Vor einiger Zeit hat mir meine Frau das Weber Burger Buch gekauft und mir damit durch die Blume zu verstehen gegeben, dass es mal wieder Zeit für ein paar selbstgemachte Burger ist.
Anders als bei der Aufforderung den Müll runter zu bringen, habe ich hier umgehend reagiert und deshalb gibt es heute das Rezept für einen Rindfleischburger mit Camembert und Zwiebelconfit. Der Würzketchup und die Würzung der Hackfleischmasse stammt vom toskanischen Burger, der ebenfalls im Buch vertreten ist.
Als erstes habe ich mich um das Zwiebelconfit gekümmert, das braucht nämlich ein bisschen, so eine knappe halbe Stunde insgesamt. Die geschnittenen Zwiebeln werden zunächst zusammen mit dem Zucker, dem Balsamico und dem Olivenöl bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten gebraten und dabei regelmäßig umgerührt.
Nach 15 Minuten sind die Zwiebeln schon ein bisschen weich und nun kann man den den Rotwein hinzugeben und die Flüssigkeit in weiteren guten 15 Minuten fast komplett einköcheln lassen. Auch hier zwischendurch immer mal wieder umrühren. Zum Schluss wird das Zwiebelconfit gesalzen und dann muss man aufpassen, es nicht schon aus der Pfanne heraus aufzuessen. So lecker ist das!
Danach geht es dann an das Hackfleisch. Für diesen Burger wird Hackfleisch vom Rind verwendet und eigentlich gehört es sich unter den Burgerfans so, dass man das Fleisch nur mit Salz und Pfeffer würzt. Die Saucen und der zusätzliche Belag (zum Beispiel Bacon) sorgen dann für die restliche Würze des Burgers.
Kann man machen, muss man aber nicht. Wer ein bisschen experimentierfreudiger ist, kann das Fleisch auch zusätzlich ein wenig würzen. Das macht das Fleisch schon ein bisschen interessanter.
Für diesen Burger wird das Rinderhack mit 2 EL Balsamico, 2 TL fein gehackten Rosmarinnadeln (Thymian passt auch!), 2-3 klein gehackten Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer vermischt.
Als nächstes wird das Hackfleisch dann zu einem Patty geformt. Dazu benutze ich immer eine Burgerpresse und zwar die folgende:
Wenn man das Fleisch mit einer Burgerpresse formt hat das den Vorteil, dass man gleichmäßig große und schwere Burgerpattys erhält. Das sieht nicht nur schöner aus, das sorgt auch dafür, dass man das Fleisch absolut gleichmäßig garen kann. Die Pattys kommen zum gleichen Zeitpunkt in die Pfanen und zum gleichen Zeitunkt wieder heraus und alle haben die gleiche Garstufe. So mag ich das.
Formt man die Pattys mit der Hand, so wie Frikadellen zum Beispiel, werden sie ungleichmäßig groß. Wenn man sie dann gleichzeitig brät und gleichzeitig rausnimmt, kann das eine schon mal weiter gegart sein als das andere. Kein Weltuntergang, aber bei der Garstufe von Burgern bin ich Perfektionist.
In diesem Zusammenhang empfehle ich auch gleich noch ein Fleischthermometer zu verwenden. Das kostet nicht viel und wenn man eines hat, hat man nie wieder übergartes Fleisch. Eine super Investition!
Die Pattys für diesen Klasse Burger brate ich meistens auf dem Grill, aber auch in der Pfanne funktioniert das problemlos. Zunächst wird das Fleisch bei starker Hitze kurz von beiden Seiten angebraten, ca. 2-3 Minuten von jeder Seite. Danach wird die Hitze reduziert und das Fleisch auf ca. 45 Grad Kerntemperatur gegart (Fleischthermometer!)
Danach belege ich das Fleisch mit dem Käse, in diesem Fall mit cremigen Camembert. Jetzt wird ein Deckel auf die Pfanne gelegt und der Käse darf in Ruhe schmelzen. Wenn er geschmolzen ist, sollte der Burger eine Kerntemperatur von irgendwas zwischen 54 und 60 Grad haben. So mag ich ihn am liebsten, aber das ist ja Geschmackssache.
Natürlich kannst du das mit Käse belegte Patty auch kurz samt Pfanne unter den eingeschalteten Backofengrill legen.
