Heute möchte ich euch ein aus meiner Sicht fast schon grandioses Pasta Gericht vorstellen, das schon seit laaaaanger Zeit zu meinen Favoriten gehört und das ich regelmäßig koche. Grandios deshalb, weil es super einfach zu kochen ist, dazu auch noch sehr schnell zubereitet wird und weil es einem Klassiker, nämlich Nudeln mit Tomtensauce, mit einfachsten Mitteln ein wenig aufpimpt.
Es ist mittlerweile wirklich zu einem Dauerbrenner bei uns geworden und hat uns schon so manche spontane Hungerattacke überstehen lassen. Ich liebe es genau so sehr wie mein Lasagne Rezept oder meine geliebten Spaghetti Carbonara.
Das Originalrezept stammt aus einem Kochbuch von Jamie Oliver und zwar aus seinem Buch „Essen ist fertig“, das zu meinen ersten Jamie Oliver Kochbüchern überhaupt gehörte. Mittlerweile besitze ich nahezu alle Kochbücher von Jamie, habe sein Magazin abonniert und schaue noch immer gerne seine TV-Shows.
Das „Essen ist fertig“ wird wohl für immer zu meinen Lieblingskochbüchern gehören und die Rezepte im Buch zeigen noch den jungen wilden Jamie, der einfach und gut kochen wollte und nicht so sehr dem heutigen Gesundheitswahn hinterher rannte. Es ist ein tolles Buch das ich gerne weiterempfehle.
Seine Pasta mit süßer Tomatensauce habe ich damals in erster Linie wegen des Ricottas zubereitet. Das war 2012 und zu dieser Zeit fing ich gerade erst an mich mit dem Thema Kochen zu beschäftigen und viele Zutaten waren völlig neu für mich u.a auch der Ricotta Käse. Vielleicht habe ich ihn für dieses Rezept sogar zum ersten Mal überhaupt verwendet. Ich erinnere mich aber noch gut daran das meine Frau und ich diese cremige Tomaten-Ricotta-Sauce so lecker fanden, dass wir das Gericht in den folgenden Wochen direkt ein paar Mal gekocht haben und es schmeckt uns, wie gesagt, auch heute noch sehr, sehr gut.
Eigentlich ist es ein recht einfaches Gericht mit einer schnellen und klassischen Tomatensauce und es wird tatsächlich erst durch den Ricotta aufregend. Der Käse gibt der Sauce eine gehaltvolle und cremige Konsistenz und sorgt für ein kleines Aha-Erlebnis. Auf den Fotos für diesen Beitrag habe ich den Ricotta als Kleckse auf der Tomatensauce angerichtet, weil das optisch hübscher aussieht, aber beim Essen gehört er mit der Tomatensauce auf dem Teller vermischt. Dann entfaltet dieses simple Essen seinen wahren Zauber.
Der Ricotta wird vor dem Servieren gewürzt und im Ofen „gebacken, was ihn nicht nur erwärmt, sondern auch ein wenig seine Konsistenz verändert. Er wird außen etwas fester und bleibt innen schön cremig, was wirklich ein schönes Essgefühl gibt. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber das Gericht funktioniert bestimmt auch dann noch, wenn man den Ricotta nicht im Ofen zubereitet und ihn einfach beim Servieren unter die Tomatensauce mischt. Aber die Ofenvariante hat was und da der Käse nur knappe 20-25 Minuten im Ofen bleibt, kann man nebenbei gemütlich die Tomatensauce kochen und dann beides zusammen ohne großen Aufwand servieren. Geschmacklich lohnt sich das im Ofen backen in jedem Fall.
Im Originalrezept von Jamie Oliver wird der Ricotta mit getrocknetem Oregano, getrockneten Chiliflocken, Salz und Pfeffer gewürzt. Ich mag auch eine Variante mit Chili, Thymian und Zitronenabrieb ganz gerne, ja fast sogar noch etwas lieber als die ursprüngliche Variante. Probiert es gerne mal aus und sagt mir was euch besser geschmeckt habt.
In jedem Fall ist dieser „Klassiker“ einen Versuch wert, insbesondere wenn ihr gerne Nudeln mit Tomatensauce esst. Neben dem sehr leckeren Geschmack spricht natürlich auch die kurze Zubereitungszeit für dieses Gericht. Mehr als 25 bis 30 Minuten braucht ihr hier nicht zu investieren, was ja wohl ein Kracher ist, für ein Essen das am Ende auch noch so lecker schmeckt. 🙂
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Pasta mit süßer Tomatensauce und gebackenem Ricotta
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Rezept Zutaten
Tomatensauce:
- 250 g Nudeln, Jamie nimmt Pappardelle
- 1 große Dose Eiertomaten, San Marzano
- 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 1-2 EL Butter
- 1-2 EL Balsamico-Essig
- 1 TL Zucker, nach Bedarf mehr, abhängig von der Süße der Dosentomaten
- 1 Hand voll frisch geriebener Parmesan
- 1/2 Hand voll Basilikumblätter, gehackt oder gezupft
Ricotta:
- 250 g Ricotta
- 1/2 getrocknete Chilischote, fein gehackt oder zerkrümelt
- 1 TL getrockneter Oregano oder frischer Thymian
- Zitronenabrieb, bei Bedarf
- Salz, Pfeffer, Olivenöl
Rezept Zubereitung
- Ganz zu Beginn erledige ich wie immer die Schnibbelarbeit und hacke die Zwiebel, Knoblauch und die Chilischote. Dann noch schnell die Basilikumblätter hacken, den Parmesan reiben und dann kann auch schon der Ofen vorgeheizt werden auf 200° C.
