Endlich ist der Sommer wieder zurück, nachdem das Wetter in den letzten zwei Wochen bei uns im Ruhrgebiet eher durchwachsen war. Für diese Woche sind hochsommerliche Temperaturen von bis zu 35 Grad angesagt und das freut auf jeden Fall die Kinder, die noch ein paar Tage Sommerferien genießen dürfen.
Bei meinem Sohn hat die Kindergartenzeit bereits wieder begonnen, aber wir nehmen ihn ab und an heraus und versuchen noch den ein oder anderen Tag im Freibad einzuschieben und Sonne zu tanken.
Was das Essen bei diesen heißen Temperaturen angeht ist man natürlich froh, wenn man leichte Gerichte genießen kann. Eine leckere Pasta ist da auf jeden Fall immer eine gute Wahl und meine heutige Variante ist quasi für den Sommer gemacht. Es gibt Tagliatelle mit Garnelen in Zitronensauce. Lecker!
Heute mache ich sogar mal (wieder) die Pasta selbst, was normalerweise immer damit assoziiert wird, dass es super aufwändig ist und viel Zeit benötigt. Das kann auch so sein, muss aber nicht. Mittlerweile kann man sich da auch gut von der Technik helfen lassen und dann ist das eigentlich recht schnell und unkompliziert zu machen. Und das möchte ich heute mal zeigen, neben meinem leckeren sommerlichen Gericht natürlich.
Für meine selbstgemachten Tagliatelle mit Garnelen verwende ich doppelt gemahlenen Hartweizengrieß, auf italienisch nennt er sich „Semola di Grano Duro“, der im Vergleich zum herkömmlichen Mehl eine gröbere Körnigkeit hat. Der Hartweizengrieß hat auch einen hohen Eiweißgehalt und somit gute Klebeeigenschaften, was ihn für die Herstellung von Pasta perfekt macht.
Seitdem ich meine selbstgemachte Pasta mit „Semola di Grano Duro“ herstelle, wird sie viel besser als früher, als ich noch 405er Mehl verwendet habe. Der Unterschied, gerade in der Verarbeitung, ist wirklich gigantisch und ich kann dir sehr empfehlen deine nächste Pasta einmal mit diesem Hartweizengrieß herzustellen. Die Italiener lieben ihre Pasta und wissen schon, warum sie darauf schwören.
Mein Pastateig ist extrem einfach und besteht nur aus Hartweizengrieß und Wasser. Auf 100 g Hartweizengrieß kommt die halbe Menge Wasser, also 50 ml. Das ist schon alles. Verrückt einfach und das Ergebnis ist erstaunlich. Der Teig wird wunderbar elastisch und lässt sich ohne das kleinste Problemchen dünn ausrollen. Er hat genau die richtige Feuchtigkeit und klebt überhaupt nicht. Damit Pasta zu machen ist wirklich eine Freude.
Was habe ich bei meinen früheren Versuchen mit herkömmlichen Mehlsorten geflucht, weil der Teig geklebt hat ohne Ende und nicht so richtig elastisch wurde. Hätte ich mal gleich auf unsere südlichen Nachbarn gehört und Hartweizengrieß verwendet, aber das musste ich erst mal auf die harte Tour lernen. 😀
Auch die Pastazubereitung an sich hat mir nicht immer richtig Spaß gemacht. Meine ersten Versuche habe ich noch mit einer klassischen Nudelmaschine gestartet, die man auf die Arbeitsplatte klemmt und die an der Seite eine Kurbel für die Walzen hat.
Damit wurde ich nie so richtig warm, weil ich immer Probleme hatte die Nudelmaschine allein zu bedienen. Besonders das „Einführen“ des Teigs in die Walze hat mir Probleme gemacht, weil ich eigentlich beide Hände dafür gebraucht hätte.
Ich weiß, jede italienische Mama beherrscht das im Schlaf und das ist natürlich nur Übungssache, aber wie oft übt man sowas schon? Wie oft gibt es wirklich selbstgemachte Pasta? Und meist ist es ja so, wenn es nicht von Anfang an fluppt, ist man auch schnell genervt und dann probiert man es noch seltener als ohnehin schon. Was dann auch wieder schade ist, weil dieses Handwerk eigentlich richtig Spaß macht und sehr schön ist.
