Seit Kindheitstagen sind Fleischbällchen und Frikadellen ein absolutes Lieblingsessen von mir. Es gibt wenige Dinge die ich so heiß und innig liebe, wie eine gut gemachte Frikadelle. Für einen saftigen Hackfleischklops würde ich sogar ein Steak liegen lassen.
Heute bereite ich eine ganz besondere Art von Fleischbällchen zu und zwar Fleischbällchen aus Hähnchenfleisch. Der Italiener sagt dazu Polpette di pollo, was gleich mal eine ganze Ecke romantischer klingt, als Hähnchen-Fleischbällchen. Aber wir wollen sie ja nur essen und nicht damit kuscheln.
In Italien sind die Polpette di pollo sehr beliebt, während man bei uns in Deutschland Fleischbällchen oder Frikadellen fast immer nur aus Schweine- oder Rindfleisch zubereitet. Ab und zu kommt auch mal Kalbfleisch dazu, wie zum Beispiel bei einer beliebten Variante der Königsberger Klopse, aber auch das hat schon Seltenheitswert. Fleischbällchen aus Hähnchen, oder Pute, aus Lachs oder Lammfleisch bekommt man eigentlich nur dann, wenn man in türkischen oder indischen oder anderen ausländischen Restaurants essen geht.
Hähnchen wird hierzulande eben als Brust oder Keule gegessen. Hackfleisch aus Hähnchen bekomme ich nicht mal beim Metzger und falls doch, dann höchstens auf Nachfrage oder auf Bestellung. Im Supermarkt gibt es das wahrscheinlich schon eher, aber von abgepacktem Fleisch sollte man möglichst die Finger lassen, wenn man es sich leisten kann.
Nun habe ich das Glück, dass ich das HuntingAdventure Set inklusive Fleischwolf-Aufsatz als Zubehör für meine geliebte Bosch OptiMUM Küchenmaschine habe. Damit kann ich mir mein Hackfleisch selbst herstellen und zwar aus den Zutaten, die ich mir wünsche.
Erst vor Kurzem habe ich mit dem Fleischwolf feine Fischfrikadellen aus Kabeljau-Filet hergestellt und war von der einfachen Zubereitung total begeistert. Das Wolfen mit dem Fleischwolf funktioniert richtig gut und geht auch erstaunlich schnell, was mit der Hauptgrund dafür ist, dass ich nun ziemlich oft mein eigenes Hackfleisch herstelle. Gar nicht mal unbedingt deshalb, weil ich dann weiß, was drin ist. Sondern, weil ich einfach total frei bin und selbst entscheiden kann, welches Fleisch ich in welcher Zusammensetzung verwenden möchte. Das gefällt mir einfach. 🙂
Für meine Polpette di Pollo nehme ich Hähnchenbrust, hätte aber auch genau so gut zum ausgelösten Fleisch von Hähnchenkeulen greifen können. Mit Hähnchenbrust geht es natürlich deutlich schneller, es sei denn du kannst dir das Fleisch der Hähnchenkeule von deinem Metzger auslösen lassen. Dann kannst du die Fleischbällchen auch gerne daraus zubereiten.
In meine Fleischbällchen kommen Toastbrotwürfel, die ich zuvor in Milch eingeweicht habe. Dadurch bekommen die Bällchen eine schöne, lockere Konsistenz. Italienisch inspirierte Fleischbällchen brauchen auch mediterrane Zutaten und deshalb dürfen Kapern und frischer Salbei sowie ein wenig Zitronenabrieb in den Bällchen nicht fehlen. Die Hauptwürze und den salzigen Geschmack erhalten die Polpette durch frisch geriebenen Parmesan.
Ich gebe auch vorab angeschwitzte Zwiebelwürfelchen mit in die Hackfleischmasse und ein wenig angeschwitzten Knoblauch. Wer mag, kann die Hackfleischmasse auch noch mit ein paar Pinienkernen und zum Beispiel fein gewürfelten getrockneten Tomaten ergänzen.
Bevor ich das Hähnchenfleisch wolfen kann, schneide ich es in ausreichend kleine Stücke, die durch die Öffnung des Fleischwolfs passen. Dann gebe ich das Fleisch zusammen mit den Kapern, Zitronenabrieb, etwas grob geschnittenem Salbei und dem eingeweichten Toastbrot in den Fleischwolf und lasse es auf Stufe 7 der OptiMUM wolfen.
Das geht wirklich ruckzuck und meine 500 g Hähnchenbrust sind in 1-2 Minuten zu Hackfleisch verarbeitet. Ich könnte auch noch länger wolfen, weil es mir echt richtig Spaß macht selbst Hackfleisch herzustellen. Aber meine Frau meint, dass 200 Fleischbällchen für 3 Personen dann doch vielleicht zu viel des Guten wären. Spielverderberin! 😀
Nebenbei erwähnt, die Reinigung des Fleischwolfes macht kaum Arbeit. Wenn man erstmal eine halbe Stunde schrubben müsste, wäre das nervig und dann würde man den Fleischwolf eher seltener benutzen. Aber das ist Gottseidank nicht der Fall.
