Hey Leute! Ich frage mich gerade, wer von euch noch kleine Kinder im Haus hat und sich von den süßen Spatzen täglich den Alltag auf den Kopf stellen lässt? Ich meine, die Kleinen sind wirklich eine Freude und zuckersüß und ich liebe meinen kleine Jungen abgöttisch. Aber manchmal möchte ich ihn gegen ein 6-Pack Bier…
Nein, für kein Bier der Welt würde ich ihn abgeben wollen. Auch wenn er mich ganz schön fordert und oft mein mit voller Liebe zubereitetes Essen nicht mal mit dem gewindelten Popo angucken mag. Ich versuche ihm natürlich schon so oft es geht vom dem guten Zeug zu geben, selbstgekocht und selbstgebacken, damit er ein Gefühl für gutes Essen bekommt.
Das wird sicher nicht verhindern das er später mal kalte Ravioli aus der Dose löffeln wird, aber wenn er beim Löffeln wehmütig an Papas selbstgemachte Pasta denkt, wäre ja schon viel gewonnen. Und es gab mal Zeiten, da hat mich Ravioli aus der Dose am Leben gehalten, also alles gut.
Allerdings sind kleine Kinder gerne mal auch kleine Divas und wenn sie heute etwas total gerne essen und gar nicht genug davon bekommen können, spucken sie es dir schon morgen unter Garantie angewidert vor die Füße. Dabei schauen sie dich so an, als hättest du ihnen gerade eine Portion Rattengift verabreicht. Es scheint fast so, als wollten sie dir jeden Tag neue kleine Herausforderungen anbieten, damit es dir auch ja nicht langweilig wird.
Mein kleiner Wirbelwind hat zum Beispiel über Nacht eine Abneigung gegen Mandelblättchen entwickelt. Einfach so. Noch am Vorabend hatte er genüsslich und glücklich glucksend Blättchen für Blättchen mit seinen kleinen Fingerchen vom Auflauf gesammelt, fast so, als wäre jedes kleine Blättchen für sich genommen eine unbezahlbare Kostbarkeit. Er hat sich das angeröstete Blättchen jedes Mal kurz vor die Nase gehalten und es dann mit seinen kleinen Mäusezähnchen Millimeter für Millimeter abgeknabbert. Das Abendessen hat sich hingezogen wie ein Hubba Bubba und Papa hat innerlich mit den Fingern auf die Tischplatte getrommelt. Natürlich nur in Gedanken! Hätte ich tatsächlich getrommelt, würden wir heute noch beim Abendessen sitzen und er würde mich fröhlich mit »Papa soll noch mal auf dem Tisch trommeln!« zum Dauertrommeln auffordern. Seine Geduld bei solchen Spielchen ist erstaunlich.
Weil er den Quarkauflauf samt Mandelblättchen so toll fand und davon eine riesige Portion verdrückt hatte, gab es ihn am nächsten Morgen gleich noch einmal. Wenn etwas funktioniert, wird es nicht verändert! Eine goldene Regel, auf die wir uns bisher immer verlassen konnten. Nicht an diesem Morgen.
Auf unseren euphorischen »Gleich gibt es lecker Quarkauflauf mit Knusper!« Ausruf wurde bereits mit einem ziemlich skeptischen Blick aus den Augenwinkeln heraus reagieren. Oh. Oh. Was braut sich denn hier zusammen? Das erste Mandelblättchen wurde rausgepickt, angeschaut und eine winzige fast mikroskopisch kleine Ecke wurde abgenagt. Und ausgespuckt! WTF?
»Schätzchen, hast du keinen Hunger?«
»Will nicht!«
»Aber das sind doch die leckeren Mandelblättchen? Die fandest du gestern sooo toll!«
»Will nicht!«
»Aber die sind doch so schön knusprig? Magst du vielleicht doch noch einmal ein Blättchen probieren? (Augeklimmper!)«
»Will nicht!«
Unsere Unterhaltung drohte an dieser Stelle ins Banale abzurutschen.
»Aber gestern fandest du sie noch toll. Warum magst du sie denn nicht mehr?
»Weil die doof sind!
Hallo, Totschlagargument!
»Soll ich sie für dich runtersuchen?«
»Ja!«
Hauptsache ich hatte zuvor eine richtig große Portion Mandeln auf den Auflauf gepackt. Eine doppelte Portion Mandeln. Glücklicherweise bin ich nicht gegen 2 Pfund Mandeln am Morgen allergisch und immerhin würde das Frühstück heute keine Ewigkeit dauern. Man muss ja immer das Positive suchen!
Mittlerweile ist er übrigens schon wieder sehr in Love mit seinen Mandelblättchen und kann von dem Quarkauflauf nie genug bekommen. Er mampft sich durch den Auflauf wie die kleine Raupe Nimmersatt durch ein Stück Schokoladenkuchen, eine Eiswaffel, eine saure Gurke, eine Scheibe Käse, ein Stück Wurst, einen Lolli, ein Stück Früchtebrot, ein Würstchen, ein Törtchen und ein Stück Melone. Ja, wir lesen das Buch ziemlich oft.
Den Quarkauflauf habe ich nun schon unzählige Male zubereitet und er funktioniert immer. Da ist noch nie etwas schief gegangen und wenn man ihn nicht im Ofen vergisst, ist das ein superleichtes und total alltagstaugliches Rezept. Es stammt übrigens aus dem Kochbuch „Sweets – ohne Zucker“.
Neben der Vanille im Quark gebe ich manchmal auch etwas Zimt hinzu oder wenn ich den Auflauf mit Birnen anstatt Äpfeln zubereite, auch gerne mal etwas Kardamom. Mit geriebener Tonkabohne statt Vanille schmeckt er mir auch sehr gut, Frau und Kind aber weniger. Selber ausprobieren!
Viel Spaß mit dem Rezept und wo immer ihr gerade auch seid und was immer ihr gerade auch tut, unterbrecht es und macht Babys! Es vergeht kein Tag an dem ihr nicht herzlich lachen könnt und selbst wieder zum Kind werdet.
Quark-Griess-Auflauf mit Äpfel & Birnen
Jetzt bewerten!
Rezept Zutaten
- 500 g Magerquark
- 140 g Weizenvollkorngriess
- 2 Eier, Größe M
- 120 g weiche Butter + etwas zum Einfetten der Form
- 2-3 EL Milch
- 3 EL Vollrohrzucker
- 2 EL gehobelte Mandeln
- 1 Vanilleschote
- 1 Apfel
- 1 Birne
- Zimt, Tonkabohnenabrieb, gemahl. Kardamom (nach Belieben)
Rezept Zubereitung
- Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Eier trennen und die Eiweiße mit 1 Prise Salz zu Eischnee schlagen. Die Äpfel und die Birnen vierteln, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Die Vanille aufschneiden und das Mark herauskratzen.
- In einer Rührschüssel die weiche Butter mit dem Vollrohrzucker, dem Vanillemark und bei Bedarf mit Zimt oder bei der Version mit Birne mit Kardamom oder Tonkabohnenabrieb mit den Quirlen des Handrührgeräts schaumig schlagen. Die Eigelbe nacheinander unterrühren, 2 EL Milch, den Quark sowie den Grieß zufügen. Alle Zutaten zu einer cremigen Masse verrühren und den Eischnee vorsichtig unterheben.
- Die Förmchen mit etwas Butter einfetten und abwechselnd Quarkmasse und Apfel- bzw. Birnenscheiben schichten. Zum Schluss einige Apfel- bzw. Birnenscheiben auf die Quarkmasse geben. Die gehobelten Mandeln darüber streuen und den Auflauf im Ofen 30 Minuten backen, kurz abkühlen lassen und dann warm servieren.
Hallo das Bild sieht super lecker aus, kann man das Rezept auch mit der Hälfte der Zutaten machen? Ich bin mir da nie so sicher weil ein Ei gibt ja nicht so viel Schnee ab :-/?
Ich glaube schon, dass es funktionieren sollte. Probiert habe ich es noch nicht, aber ich wäre da guter Dinge, dass es klappt. 🙂
Das sollte funktionieren. Du hast dann ja alle Zutaten halbiert und dann reicht auch ein Ei. 🙂
Hallo Malte,
ich habe den Auflauf jetzt schon ein paarmal gemacht, und wir finden ihn super lecker.
Hab eine normale, große Backform benutzt und dazu eine Vanillesoße gemacht. Das hat bei uns für drei Erwachsene und ein Kind gut gereicht. Beim ersten Mal hatte ich die doppelte Memge vom Rezept gemacht, aber das war viel zu viel.
Danke auf jeden Fall für das tolle Rezept!
Viele Grüße
Kristina
Hallo Malte,
ich finde das Rezept total lecker. Ich würde gerne eine Auflaufform dazu nehmen, geht das? Muss ich das die Menge an Zutaten verdoppeln? ( Du hast ja kleine Formen genommen). Vielen Dank für deine Hilfe.
PS: Mega-Toller Blog :3
Hallo Julia,
das kommt natürlich auf die Größe der Auflaufform an und das lässt sich schwer schätzen. Ich würde mindestens 750 g Quark machen, aber das ist wirklich nur grob geschätzt. 🙂 Und vielen Dank für das Lob, das macht mich happy!
Liebe Grüße, Malte
Leckerlecker…Ich habe den Auflauf in einer rechteckigen Form gemacht. Tolles süßes Mittagessen, obwohl es meinen Mädels nicht süß genug war. Haben dann noch Puderzucker drüber gestäunt. Den Rest haben wir am nächsten Tag kalt zum Kaffee verspeist – als Grießschnittchen… 😉
Ich freue mich, dass es euch gefallen hat. 🙂 Mit der Süße ist immer so eine Sache, es gibt ja Süße und sehr Süße und deine beiden Mädels sind dann wohl sehr Süße. 😀
Toll! „Endlich“ verbloggt. Genau die richtige Mischung zum Frühstückmittagabendessen. Vielen Dank!
Das geht wirklich zu jeder Tageszeit! Ich freue mich, dass es dir gefällt. Dankeschön. 🙂
Ach ja, ich erinnere mich…an heute ja und morgen nein und die Raupe Nimmersatt kann ich auch immer noch auswendig 😀 Und den Grüffelo.
Das Rezept krieg ich bei meinen beiden sicher auch noch durch, wird getestet!
LG Marsha
Oh, der Grüffelo <3 Wir lieben ihn!
LG
Malte
Guten Morgen, die meinigen Babies sind ja inzwischen schon groß :-)) , 35 und 27. Großartige Beschreibung.Ich konnte herzlich darüber lachen. Und Ravioli aus der Dose geht ja noch. Ich fand die Süßigkeiten vom Kiosk, die die Kinder einzeln kaufen fieser. Aber das dauert ja noch bei euch. Danke auch fürs Rezept, das wir 2 Alten nächstens mal zum Abendessen geniesen werden. Schönen Tag.a.
Hallo Angelika,
vor den Süßigkeiten habe ich jetzt schon ein bisschen Angst. Ich hoffe, es wird nicht zu schlimm und ich erlebe keine Heulkrämpfe an der Kasse. Aber ich habe Hoffnung, weil ich wirklich ein sehr braves Kind habe.
Liebe Grüße
Malte