Wenn man für ein kleines Kind kocht, dann hat man es wirklich nicht leicht. Zutaten, die dem Kind heute noch schmecken und damit offiziell abgesegnet wurden, fallen morgen plötzlich in Ungnade und bleiben dann einsam und verweist auf dem Teller liegen. Oft ist das ein reines Glückspiel und jedes servierte Gericht sorgt für Spannung am Tisch!
Mein Sohn is(s)t wie seine Mama und entwickelt sich zu einem echten Mäkelkopp. Er probiert zwar alles was serviert wird und das ist richtig toll. Gleichzeitig lehnt er aber auch rigoros alles ab, was ihm auch nur minimal nicht schmeckt. Zudem schmeckt er wirklich jede Zutat heraus. Ich kann Zutaten noch so mühsam und geschickt in seinem Essen verstecken, indem ich sie winzig klein schneide oder unter einem Berg Sauce ertränke, er schmeckt sie immer. Wie macht er das nur? 😀
Auf der anderen Seite ist es eine pure Freude ihm zuzuschauen, wenn er etwas isst, das er wirklich liebt. Milchreis zum Beispiel! Er versinkt dann immer völlig im Genuss und ist komplett mit allen Sinnen dabei. Er schnüffelt mit seinem kleinen Näschen an der Schüssel, probiert den ersten Löffel immer gaaanz vorsichtig, nur um wenige Sekunden später glücklich und zufrieden in sich hinein zu lächeln.
Essen macht glücklich und mein Sohn ist der Beweis. Aber auch Mama und Papa sind total verrückt nach Milchreis und sehen wahrscheinlich beim Essen genau so „entrückt“ aus. Dieser herrlich cremige, milchige Reis ist einfach unwiderstehlich lecker und wir sind uns alle einig, das wir ihn mindestens einmal in der Woche auf unseren Tellern sehen möchten.
Unstimmigkeiten gibt es lediglich bei der Konsistenz! Ich mag den Milchreis am allerliebsten, wenn er noch schön flüssig ist und sich auf dem Teller bewegt, ähnlich wie ein gutes Risotto. Meine Frau und mein Sohn mögen den Reis lieber, wenn er etwas fester ist, was natürlich völlig unverständlich ist! Er ist so viel saftiger, wenn er von viel leckerer Milch umflossen wird. So viel saftiger!
Ich weiß nicht, wie das bei dir Zuhause läuft, aber bei uns werden wichtige Entscheidungen per Abstimmung geklärt. In diesem Fall, Pech für Malte! Zwei gegen eins! Hach ja. So ist das Leben. Man kann nicht immer gewinnen.
Heute durfte ich aber mal wieder meine liebste Variante des Milchreis kochen, ab und zu wechseln wir uns dann doch ab, was sehr schön ist. Es ist ja auch so, dass beide Variante lecker sind. Etwas fester, etwas flüssiger, am Ende sind die Schüsseln sowieso immer leer geputzt. 🙂
Bei meiner Variante verwende ich für 100 g Reis 700 ml frische Vollmilch. Ich greife immer zu einer Milch mit mindestens 3,5% Fett, weil Fett ein Geschmackträger ist und man tatsächlich einen Unterschied zur fettreduzierten Milch schmeckt. Beim Nachtisch gehe ich keine Kompromisse ein, da zählt der bestmögliche Geschmack. Wenn schon sündigen, dann richtig!
Eine gute Milch gehört ja jetzt auch wieder zu meiner regelmäßigen Ernährung, nachdem ich weiß, dass ich laktoseintolerant bin und verstehe, woher meine Unverträglichkeit kam. Mein Milchreis funktioniert daher auch super mit einer laktosefreier Milch, so das ich nicht auf diesen tollen Nachtisch verzichten muss.
Zumal Milch ein sehr gesundes Nahrungsmittel ist und viel hochwertiges Eiweiß, ein hohes Maß an Kalzium, Zink und Magnesium sowie die Vitamine B2 und B12 enthält. Das Vitamin B12 kommt zum Beispiel nur in tierischen Produkten vor und kann über die vielen Milchersatzprodukte gar nicht zugeführt werden.
Ganz viele interessante Infos zum Thema Milch gibt es auf der Webseite Milchtrinker, der Webseite der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. Infos zu den Nährstoffen in der Milch, zur Tierhaltung und zum Thema Nachhaltigkeit, das immer wichtiger wird. Also schau mal vorbei, wenn dich das Thema Milch interessiert.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich weiter meinen Milchreis genießen kann und eigentlich reicht mir ein Schüsselchen Milchreis, bestreut mit einer Mischung aus Zimt und Zucker, schon völlig aus, um glücklich und zufrieden zu sein. Manchmal darf es aber ruhig ein bisschen mehr sein und deshalb habe ich zu meinem Milchreis noch eine einfache und winterliche rote Grütze aus TK-Früchten und Kirschsaft zubereitet.
Die lässt sich wie immer sehr einfach zubereiten. Zunächst gebe ich etwas Sternanis, eine Zimtstange und etwas Mandarinenschale in den Kirschsaft und lasse ihn um die Hälfte reduzieren. Dann kommen die TK-Früchte, eine schöne Waldbeeren-Mischung, hinzu und werden kurz aufgekocht. Dann wird das Ganze mit Stärke abgebunden und nach eigenem Geschmack gezuckert.
Das ist so einfach und schnell in der Zubereitung, da braucht man keine Grütze aus dem Glas kaufen. Wobei ich auch dagegen natürlich nichts einzuwenden habe. Es gibt auch sehr gute Fertigprodukte, manche davon auch ohne unnötige Zusatzstoffe. Also jeder so wie er mag. 🙂
Ich mag Knusper auf meinem Milchreis! Immer schon. Wenn es knackt und knuspert, dann bin ich sofort dabei. Ein paar in Butter und Zucker geschwenkte Mandelblättchen sind immer eine gute Idee, wenn man Milchreis mit Zimt und Zucker kocht. Auch zu meiner roten Grütze passt das super, der marzipanige Geschmack der Mandeln harmoniert schön mit den weihnachtlichen Gewürz der Grütze.
Was ich aber fast noch lieber mag, sind zerbröselte Spekulatius-Kekse auf meiner roten Grütze. Kleine Stückchen, etwas grobere Stückchen und sehr fein gebröselte Pulverstückchen. Das schmeckt so toll zusammen mit der Grütze und dem milchigen Reis. Der erste Löffel davon lässt meine Geschmacksknospen jubeln. So, so, so lecker!
Da sind wir uns dann übrigens auch wieder alle einig. Milchreis, rote Grütze und Spekulatius sind eine Kombination aus dem Himmel. Da wünschen wir uns fast, der Herbst und Winter möge nie zu Ende gehen.
Jetzt bin ich durch das viele Tippen so richtig hungrig geworden und kann nur noch an eine dampfende Schüssel Milchreis denken. Draußen beginnt es gerade schon zu dämmern und der Regen prasselt leise an die Fensterscheiben. Eigentlich ein perfekter Moment für eine Schüssel Milchreis, oder? 🙂
Cremiger Milchreis mit winterlicher roter Grütze und Spekulatius-Bröseln
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Rezept Zutaten
Für den Milchreis
- 700 ml Milch, 3,5%
- 100 g Milchreis
- 30 g Butter
- 1/2 TL Vanilleextrakt, oder eine Vanilleschote
- 2 EL Zucker
- Salz
Für die rote Grütze
- 300 ml Kirschsaft
- 1 Packung TK Beeren Mischung, (300 g)
- 1 Zimtstange
- 1 Sternanis
- 1 Orangenschale, ca. 3 cm lang
- 2 EL Zucker
- 1 TL Stärke, gehäuft
- Salz
weitere Zutaten
- 4 Spekulatius Kekse
Rezept Zubereitung
Für den Milchreis
- Die Milch in einen Topf gießen, die Butter, Vanilleextrakt und eine Prise Salz zufügen und die Milch aufkochen.
- Den Reis zufügen und bei mittlerer Hitze 40 Minuten ohne Deckel kochen lassen und dabei zwischendurch umrühren. Den Topf vom Herd nehmen und den Zucker unterrühren. Den Milchreis zugedeckt 20 Minuten quellen lassen.
- Den Milchreis zusammen mit der roten Grütze und den Spekulatiuskeksen (grob zerbröseln) servieren.
Für die Grütze
- Den Kirschsaft mit der Zimtstange, dem Sternanis, der Orangenschale und einer Prise Salz aufkochen und ca. 10-15 Minuten ohne Deckel auf ca. die Hälfte reduzieren lassen.
- Den Zucker sowie die TK Früchte dazu geben und unter milder Hitze nochmals kurz aufkochen lassen. Wirklich nur kurz, sonst werden die Früchte matschig!
- Die Stärke in einem Schluck Kirschsaft einrühren und die Mischung unter vorsichtigem Rühren unter die Früchte rühren, so dass der Saft andickt. Vom Herd nehmen.
Dieser Beitrag wurde von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. gesponsert. Auf den Inhalt dieses Beitrages wurde keinerlei Einfluss genommen und alle getroffenen Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de!
Yammi sehr lecker. Meine 4 jährige Tochter und ich fanden nur 50 gr. Milchreis für uns beide ziemlich wenig. Hätten gern mehr gegessen 🙂 meine 4 jährige fand die kekse „suuuper“ aber die Beeren „blöd“ 🙂 werde es bald mal wieder kochen, dann die doppelte Menge und mit apfelkompott – ich freu mich schon drauf!!
Vielen Dank für dieses Rezept 🙂
Mein Mann liebt Milchreis, ich so naja… Aber dieses Seelenfutter haben wir beide genossen, in einer Zeit, die zwar noch nicht vorweihnachtlich, aber trotzdem trübe ist,
Vielleicht noch einen Hinweis an alle die das nachkochen möchten. Bitte die Kochanleitung von dem Milchreis auf der Packung überprüfen, meiner hat es in einer deutlich kürzeren Zeit geschafft perfekt samtig daherzukommen.
Eine tolle Kombi, wir decken uns jetzt erst einmal mit Spekulatius ein.
Hallo Sabine, freut mich, dass es euch geschmeckt hat. 🙂 Welchen Milchreis hast du genommen? Ich bin für schnellere Kochzeiten dankbar. 😀 Viele Grüße, Anne
Hallo Anne,
ich habe den Milchreis von der Biomarke Alnatura (hoffe man darf den Firmennamen hier erwähnen) verwendet, der braucht laut Herstellerangabe 25 Minuten, ist ein relativ kleines Korn. Ich finde ihn nach 30 Minuten perfekt.
Gruß Sabine
Danke Sabine! Und klar darf man hier Markennamen nennen. 🙂 Liebe Grüße, Anne