Lass uns mal über Frikadellen, Klopse, Buletten, Fleischpflanzerln und Co. reden. Sicherlich liebst du die Dinger genauso heiß und innig wie ich und ganz bestimmt hast du auch schon dein persönliches Rezept für Frikkos, so wie du sie am liebsten magst. Aber, ab und an darf man ja auch mal in fremden Gewässern fischen und vielleicht gibst du meiner Frikadellen eine Chance.
Eigentlich ist die Zubereitung einer Frikadelle ja kein Hexenwerk. Aber in der Praxis hat dann doch jeder so seinen eigenen Weg zur perfekten Frikadelle. Der eine mag sie, wenn sie kompakter sind und mehr Fleisch enthalten. Der andere liebt sie weich und fluffig. Für mich müssen sie locker und saftig sein, das ist das Wichtigste.
Frikadellen sind natürlich absolute Herzensküche. Die Frikadellen meiner Mutter waren unschlagbar gut. So saftig und gut gewürzt. Wenn es in meiner Kindheit zum Mittag Frikadellen gab, konnten wir gar nicht schnell genug aus der Schule kommen. Wenn ich sie heute zubereitet, muss ich immer an diese schöne Zeit zurückdenken und freue mich, dass mein Sohn meine Buletten ebenfalls liebt.
Die wichtigsten Zutaten für die Frikadellen
Zu meinen Frikadellen serviere ich heute einen total leckeren Kartoffel-Möhren-Stampf. Der passt wirklich ganz toll dazu. Das Rezept des Kartoffel-Möhren-Stampfes, inklusive Zutaten und Zubereitung, findest du auf der Rezeptkarte. Für meine einfachen Frikadellen brauchst du u.a.:
- Hackfleisch – ich mache ganz klassische Frikadellen aus Schwein und Rind. Halb / halb, wie Mama das gemacht hat.
- Zwiebel, Knoblauch, Majoran und Petersilie – Ich liebe Majoran in Frikadellen. Das gibt einen tollen Geschmack.
- Senf und Ketchup – für Frikadellen bietet sich scharfen Senf an, weil die Schärfe sich beim Braten abmildert. Ein bisschen Ketchup ist die Geheimzutat meiner Mutter gewesen.
- Eier – um die Fleischmasse zu binden.
- Toastbrot und Sahne – für eine lockere Frikadelle wird das entrindete und gewürfelte Toastbrot in Sahne eingeweicht, dann ausgedruckt und untergemischt.
- Salz und schwarzer Pfeffer – Bei Hackfleisch darf man ruhig mutig würzen und abschmecken.
Die genaue Zutatenliste samt Mengenangaben findest du wieder am Ende dieses Beitrags. Dort kannst du dir das Rezept auch ausdrucken lassen.
Was ist bei der Zubereitung der Frikadellen beachten?
Gleich mal vorweg. Ich habe die Suche nach der perfekten Frikadelle ja schon lange aufgegeben, es gibt sie nämlich nicht. Hier kann man wirklich sagen, dass viele Wege nach Rom führen und dass jeder etwas anderes mit einer perfekten Bulette verbinden. Oft abhängig davon, wie sie in der Kindheit geschmeckt haben.
Ein paar Tipps gibt es für die Zubereitung natürlich auch.
- Du kannst anstelle von entrindetem Toastbrot auch ein Brötchen vom Vortag verwenden. So hat man „früher“ Frikadellen zubereitet. Ich habe selten Brötchen im Haus, Toastbrot fast immer und beides lockert die Fleischmasse auf.
- Anstatt Sahne kannst du auch Milch zum Einweichen des Toastbrotes verwenden.
- Ich mag keine rohen Zwiebeln in der Frikadelle. Das ist selbstverständlich Geschmackssache. Mir schmeckt es besser, mit sehr fein gewürfelter Zwiebel, die in etwas Öl angeschwitzt wurde.
- Wie oben schon kurz erwähnt, hat Senf die Eigenschaft durch das Braten / Hitze an Schärfe zu verlieren. Wer scharfen Senf verwendet, macht damit sicher nichts verkehrt.
- Frikadellen sollten nicht bei hoher Hitze gebraten werden. Wenn du möchtest, dass sie außen knusprig und innen saftig, aber auch gar sind, dann brate sie bei milder (mittlerer bis kleiner Hitze) Hitze.
- Du kannst Öl zum Braten nehmen, aber ich empfehle Butterschmalz. Damit schmecken sie für mich noch besser.
Kennst noch Tipps, die dir hier fehlen? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar!
