Gerade oder ganz besonders beim Kochen lernt man grundsätzlich nie aus und es gibt immer wieder neue Dinge zu entdecken. Und so stehe ich heue morgen in der Küche und bereite mir zum ersten mal einen Dutch Baby Pfannkuchen zu.
Einen herzhaften Ofenpfannkuchen, mit frisch geriebenem Parmesan im Teig und belegt mit cremigem Büffelmozzarella und einer handvoll Rucola.
Das besondere am Dutch Baby ist die unkomplizierte Zubereitung und das Garen des Pfannkuchens im Backofen. Hierzu benutze ich meine kleine gusseiserne Pfanne, die leider viel zu selten zum Einsatz kommt, dabei ist sie wirklich wunderschön. Eine Pfanne, gemacht für die Ewigkeit, wenn man ihr die Liebe und Pflege zukommen lässt, die sie verdient.
Für ihre kleine Größe (16 cm Durchmesser) hat sie ein beachtliches Gewicht und erledigt sämtliche ihr aufgetragenen Aufgaben anstandslos. Sie zaubert prachtvollste, dunkelbraune Krusten auf saftige Steaks und sorgt für die knusprigsten Bratkartoffeln, die man sich nur wünschen kann.
Eine gut eingebrannte oder beschichtete Pfanne ist für den Ofenpfannkuchen die wichtigste Voraussetzung, damit sich der Pfannkuchen nach dem Backen leicht vom Pfannenboden lösen lässt, ohne das der Teig anhaftet. Wenn die Pfanne die Hitze zudem noch gut leitet, wird der Pfannkuchen am Boden leicht knusprig, was den Genuss nur noch erhöht.
Der Teig für den Pfannkuchen besteht aus Mehl, heute greife ich einmal zum Weizenmehl vom Typ 405, Eiern, Milch, etwas geschmolzener Butter sowie einer kleinen Prise Salz und frisch geriebenem Pfeffer. Die Zutaten mixe ich mit einem Stabmixer für ca. 30 Sekunden zu einem glatten Teig, der möglichst keine Klümpchen mehr enthalten sollte.
Natürlich könnte man an dieser Stelle aus diesem Grundteig auch einen süßen Teig herstellen, indem man den Pfeffer weglässt und Zucker zugibt und den Pfannkuchen später noch süß belegt. Einige reife und süße Früchte, vielleicht ein paar dunkelrote Beeren, schmecken sicher ganz hervorragend dazu. Mir ist heute aber mehr nach einem herzhaften Frühstück und so muss die süße Varianten auf die passende Gelegenheit warten.
Nachdem ich den Pfannkuchenteig glatt gemixt habe, reibe ich etwas von dem gut gereiften Parmesan und vermische ihn in einer Schüssel mit einigen gezupften Thymianblättern und röste nebenbei einige Pinienkerne an.
Bevor der Pfannkuchenteig in die Pfanne gegossen wird, wird die Pfanne für 10 Minuten im auf 230 Grad vorgeheizten Ofen erhitzt. Dann gießt man den Teig sehr schnell in die heiße Pfanne hinein und bestreut ihn mit der Parmesan-Thymian-Mischung. Auch wenn die Neugierde noch so stark sein mag, darf die Türe des Ofens nun für 10 Minuten auf keinen Fall geöffnet werden. Die eindringende Luft würde den aufgehenden Pfannkuchen sonst wieder in sich zusammenfallen lassen.
Nach ca. 15 Minuten hat mein Dutch Baby eine wunderbare braune Kruste bekommen, die mich goldgelb schimmernd anlacht und der aus dem Ofen steigende Duft lässt mich ungeduldig durch die Fensterscheibe des Ofens starren. Der erste Dutch Baby meines Lebens sieht betörend und verführerisch lecker aus und ich nehme ihn eilig aus dem Ofen. Während ich mich an seiner prachtvollen Form erfreue, fällt er bereits wieder langsam in sich zusammen.
Hungrig zerzupfe ich einen Ball aus cremigem Büffelmozzarella und gebe die Stücke zusammen mit einer handvoll Rucola und den gerösteten Pinienkernen auf den Pfannkuchen.
Was für ein Anblick!
Der Geschmack zaubert mir ebenfalls ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Der Parmesankäse ist leicht knusprig gebacken, wodurch sich sein salziges, intensives Aroma noch verstärkt. Der milchig-cremige Mozzarella passt mit seiner Konsistenz wunderbar zum Pfannkuchen, der an den Rändern sogar leicht knusprig geworden ist. Die nussigen Aromen des Rucolas und der knackigen Pinienkerne runden den Geschmack sehr schön ab.
Das ist ein Frühstück, wie ich es gebraucht und mir gewünscht habe. Das wird eine lange und gute Freundschaft zwischen mir und dem Dutch Baby Pfannkuchen werden. Wir passen tatsächlich perfekt zusammen. 🙂
Herzhafter Pfannkuchen aus dem Ofen
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Pfannkuchenteig
- 90 g Mehl
- 160 ml Milch
- 2 Eier, Größe L
- 20 g Butter, zerlassen
- Salz, eine gute Prise
- Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Parmesan-Thymian-Mischung
- 30 g Parmesan, frisch gerieben
- 2-3 Zweige Thymian, Blätter gezupft
weitere Zutaten
- 125 g Büffelmozzarella, zerzupft
- 1 EL Pinienkerne, angeröstet
- 20 g Rucola
- 15 g Butter
Rezept Zubereitung
Vorbereitungen:
- Den Backofen auf 230 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und die Pfanne für 10 Minuten in den bereits vorgeheizten Ofen schieben.
- In der Zwischenzeit 20 g Butter zerlassen und abkühlen lassen sowie die Pinienkernen in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Den Parmesan reiben und mit den abgezupften Thymianblättern vermischen und den Mozzarella in gröbere Stücke auseinanderzupfen.
Pfannkuchenteig:
- Das Mehl, die Milch, die zerlassene und abgekühlte Butter, die Eier in eine hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer zu einem klümpchenfreien Teig mixen. Salzen und Pfeffern.
Pfannkuchen backen:
- Ab jetzt zügig arbeiten und die Ofenhandschuhe nicht vergessen.
- 15 g Butter in die vorgeheizte Pfanne geben, den Teig hinein gießen und mit der Parmesan-Thymian-Mischung bestreuen. Die Ofentüre schließen und den Pfannkuchen ca. 15 Minuten backen, dabei in den ersten 10 Minuten auf keinen Fall die Ofentüre öffnen.
- Der Pfannkuchen ist fertig gebacken, wenn er eine schöne goldbraune Farbe angenommen hat. Den Pfannkuchen herausnehmen, leicht abkühlen lassen und mit dem zerzupften Mozzarella, den angerösteten Pinienkernen und dem Rucola belegen.
Hi Malte,
das Rezept lacht mich ja mal so richtig an!
Ich könnte es demnächst für 6 Personen bei einem Kochabend brauchen und würde es gerne auf einem Backblech zubereiten. Geht das auch? Auch auf Backpapier?
Viele Grüße
Susa
Hallo Susa,
ich glaube, nicht, dass es auf dem Backblech funktioniert. Das ist ein Rezept für eine gusseiserne Pfanne, die richtig vorgeheizt werden muss, damit der Pfannkuchen so genial aufgeht.
Liebe Grüße, Malte
Hallo Malte, wollte mich mal wieder melden. So ein Dutch Baby möchte ich – hatte mal Rezepte irgendwo auf einem US-Blog gefunden – auch mal machen. Und genau so eine Pfanne brauche ich… zumal ich mir auch das tolle Kochbuch von Jan Scott, „Oven to Table“ gegönnt habe, wo so einiges in so einer Pfanne zubereitet wird.
Kannst du mir bitte einen Tipp geben? Ist immer besser, wenn jemand schon weiß, was wirklich ein gutes Produkt ist… Und wenn du keine Schwierigkeiten mit Englisch hast: Das Kochbuch ist toll…
Viele Grüße, ubi
Ein wunderbares Rezept. Den kann ich bestimmt auch ohne Dutchofen backen oder?
Viele Grüße
Silke
Hallo Silke, ich habe ihn auch im normalen Ofen gebacken. 🙂
wow das sieht toll aus, sollte ich direkt ausprobieren.
Bedeutet Dutch Baby dass er ursprünglich aus Holland kommt?
Danke und liebe Grüße,
Mia