Kaum aus dem Sommerurlaub zurück, überrollt uns der deutsche Herbst. Ich hatte Anfangs überhaupt keine Lust darauf und musste ein paar Tage über den Regen und den Wind nöhlen. Am liebsten hätte ich mich zurück nach Mallorca gebeamt, da war noch Sommer. Aber nützt ja nichts. Die harte, verregnete Realität trifft einen hier im Ruhrpott sekündlich an jeder Ecke. Also mache ich das Beste daraus.
Mein Sohn freut sich jetzt über das viele Basteln, das im Sommer immer zu kurz kommt und über einen Filmnachmittag, den wir zusammen auf der Couch genießen, uns in die Decke kuscheln und dabei heißen Kakao trinken. Ich habe außerdem meine Pumpkin Spice Kerzen aus dem Schrank geholt und von dem Duft bekomme ich immer Appetit. Also ab in die Küche und backen! Etwas Gutes hat das Wetter immerhin auch – man zerfließt nicht mehr vorm Backofen.
Da Herbstzeit für mich auch die Zeit von Pumpkin Spice ist, wollte ich mich nochmal an Kürbismuffins versuchen. Letztes Jahr scheiterten meine Versuche kläglich. Sie waren entweder wie Gummi, schmeckten komisch oder kombinierten Gummikonsistenz mit ollem Geschmack. Das ging soweit, dass Malte mir irgendwann Kürbis-Muffin-Verbot aussprach. „Bitte back‘ was anderes!“ Okeeee. 😀
Ich tüftelte dieses Jahr also an einem neuen Rezept und nach dem ersten Probebacken war ich begeistert. Ich verfeinert das Ganze bei der zweiten Runde und war hin und weg. Diese Pumpkin Spice Muffins waren der Kracher und werden ab jetzt jährlich gebacken, so viel stand bereits fest!
Von unseren Nachbarn, die wieder Kostproben bekamen, erhielt ich ebenfalls positives Feedback. Und als kürzlich noch Freunde hier waren und der Mann, der sonst nicht zu Team Kuchen und Gebäck gehört, sich einen zweiten und einen dritten Muffin nahm und sagte, das wären die besten Muffins seines Lebens, da wusste ich, die müssen auch in den Blog! Wer diese Muffins nicht ausprobiert, hat echt was verpasst. 🙂
Und keine Sorge, wenn du Kürbis sonst nichts magst, du schmeckst ihn hier nicht heraus! Er sorgt lediglich dafür, dass die Muffins so unglaublich saftig werden, dass sie selbst nach 3 Tagen noch wie frisch gebacken schmecken. Wenn sie bei dir überhaupt so lange überleben. 😉 Mein Sohn mag an sich keinen Kürbis, liebt aber diese Muffins. Wenn ein Kind das also nicht heraus schmeckt, geht es anderen Kürbis-Verweigerern auch so.
Der Kürbisteig besteht aus den üblichen Muffin-Zutaten wie Ei, Mehl, Milch, Zucker und Fett. Der Kürbis kommt als Püree dazu, welches ich vorher selbst gemacht habe. Man kann es auch als USA-Import fertig in Dosen kaufen, das ist mir aber viel zu teuer. Außerdem kann man es ziemlich einfach selbst machen. Dafür einfach einen Hokkaido Kürbis vierteln (Die Schale bleibt dran! Vorher waschen, ist klar, ne?), die Kerne und Fasern auskratzen und die Viertel auf ein Backblech legen. Den Kürbis ca. 40-50 Minuten backen. Die dann weichen Stücke werden püriert und fertig ist das Kürbispüree!
Ganz einfach und ganz günstig. Und du weißt, was drin ist. Nämlich nichts, außer Kürbis! Das Püree lässt sich super gut einfrieren. So mache ich zu Herbstbeginn immer etwas auf Vorrat und wenn ich backen möchte, taue ich es nur auf und schon kann es losgehen.
Genau so mit dem Pumpkin Spice Gewürz. Davon mache ich zu Herbstbeginn eine Mischung und habe dann erstmal Vorrat. Mittlerweile gibt es diese typisch amerikanische Würzmischung bereits fertig gemischt zu kaufen, ist mir aber auch zu teuer. Zumal wir alle Einzelzutaten eh in der Gewürzschublade haben. Malte braucht immer einiges zum Würzen von Fleisch oder wenn er Marinaden bastelt und so muss ich für das Pumpkin Spice nichts extra kaufen. Ich finde die Zutaten auch nicht sooo exotisch. Solltest du also nicht alles im Haus haben und scheust dich, etwas nur für das Pumpkin Spice zu kaufen – trau dich! Du kannst mit allen Zutaten auch prima kochen.
Das Pumpkin Spice besteht bei mir aus Zimt, Muskat, Ingwer, Piment und Nelken. Ich mahle Muskat und Piment selbst, aber das musst du nicht machen, es gibt alles bereits gemahlen zu kaufen.
Nun wären meine Muffins bis hier hin wohl etwas langweilig, aber das Beste fehlt ja noch – die Pekannuss-Zucker-Kruste! Die darf auf keinen Fall aus Kalorienspargründen weggelassen werden. Ich meine das ernst! 😀 Ich hatte die Muffins testweise auch ohne Kruste gebacken und das war nicht so super mega doll wie mit Kruste. Du kannst die Pekannüsse durch Walnüsse ersetzen, das habe ich auch schon gemacht und es schmeckt gut. Ich könnte mir auch andere Nüsse oder Mandeln vorstellen, auch wenn das Aroma dann etwas anders wird. Ich empfehle Pekannüsse!
Der Zucker in der Kruste karamellisiert ein wenig beim Backen. Was nicht schmilzt, hinterlässt ein schönes Muster. Zusammen mit dem Pumpkin Spice und den Nüssen gibt das eine sehr leckere Knusperkruste, die zusammen mit dem saftigen Kürbisteig perfekt harmoniert. Ach ja, erwähnte ich schon, wie mega saftig die Muffins werden? Ein Traum! Und das schreibe ich nicht nur, damit ich mit Superlativen um mich werfen kann. Es ist wirklich so!
Die Zubereitung an sich, ist wie bei allen Muffin Rezepten. Erst die feuchten Zutaten verrühren, dann die trocken dazu und danach alles nur noch kurz verrühren. Ich kann dir empfehlen, den Teig mit einer Eiskelle in die Förmchen zu füllen. Die „Kugel“ Teig passt gut von der Menge her und du hast nicht so viel Gematsche, wie wenn du ihn mit Löffeln einfüllst. Nimm nicht zuviel Teig pro Förmchen, der Teig geht gut auf und wenn zuviel Teig in der Form ist, laufen die Muffins auseinander und werden platt. Ich habe es ausprobiert. 😀
Insgesamt also alles easy peasy und am Ende wirst du mit einem Geschmacksfeuerwerk belohnt!
Du merkst, ich springe gleich aus der Jacke vor Begeisterung für diese Muffins. Vielleicht liegt es auch an meinen Fehlversuchen im letzten Jahr, die mich so begeistert sein lassen. Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass du diese Muffins U.N.B.E.D.I.N.G.T. nachbacken musst. Jetzt! 😀
Ach so, du kannst das Rezept auch gut halbieren. Es werden sonst 32 Muffins. Ist für manchen Haushalt vielleicht etwas zuviel. 😉
Ich würde mich freuen, wenn dir das Rezept so gefällt wie uns!
Wenn dir mein Rezept gefällt, freue ich mich über einen Kommentar von dir und über eine Bewertung. Dafür einfach auf die Sternchen im Rezeptteil klicken. Dankeschön. 🙂
Kürbis-Pekannuss-Muffins
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Für das Kürbispüree
- 1 Hokkaido Kürbis
Für die Muffins:
- 200 g brauner Zucker
- 100 g weißer Zucker
- 100 g geschmolzene Butter
- 4 Eier, Größe M
- 450 g Kürbispüree
- 100 ml Milch
- 360 g Mehl
- 1 EL Pumpkin Spice
- 1 TL Zimt
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 TL Natron
- 1/2 TL Salz
Für die Kruste:
- 130 g Zucker
- 150 g Pekannüsse klein gehackt
- 1/4 TL Zimt
- 1/4 TL Pumpkin Spice
Für das Pumpkin Spice:
- 3 EL Zimt, gestrichen voll
- 2 TL Muskat, gestrichen voll
- 1 TL gemahlener Ingwer
- 1/2 TL gemahlener Piment
- 1/2 TL gemahlene Nelken
Rezept Zubereitung
- Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für das Kürbispüree den Kürbis waschen und nicht! schälen. Kürbis vierteln, entkernen und 40-50 backen. Nach 40 Minuten mit einem Holzspieß hineinstechen und prüfen, ob er weich ist. Weichen Kürbis in eine Schüssel geben und pürieren. Abkühlen lassen.
- Für die Muffins Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Jeweils zwei Muffinpapiere in die Muffinform setzen. Die Zutaten für die Kruste in einer Schüssel mischen und beiseite stellen. Die Zutaten für das Pumpkin Spice ebenfalls mischen und zur Seite stellen.
- Die beiden Zuckersorten mit der geschmolzenen Butter in einer Schüssel vermengen.
- Die 4 Eier dazu geben und die Masse glatt rühren.
- Das Kürbispüree und die Milch dazu geben, wieder glatt rühren.
- Nun das Mehl, die Gewürze, das Salz sowie Backpulver und Natron dazu geben und nur so lange rühren, bis alles gleichmäßig verrührt ist und keine Mehlnester mehr zu sehen sind.
- Den Teig zu 2/3 in die Muffinformen füllen. Nicht zu voll machen, Teig geht gut auf! Ca. 1 TL von der Krusten-Mischung auf jedem Muffinteig verteilen.
- Für 18-20 Minuten backen. Stäbchenprobe machen, wenn kein Teig mehr am Holzstäbchen klebt, aus dem Ofen holen, ca. 2 Minuten in der Form abkühlen lassen und dann herausholen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Sehr leckere Muffins mit Kürbis und Pekanuss.
Danke.
Hallo Nadine,
der Zucker verbindet sich auch nicht so richtig mit den Muffins und liegt nicht fest auf, die Konsistenz ist so wie beim Butterkuchen. Ich glaube was du meinst ist das Karamelisieren unter Einsatz von Butter das wird dann so glasig. Das müsste man vorher in der Pfanne machen.
LG Kirsten
Hallo Kirsten, das stimmt so nicht ganz. Der Zucker karamellisiert schon etwas, einfach durch die Hitze beim Backen. Extra Butter kommt bei den Muffins für die Kruste nicht hinzu. Viele Grüße, Anne
Hallo,
habe die Muffins jetzt schon 2 mal gebacken und Sie sind wirklich richtig lecker. Das einzige was jedes mal passiert ist, dass der Zucker nicht karamelisiert und die ganz Kruste quasi lose oben drauf liegt und runterfällt. Hat jemand einen Tip, was ich wohl falsch gemacht habe??
LG
Nadine
Hallo Nadine, etwas bröselt es schon, aber nicht so sehr. Allerdings habe ich auch keinen Rat für dich, woran es liegen könnte. Vielleicht drückst du mal mit einem Teelöffel vorsichtig auf die Zuckermischung, wenn sie auf dem Muffin liegt. Vielleicht hält das dann besser? Viele Grüße, Anne
Die Muffins sind der Burner!! Ich habe einen Muskatkürbis genommen, das ist meine Lieblingssorte, so geschmacksintensiv. Bei der angegebenen Menge kam ich auf 36 Muffins, ich habe eine 12er Form. Die erste Ladung habe ich so wie angegeben mit einem Teelöffel, Nuss-Zuckergemisch bestreut. Die beiden anderen Ladungen wurden, weil soviel Mischung über war, mit einem gehäuften Esslöffel bedeckt. Das empfehle ich sehr, richtig crisby in Kombination mit dem Zucker der karamelisierte, bei wirklichen allen kam diese Mischung am besten an. Die Backzeit betrug etwa 24 Minuten. Ich habe meine Pumpkin Würze auch selbst hergestellt, aus Muskatnuss, Muskatblüte (Macis), Zimt, Zimtblüte, Piment, Kardamon, Orangenschale, Nelken. Das duftet! Diese Muffins wird es öfter geben, garantiert!
Hallo Kirsten, danke für deine Rückmeldung. Freut mich sehr! 🙂 Viele Grüße, Anne
Der Zucker war nicht richtig geschmolzen, aber ich probiere beim nächsten Mal etwas aus, weiss nur noch nicht was….😅
Aber der Kuchen ist wirklich lecker!!!
Also, ich hatte genügend Teig für eine Silikonkastenform und einige Pappförmchen. Die letzteren waren früher fertig und werden gerade probiert, sehr lecker… nur die Kruste ist nicht so gelungen.
Hallo Imke, was war denn mit der Kruste? Viele Grüße, Anne
Meinst du, ich könnte aus diesem Teig auch einen Kastenkuchen mit Kruste machen?
Würde mich über eine Antwort freuen,
Imke
Von den Zutaten her, geht das auf jeden Fall. Die Frage wäre hier eben, wie lange der Kuchen backen müsste. Und da kann ich dir leider keine Antwort darauf gebe, weil ich das noch nicht ausprobiert habe. Da musst du im Zweifelsfall einfach testen.
Liebe Grüße, Malte