Das Rezept für den Kartoffel-Möhren-Stampf stammt übrigens aus dem Kochbuch Kochen mit den Küchenchefs und der Stampf enthält jede Menge Nussbutter, also braune Butter und wird mit Crème fraîche angemacht.
Ich liebe braune Butter und Crème fraîche, das war also ein Selbstläufer und der Stampf schmeckt wirklich grandios gut.
Wenn dir mein Rezept gefallen hat, freue ich mich über einen Kommentar und auch über eine Bewertung. Dazu klickst du einfach auf die Sternchen in der Rezeptkarte. Damit hilfst du mir und auch allen anderen Lesern. Vielen Dank!
Du findest auf meinem Blog noch mehr leckere Hausmannskost. Probiere mal meinen Rouladentopf oder den Bauerntopf mit Hackfleisch. Mein Schweinebraten ist auch köstlich. Wenn es schnell gehen soll, empfehle ich die mein Sauerkraut mit Schupfnudeln.
Frikadellen mit Kartoffel-Möhren-Stampf | saftig & lecker
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Rezept Zutaten
Für die Frikadellen:
- 800 g Hackfleisch, gemischt, Schwein und Rind
- 3 Scheiben Sandwichtoast, entrindet und in Würfel geschnitten
- 2 Eier
- 2 mittlere Zwiebeln
- 1 große Knoblauchzehe
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL scharfer Senf
- 1 TL Ketchup
- 4 EL glatte Petersilie
- 1 EL Majoran
- 120 ml Sahne
- 2 EL Butterschmalz
- Salz
- schwarzer Pfeffer
Für den Kartoffel-Möhrenstampf:
- 500 g mehligkochende Kartoffeln
- 250 g Möhren
- 100 g Butter
- 50 g Crème fraîche
- 1-2 EL glatte Petersilie, gehackt
- Muskatnuss
- Salz
Rezept Zubereitung
Frikadellen:
- Das Toastbrot entrinden, in kleine Würfel schneiden und in der Sahne einweichen. Die Zwiebeln und den Knoblauch abziehen, fein würfeln und in 2 EL Olivenöl bei kleiner Hitze glasig andünsten. Beiseite stellen und leicht abkühlen lassen. Die Petersilie und den Majoran fein hacken.
- Das Hackfleisch in eine Schüssel geben und die Eier, Senf, Ketchup, Petersilie, Majoran, die Zwiebeln zufügen. Die Toastbrotwürfel ausdrücken und ebenfalls zum Hackfleisch geben. Die Masse salzen und pfeffern.
- Mit angefeuchteten Händen aus der Hackfleischmasse eine kleine Probefrikadelle formen und in etwas Olivenöl in kleiner Hitze raten. Probieren und bei Bedarf noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Aus der Hackfleischmasse mit angefeuchteten Händen kleine Frikadellen formen und die Frikadellen portionsweise in Butterschmalz braten. Im Ofen bei 60 Grad warm halten und mit dem Kartoffel-Möhren-Stampf servieren.
Kartoffel-Möhren-Stampf:
- Die Kartoffeln und Möhren schälen und in große Würfel schneiden. Die Kartoffel in einem großen Topf in kaltem, gesalzenem Wasser aufsetzen und sobald sie kochen, die Möhrenwürfel zufügen. Ca. 15 Minuten kochen lassen, bis Möhren und Kartoffeln weich geworden sind.
- In der Zwischenzeit die Petersilie hacken und die Butter in einem kleinen Topf aufsetzen und köcheln lassen, bis sie eine goldgelbe Farbe angenommen hat und sich am Topfboden braune Stückchen absetzen. Die Butter durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes feines Sieb abgießen und warm halten.
- Die Kartoffeln und Möhren abgießen, wieder in den Topf geben und gut ausdampfen lassen. Mit einem Kartoffelstampfer zerstampfen und dabei nach und nach die braune Butter zugeben. Crème fraîche und Petersilie unterrühren und den Stampf mit Muskatnuss und Salz abschmecken.
Ich gebe noch Ahornsirup in die Hackfleischmasse. Gibt einen herb- süßen Geschmack.
Das habe ich noch nie gehört und wird vermerkt. Beim nächsten mal probiere ich das mal aus, ich finde Ahornsirup ziemlich lecker.
Ich dünste die Zwiebel erst leicht glasig an und dann in die Hackfleisch Masse hinzu.Bei zwei Kids die keine Zwiebeln essen die bessere Variante.
Das mit dem Ketchup hab ich noch nie ausprobiert.Werde es testen.danke fürs Rezept
Ich bin auch großer Fan davon, die Zwiebeln anzudünsten, weil ich diese Zwiebelschärfe wirklich nicht so gerne mag. Mir schmeckt das dann einfach besser.