Eine schnell gemachte Sauce braucht dieser Burger natürlich auch und diese besteht aus 4 EL Ketchup, 2 EL Balsmico, 1 El Dijon Senf und 1 1/2 TL Mayonnaise. Alles gut miteinander vermischen und abschmecken. Es sollte eine gute süß-saure Mischung sein.
Der Burger kommt im Originalrezept ohne Burgerbrötchen daher und wird auf geröstetem Brot / Baguette / Ciabatta serviert. Als ich den Burger 2015 das erste Mal zubereitet habe, habe ich ihn auch auf Baguette serviert.
Das war auch ganz nett und hat prima geschmeckt, weil das Baguette eine knusprige Komponente ins Spiel brachte. Mittlerweile ergänze ich diesen leckeren Burger aber gerne mit Bacon, wenn ich eine knusprige Komponente haben möchte und serviere ihn ganz klassisch im Burgerbrötchen.
Die Burgerbrötchen, auch Burgerbuns genannt, kaufe ich durchaus auch mal als Convenience Produkt, weil es da mittlerweile auch ganz gute Buns zu kaufen gibt. Du findest auf meinem Blog aber auch Rezepte für selbstgebackene Buns, falls du das bevorzugst.
Welches selbstgebackene Burgerbun soll es denn sein?
Insgesamt ist das ein toller Burger und als ich ihn vor 7 Jahren zum ersten Mal zubereitete, habe ich mich durch ihn in selbstgemachte Burger verliebt. Nach diesem Burger folgten viele weitere und meine Liebe zu einem guten Burger ist ungebrochen. Ich hoffe, er wird dir gefallen und schmecken!
Burger mit Camembert, Zwiebelconfit und Rucola
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Rezept Zutaten
Burgerfleisch (Patty)
- 600 g Rinderhackfleisch
- Salz
- Pfeffer
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt, optional
- 1 TL fein gehackte Rosmarinnadeln
- 1 EL Balsamicoessig, optional
- 2 EL Pflanzenöl
Zwiebelconfit
- 4 rote Zwiebeln , = 300 g
- 180 ml Rotwein
- 2 EL Zucker
- 2 EL Balsamico
- 2-3 EL Olivenöl
Burgersauce
- 4 EL Tomatenketchup
- 2 EL Mayonnaise
- 1 TL scharfer Senf
- 1 TL Balsamico
- Zucker
- Pfeffer
- Salz
weitere Zutaten
- 4 Burger-Buns
- 8 Scheiben Camembert
- 8 Scheiben Bacon, optional
- 100 g Rucola
Rezept Zubereitung
Burgersauce
- Die Zutaten für die Sauce in eine Schüssel geben und gut miteinander verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Zwiebelconfit
- Die Zwiebeln in feine Scheiben schneiden und eine Pfanne bei mittlerer Hitze aufsetzen. So viel Olivenöl hineingeben, bis der Boden gerade so bedeckt ist und die Zwiebeln hineingeben. Salzen, mit dem Zucker bestreuen und den Balsamico zufügen.
- Die Zwiebeln unter gelegentlichem Rühren 15 Minuten anbraten, ohne das sie Farbe annehmen (u.U. die Hitze reduzieren). Dann den Rotwein eingießen und die Zwiebeln weitere 15 Minuten köcheln lassen. Nochmal mit Salz abschmecken.
Burgerfleisch (Pattys)
- Puristen würzen das Hackfleisch nur mit Salz und Pfeffer, eine alte Burgerregel und Burgerfans. Wer gerne mal etwas ausprobieren möchte, gibt die gehackten Rosmarinnadeln sowie den Balsamico zum Hackfleisch, würzt mit Salz und Pfeffer und vermengt alle Zutaten sorgfältig.
- Aus dem Hackfleisch 4 Patties a 150 g formen. am besten mit einer Burgerpresse.
- Vor dem Fleisch die Burgerbrötchen aufschneiden, mit etwas Butter bestreichen und die Innenseiten in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten. Warm beiseite stellen.
- Wer gerne Bacon zum Burger möchte, brät ihn jetzt und stellt ihn ebenfalls warm beiseite.
- Eine Pfanne (mit passendem Deckel) bei starker Hitze aufsetzen, etwas Pflanzenenöl in die Pfanne geben und die Patties portionsweise (oder je zwei in zwei Pfannen) von beiden Seiten scharf anbraten, bis sie Röstaromen bekommen. Die Hitze in der Pfanne reduzieren und die Patties bis ca. 50 Grad Kerntemperatur garen (am besten mit einem Kernthermometer messen)
- Jeweils 2 Scheiben Camembert auf die Patties legen, einen Deckel auf die Pfanne setzen und den Käse schmelzen lassen.Die Burger anrichten. Hierbei die Sauce auf der unteren Brötchenseite verteilen und darauf die Zwiebeln verteilen. Den Rucola auf die Zwiebeln legen und das Fleisch darauf anrichten. Den Deckel bei Bedarf noch mit etwas Sauce bestreichen, auflegen und genießen.
Wir sind total begeistert und die Kids haben dich spontan „Burger-Malte“ getauft.
Super lecker und Danke für dieses tolle Rezept!
Hallo!
Das liest zwar eh kein Mensch, weil das Rezept schon so alt ist *g* …. aber:
Das hat mich wieder einmal auf eine meiner Lieblingspizzen gebracht: Nur Mozzarella (bei Bedarf auch „normalen“ Pizzakäse), Camembert und dazu dann Preiselbeeren (bzw. einen Preiselbeer-Dip, wenn man mag). Das hört sich so läppisch an, schmeckt aber großartig. Ich hätte es auch nie gedacht, aber meine Stammpizzeria hatte die irgendwann, und seitdem habe ich sie mir selbst auch schon ein paar Mal gemacht.
Wobei nun zum Thema komme: Camembert am Burger ist irgendwie nix für mich :(. Ich kann’s nicht erklären, da ich die Einzelteile liebe…. es bleibt ein Mysterium. Aussehen tut der „Burger“ aber Weltklasse 😉
Greez,
Werner *g*
Hallo Werner!
Ich lese auf jeden Fall, wenn auch mit etwas Verspätung *g*
Versuche mal Tallegio für deinen Burger, vielleicht geht das. Und deine Pizza liest sich sehr außergewöhnlich. Unter den Käse kommt also nix? Also nur Käse als Belag auf den Pizzaboden und dann Camembert und Preiselbeeren? Ich bin verrückt genug, das mal zu testen!
Beste Grüße
Malte
Die roten, süssen Zwiebeln passen ideal zum Ruccola. Der Burger ist Bombe :rocka:
Danke dir! Ich muss das teil auch mal wieder machen, ich fand ihn damals auch richtig gut und hab Bock drauf :eyebrows:
Dir als Burgerfan dürfte das hier gefallen…
https://www.youtube.com/watch?v=m9FRSghXhDM
😆
Ist das ekelhaft :blink: Ist das ekelhaft 😆
Von Haus aus bin ich eigentlich kein Burger-Fan. Man kann aus Hackfleisch Frikadellen, Bifteki oder Köfte machen. Wozu braucht man da noch Burger…? Insbesondere, wenn man dann auch nur diese Industrieteile von MC King oder so kennt…
Aber das Rezept liest sich so verheißungsvoll und die Fotos sehen so Klasse aus, dass einem unwillkürlich der Zahn tropft. Also gleich mal nachkochen.
Und das Ergebnis ist einfach der Hammer! Die einzelnen Bestandteile greifen so idealtypisch ineinander, dass man ein traumhaftes Geschmackserlebnis im Mund hat! Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder einen Industrieburger zu essen, aber die Teile wird es ab jetzt öfter mal geben! Auch meine Ma, bei der ich die gemacht habe, war absolut begeistert!
Da freue ich mich, dass dir der Burger geschmeckt hat. Ich bin totaler Burger-Fan (selbstgemacht, nicht die Dinger der Burgerketten), weil man da eben so viele Geschmackskomponenten zusammen bringen kann. Und wenn das klappt und man reinbeißt und alles verbinden sich gut miteinander, dann macht mich das echt glücklich (und fett :biggrin: ).
Ausprobiert und für fabelhaft befunden!
Das freut mich sehr Corinna 🙂 Neue Burger sind auch schon in Planung :eyebrows:
Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen :sabber:
Sieht echt lecker aus…….. mhhhhh
Das Buch muss ich mir auch Besorgen.
das Buch lohnt sich auf jeden Fall. Sind ein paar schöne Burgerrezepte dabei.
Sieht das lecker aus! :sabber: :blink: :wub: