spargelschalen und die Spargelabschnitte aufgehoben und daraus ein cremiges Süppchen gekocht, während sie die Spargel Stangen und Spargelspitzen für ein anderes Gericht verwendet hat.
Wenn sie uns besonders verwöhnen wollte, hat sie den kompletten Spargel für die Spargelsuppe verwenden. Dadurch wurde der Spargelgeschmack noch intensiver.
Falls du nur die Schalen und Abschnitte verwenden möchtest, folgst du meinem Rezept bis zu dem Punkt, wo die Schalen und Abschnitte ausgekocht werden und machst dann mit der Zubereitung der Mehlschwitze weiter. Diese gießt du mit dem Spargelsud und Sahne auf und pürierst die Suppe.

Spargel in Essig und Zucker kochen
Meine Spargelcremesuppe aus Schalen koche ich wie „früher“ und damals hat man immer Zucker in das Kochwasser gegeben. Der Spargel von früher hatte viel mehr Bitterstoffe, die heutzutage fast weggezüchtet wurden. Guten deutschen Spargel kann man sogar roh essen, weil er kaum noch Bitterstoffe hat.
Ich bin ein Gewohnheitstier und koche die Spargelsuppe, mit Zucker im Kochwasser.
Neben Zucker und Salz gebe ich auch immer einen kleinen Spritzer Zitronensaft hinein. Du kannst stattdessen auch etwas Essig ins Spargelwasser geben. Aber von beidem nicht zu viel, weil die Spargelcremesuppe nach dem Pürieren mit Zitronensaft abgeschmeckt wird.

Mit reichlich Sahne pürieren
Bei unserem Familienrezept wird die Spargelsuppe mit Sahne zubereitet und wir geizen auch nicht damit. Gerade wenn ich den ganzen Spargel verwende, darf ruhig ordentlich Sahne hinein. Ich liebe es, wenn die Spargelsuppe bzw. die Spargelcremesuppe richtig schön cremig schmeckt.
Man kann diese köstliche Spargelsuppe auch mit saure Sahne statt Schlagsahne zubereiten. Dadurch bekommt die Suppe mehr Säure und man schmeckt sie entsprechen mit weniger Zitronensaft ab.
Tipp: helle Mehlschwitze
Schnell noch ein Wort zur Mehlschwitze, die ebenfalls zur Cremigkeit der Spargelsuppe beiträgt. Das Mehl darf im Topf nur sehr kurz in der Butter angeschwitzt werden. Es sollte keine Farbe annehmen, damit die Spargelsuppe schön hell wird. Deshalb wird die Mehlschwitze sehr schnell mit dem Spargelsud aufgegossen.

Insgesamt ist die Zubereitungszeit der Spargelsuppe aus Schalen zwar recht überschaubar, aber so gute 40-45 Minuten braucht diese tolle Suppe schon. Aber dafür hat man später etwas auf dem Teller, das wirklich ganz wunderbar schmeckt und jeden Liebhaber von Cremesuppen glücklich machen wird.
Zur nächsten Spargelsaison musst du dir die leckeren Spargelstangen kaufen und das Rezept meiner Oma / Mutter unbedingt ausprobieren. Wer Spargel liebt, der wird auch diese Suppe lieben. Falls du noch mehr Suppen suchst, die wie früher schmecken, probiere auch mal meine Schnibbelbohnensuppe und schau dir meine Kartoffelcremesuppe an.

Jetzt wünsche ich dir wie immer gutes Gelingen beim Nachkochen und hoffe sehr, du lässt es dir schmecken. Wie immer, freue ich mich ganz besonders über eine Bewertung des Rezeptes! Über einen nette Kommentar zu meinem Beitrag freue ich mich sowieso immer. 🙂
Lasse dir diesen schönen Klassiker doch auch mal wieder schmecken. Die kurze Spargelsaison muss man einfach ausnutzen und genießen, oder nicht?

Spargelcremesuppe aus Spargel und Schalen – von Oma
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Rezept Zutaten
- 700 g Spargel , 500 g geschälter Spargel
- 900 ml Wasser
- 150-200 ml Sahne
- 40 g Butter
- 40 g Mehl
- 1 TL Zucker
- Zitronensaft
- Muskatnuss
- Salz
- 1/2 Bund Schnittlauch
Rezept Zubereitung
- Den Spargel schälen und die trockenen Enden abschneiden. Schalen und Abschnitte aufheben und den Spargel in 3 cm große Stücke schneiden. 900 ml Wasser zum Kochen bringen und den Zucker, 1 TL Salz sowie einen guten Spritzer Zitrone ins Wasser geben. Die Schalen und Abschnitte 10 Minuten kochen.
- Nach 10 Minuten die Flüssigkeit über ein Sieb abgießen und auffangen. Die Spargelschalen und Abschnitten entsorgen.Das Spargelwasser wieder zurück in den Topf geben und die Spargelstücke zufügen. Die Stücke 10 Minuten kochen, dann die Flüssigkeit wieder über ein Sieb abgießen und auffangen.
- Den Topf bei mittlerer Hitze aufsetzen und die Butter darin schmelzen. Das Mehl einrühren und mit der Butter verrühren. Das Spargelwasser angießen und die Sahne zufügen. Die Flüssigkeit aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen.
- 2/3 der gekochten Spargelstücke in die Suppe geben und ein 1/3 (die Spargelspitzen!) als Einlage beiseite legen.Die Suppe mit den Spargelstangen fein und cremig pürieren, noch einmal aufkochen lassen und mit einer guten Prise Muskatnuss, Salz und Zitronensaft abschmecken.Die Spargelstücke als Einlage in die Suppe geben und 1-2 Minuten in der Suppe ziehen lassen. Mit geschnittenem Schnittlauch servieren.
Erinnerungen kommen an Mutti und Oma ! Genau so wird die Suppe auch bei mir gemacht. Übrigens, Zucker wird von Köchen heute noch dazu gegeben als Geschmacksträger, es rundet ab.