Früher, also lange vor diesem Blog, habe ich mich überraschenderweise nicht immer so vorbildlich gesund ernährt. Das wird euch jetzt sicher total überraschen, was euch der Foodbloger mit eigener Burger, Fast Food und Sandwich Rubrik da schon wieder für ein Kappes erzählt. Aber es ist wahr, ich war ein Junk Food Junkie und habe eigentlich täglich Pommes, Currywurst, Burger und Döner verdrückt (und bin dabei trotzdem so unglaublich knusprig geblieben!).
Zu meinen absoluten Lieblingen aus dieser Zeit zählte das Schnitzelbrötchen. Ein einfaches Schweineschnitzel im Brötchen, belegt mit Krautsalat und süßem Senf. Das gab es immer ganz frisch beim Fleischer um die Ecke und einmal die Woche musste ich mir das gönnen. Irgendwann hatte der Fleischer von einem Tag auf den Nächsten geschlossen (an mir lag es definitiv nicht!) und mit ihm gingen auch die Schnitzelbrötchen. Das war ein verdammt harte Zeit.
Heute lasse ich diesen alten Brauch aufleben und gönne mit seit langer Zeit mal wieder ein Schnitzelbrötchen! Aber nicht wie damals mit Krautsalat und Senf, sondern auf die vietnamesische Art als unvergleichlich leckeres Banh Mi Sandwich! Ich liebe das vietnamesische Banh Mi nämlich abgöttisch, egal ob mit Schweinebauch, mit Hackfleisch oder mit Knusperschnitzel.
Leider gibt es bei uns in der Umgebung kein vietnamesisches Restaurant das leckeres authentisches Essen anbietet. Es gab mal für ein paar Wochen einen vietnamesischen Imbiss der Pho Bo und Banh Mi auf der Karte hatte. Beides sogar sehr lecker und ich war schon nach ein paar Tagen Stammgast dort. Blöderweise schien ich der einzige Gast zu sein und nach 2 Wochen wurde das Banh Mi anstatt mit knusprigem Schweinebauch, wie in den ersten Tagen, mit einer platt geklopften Scheibe Schweinenacken serviert, der auch noch zäh wie Leder war. Eine Woche später gab es dann gar kein Banh Mi mehr und mittlerweile ist auch der Imbiss wieder im Nichts verschwunden.
In meiner Stadt wird diese Küche wohl einfach nicht mehr angenommen. Dafür boomen eben die China-Buffets mit „all you can eat“ für 8 Euro am Tag und 12 Euro am Abend. Da gibt es gleich 3 oder 4 im näheren Umkreis. Das kennen die Menschen, das mögen sie, aber ein Bun Bo Nam Bo, ein vietnamesischer Nudelsalat, ist für meine Stadt wohl schon zu exotisch. Nebenan in Düsseldorf sieht die Welt dann schon wieder ganz anders aus und dort gibt es kulinarisch gesehen fast nichts was es nicht gibt. Ich wohne halt in der falschen Stadt, ich sage es ja immer wieder.
Aber gut, was es nicht zu kaufen gibt, muss man sich dann eben selbst zubereiten. Natürlich wird das niemals so authentisch und gut wie im Herkunftsland und auch nicht wie in einem guten Restaurant, aber es wird allemal lecker genug, um sich die Finger danach abzuschlecken. Das kann ich euch auch fest versprechen, wer das Schnitzel Banh Mi nachmacht, der wird auf keinen Fall enttäuscht werden.
Die Anregung für diese Variante des Banh Mi hab eich mir wieder aus dem schönes Buch „Monsieur Vuong“ geholt,
Ich mag das Buch sehr, weil es nicht nur eine schöne und erfolgreiche Geschichte erzählt, sondern daneben auch noch einige sehr authentische Gerichte enthält. Wer also wie ich nicht in unmittelbarer Nähe ein gutes vietnamesisches Restaurant hat, der kann sich mit Hilfe des Buches diese Küche nach Hause holen.