Ich gebe nach dem Wolfen immer ein Stück altes Brötchen durch den Fleischwolf und das Brötchen nimmt schon die gröbsten Reste mit. Dann wird er aufgeschraubt, die Scheibe und Gewindestange herausgenommen und mit heißem Wasser ausgespült. Fertig. Man kann das Brötchen natürlich auch weglassen, dann hat man lediglich ein paar mehr Reste auszuspülen. Das geht auch problemlos.
Nachdem das Hackfleisch durch den Fleischwolf gedreht wurde, füge ich die restlichen Zutaten wie das Ei, den Parmesan und die Knoblauch-Zwiebel-Mischung hinzu und pfeffere und salze die Masse leicht. Beim Salz muss man sich vorsichtig rantasten, da der Parmesan und die Kapern reichlich Salz enthalten. Hier ist es wirklich zu empfehlen, den ein oder anderen Probeklops zu braten und dann nachzusalzen, bis man den gewünschten Geschmack gefunden hat.
Nachdem ich das Hackfleisch abgeschmeckt habe, forme ich noch kleine walnussgroße Bällchen aus der Masse und freue mich beim Formen schon auf dieses tolle Essen. 🙂
Die Polpette kommen nach dem Formen in eine leicht geölte Auflaufform und werden sanft im Ofen gegart und nicht in der Pfanne gebraten. Das ist eine der klassischen Zubereitungsarten für Polpette und die Fleischklösschen bleiben dadurch herrlich saftig.
Wenn du sie lieber in der Pfanne braten möchtest, kannst du das selbstverständlich auch tun. Dann empfehle ich, die Polpette vor dem Braten mit Semmelbröseln zu panieren. Das macht sie extra knusprig und lecker.
Serviert werden die Polpette in einer leicht pikanten Tomatensauce, die ein wenig getrocknete Chili enthält und die nach dem Kochen noch mit geräucherter Paprika aus dem Glas angereichert wird. Etwas Ajvar kommt auch mit hinein, um die pikante Note noch zu verstärken.
Diese leichte Paprikanote schmeckt wirklich ganz ausgezeichnet zu den saftigen Hähnchenbällchen und ich muss zugeben, dass ich hier mal wieder ein Essen vor mir stehen habe, in das ich mich echt reinlegen könnte. Das trifft wirklich zu 100% meinen Geschmack!
Sehen sie nicht verführerisch lecker aus? Fleischbällchen aus selbst gewolfter Hähnchenbrust, ganz einfach selbst gemacht.
Ich arbeite jetzt seit 5 Monaten mit der OptiMUM und bereite nicht nur mein eigenes Hackfleisch damit zu, sondern auch frische Pasta. Ich lasse sie auch alle Teige kneten, von der italienischen Pizza bis zum süßen Hefebrot und bin wirklich sehr angetan von der Maschine. Falls du den Wunschzettel für den Weihnachtsmann noch nicht geschrieben hast und dich für Küchenmaschinen begeistern kannst, dann packe mal eine OptiMUM mit auf die Liste. 😀
Vielleicht brauchst du den Weihnachtsmann aber auch gar nicht bemühen und kannst mit ein bisschen Glück eine Bosch MUM5 gewinnen. Auf dem Instagram-Account von Bosch Home läuft nämlich gerade ein schönes Gewinnspiel, bei dem es die MUM5 in den neuen Farben zu gewinnen gibt.
Ich drücke mal die Daumen, falls du dein Glück versuchen möchtest.
Jetzt wünsche ich dir natürlich wieder gutes Gelingen beim Nachkochen der Polpette di Pollo. Ich hoffe, dass dich mein Rezept neugierig gemacht hat und dass du es auf deine Nachkoch-Liste packst. Am besten nach ganz oben! 😀
Wenn dir mein Rezept gefällt, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar und über eine Bewertung des Rezeptes (Klicke auf die Sternchen in der Rezeptvorlage, die gleich folgt) freue ich mich natürlich auch immer. Dankeschön 🙂
Saftige Polpette di Pollo mit pikanter Tomatensauce
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Polpette di Pollo:
- 500 g Hähnchenbrust, in Würfel geschnitten
- 2 Scheiben Toastbot, entrindet und in ca. 1 cm Würfel geschnitten
- 100-120 ml Milch
- 1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
- 1 kleine Knbolauchzehe, fein gewürfelt
- Abrieb 1/2 Bio-Zitrone
- 1 EL Kapern
- 4-5 Blätter Salbei, gehackt
- 2 EL glatte Petersilie, gehackt
- 1 Ei, Größe M
- 40 g Parmesan
- Salz und Pfeffer
- 4 EL Olivenöl
Tomatensauce:
- 600 ml stückige Tomaten aus der Dose / Flasche
- 1 mittlere Zwiebel, fein gewürfelt
- 1 Knoblauchzehe, in feine Scheiben geschnitten
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 1/2 EL Ayvar, mild
- 2 geräucherte Paprika aus dem Glas, fein gewürfelt
- 4 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
weitere Zutaten:
- 400 g Pasta nach Wahl, zum Beispiel Spaghetti
Rezept Zubereitung
Polpette die Pollo:
- Das Toastbrot in der Milch einweichen und 15 Minuten stehen lassen. Dann ausdrücken.
- Ein kleine Pfanne aufsetzen und auf kleiner Hitze heiß werden lassen. 2 EL Olivenöl hineingeben, die Zwiebelwürfel zufügen und leicht salzen. Die Zwiebeln 5 Minuten glasig anschwitzen, den Knoblauch zufügen und 2 Minuten mit anschwitzen. Die Mischung vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
- Die gewürfelte Hähnchenbrust zusammen mit dem ausgedrückten Toastbrot, den Kapern, dem Zitronenabrieb und der Petersilie durch den OptiMUM Fleischwolf auf Stufe 7 laufen lassen. Das Hackfleisch mit der Petersilie, der Zwiebel-Knoblauchmischung und dem Ei vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Einen Probeklops aus der Masse formen, in Olivenöl sanft braten, probieren und ggfls. mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Aus der Hackfleischmasse walnussgroße Bällchen formen. Die Bällchen in eine leicht geölte Auflaufform geben und mit Olivenöl beträufeln. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Ober / Unterhitze für 30 Minuten backen und nach 15 Minuten umdrehen. In der Zwischenzeit (oder auch davor) die Tomatensauce vorbereiten.
Tomatensauce:
- Einen Topf aufsetzen, bei kleiner Hitze heiß werden lassen und 3-4 EL Olivenöl hineingeben. Die Zwiebelwürfelchen zufügen, leicht salzen, den Rosmarinzweig zugeben und die Zwiebeln 5 Minuten glasig andünsten. Den Knoblauch zufügen und 2 weitere Minuten anschwitzen.
- Die stückigen Tomaten zufügen, leicht salzen und 20 – 25 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Vom Herd nehmen und den Ajvar sowie die Paprikawürfel unterrühren und die Sauce mit Salz, Pfeffer, Zucker abschmecken.
- Die Bällchen 3 Minuten in der heißen Sauce ziehen lassen und dann zusammen mit einer Pasta nach Wahl servieren.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Bosch entstanden. Auf den Inhalt dieses Beitrages sowie auf die Bewertung der verwendeten Produkte wurde keinerlei Einfluss genommen und alle getroffenen Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Hallo Malte,
die Polpette schmecken fantastisch!!! Habe sie schon mehrmals gekocht. Ich tausche oft das Toastbrot gegen Pankobrösel aus, da ich selten Toastbrot im Haus habe. Vielen Dank für das Rezept!
Ich überlege, sie in reichlich Tomatensauce in Weckgläsern einzukochen. Dann müsste ich wohl die Petersilie und das Toastbrot weglassen, oder?
Hat jemand Erfahrung damit? Ich wäre sehr dankbar für Tipps.
Claudia
Lieber Malte, mein Mann und ich haben mittlerweile eine ganze Reihe von Deinen Rezepten gekocht und ziemlich begeistert. Sie sind gut erklärt, super ausgewählt, gelingen auch Kochneulingen und schmecken ganz toll. Mein Mann gerät immer richtig ins Schwärmen und das ist sonst gar nicht seine Art. ‚Malte‘ ist schon ein fester Begriff in unserem Haushalt geworden. 🙂 ich verteile Deine Rezepte auch ständig im ganzen Freundes- und Familienkreis. 🙂 Heute waren die Polpette dran und wir waren mal wieder sehr glücklich. Der Geschmack ist so fein und außergewöhnlich. Hoffentlich stellst Du Deinen Blog nie ein. Für uns ist er der Beste, den wir kennen. Viele herzliche Grüße aus Berlin von Claudia und Stefan
Hallo Claudia,
herzlichen Dank für so ein tolles Feedback. 🙂 Mich macht das wirklich glücklich und ich freue mich total, dass ich mit meinem Blog und meinen Rezepten ein bisschen Freude machen kann. Tausend Dank, dass du sogar bei deineen Freunden für mich wirbst. Du bist ein Schatz!
Viele Grüße an euch beide!
Habe Deine Polpette di Pollo nun bereits, auf besonderen Wunsch einer kleinen, jungen Dame, das zweite Mal gemacht. Meine ganze Familie ist schwer begeistert. Selbst meine Kitchen Aid mit Fleischwolfaufsatz war ebenso begeistert wie Deine Bosch. Ich selbst mag das Kapern, Zitronenabrieb und Salbei ganz besonders, diese Noten kommen zusammen sehr gut in den fertigen Bällchen zur Geltung. Vielen Dank für das leckere Rezept…habe einige Bällchen auf Vorrat gewolft, geformt und vakuumiert im Gefrierschrank, kann so auf Wunsch sofort nachlegen 😉
Das freut mich wirklich sehr Torsten. Ich mag die Kombination aus Kapern, Zitronenabrieb und Salbei auch ganz besonders gerne und werde damit demnächst mal selber wursten. 🙂
Liebe Grüße, Malte