Meine neue OptiMUM, verfügt über Pastaaufsätze und damit ist das Walzen und Schneiden der Pasta ein Kinderspiel. Eine Portion Tagliatelle sind zum Beispiel in knapp 10 Minuten gewalzt und geschnitten. So gut fluppt das!
Den Teig bereite ich natürlich auch mit der Maschine vor und knete ihn nicht per Hand. Da mein Teig nicht so viel Flüssigkeit enthält, benötigt er eine gewisse Knetzeit, bevor er klebrig genug wird, um zu einer schönen glatten Kugel zu werden. Ich lasse ihn gute 15 Minuten von der Maschine kneten, dann ist er perfekt. Danach lasse ich ihn gerne noch weitere 15 Minuten ruhen, bevor er dann mit dem Pastavorsatz auf die gewünschte Dicke gewalzt wird.
Der Vorteil bei dieser Art der Pastaherstellung ist der, dass die OptiMUM für mich das Kurbeln übernimmt und ich dadurch beide Hände zur Verfügung habe, um den Teig durch die Walze zu führen. Das macht es so viel einfacher und auch schneller. So kann ich auch längere Teigstücke problemlos auf die gewünschte Dicke walzen lassen, ohne den Teig erst in handliche Stücke zerteilen zu müssen.
Für jemanden, der die klassische Nudelmaschine gut bedienen kann, ist das auch kein Problem. Ich habe mir einige YouTube Videos angeschaut und bei denen lief das wie am Schnürchen. Für mich ist es aber deutlich einfacher, wenn ich beide Hände nutzen kann.
Für meine selbstgemachten Tagliatelle mit Garnelen verwende ich zunächst den Pastavorsatz für Teigplatten, mit dem man sehr schnell Pastaplatten für zum Beispiel Lasagne herstellen kann und walze den Teig auf die von mir gewünschte Stärke. Das funktioniert genauso wie mit einer klassischen Nudelmaschine. Der Teig wird zunächst auf der höchsten Stufe (Stufe 8) gewalzt und dann wird er von Stufe zu Stufe dünner, bis er die perfekte Stärke hat.
Ich mache es immer so, dass ich den Teig zunächst mehrmals auf Stufe 8 walze. Ich lasse ihn durchlaufen, falte ihn wieder zusammen, drehe ihn um 90 Grad und walze ihn erneut durch. Das Ganze wiederhole ich 4-5 Mal, dadurch wird der Teig (gefühlt) noch elastischer. Danach fange ich dann an, Stufe um Stufe zu verringern. Wenn du ein bisschen Zeit mitbringst, dann lasse ihn gerne 2-3 Mal auf der gleichen Stufe durchlaufen.
Ich bereite immer eine Portion Teig in einem Durchgang zu und walze ihn so lange durch, bis ich bei Stufe 3 angekommen bin. Dann haben die Tagliatelle für meinen Geschmack genau die richtige Dicke und ich kann sie wunderbar al dente kochen.
Das ist auch mit ein Grund, warum ich Pasta hin und wieder selbst zubereite – weil ich frische Pasta besser al dente kochen kann als getrocknete Pasta. Außer es ist eine super hochwertige getrocknete Pasta, die bekommt dann auch einen richtig schönen Biss. Und ich mag natürlich auch den ganzen Prozess sehr gerne. Den Teig anzufassen, immer wieder mit Grieß zu bestreuen, ihn durch die Walze laufen zu lassen und zu sehen wie er immer dünner wird. Das ist schon ein schönes Handwerk, auch wenn ich mir dabei sehr gerne von der Technik helfen lasse.
Meine Nachbarin walzt ihren Teig immer noch mit dem Nudelholz aus. Das benötigt natürlich eine Menge Übung, um ihn wirklich gleichmäßig dünn ausgerollt zu bekommen. Man benötigt bei dieser „Technik“ natürlich auch viel mehr Zeit, aber wenn man die hat, macht das bestimmt viel Freude. Ich bin eher praktisch veranlagt, liebe Technik in der Küche und freue mich auch, wenn es einigermaßen schnell geht.
Nachdem ich den Teig auf die gewünschte Stärke gewalzt habe, schneide ich ihn noch mit dem Aufsatz für Bandnudeln in die Form von Tagliatelle und dann sind die Nudeln auch schon fertig. Easy peasy. So einfach kann man Nudeln selber machen.
Du findest auf meinem Instagram-Account auch ein kleines Video zu meinem Rezept und dort zeige ich, wie ich die Tagliatelle mit meiner Bosch OptiMUM hergestellt habe. Manche Sachen lassen sich per Video einfach schöner zeigen, aber ich hoffe, du hast auch anhand der Fotos schon eine Vorstellung davon bekommen. Es funktioniert wirklich sehr einfach und wenn du das Glück hast, eine so schöne Maschine Zuhause zu haben, dann musst du damit unbedingt mal frische Pasta zubereiten. Das lohnt sich!
Ich serviere meine Tagliatelle mit Garnelen in einer super erfrischenden Zitronensauce, die ruckzuck zubereitet ist. Sie besteht aus Geflügelfond (du kannst auch Fischfond nehmen, der passt gut zu den Garnelen oder einen Gemüsefond), Zitronensaft, Zitronenabrieb, Zitronenthymian und etwas Sahne. Ich binde die Sauce mit ein klein wenig Butter ab. Um die Sauce leichter zu machen, geht es aber auch ohne.
Zu den selbstgemachten Tagliatelle gibt es ein paar scharf angebratenen Garnelen mit Knoblauch und Chili und dann ist das ein wunderschönes sommerliches Gericht, das man am besten mit einem schönen Glas Wein im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon genießt. La dolce Vita, sozusagen.
Vielleicht konnte ich dir mit meinen Tagliatelle mit Garnelen in Zitronensauce wieder etwas Appetit machen, dann wünsche ich dir auf jeden Fall gutes Gelingen beim Nachkochen. 🙂
Bis demnächst mal wieder,
Malte.
Tagliatelle mit Garnelen in erfrischender Zitronensauce
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Für die Tagliatelle:
- 400 g Grieß
- 220 ml Wasser
Für die Sauce:
- 400 ml Hühnerfond
- 150 ml Sahne
- 10 Stängel Zitronenthymian
- 2 EL Butter
- Saft und Abrieb einer Zitrone
- Salz und Pfeffer
Für die Garnelen:
- 300 g Garnelen
- 1 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 rote Chili, fein gehackt
- 2 EL etwas Olivenöl
- Salz
Rezept Zubereitung
Tagliatelle:
- Für den Nudelteig den Hartweißengrieß und das Wasser mit der Bosch OptiMUM verkneten lassen, bis ein schöner, elastischer Teig entstanden ist. Den Teig abgedeckt 15 Minuten ruhen lassen.
- Den Teig vierteln und jeweils ein Viertel mit der Hand dünn andrücken, damit er durch die Walze passt. Die OptiMUM anschalten und auf Stufe 3 stellen.
- Den Teig durch den Pastaaufsatz für Teigplatten der OptiMUM führen, dabei mit Stufe 8 starten und nach jedem Durchlauf eine Stufe kleiner stellen, bis man bei Stufe 3 angekommen ist. Den Teig zwischendurch immer mal wieder mit Grieß bestreuen, damit er nicht anklebt. Wer etwas Zeit mitbringt, führt den Teig 2-3 mal durch jede Stufe des Pastaaufsatzes.
- Hat der Teig die gewünschte Stärke erreicht (Stufe 3) den Aufsatz für Teigplatten mit dem Aufsatz für Bandnudeln wechseln und den Pastateig mit einem Messer in die gewünschte Länge schneiden. Den Teig durch den Aufsatz für Bandnudeln führen und zu Tagliatelle schneiden lassen.
Zitronensaue:
- Für die Sauce den Hühnerfond mit dem Zitronensaft und Thymian (Strauss binden) einmal aufkochen lassen und dann bei kleiner Hitze auf ca. die Hälfte reduzieren lassen. Nach dem Reduzieren die Sahne dazu geben und ca. 5 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.
- Den Topf von der Hitze wegziehen und den Thymian entfernen. Mit einem Schneebesen die Butter unter die Soße rühren, bis sie eine leichte Bindung zeigt. Den Zitronenabrieb unterrühren und die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Pasta:
- Das Nudelwasser aufsetzen, stark salzen – auf 1 Liter Wasser 15 Gramm Salz – und kochen lassen. Die Nudeln ins kochende Wasser geben und 2 Minuten kochen lassen. Abgießen und dabei 1-2 Kellen vom Nudelwasser aufheben. Die tropfnassen Tagliatelle zu Sauce geben und mit der Sauce vermengen. Wenn die Soße zu sehr andickt, etwas Nudelwasser dazu geben.
