Letzte Woche quälte mich mittags mal wieder der große Hunger, weil ich zuvor das Frühstück ausfallen ließ, so dass ich aus lauter Verzweiflung den erstbesten Chinesen in der Nähe angesteuert und mir das dortige Buffet „angetan“ habe. Mittagsbuffet für 6,99 Euro, das sagt ja eigentlich schon alles.
Ich habe dort dann nur die Bratnudeln gegessen, alles andere war traurigerweise nicht mal die 6,99 Euro wert. Ich habe schon viele schlechte Buffets gesehen, aber das Ding war echt richtig mies. Alle Soßen aus der Tüte und jedes Stück Fleisch trocken. Dabei war es vom Angebot her eher ein kleines Buffet, mit vielleicht 8 unterschiedlichen Speisen. Echt schlimm, was dieser Preisdruck bei den China-Buffets aus den Restaurants macht. Wie kann man sich nur so verscherbeln?
Es gibt in meiner Ecke (Oberhausen, Duisburg, Mülheim) wirklich kaum noch richtig gute Restaurants, dafür boomen die großen China-Fresstempel. 20 verschiedene Gerichte plus mongolisches Buffet, wo man sich die Zutaten selbst zusammenstellen und dann frisch zubereiten lassen kann, für 12-15 Euro in der Mittagszeit und 20 Euro am Abend. Die sind auch immer brechend voll, das sieht man daran das die Parkplätze vor den Tempeln immer gut gefüllt sind. Dabei ist die Qualität der Speisen dort wirklich niedrig, wenn man das mal mit richtiger Restaurantqualität vergleicht.
Aber gegen die großen Tempel kommen die meisten normalen Restaurants wohl nicht mehr an, ziehen folglich nach und bieten dann Mittags Buffets für 6 oder 7 Euro an. Das sowas nicht in guter Qualität machbar ist, leuchtet ja eigentlich ein. Daher werden dort wohl auch die Soßen nur durch Fertigprodukte „hergestellt“ und das billigste Fleisch eingekauft, Hauptsache man bekommt die Leute irgendwie noch ins Haus. Ich finde das echt krass, wie sehr das Niveau mittlerweile gesunken ist.
Das es auch anders geht, sehe ich immer wenn ich in Düsseldorf unterwegs bin und dort das ein oder andere chinesische Restaurant besuche. Für das Essen in meinem dortigen Lieblingsrestaurant würde ich zu Fuß nach Düsseldorf laufen, so gut schmeckt es dort. Schade, dass nicht alle China Restaurants den Mut haben authentisches Essen anzubieten und sich nur noch über (unterdurchschnittliche) Buffets definieren.
Das Schweinefleisch süß-sauer, das ich euch heute zeige, schmeckt deutlich besser, als jedes Schwein süß-sauer das ich in den letzten Monaten bei irgendwelchen Buffets gegessen habe. Das liegt daran, dass ich gutes (Duroc) Schweinefleisch / Schweinefilet verwendet habe, dass alle Zutaten frisch waren und das keine Chemie (und auch kein Glutamat) zum Einsatz kommt. Es ist ein wenig aufwendig, weil das Schweinefleisch frittiert wird, aber das lohnt sich.
Immer wenn ich etwas frittieren will, rümpft meine bessere Hälfte die Nase. Sie mag das gar nicht, weil man den Geruch noch Stunden später in der Wohnung hat. Ich finde den Geruch jetzt auch nicht supergeil, aber ich stehe halt auf frittiertes Essen und eine knusprige Hülle. Hin und wieder ist das dann schon ok.
Lecker! Schön knusprig, tolles süß-saures Sößchen, mir schmeckt es prima. Meiner Knusperflocke hat es auch sehr gut gefallen, richtig gut sogar und weil das so ist, darf ich das Schwein süß-sauer jetzt ruhig auch öfter machen, trotz „Gestank“. Halleluja!
Wie ist das bei euch so? Gibt es da auch nur noch diese großen China-Tempel mit eher durchschnittlichen Buffets? Ist das ok für euch oder wünscht ihr euch auch eher Restaurants ohne Buffets und dafür mit guter Qualität? Würdet ihr für ein Buffet auch mehr Geld bezahlen, zum Beispiel 25-30 Euro, wenn es dafür 1A Qualität geben würde?
