Heute habe ich einen echten Klassiker der Balkan Küche für dich und ich möchte fast wetten, dass jeder von uns dieses Gericht schon mal auf seinem Teller hatte. Ich rede von absolut köstlichen Cevapcici mit Djuvec-Reis! Dieses Gericht ist in vielen Ländern vom Balkan ein Nationalgericht und eigentlich ist es auch bei uns in Deutschland fast schon deutsches Kulturgut, weil es auch bei uns so viele tolle Balkan-Restaurants gibt.

Cevapcici werde mit viel Knoblauch zubereitet
Gerade im Ruhrgebiet gab es immer schon unzählige Restaurants die Spezialität aus Ländern wie Kroatien, Jugoslawien, Bosnien und Herzegowina angeboten haben. Ich habe diese eher fleischlastige Küche immer schon total geliebt und insbesondere die Cevapcici mit Djuvec-Reis so oft gegessen, dass ich es gar nicht mehr zählen kann. Auch heute bestelle ich mir sehr gerne eine große Portion davon, weil es immer noch total lecker schmeckt.
Die kleinen Röllchen sind naturgemäß wahre Knoblauchbomben und sie müssen gut gemacht sein, damit man nicht nur einen scharfen Knoblauchgeschmack schmeckt. Ich hatte auch schon Cevapcici, die nur nach rohem Knoblauch geschmeckt haben und da hat man nach dem ersten Bissen voll mit beißender Knoblauchschärfe eigentlich schon genug davon. Sollte man es doch schaffen die ganze Portion aufzuessen, wacht man am nächsten Morgen garantiert mit einem dicken Knoblauchpelz auf der Zunge auf und rennt japsend zum Zungenschaber. Alles schon passiert! 😀

Selbstverständlich ist der Knoblauch bei den kleinen Fleischröllchen absolut unersetzlich und wenn man leckere Cevapcici zubereiten möchte, geht das nicht ohne Knoblauch. Bei der Menge muss sich jeder danach richten, was er persönlich noch als lecker empfindet. Solltest du bei Knoblauch empfindlich sein, starte am besten mit einer kleinen Zehe für 500 g Fleisch und arbeite dich bei der nächsten Zubereitung an die optimale Menge heran. Ich nehme meistens zwei kleine Zehen für 500 g Rindfleisch.
Guter Knoblauch hilft übrigens sehr, um den Geschmack deutlich zu verbessern. Der Knoblauch in den meisten Supermärkten ist einfach nur scharf und wenig aromatisch. Ich kaufe für besondere Gerichte gerne Knoblauch auf unserem Wochenmarkt. Der kommt zwar aus Frankreich, aber er ist immer prall und frisch und lange nicht so scharf, wie das Zeug im Supermarkt. Keine Ahnung, warum das Gemüse und Obst in Deutschlands Supermärkten oft so durchschnittlich ist. Das ist sehr schade.
Den Knoblauch koche ich mittlerweile übrigens in Wasser auf, lasse es gut auskühlen und geben dann das Wasser samt Knoblauch in die Hackfleischmasse. Das schmeckt mir deutlich besser, als den Knoblauch roh zu verwenden.
Ich verwende nur Rindfleisch für die Cevapcici
Mindestens genau so wichtig wie der Knoblauch, ist das Hackfleisch, welches man für die Cevapcici nimmt. Mein Kroate des Vertrauens hat mir verraten, dass in seiner Familie immer nur Rindfleisch verwendet wird. Niemals eine Mischung aus Rind- und Schweinefleisch. Er hat mir aber auch verraten, dass es in anderen Familien und auch in anderen Regionen anders gehandhabt wird. Jede Familie und Region hat so ein wenig ihre eigenen Art der Zubereitung.

Das ist bei der deutschen Bulette ja ganz ähnlich und da bin ich auch schon wieder bei meinem Lieblingsthema, der Kochtradition. Tradition ist super wichtig beim Kochen und hat mehr als ihre Berechtigung. Aber letztlich kocht man im Regelfall für sich und seine Familie und da sollte alles erlaubt sein, was einem schmeckt. Und dazu gehört auch, dass man die Tradition mal Tradition sein lässt und ein traditionelles Gericht auch mal „freier“ zubereiten darf. Wenn du deine Cevapcici mir Rind- und Schweinefleisch zubereitet möchtest, weil du das lieber magst, dann spricht da absolut nichts dagegen. Wenn man die Cevapcici auf dem Grill grillt, würde ich sogar empfehlen, 20 % Schweinefleisch beizumischen. Auf dem Grill könnten sie sonst schnell etwas trocken werden.
Da ich nur Rindfleisch nehme und das Fleisch kaum andere Zutaten enthält, kaufe ich das Fleisch bei meinem Metzger ein. Der liegt leider nicht gerade auf dem Weg und ich kaufe daher auch ab und zu mal Fleisch an der Fleischtheke im Supermarkt, aber wenn ich Burger oder Cevapcici zubereitet, nehme ich den Umweg in Kauf. Wenn es nur auf den puren Fleischgeschmack ankommt und bei Cevapcici ist das so, dann versuche ich auch richtig gutes Fleisch zu kaufen.