Die Zubereitung den Banh Mi ist relativ einfach, weil ich die Saucen nicht selber herstelle. Auf das Sandwich kommt eine japanische Mayonnaise, die aber durch eine „normale“ Mayo ersetzt werden kann. Die japanische ist cremiger und intensiver im Geschmack, aber das macht nicht so viel aus. Neben der Mayo ist die zweite Sauce ein Sweet Chili Chicken Sauce, die es mittlerweile ja auch im gut sortierten Supermarkt (EDEKA zum Beispiel) zu kaufen gibt. Die kann man auch selber machen, muss man aber nicht, wenn es schnell gehen soll. Und man muss ja auch noch das Fleisch klopfen, panieren und ausbacken, da hat man für ein „schnelles“ Essen schon genug zu tun und kann sich mit den Saucen auch mal das Leben leichter machen, oder nicht?
Beim Fleisch habe ich mich übrigens für KIKOK-Hähnchenbrust entschieden, weil mein Sohn Hähnchenschnitzel gerade lieber mag als Schweineschnitzel. Es geht aber auch Schwein, falls euch das besser schmeckt.
Für die Panade nehme ich Panko, anstelle von Paniermehl oder Semmelbrösel, weil das Schnitzel dadurch schön knusprig wird. Außerdem ist die Panade etwas dicker, was ganz wichtig ist, weil ja Sauce auf das Schnitzel kommt und die Panade dadurch durchweicht. Mit einer dickeren Panade bleibt es etwas länger knusprig, gerade lange genug, um es aufzuessen. 😀
Wie sich das für ein Banh Mi gehört, wird das Sandwich mit knackiger Gurke und einen Salat aus Möhre und Rettich belegt. Die Möhren und der Rettich werden geraspalt und dann für 20 Minuten in einer Mischung aus Zucker und Essig mariniert. So bekommt man einen sehr schönen süß-sauren Salat, der richtig toll zum Banh Mi passt. Vor dem Servieren belegt man das Sandwich dann noch mit etwas Koriander und das war es dann auch schon. Eigentlich ist das ziemlich easy und nur das Schnitzel macht ein wenig Arbeit. Aber wer leckere Schnitzel essen möchte, muss eben auch mal panieren und ausbraten. Das gehört dazu und lohnt sich definitiv, weil Schnitzel einfach Klasse schmecken.
Also dann mal Hand aufs Herz, sieht das Schnitzelbrötchen im Banh Mi Gewand nicht absolut verführerisch aus? Nichts gegen die deutsche Version, ich liebe sie sehr, aber die vietnamesische Version braucht sich auf keinen Fall dahinter verstecken. Das schmeckt so gut, so lecker, dass akute Suchtgefahr besteht. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt, wenn ihr vollgefuttert auf dem Sofa liegt und euch nicht mehr bewegen könnt.
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Extra knuspriges Schnitzelbrötchen Banh Mi
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Rezept Zutaten
- 2 Hähnchenbrustfiles , a 200 g
- Panko Paniermehl
- Mehl
- 1-2 verquirlte Eier, leicht mit Salz und Pfeffer gewürzt
- ausreichend Butterschmalz
- Bund Koriander
- 2 Möhren
- 1 möhrengroßes Stück Rettich
- 1 kleine Knoblauchzehe, gehackt oder gepresst
- 2 EL Reisessig
- 1 EL weißer Zucker
- 1/2 Schlangengurke, mit dem Hobel längs in dünne Scheiben geschnitten
- Sweet Chili Chicken Sauce
- Japanische Mayonnaise oder andere Mayo
- 1-2 Chilis, nach Bedarf, in Ringe geschnitten
- Salz und Pfeffer
- 1 Baguette, aufgeschnitten
Rezept Zubereitung
- In einer Schüssel den Essig und Zucker vermischen und die Knoblauchzehe hinein pressen. Die Möhren und den Rettich rapseln und in die Schüssel mit der Zucker-Knoblauch-Essig-Mischung geben. Alle Zutaten sorgfältig miteinander vermischen und den Salat für 20 Minuten stehen lassen, damit er durchziehen kann.
- Die Hähnchenbrustfilets zwischen 2 Lagen geölter Klarsichtfolie dünn klopfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Erst in Mehl wälzen, dann durch die verquirlten Eier ziehen und mit dem Panko panieren. In ausreichend Butterschmalz (das Schnitzel sollte leicht schwimmen) von beiden Seiten goldbraun ausbacken, auf Küchenpapier abtropfen lassen und vor dem Servieren in Tranchen schneiden.