Und falls jemand DEN Chinesen in Oberhausen, Mülheim, Essen, Duisburg kennt, der authentisches gutes Essen anbietet, dann her mit der Adresse!
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Zubereitung • Frittiertes Schweinefleisch süß-sauer •
Das Schweinefilet in mundgerechte Streifen / Stücke schneiden, leicht salzen und zusammen mit 2 EL Speisestärke in eine Schüssel geben und sorgfältig miteinander vermengen. Die restliche Speisestärke (bis auf einen 1 gestrichenen EL) mit dem Mehl, dem Backpulver, dem Erdnussöl, 1 Prise Salz und 200 ML Wasser in eine Schüssel geben und zu einem Teig verquirlen. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Paprika und die Ananas in Würfel sowie die Frühlingszwiebeln in kleine Stücke schneiden und den Knoblauch sowie den geschälten Ingwer fein hacken (oder den Ingwer reiben, geht auch!). Für die Sauce 6 EL Tomatenketchup, 6 EL Weißweinessig, 5 EL braunen Zucker, 4 EL Sojasauce, 3 EL Wasser und den gestrichenen EL Stärke in ein hohes Gefäß geben und mit dem Schneebesen gut verrühren.
Das Öl in den Wok geben und den Wok maximal bis zur Hälfte damit befüllen. Das sollte reichen, damit die Fleischstücke darin schwimmen können. Falls der Wok zu klein sein sollte, einen großen Topf nehmen und diesen maximal bis zur Hälfte befüllen, damit das Frittieren auch sicher bleibt!
Sobald das Öl im Wok ausreichend heiß geworden ist (Ein Holzspießchen in das Öl halten und wenn das Öl um den Spieß herum brodelt, ist die Temperatur richtig.) den Teig noch einmal kurz durchrühren und das Fleisch portionsweise durch den Backteig ziehen, gut abtropfen lassen und schwimmend im heißen Öl backen.
Beim Frittieren darauf achten, dass die Portionen nicht zu groß werden und sich nicht gegenseitig berühren, sonst kleben sie aneinander fest. Am Besten 2 Stäbchen bereit halten, um die Fleischstücke zu trennen und lieber in kleinen Portionen frittieren. Das Fleisch nach dem Frittieren auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm halten.
Das Öl aus dem Wok entfernen und 1 1 EL Sesamöl in den heißen Wok geben. Die Paprika etwas 3 Minuten unter ständigem Rühren heiß anbraten, dann die Frühlingszwiebeln, den Knoblauch und den Ingwer hinzufügen und weitere 2 Minuten braten. Die Sauce in den Wok gießen und kurz aufkochen und andicken lassen.
Beim Servieren das Fleisch erst im letzten Moment mit der Sauce beträufeln, da sonst der Backteig seine Knusprigkeit verliert und das wäre schade. Es muss knusprig sein, dann schmeckt es erst richtig gut. Dazu passt natürlich Basmati-Reis.
Rezept Zutaten für 3-4 Portionen • Zubereitungszeit ca. 20 Minuten
- 500 g Schweinefilet
- 100 g Speisestärke
- 75 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 1 EL Erdnussöl
- Salz
- 300 g frische Ananas
- 1 Knoblauchzehe
- 1 daumengroßes Stück Ingwer
- 1 rote, 1 grüne Paprikaschote
- 2 Frühlingszwiebeln
- Pflanzenöl oder Erdnussöl zum Frittieren
Für die Süß-Sauer-Sauce:
- 6 EL Tomatenketchup
- 6 EL Weißweinessig
- 4 EL Sojasauce
- 5 EL brauner Zucker
- 3 EL Wasser
- 1 gestrichenen EL Speißestärke
Hey Malte
Hat super geklappt!!
Das nächste mal mach ich aber das doppelte an Sauce ich mag es gerne mit viel Sauce
Ansonsten vom Geschmack Top!!!
Heute Abend gibt es sein Rindfleisch mit Zwiebeln
Fleisch ist schon in der Marinade
Viele Grüße Markus
Hi Markus! Das freut mich wirklich sehr! 🙂 Mehr Sauce kann nie schaden!
Beste Grüße, Malte
Werden wir morgen Abend ausprobieren
Bin gespannt
Sonntag gibts dann dein Rindfleisch mit Zwiebeln
Vielen Dank für die schönen Rezeptideen !!