Vielen Dank für deinen Kommentar. 🙂 Ich bin gespannt, wie dir meine Frikadellen-Variante schmecken wird!
Seit Jahren herrscht bei uns in der Famlie ein böser Frikadellenkrieg. Ich mag sie ganz weich, mit geriebener Kartoffel drin, mein Mann aber feste Rindfleischfrikadellen mit Ei. Heute nach diesem Rezept haben wir das Kriegsbeil begraben 😉 Danke!
Ohh, das macht mich aber happy! Danke für so einen tollen Kommentar. 🙂
Hehe, von panierten Frikadellen habe ich auch noch nie gehört, geschweige sie gegessen…:-)
@Lana, ja, das Ei kannst du einfach weglassen, das dient letztlich lediglich der Volumenvergrößerung und keinesfalls der Bindung, wie manche fälschlich vermuten.
Ich liebe diesen Blog u.a. deshalb, weil Malte sehr häufig an den gleichen Dingen herumbastelt wie ich auch. Mein Hintergrund dafür ist die „essen & trinken. Für jeden Tag.“.
Die hatte sich ebenfalls mal in der vorletzten Ausgabe einen „Möhrenstampf“ vorgenommen.
Unterschiede: Die haben ganz ohne Butter gearbeitet, Sahne statt Creme Fraiche genommen und gleichviel Kartoffeln wie Möhren.
Ich habe dann beide Varianten kombiniert: Gleichviel Möhren wie Kartoffeln, das fand ich sofort überzeugend, Schmand statt Creme Fraiche (Sowohl Sahne als auch Creme Fraiche-Reserven gingen über Ostern den Bach runter. 🙂 ), war ich absout mit zufrieden und Nussbutter, aber nicht soviel.
Die Nussbutter hat mir nicht so gefallen. Sie war mir zu dominant und „zu schwer“ und ich habe ihr kurzentschlossen mit etwas Zitrone entgegengearbeitet. Zitroniges verträgt der Stampf m.M.n. immer wg. der Möhren. Beim nächsten Mal würde ich nur „rohe“ Butter nehmen oder sie auch ganz weglassen.
Trotzdem war der Stampf sehr lecker und wird definitiv wiederholt.
Frikadellen
Ich liebe sie! Maltes Rezept ist ja eigentlich der „Classico“. Abgesehen von den Zwiebeln. Der Idee, die Zwiebeln separat anzuschwitzen, bin ich zuletzt auch immer gefolgt, nachdem Malte sie hier mal aus Christian Rachs „Kochgesetzbuch“ entwickelt hat. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass sich die Zwiebeln harmonischer mit dem Fleischteig verbinden.
Aber ich würde trotzdem auch eine Lanze für Frikas mit rohen Zwiebeln brechen. Die geben tatsächlich einen intensiveren Zwiebelgeschmack und auch etwas Crunchyhaftes. Ich mag das aber auch sehr!
Persönlich finde ich wichtig, dass man tatsächlich lieber in Sahne eingeweichtes Toastbrot zur Volumenvergrößerung nimmt als Paniermehl. Das sorgt auf jeden Fall für mehr Fluffigkeit!
Ob das wirklich große Unterschiede macht…? Technisch jedenfalls lasse ich die benötigten Toast- oder Sandwichscheiben über Nacht an der Luft stehen und damit etwas austrocknen. Dann werden die mit Rinde grob zerupft und im Blitzhacker ganz klein gemahlen. Anschließend dosiert mit Sahne begossen und eingeweicht. Den Fleischteig insgesamt knete ich auch weniger, sondern vermische ihn leichtfingrig. Das dauert zwar etwas länger, aber ich bilde mir ein, die Frikas werden so noch „fluffiger“. 🙂
Zwei Abwandlungen dieses Grundrezets kann ich nur wärmstens empfehlen: mal feingehackte Kapern zum Fleischteig geben und mal den Senf durch Ajvar ersetzen! 🙂 Kommt gut! 🙂
Für eine leckere Bulette lasse ich auch mal ein Steak stehen. Meine Frau macht die besten Buletten der Welt. Ich werde sie mal nach dem Rezept fragen!
Mach das bitte Ulf! Man kann nie genug gute Buletten-Rezepte haben.
Wo ist das Rezept 😊
Das hat seine Frau wohl nicht rausgerückt. 😀
Kann man anstatt dem Ei auch etwas anderes nehmen ? Vertrage keine Eier 🙁
Werden die Frikadellen vorher noch Paniert, oder kommen die einfach so in die Pfanne? 😀
Bei mir kommen sie unpaniert in die Pfanne. 🙂 Panierst du deine?