- Das Baguette mit Mayo bestreichen, mit 2-3 Gurkenscheiben belegen und die Schnitzelstücke auf die Gurken legen. Etwas vom Möhren- Rettichsalat auf das Schnitzel geben, bei Bedarf Chilis über dem Schnitzel verteilen und mit reichlich Sweet Chili Sauce und hier und da einen Klecks Mayo beträufeln. Koriander zufügen, den Deckel des Baguette auflegen und sofort genießen.
Vietnamesische Sommerrollen!
Damit beschäftige dich mal, geile, unglaublich variantenreiche und witzige Sache. Auch eine ideale leichte Küche für sommerliche Temperatur.
Man braucht Reispapier. Für Wasser, nicht fürs Frittieren. Das legt man 5 Sek. in lauwarmes Wasser und dann auf ein großes Kunststoffküchenbrett – bloß nicht auf Küchenpapier. Das klebt da schnell fest.
Irre, wie sich das Papier entwickelt…
Vorher hat man allerlei Gemüse und Fleisch, mariniert oder nicht und typisch asiatische Kräuter (Minze, Koriander, Thaibasilikum) kleingeschnitten und irgendwelche Sößchen bereitgestellt, belegt damit schnell das untere Drittel und wickelt straff wie bei Rouladen auf. Dazu ein oder mehrere Dips…
Sauberes Fingerfood, weil das Reispapier erst mal alles dicht ummantelt!
Ich denke, das macht dir Spaß und kommt deiner Kreativität entgegen! 🙂
Zufälligerweise hatte meine Nachbarin am Samstag Summerolls zubereitet und ich durfte mir 2 schnappen. 🙂 Da sie Vegetarierin ist, waren sie mit Gemüse gefüllt und sehr lecker. Sie hatte zu den Rolls eine super leckere Erdnusssauce serviert.
Diesen Sommer werde ich mich mal an die Summerrolls wagen. Ich mag sie echt gerne und habe sie auch schon ab und an mal beim Vietnamesen um die Ecke probiert.
Ich habe jetzt bei mir die vietnamesischen Kochtage ausgerufen, nachdem ich hierüber gestolpert bin:
https://www.stern.de/genuss/essen/rezept-trends-aus-vietnam–6-geniale-vegetarische-gerichte-fuer-den-sommer-30600432.html
Die haben mich natürlich auch wieder schlagartig an deine Rezepte erinnert und so habe ich gestern mit dem Banh Mi gestartet. Sehr lecker! 🙂
Die vietnamesische Küche ist auch echt lecker. Ich mag die Salate gerne, mit Glasnudeln und Erdnüssen und diesem leicht sauren Dressing. Das ist immer super erfrischend. 🙂
Gestern Banh Mi nachgekocht und es war sooo lecker, das wird es jetzt öfters bei uns geben! Ich liebe asiatisches Essen und auch bei uns ist es eher schwierig nen guten Vietnamesen zu finden, deshalb wird’s ab sofort selbst gemacht!
Ich freue mich da total drüber Regi. 🙂
Hallo Malte,
deine Bilder sind wunderschön und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Es schmeckt bestimmt sehr lecker. In der vietnamesischen Straßenküche gibt es sehr viel zu entdecken und Bánh mì ist nicht nur das bekannteste Baguette in Vietnam, sondern auch in der ganzen Welt. Es gibt sehr viele Varianten mit mind. 15 unterschiedlichen Füllungen und diese Füllung ist ebenfalls sehr interessant. 🙂 Viele Grüße und einen schönen Tag, Hang
Hallo Hang,
vielen Dank für das Lob, ich freue mich sehr darüber. 🙂 Ich liebe die vietnamesische Küche, auch wenn ich sie leider nicht so oft essen kann, wie ich es mir wünschen würde. Aber nicht nur Banh Mi ist traumhaft, ich komme auch unmöglich an einer guten Pho vorbei. Das vietnamesische Essen ist unglaublich spannend mit seinen vielen Aromen und ich liebe daran besonders diese geniale Frische.
Liebe Grüße, Malte