Heute wird es mal exotisch auf meinem Blog und es gibt ein Gericht, das sich in der orientalischen Küche großer Beliebtheit erfreut und das seinen Siegeszug mittlerweile auch nach Europa angetreten hat. Hummus wird auch hierzulande immer bekannter und beliebter und ich sehe es ganz oft bei anderen deutschen Foodblogger, in meinem Feed bei Instagram.
Meine Erfahrungen mit Hummus haben sich bisher in Grenzen gehalten, was sicherlich auch daran liegt, dass mir die typischen „deutschen“ Beilagen wie Kartoffelbrei, Salzkartoffeln, Reis etc. einfach sehr ins Blut übergegangen sind. Wenn ich etwas koche das eine Beilage erfordert, dann fällt mir Hummus spontan halt eher weniger ein.
Ich habe Hummus bisher einmal selbst zubereitet und das war ok. Es hat mich nicht umgehauen, aber ich habe auch den Fehler gemacht, es isoliert zu kochen und zu probieren. Hummus schmeckt aber ganz sicher wesentlich besser, wenn er von weiteren Leckereien begleitet wird. So wird er ja auch in entsprechenden Restaurants serviert.
Das Hummus aber auch ganz hervorragend schmecken kann, wenn man nur ein bisschen Brot als Beilage dazu reicht, beweist das Rezept das ich dir heute vorstellen möchte. Ein Kichererbsen Hummus mit einem wunderbaren Topping aus Öl, Knoblauch, Chili, Ingwer und Zimt. Das hat mich tatsächlich so richtig umgehauen.
Dieses Rezept stammt von Yotam Ottolenghi und aus seinem wunderbaren Kochbuch „Flavor“. Als ich es im Kochbuch entdeckt, war ich von der tollen Optik sofort ergriffen und wusste, dass ich es ganz sicher nachmachen würde. Ich hatte auch keinen Zweifel daran, dass es mit gut schmecken würde. Es ist ein Ottolenghi Rezept und dieser Mann ist ein Gott in der Küche. Ich kann mich an kein nachgekochtes Gericht von ihm erinnern, das mir nicht geschmeckt hätte. Nigel Slater und Ottolenghi sind eine sichere Bank, wenn es um meinen Geschmack geht.
Yotam Ottolenghi bereitet seinen Hummus aus getrockneten Kichererbsen zu, die er über Nacht einweicht und dann am nächsten Tag kocht. Das kann man machen, aber für meinen zweiten Hummusversuch überhaupt, wäre mir das doch zu aufwendig geworden. Deshalb habe ich zu Kichererbsen aus der Dose gegriffen, die ich gut abtropfen lies. Da mir dieses Hummus so gut gefallen hat, folgt ganz bald ein Versuch mit frisch gekochten Kichererbsen. Mal schauen, wie sehr der Geschmack davon profitieren wird.
Die Kichererbsen werden mit Tahin, Ingwer, Knoblauch, Zitronenabrieb und Zitronensaft, Olivenöl, Salz und einskaltes Wasser im Mixer zu einem feinen Mus gemixt. Das Hummus wird durch das Mixen sehr schön cremig, besonders wenn man einen leistungsstarken Mixer benutzt. Ich empfehle hier auf den Fall einen Standmixer zu benutzen und keinen Pürierstab. Die Konsistenz wird beim Mixen mit dem Standmixer deutlich feiner und cremiger.
Ein Wort zu Tahin. Das ist ein Sesammus, dass es mittlerweile sogar in den Drogeriemärkten zu kaufen gibt. Dem Healthy Eating Trend sei Dank. Es schmeckt pur zum Weglaufen und verklebt einem ordentlich die Schnute, aber in Kombination mit den weiteren Zutaten gibt es dem Hummus eine ganz tolle Sesamnote.
Das Hummus von Ottolenghi schmeckt pur bereits richtig lecker. Die Kombination der Zutaten macht es einfach und die hat er hier sehr schön ausgewählt. Das Ingwer in das Hummus kommt, hat mich total überrascht, aber es schmeckt großartig. Ich bereite von nun an jedes Hummus mit Ingwer zu.
Den richtigen Geschmackskick bekommt das Hummus aber erst durch das geniale Topping. Das bringt so, so viel Aroma und macht auf der Zunge richtig Spaß. Das sind einfach dieses Kleinigkeiten, die ein Gericht auf eine neue Stufe heben und die man bei so großartigen Köchen immer erwarten darf.
Das Topping besteht aus reichlich Chili, ebenfalls Ingwer, aus ordentlich Knoblauch sowie Zimt. Die Zutaten werden in einer ordentlichen Menge Olivenöl quasi frittiert und dadurch nicht nur lecker, sondern gleichzeitig auch schön knusprig. Und genau das sorgt in der Kombination mit dem cremigen Hummus für ein ganz besonderes Esserlebnis. Cremig und knusprig, heiß und kalt (lauwarm). Das macht einfach Spaß beim Essen.
Mehr kann ich dir heute auch nicht erzählen. Das ist ein schlichtes Essen, das trotz seiner Einfachheit fantastisch schmeckt. Ein echter Ottolenghi, der damit wieder zeigt wie genial er darin ist, Geschmäcker zu kombinieren und das Beste aus den Aromen herauszuholen. Ich liebe es und lege dir das Nachkochen heute mal besonders stark ans Herz. 🙂
Falls du deine eigene Hummus-Variante mit mir teilen möchtest, dann freu ich mich sehr über deinen Kommentar und dein Rezept. Genau so sehr freue ich mich, wenn du das Rezept bewertest. Klicke dazu einfach auf die Sterne beim jetzt folgenden Rezept. Dankeschön!
Hummus mit Knoblauch, Chili, Ingwer und Zimt
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Rezept Zutaten
Hummus
- 1 Dose Kichererbsen (400 g Abtropfgewicht)
- 10 g Ingwer (geschält), gerieben
- 1 kleine Knoblauchzehe, zerstoßen
- 1 Bio-Zitrone
- 1 EL Tahin
- 1 EL Olivenöl
- 3 EL eiskaltes Wasser
- Salz
Topping
- 90 ml Olivenöl
- 3 Chilischoten, entkernt und fein geschnitten
- 3 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
- 15 g Ingwer (geschält), in feine Streifen geschnitten
- 2 Zimtstangen
- 15 g Petersilie oder Koriander, fein gehackt
- Meersalzflocken
weitere Zutaten
- 1 Fladenbrot
Rezept Zubereitung
Hummus
- Alle Zutaten für das Hummus im Mixer glatt pürieren und mutig mit Salz abschmecken.
Topping
- Eine Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen und sobald sie heiß geworden ist, das Olivenöl angießen. Chili, Knoblauch, Ingwer und die Zimtstangen hineingeben und 4-5 Minuten unter gelegentlichem Rühren frittieren, bis der Knobluch Farbe annimmt.
- Die Petersilie oder den Koriander in die Pfanne geben udn eine weitere Minuten mitgaren, bis der Knoblauch eine schöne goldbraune Farbe bekommen hat. Die Aromaten mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben und auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Mit Meersalzflocken würzen.
- Das Hummus auf einer großen Schale oder einzelnen Tellern anrichten und die frittierten Aromaten auf dem Hummus verteilen. Mit dem Öl beträufeln udn genießen.
Hallo Malte!
Hast du auch das Dosenwasser der Kichererbsen dazugegeben oder die Kichererbsen vorab abgegossen?
Danke & VG
Valérie
Ich hab die Kichererbsen vorher abgegossen und das Wasser nicht verwendet. 🙂
Über die Jahre habe ich viele Hummus-Rezepte kennengelernt. Alle gut, aber bei keinem Rezept hat man gedacht, „das könnte ich endlos weiter essen“. Das hier vorgestellte Rezept ist schlicht und einfach … DER HAMMER. Tahin hatte ich vergessen, auf die Einkaufsliste zu setzen, habe als Ersatz Kokos-Dattel-Mandelmus vom Alnatura genommen. Das Topping ist die Krone 😉 Und die zwei Zimtstangen, mega. Das ist jetzt mein Lieblings-Hummus 🤩
Hallo Elena, es freut uns wirklich sehr, dass du durch dieses Rezept dein Lieblings-Hummus gefunden hast. 🙂 Liebe Grüße!
In den letzten Tagen habe ich erstmals angefangen, youtube-Kochvideos zu durchstöbern. Schnell bin ich hierbei hängengeblieben:
https://www.youtube.com/watch?v=Jjge2pYKuUM&list=PLSFT_oj8s9wJfQAj0TA21f8w9305Isq9t&index=8
Sehr lecker, sehr figurfreundlich und eine perfekte Beilage für den Humus.
Humus habe ich gerade gemacht…Uff, dieser Haferflockenpancake ist mir nicht angebrannt! 🙂 Also der Humus ist super lecker!
Der wird gleich mit dem Cake schnabbuliert. 🙂
Gerade angeschaut. Ist vielleicht mal einen Versuch wert und vielleicht vertieft das meine Liebe zu Haferflocken. Die ist noch nicht so innig. 😀
Etwas schade…
Vorletztes WE waren wir mal wieder bei meinem Kumpel und seiner Frau in Wuppertal und mit ihr kochen wir immer, bis der Herd kaputtgeht! 🙂
Diesmal erwartete sie uns mit Linsen-Köfte. Mega miam! Die habe ich denn auch gleich vor ein paar Tagen nachgekocht. Der Humus wäre die ideale Beilage gewesen!
Dann halt demnächst mal.
Hier das Rezept für die Linsen-Köfte: https://www.kitchenstories.com/de/rezepte/mercimekli-kofte-linsenkofte-9bb6
Sieht auf jeden Fall so aus, als müsste ich das auch mal probieren. Wie immer vielen Dank für deine Anregungen! Die sind sehr gerne gesehen! 🙂
Oh das klingt wirklich unfassbar lecker – Hummus mit Topping, das kann ja nur gut schmecken:)) Ich verfolge deinen Blog nun schon seit Jahren und für Rezepte wie diese liebe ich ihn!!
Hallo Malte,
das Topping klingt spannend, die Zimtstange als Geschmacksträger macht Sinn….ist sie in frittiertem Zustand eher Deko oder wird sie tatsächlich mitgegessen? Das kann ich mir nämlich im Moment nicht so vorstellen und ich will nicht aus Unwissenheit die Deko wegknuspern 😀
LG Petra
Lieber Malte,
dieses Rezept hat mit Humus aber so gar nichts zu tun – auch wenn es von Herrn Otolenghi kommt! Vielleicht sollte man sich doch lieber an Sachen halten die man kennt und kann. Außerdem gibt es auf den Seiten von Köstlich … zig-Rezepte über Humus.
Also wozu der Aufstand???
Sorry Herta, aber deinen Kommentar verstehe ich nun wirklich gar nicht. Es gibt überall schon alle Rezepte, dann kann man ja auch gleich aufhören, sich selbst an diesem wundervollen Hobby Kochen auszuprobieren. Und wenn man sich immer nur an die Dinge hält, die man kennt, dann entwickelt man sich garantiert nicht weiter und erfährt, erlebt und genießt nie Neues. Ich probiere weiter aus, was mir gefällt und was ich spannend finde. Du musst es ja nicht nachkochen, wenn es dir nicht zusagt. Das bleibt ja letztlich auch immer den persönlichen Vorlieben überlassen. Nur zu ernst nehmen sollte man das alles nicht. Dann geht die Freude verloren und das wäre doch schade.
Ich finde es immer merkwürdig, wenn Behauptungen aufgestellt werden, aber die Argumentation (oder gar Gegenbeweise) ausbleibt. Warum hat das hier vorgestellte Rezept „so gar nichts“ mit Hummus zu tun? Ich selbst habe die Zubereitug von Hummus in Israel gelernt und dort war es von den Zutaten her fast identisch. Ob man zum Schluß nur Olivenöl drüber gibt oder noch andere/weitere Zutaten, hat mit dem eigentlich Hummus wenig zu tun und ist individuelle Geschmackssache.