Das ist sehr schön Markus. Ich bin total sicher das es dir schmecken wird. Ich koche das zwischendurch immer mal wieder und es ist jedes Mal wieder total lecker. Gutes Gelingen! 🙂
Ratzeputz…
…leer waren Wok, Reistopf und Teller. Das ist so lecker und einfach! Die Familie war begeistert. Das Gericht werde ich wohl nicht mehr beim Chinesen essen. Meins schmeckt mir besser. 😉
Das ist wirklich sehr lecker und immer wenn ich es koche, ist es auch bei uns ruckzuck leer. 🙂
mmmh! Das war echt lecker! Hatte die Wahl aus 3 verschiedenen Soßen für süßsauer und hab mich für dieses Rezept entschieden. Danke für das Rezept, das nächste mal versuch ich noch die Variante mit Tomatenmark, statt Ketchup 🙂
Lieber Malte,
danke für dein Rezept, das sieht wirklich sehr lecker aus! Ich bin seit 2, 3 Jahren auch nicht mehr chinesisch Essen gewesen – auch bei mir war bei den letzten „Versuchen“ die Enttäuschung über die Qualität der Gerichte (besonders bei Buffets – geht ja gar nicht!) einfach zu groß. Dann lieber zu Hause kochen! 🙂
Liebe Grüße
Louisa
So schön die Vielfalt eines Buffets auch ist, aber damit fing echt der Niedergang an.
Müssen wir uns eben weiter selbst schön bekochen. 🙂
Liebe Grüße zurück,
Malte
Schönes Rezept! Mir geht es auch so, dass ich nach und nach lieber das nachkoche, was ich beim Chinesen gerne gehabt hätte, denn oft schmeckt einfach alles nach Ketchup mit Dosenananas und Glutamat.
Meine Empfehlung für die Region ist „Lemon Tree“ in Duisburg, ein authentischer Vietnamese, der auch wenig Thai und Chinesisch anbietet: http://www.lemontree-asianfood.de/
Das ist alles ohne Glutamat und man kann wirklich mal was Neues entdecken, es gibt z.B. zu vielen Gerichten einen Teller mit frischen asiatischen Kräutern und Chili.
(Ich komme aus Duisburg und wohne mittlerweile in Bochum)
Vielen Dank für die Empfehlung Verena. 🙂 Ich habe mir fest vorgenommen, dort demnächst mal reinzuschauen. Ich freu mich schon drauf und werde berichten!
Oh, Frittiertes! <3
Das Rezept klingt super, das muss ich auch mal nachkochen. Ich bin auch ein großer Asien-Fan und habe zum Glück vor einigen Jahren festgestellt, dass es erstaunlich einfach ist, sich grüne Currys, Bratnudeln oder Chop Suey selber nachzukochen und man dann eben auch genau weiß, was drin ist. …und nicht Gefahr läuft, sich als alte Buffetfräse an den China-Mittagsbuffets maßlos zu überfressen 😉
Tatsächlich war ich länger nicht mehr beim China-Buffet, das letzte Mal auf ner Weihnachtsfeier 2014, obwohl ich es super gerne mag. Ich würd schon mehr ausgeben für ein gutes Buffet, dafür geh ich eh nicht so übermäßig oft essen. Bei einer Restaurant-Kette, die mongolische Buffets anbietet, zahlt man ja beispielsweise auch mehr und alles ist frisch und man hat auch ein bisschen Erlebnischarakter dabei.
Buffetfräse! i like 😀
Man kann wirklich schöne asiatische Gerichte Daheim kochen und wenn ich ins Restaurant gehe, dann bestelel ich mir manche Dinge auch nicht mehr, weil ich sie Zuhause genau so gut oder besser hinbekomme. Mein Rind mit schwarzen Bohnen ist so ein Gericht, das schmeckt bei mir am Besten.
An den Buffets ist natürlich die Vielfalt das Tolle, aber das bringt ja nix, wenn die Qualität unterhalb der Teppichkante liegt. Dann lieber nur ein Gericht, das dafür richtig gut.
Schönes Rezept. Welches war denn der tolle Chinese in Düsseldorf? Wenn ich mal wieder da bin, würde ich den doch glatt mal heimsuchen.
Das Tsun Gai in der Bahnstr. 72. Du wirst es lieben, lieben, lieben. Ich versprechs!