Garnelen:
- Während das Nudelwasser aufkocht, Olivenöl in eine Pfanne geben und auf mittlerer Hitze erhitzen. Den Knoblauch zusammen mit dem Chili 1-2 Minuten anschwitzen. Die Garnelen dazu geben und von jeder Seite 2-3 Minuten braten, dann mit Salz und Pfeffer würzen und zusammen mit den Tagliatelle in Zitronensauce servieren.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Bosch entstanden. Auf den Inhalt dieses Beitrages sowie auf die Bewertung der verwendeten Produkte wurde keinerlei Einfluss genommen und alle getroffenen Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Das hat noch keiner nachgekocht? Selber schuld! 🙂
Da ich mittlerweile technisch nachgerüstet worden bin, liegt das jetzt auch in meiner Schlagdistanz.
Zum Geburtstag gab es eine Optimum und eben auch eine mechanische Nudelmaschine.
Die Optimum ist echt der Hammer und ich benutze sie praktisch ständig für Brote, Kuchen, Plätzchen und nun auch für Nudelteig. 🙂
Das Resultat ist wirklich megamiam! Nudeln und Zitronenrahm passen perfekt zusammen. Hier noch ein weiteres Rezept, das ich wärmstens empfehlen kann:
https://www.essen-und-trinken.de/rezepte/60880-rzpt-penne-mit-zitronenrahm
Auf was für Probleme bin ich gestoßen?
1. Den Semola-Grieß bekommt man nicht in Osnabrück, noch nicht einmal bei unserem italienischen Großhändler. :-/ Also habe ich normalen Hartweizengrieß genommen.
2. Möglicherweise funktionierte deshalb die 2:1-Mischung nicht. Ich musste jedenfalls noch ordentlich Grieß nachschütten, um den Teig leidlich trocken zu bekommen…
3. Am Ende war er dann wohl immer noch für die Verarbeitung mit der Nudelmaschine zu feucht. Learning bei doing, es ist halt immer noch kein Handwerksmeister vom Himmel gefallen. 🙂
4. Teigplatten ließen sich daher zwar drehen, aber eben nicht wirklich überzeugend und einfach in Tagliatellestreifen schneiden. Nach mehreren Versuchen habe ich das dann einfach per Hand gemacht.
5. Beim nächsten Mal gehen die Streifen auf jeden Fall auf Backpapier und dann in den ganz leicht erwärmten Backofen zum schnelleren trocknen!
Ich war am Ende schon etwas genervt ob der Nudelfrickelei, aber zu meiner Überraschung lohnt sich das geschmacklich wirklich, na ja, wenn man mal den Bogen raus hat. Meine Nudeln fand ich sehr saftig und trotzdem hatten sie noch leichten Biss. Diese Saftigkeit (mir fällt kein besserer Begriff ein) haben Industrienudeln nicht.
Der Zitronenrahm macht sich demgegenüber praktisch von alleine und ist wirklich sehr lecker. Genau mein Ding!
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur OptiMUM! Gute Wahl! Ich liebe diese Maschine ja wirklich sehr und habe sie auch fast täglich im Einsatz.
Ist natürlich schade, dass es nicht gleich auf Anhieb funktioniert hat. Vielleicht lag es wirklich am Hartweizengrieß. Du wirst irgendwann ohnehin deine eigenen Mischung verwenden und es macht auch super viel Freude, mit verschiedenen Teigen zu arbeiten. Ich mache gerade meinen Nudelteig mit ganz viel Eigelben, das ist auch super.
Wenn du dran bleibst, wird das immer einfacher und geht nachher immer besser von der Hand. Und dann macht das Spaß und lohnt sich auch. Der Biss ist wirklich ein anderer und „Saftigkeit“ passt da schon als Begriff.
Danke für deinen Erfahrungsbericht. Sowas ist für alle Leser immer super interessant und für mich auch. 🙂
Vielen Dank für dieses Rezept, einfach himmlisch. Unsere Gäste waren begeistert und haben es sehr genossen. Das letzte Mal haben wir dieses bereits wunderbar schmeckende Gericht mit frischem Sommertrüffel (Tuber aestivum) verfeinert. Alles über Trüffel finden Sie unter http://www.trueffelhang.at. Ein kulinarischer Genuss mit oder ohne.