- Der Ricotta kommt in die ofenfeste Pfanne / Form / Backblech und wird dann mit Olivenöl, Oregano, der Chilischotte sowie Salz und Pfeffer eingepinselt. Jetzt rein in den Ofen und dort ca. 20 Minuten backen.
- In der Zwischenzeit einen kleinen Topf für die Sauce aufsetzen (mittlere Hitze), heiß werden lassen und dort die Butter sowie einen Schuss Olivenöl hineingeben. Darin werden die Zwiebeln weich und der Knoblauch angedünstet (Knoblauch daher erst 2-3 Minuten nach den Zwiebeln in den Topf geben, damit er nicht verbrennt.). Die Dosentomaten dazu geben und das Ganze auf kleiner Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen.
- Nach 15 Minuten die Hitze reduzieren (Es sollte nun nicht mehr weiter kochen.), die Tomaten mit einem Löffel zerdrücken, mit Salz, Pfeffer, Zucker und Balsamico-Essig abschmecken und die Sauce auf kleinster Hitze noch ein bisschen ziehen lassen.
- Die Nudeln in kräftig gesalzenem Wasser al Dente kochen und ein bisschen vom Kochwasser aufheben.
- Jetzt ist es auch schon fast soweit. Nur noch die Nudeln mit der Tomatensauce vermischen (falls sie aneinander kleben, etwas Kochwasser hinzufügen), den Basilikum und den Parmesan darunter mischen und ggf. noch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Nudeln anrichten, den Ricotta aus dem Ofen holen und über die Nudeln bröckeln und vor dem Essen mit der Sauce und den Nudeln vermischen.
Hallo Malte,
Danke für das tolle Rezept und die (wie immer) tollen Fotos.
Gab es heute zum Mittagessen – LeckerLeckerLeckerLecker.
Ich habe einen sehr guten Balsamico (Casa Rinaldi Mosto Sacro) und San Marzano Tomaten und deshalb kam die Soße sogar ohne Zucker aus.
Ich habe gleich die doppelte Menge Soße gekocht, gibt es morgen mit „neuen“ Nudeln …
Einen schönen Tag, viel Spaß in der Küche
und liebe Grüße
Birgit
Hallo Birgit,
Danke für deinen lieben Kommentar, ich freu mich! 🙂
Ist natürlich super, dass du ohne zusätzlichen Zucker ausgekommen bist. Ich liebe San Marzano Tomaten, so müssen Tomaten aus der Dose schmecken. Dann noch der gute Balsamico (Ich muss nachher direkt mal nach deiner Sorte gucken) und man hat etwas ganz einfaches und superleckeres auf dem Teller.
Ich wünsche dir schöne Pfingsten
liebe Grüße
Malte
Hallo Malte,
Das war heute unser Abendessen. Ein absoluter Pasta-Traum.
Danke für das Rezept
Gruß Sandra
Hallo Sandra 🙂
ich freu mich, dass es euch geschmeckt hat. Ich liebe die Pasta immer noch und stehe total auf den Ofen-Ricotta. Das muss bald mal wieder gekocht werden!
Danke, für dein Feedback. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl zu lesen, dass meine Rezepte nachgekocht werden!
😉
Tolles Rezept, wird probiert, Danke!
Der gebackene Ricotta gefällt mir ausgeprochen gut! Lässt sich sicher noch weiter variieren 🙂
Lieber Malte, das sieht verführerisch aus. Wie süß ist denn die Sauce? Tomatig-fruchtig süß oder richtig Konfitüre-süß? Ich mag diese fruchtige Süße von Tomaten sehr und habe letztes Jahr eine Tomatenkonfitüre gemacht. Die wäre mir für die Pasta nun aber doch zu süß… Vielleicht kannst Du mir ja in der Einschätzung noch etwas helfen 🙂 1 TL Zucker und der Balsamico klingen ja erstmal nicht zu übertrieben. Zucker mache ich eh immer ein bisschen an die Tomaten, um das Aroma zu heben u. die Säure etwas einzudämmen.
Hallo Julia,
die Sauce ist auf jeden Fall tomaten-fruchtig-süß und geht nicht in Richtung Konfitüre. Du kannst das mit der Zugabe vom Zucker ja auch ein bisschen selbst steuern und am Ende hängt wohl auch viel davon ab, wie süß die Dosentomaten schon sind. Ich hatte z.B. noch eine Dose San Marzano Tomaten und die sind süßer als die Dosentomaten, die ich sonst aus dem Supermarkt kaufe. Mein Balsamicoessig ist auch nicht so der allerbeste und bringt nicht soooo viel Süße. Wenn du einen richtig guten und süßen Balsamico hast, kannst du dich damit ja auch gut an „deine“ Süße rantasten. Aber vom Grundrezept her, sollte das schon gut passen und kein Brotaufstrich werden. :biggrin: