Heute habe ich dir ein schönes Rezept für ein sehr fluffiges und leckeres Zupfbrot mitgebracht, das sich prächtig als Grillbeilage eignet. Das Zupfbrot aus Hefeteig wird mit Kräuterbutter und Käse gefüllt und ist eine schöne Alternative zur klassischen Grillbeilage: dem Baguette mit Kräuterbutter. Es schmeckt ganz toll und wird auch super fluffig.
Allerdings ist es mir dieses Mal optisch nicht perfekt gelungen und ich habe kurz überlegt es erneut zu backen, bevor ich es verblogge. Aber eigentlich ist das auch mal eine nette Gelegenheit zu zeigen, dass auch bei mir nicht immer alles perfekt funktioniert. Als Foodblogger ist man oft sehr überkritisch, was die eigenen Gerichte angeht und sieht nahezu jeden kleinen Makel als mittlere Katastrophe an.
Man will natürlich perfekte Fotos präsentieren, die Lust aufs Nachbacken machen und wenn man sich dann noch zwischen all den fantastischen Foodbloggern umschaut und deren „Gemälde“ bewundert, fühlt man sich oft ganz klein und will das auch können! Und das sage ich, obwohl ich ja nun doch schon ganz nette Fotos mache und mich in diesem Bereich in den letzten Jahren ganz ordentlich entwickelt habe. Meine Frau fand das fluffige Zupfbrot übrigens auch optisch Klasse! So unterschiedlich ist das die Wahrnehmung.
Diese Jagd nach Perfektionismus ist eigentlich ziemlich doof, oder? Ich weiß es ja. Normalerweise sind Ecken und Kanten doch viel schöner und natürlicher. Und ein handgemachtes Zupfbrot sieht eigentlich immer super aus. Jetzt muss ich das nur noch verinnerlichen, dann gibt es ab und zu auch mal die ein oder andere „Möhre“ hier zu sehen.
Das „Problem“ beim meinem Zupfbrot mit Kräuterbutter war übrigens, das ich es in einer zu kleinen Form gebacken habe (Ich empfehle eine 30 x 11cm Kastenform). Durch die zu kleine Form ging der Teig beim „gehen“ zu sehr in die Höhe und fiel dann aufgrund des eigenen Gewichts wieder nach unten. Beim Backen blieb er dann „flacher“ und ging nicht mehr so schön auf, wie man das von anderen Zupfbroten (hier mit Zimt und Zucker) gewohnt ist.
Dem guten Geschmack hat das natürlich keinen Abbruch getan und die Konsistenz war auch fantastisch, das Zupfbrot wird nämlich extrem fluffig. Extra XXL-fluffig, würde ich da sogar sagen. Das macht echt Spaß beim Essen und bisher war auch jeder meiner Freude von dem Brot begeistert. Ich habe es schon ganz oft als Grillbeilage serviert und das Zupfbrot kommt immer gut an.
Hefeteig und Kräuterbutter ist eine göttliche Kombination und die kleinen Käsestückchen, die in dem Brot verbacken werden, machen das Brot extra lecker. Ich habe dafür einen leicht scharfen, festen Schnittkäse (Cheddar) genommen, der nach dem Backen noch etwas Konsistenz hat. Das war wirklich super! Andere Käsesorten funktionieren aber auch. Mozzarella, Gouda oder auch richtig toll, Scamorza. Das ist ein geräucherter Mozzarella.
Wir haben das Zupfbrot mit Kräuterbutter als Beilage zu sehr leckeren gegrillten Gemüsespießen gegessen und dafür ist es wirklich perfekt. Das ist DIE Beilage für jeden der gerne grillt. Das fluffige Hefebrot schmeckt zu jedem Gemüse und Fleisch, man kann wunderbar Dips und Cremes dazu reichen (mir reicht schon etwas Tzatziki) und wenn etwas übrig bleibt, was selten passiert, hält es sich auch noch 2-3 weitere Tage frisch. Ich mag es auch am nächsten Tag zum Frühstück sehr gerne.
Der Hefeteig macht das Zupfbrot sehr fluffig
Die Zubereitung ist sehr einfach, benötigt aber etwas Planung bzw. Zeit, weil das Brot aus einem Hefeteig besteht und dadurch insgesamt 90 Minuten Gehzeit benötigt. Aber die Wartezeit lohnt sich und die Hefe macht das Brot ja auch erst so super fluffig und lecker.
Nachdem der Teig das erste Mal aufgegangen ist, wird er zu einem Quadrat (was man so Quadrat nennt!) ausgerollt und dann mit der Kräuterbutter bestrichen. Die benötige Menge habe ich nicht abgewogen und man streich einfach so viel drauf, dass der Teig rundum damit bestrichen ist. Kräuterbutter kann man immer im Kühlschrank haben, die schmeckt morgens, mittags und abends lecker. Deshalb ist mein Rezept auch für 250 g Butter. Gerade jetzt zur Grillzeit, geht sie bei mir weg wie nix.
An Kräutern verwende ich gerne glatte Petersilie, Basilikum, Thymian, Rosmarin, manchmal auch noch Estragon. Auch hier habe ich die Mengen nicht abgewogen, weil man das ohne Probleme auch „frei Schnauze“ zubereiten kann. Ich verwende immer mehr Petersilie und Basilikum als Thymian und Rosmarin. Das vielleicht als kleiner Anhaltspunkt, falls du bisher noch keine Kräuterbutter zubereitet hast. Dann wird es aber wirklich mal höchste Zeit! Also ran und vertraue auf deinen Geschmack, dann kann nichts schief gehen.
Falls du noch nie ein Zupfbrot zubereitet hast, schaue dir unbedingt vorab mal das Zimt & Zucker Zupfbrot an. Dort habe ich Fotos gezeigt, wie man das Zupfbrot zurecht schneidet, damit es sein schönes Aussehen erhält. Das Prinzip ist immer identisch und wenn du es dir einmal angeschaut hast, kannst du es bei jedem Zupfbrot anwenden.
Die Backzeit für mein Zupfbrot mit Kräuterbutter und Käse beträgt gute 45 Minuten und ich empfehle den Boden des Backofens mit Alufolie auszulegen, um herabtropfende Butter aufzufangen, falls das Brot zu stark über den Rand der Form hinausgeht. Dieser goldenen Tipp kommt für mich leider zu spät! 😀
Es wäre schön, wenn dir mein Zupfbrot gefällt! Bei dem prächtigen Wetter da draußen sollte man die Grillsaison jetzt auch umgehend einläuten und da kann eine fluffige Beilage bestimmt nicht schaden. Du grillst doch sicher auch gerne, oder? Servierst du ab und zu auch selbst gebackenes Brot dazu? Hast du schon mal ein Zupfbrot probiert? Fragen über Fragen!

Zupfbrot mit Kräuterbutter und Käse
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Rezept Zutaten
Kräuterbutter:
- 250 g weiche Butter
- Petersilie, Basilikum, Thymian, Rosmarin, fein gehackt, Menge nach Geschmack
- Salz und Pfeffer
Zupfbrot:
- 500 g Mehl Typ 550 oder 405 + etwas zum Bestäuben
- 21 g frische Hefe
- 1 Ei, Größe M
- 4 EL Olivenöl
- 225 ml Milch
- 1 EL Ahornsirup
- 1 TL Salz, gestrichen
- 60 g fester Käse (z.B Cheddar), gewürfelt
Rezept Zubereitung
Kräuterbutter:
- Die Kräuter möglichst fein hacken und die Butter am besten in einer Küchenmaschine aufschlagen. Die Kräuter unter die Butter mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zupfbrot:
- Die Milch zusammen mit dem Ahornsirup in einem kleinen Topf erwärmen und die Hefe hinein bröckeln und verrühren. 5 Minuten beiseite stellen. Das Mehl, das Ei, Olivenöl und Salz in eine große Schüssel geben, in der Mitte eine Mulde formen und die Hefemilch in die Mulde gießen.
- Den Teig in der Küchenmaschine mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten, zu einer Kugel formen und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 60 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen, die Kräuterbutter mit einem Pinsel dünn auftragen und den gewürfelten Käse über den Teig verteilen. Jeweils 1 EL Käse und Butter übrig lassen.
- Den Teig in lange Streifen a 10 cm Breite schneiden und die Streifen übereinander legen. Die Streifen quer in ca. 7 cm hohe Päckchen schneiden und hochkant in eine zuvor gefettete und gemehlte Kastenform stellen. Mit der übrigen Butter bestreichen und mit dem restlichen Käse belegen.
- Das Zupfbrot an einem warmen Ort für 30 Minuten gehen lassen und den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Das Brot auf mittlerer Schiene ca. 30-40 Minuten backen und mit der Stäbchenprobe überprüfen, ob der Teig durchgebacken ist. Das Brot nach dem Backen für 10 Minuten auf ein Kuchengitter stellen, dann aus der Form stürzen und noch mindestens weitere 15 Minuten auskühlen lassen.
Klasse Rezepte und wunderbar beschrieben! Ich mag deine „Küchenphilosophie“ 😋
Das klingt super und ist eine Anregung für das nächste Grillen. Hättest du nix gesagt, hätte ich das Zupfbrot gar nicht als „verunglückt“ empfunden – jeder halbwegs geübte Koch weiß, dass man im Allgemeinen kein Gericht zwei mal identisch hinbekommt… Habe mir, wie empfohlen, das Zimt-Zucker-Zupfbrot angesehen und dabei festgestellt, dass es auch noch andere „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“-Fans gibt. Ich liebe diese Interpretation des Märchens, weil dieses Aschenbrödel nicht so eine Mimimi-Lusche ist, sondern sie kann REITEN und SCHIESST besser mit der Armbrust als der Prinz!! Hat mir schon gefallen, als ich noch ein Kind war :o) – vermutlich mögen Männer den Film gerade aus diesem Grund nicht *g*. Guten Start in die Woche – ubi
Hehe, DAS könnte natürlich der Grund sein. Ist ja auch im höchsten Maße unrealistisch umgesetzt, ist doch klar!
Ich wünsche dir auch eine schöne Woche. Liebe Grüße, Malte
Mmmhhh werde ich heute Abend gleich ausprobieren! Finde es sieht gar nicht schlimm aus, diese perfekt gestylten Foodporns sind mir eher immer etwas suspekt ;-P
Vielen Dank für Deine immer wieder tollen Rezepte, Malte!
Dann bin ich auf jeden Fall schon mal glücklich, dass es nicht schlimm aussieht. Meine Gerichte sind ja meistens eher Alltagsküche und enthalten jetzt nicht hunderte von Zutaten und da versuche ich dann natürlich mit der Optik auch zu überzeugen. Es ist aber immer ein schmaler Grad zwischen „appetitlich“ und „überperfekt“. Aber eigentlich möchte ich keine Gemälde erschaffen, sondern nur lecker aussehendes Essen.
Ich bin auf jden Fall sehr gespannt, ob dir das Brot gefallen wird und drücke die Daumen. Und vielen Dank fürs Lob und fürs Ausprobieren 🙂