Es kommt nämlich nur etwas Salz und Pfeffer und ein wenig Paprikapulver an das Fleisch. Keine weiteren Gewürze. Und es gibt zum Fleisch auch keine Saucen (nur ein bisschen Ajvar) und da sollte das Rindfleisch einfach nach Rindfleisch schmecken. Intensiv und aromatisch und das kann man für das deutsche Jungbullenfleisch aus dem Supermarkt leider ausschließlich.
Aufgrund eines Tipps von einem befreundeten Kroaten gebe ich nun auch immer etwas Natron in die Masse. Das macht die Masse lockerer und ich habe es mit und ohne probiert und das Natron hilft tatsächlich. 🙂
Wichtig bei der Zubereitung der Cevapcici ist es, das Hackfleisch nach dem Würzen gut durchzukneten. Wenn man per Hand knetet, dürfen es auch mal 10 Minuten werden. Nach dem Kneten sollte die Fleischmasse auf jeden Fall über einen längeren Zeitraum in den Kühlschrank. Am besten über Nacht, dann kann der Knoblauch und die Gewürze ihre Arbeit machen und gut durchziehen. Diese schönen Tipps habe ich übrigens von meinen Lesern (siehe Kommentare) und mein Rezept entsprechend angepasst. Danke, ihr rockt! 🙂

Djuvec-Reis ist die perfekte Beilage für die Fleischröllchen
Zu den Cevapcici serviere ich leckeren Djuvec-Reis, in den ich mich immer schon reinlegen konnte. Ich bin großer Ajvar Fan und der bildet natürlich die Basis für meinen Djuvec-Reis. Es gibt in in den Sorten „mild“ und „pikant“ und ich nehme die milde Version, weil ich nicht so gerne so super scharf essen mag.
In den Djuvec-Reis kommen Knoblauch, Zwiebel, rote Paprika und TK-Erbsen. Nach langem Suchen habe ich auch die Geheimzutat für den Djuvec-Reis entdeckt. Dank eines Lesers! Atze hat nicht aufgegeben und irgendwann Vegeta entdeckt. Diese kroatische Gewürzmischung, die dem Djucvec-Reis den charakterischen Geschmack verleiht. Vegeta ist im Grunde vergleichbar mit der deutschen Gemüsebrühe oder der körnigen Brühe und seitdem ich es verwende, schmeckt der Djuvec-Reis nun so, wie er sollte und wie ich das von meinem Lieblingsrestaurant auch gewohnt bin.
Das Vegeta gibt es mittlerweile in den meisten Supermärkten zu kaufen. Ganz sicher im Kaufland und auch bei EDEKA. Man kann es natürlich auch für andere Gerichte verwenden, eben wie eine körnige Brühe. 1 EL davon im Djuvec-Reis bewirkt Wunder. Manchmal sind die Geheimnisse gar nicht so geheim und fast schon naheliegend. Reis, in Brühe statt Wasser gekocht. Hätte man auch selbst mal drauf kommen können. 😀

Dann hoffe ich mal, dass dir mein kleiner Ausflug in die jugoslawische Küche gefallen hat und das du ein Fan von Djuvec-Reis mit Cevapcici bist. Ich wünsche dir gutes Gelingen beim Nachkochen und freue mich über deine Meinung zu meinem Rezept.
Wenn du die Cevapcici mit Djuvec-Reis ausprobiert hast, freue ich mich über einen Kommentar zu diesem Rezept. Dein Feedback ist nicht nur eine Freude für mich, sondern immer auch hilfreich für andere Leser, die dieses Rezept gerne ausprobieren würden. Solltest du davon sogar ein Foto gemacht haben, dann verlinke mich doch bitte auf Instagram @malteskitchen und verwende den Hashtag #malteskitchen, damit ich dein Foto auch zu sehen bekomme. Gutes Gelingen beim Nachkochen!

Cevapcici mit Djuvec-Reis
Zutaten
Cevapcici:
- 500 g Rinderhackfleisch
- 1-2 kleine! Knoblauchzehen
- 1 EL rosenscharfes Paprikapulver
- 1/2 TL Natron
- 1 TL Salz
- Olivenöl
Djuvec-Reis:
- 200 g Langkornreis
- 1 rote Paprikaschote
- 1 mittlere Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 120 g TK-Erbsen
- 120 g Ajvar
- 1 EL Vegeta
- Salz und Pfeffer
- Olivenöl
- Petersilie als Deko
Zubereitung
Cevapcici
- Den Knoblauch sehr fein hacken und in 50 ml Wasser aufkochen. Das Wasser samt Knoblauch abkühlen lassen.Das Hackfleisch in eine große Schüssel geben und das abgekühlte Knoblauchwasser samt Knoblauch zum Fleisch geben. Die Fleischmasse mit Paprikapulver und Salz sowie Natron würzen und die Masse 10 Minuten gut durchkneten.
- Aus der Hackfleischmasse mit feuchten Händen Cevapcici formen und wenn möglich, mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Eine große Pfanne auf mittlerer Hitze aufsetzen und heiß werden lassen. Die Cevapcici in Olivenöl portionsweise rundum anbraten. Die Hitze reduzieren und die Cevapcici weiter braten, bis sie gar sind.
Djuvec-Reis
- Die Erbsen auftauen lassen, die Zwiebeln und den Knoblauch abziehen und fein würfeln. Die Paprikaschote entkernen und ebenfalls fein würfeln.
- Einen breiten Topf auf mittlerer Hitze aufsetzen, heiß werden lassen und die Zwiebeln und den Knoblauch in etwas Olivenöl für 2-3 Minuten andünsten. Die Paprikawürfel zufügen und weitere 3-4 Minuten andünsten.
- Den Reis zufügen und kurz anschwitzen, bis er glasig geworden ist. 400 ml Wasser angießen und das Ajvar sowie Vegeta unterrühren. Mit Salz würzen und den Reis zugedeckt ca. 15 Minuten köcheln lassen.
- Nach 15 Minuten die Erbsen zufügen und den Reis für weitere 5 Minuten garen, dann erneut mit Salz und mit Pfeffer abschmecken.
- Die Cevapcici mit dem Djuvec-Reis servieren und mit einigen rohen roten Zwiebeln und Petersilienblättern garnieren.
Abgefahren – ich habe es heute gemacht und die Konsistenz der Cevapcicis war fast etwas fluffig. Das Natron macht wirklich einen Unterschied.
Hat uns beiden sehr geschmeckt.
Ich war auch überrascht, als ich es zum ersten Mal benutze. Freut mich total, dass es auch gut geschmeckt hat. Vielen Dank für die tolle Bewertung Kristina. 🙂
Ich hatte in einem Werbevideorezept einen schnellen Burger ohne Bun gesehen. Das hat mich auf die Idee gebracht, Cevapcis einfach mal als Paddy zu braten und am Ende unter dem Deckel aufgelegte Salatgurkenscheiben, Tomaten- und Zwiebelscheiden mit Cheddar zu überbacken.
Dabei habe ich mal wieder Cevapci-Rezepte durchstöbert und bin dabei auf sehr gute und überzeugende Tipps gestoßen:
1. Für Pfannencevapcis sollte man gemischtes Hackfleisch nehmen – dann blieben sie saftiger. War leider schon zu spät.
2. Man sollte die Hackmasse mindestens 10 Minuten kneten. Mit der Optimum natürlich kein Ding. 🙂
3. Man soll sie dann mindestens 2 Stunden im Kühlschranke durchziehen lassen. Das bringt es auf jeden Fall! Die Gewürze haben dann mehr Zeit, das Fleisch zu aromatisieren!
Und den Umami-Faktor beim Djuwetsch-Reis kriegt man auf jeden Fall mit Vegata hin! 🙂
Selbst der Umstand, dass ich Thorstens Rezept für meinen Geschmack verunzt habe, indem ich mich mit scharfem statt mildem Ajvar vergriffen habe, tut ihm kaum Abbruch. Vegata ist auf jeden Fall die Unterschiedszutat!!! 🙂
Das hörst sich sehr vielversprechend an. Da kannst du sicher sein, dass ich das die Tage aber sowas von ausprobieren werde. Danke dir, dass du das Versuchskaninchen gespielt hast. 🙂
Und? Hast du das Rezept bekommen?
Morgen werde ich mich mal daran versuchen. 🙂
Cevape: als angeheirateter Kroate muss ich die immer besonders gut machen. Im Grunde so wie im ersten Kommentar (nehme 3/4 Rind + 1/4 Lamm). Die „Geheimzutat“ ist bei mir Natron, ne Messerspitze davon und die Cevape werden richtig locker…
Djuvec: hier hat jede/jeder aus Kroatien, Bosnien und Serbien sein eigenes „tolles“ Rezept. Bei „uns“ in dalmatien mache ich es immer so:
200 Gramm weißen Langkornreis, 400 ml Wasser, 1 große (rote) Zwiebel, 2-4 Knoblauchzehen, 1 rote Paprika, 1 große Tomate, 100 Gramm Erbsen, 100 Gramm Ajvar, 3 EL T omatenmark, 1 EL Vegeta (das kommt überall rein und ist sicher die Dir noch fehlende Essenz), 3 EL Butter, 3 EL Olivenöl, 1 EL rotes Paprikapulver (edelsüß oder rosenscharf), Salz, Pfeffer nach Geschmack
Ja, es wird wohl vegata sein. Ich habe hin und wieder davon gehört und es mir heute besorgt. Morgen koche ich dein Rezept nach!
Heute nachgekocht! Die Cevapcici waren sehr lecker und haben mich auch an meine Kindheit erinnert. Der Djuvec-Reis hat leider wirklich nicht so geschmeckt wie ich es kenne, er war auch zu süßlich. Da fehlte der gewisse Geschmack, aber ich bin nicht drauf gekommen was es war… Aber die Cevapcici werde ich so wieder machen. Danke für das Rezept!
Ich hab übrigens noch einen Joghurt-Dip dazugemacht, das passte perfekt! 🙂
Irgendwas fehlt noch am Djuvec-Reis, um den Original Geschmack zu erreichen. Ich muss das unbedingt mal erforschen. 😀
Hi Malte!
Hab den Djuvec-Reis endlich (leicht verändert) nachgekocht. Sooo lecker: http://www.elasuniverse.de/djuvec-reis/
Vielen Dank für die vielen Inspirationen,
Michaela
Ich liebe Djuvec-Reis.
Also habe ich den gleich mal nachgekocht. Schlecht ist er nicht, aber langt auch nicht wirklich an das heran, was ich früher in jugoslawischen Restaurants gegessen habe. Irgendwas machen die da noch anders… Da es schon lange kaum mehr jugoslawische (serbische, kroatische, etc.) Restaurants in meiner Gegend gibt, starte ich immer mal wieder einen Versuch, den „Original“geschmack zu erkochen – bis heute aber erfolglos.
Ich bekomme die Tage ein Rezept für Djuvec-Reis, das von einer serbischen Omi stammt. Vielleicht kommen wir damit dem Geheimnis auf den Grund. Ich melde mich dann!
Oh ja! Da bin ich wirklich neugierig, denn ich liebe dieses Zeug – wenn es gut ist! 🙂
Gestern habe ich Cevapcici gemacht. Rinderhack vom Biobauern und Zwiebel, Knobi und eine sehr fein gehackte Peperoni angeschwitzt und am Schluss noch Paprika edelsüss kurz mitschwitzen lassen. Dann alles mit dem hack und S & P verkneten. Ob es nun am Fleisch lag oder am Gewürz rösten – für Pfannencevapcici fand ich die ganz lecker!
Autsch! Ćevapčići sind nicht nur ein Klassiker der kroatischen Küche, sondern auch der serbischen & bosnischen. Und ich selber kenne kein Ćevape Rezept mit Petersilie und Paprikapulver! Und nie nie niemals mit Ei! 😨
Ich kenne nur die folgenden Zutaten:
1kg Hackfleisch (Rind und/oder Lamm), 50ml Wasser, 1 TL Salz, 1 Messerspitze Pfeffer, 2 kl. Knoblauchzehen fein gehackt.
Das Wasser mit dem Salz, Pfeffer und Knoblauch aufkochen und etwas abkühlen lassen. Zum Hack gießen und gut durchmischen. Vor dem Grillen oder Braten 1/2 Std. kalt stellen.
Wo hast du denn dein Rezept her? Ich habe meines von meiner serb. Oma.
Hey Silvia 🙂
Danke für dein Original-Rezept von deiner Oma, das werde ich hüten! und ganz sicher ausprobieren. Ich weiß aber auch jetzt schon das es toll schmecken wird. Omas Rezepte sind immer die Besten!
Meine Variante ist sicher „eingedeutscht“. Ich habe das Rezept aus einer Kochzeitschrift und jetzt in einem Kochbuch von Johann Lafer wieder entdeckt, das war nahezu identisch mit dem Rezept in der Zeitschrift. Deine ist aber sicher authentischer! Lecker schmeckt „meine“ Variante aber auch. 🙂
Liebe Grüße
Malte