Heute heize ich mal wieder den Wok vor und koche mir eines meiner absoluten Lieblingsgerichte, wenn es um die asiatische Küche geht. Es gibt superzartes Rindfleisch, in diesem Fall ein Stück Rinderhüfte, mit reichlich angebratenen Zwiebeln und etwas knackiger Paprika. Ich liebe es!
Das Gericht ist wirklich extrem schnell zubereitet und braucht im Wok vielleicht 10-15 Minuten, höchstens. Dafür braucht es etwas Vorbereitungszeit, weil das Rindfleisch mindestens 2, besser noch 4-6 Stunden mariniert werden sollte. Nur so wird es so butterzart, wie man es von Rindfleisch in einem guten chinesischen Restaurant gewöhnt ist.
Das Geheimnis der Zartheit liegt übrigens in der Stärke, in diesem Fall in ganz gewöhnlicher Maisstärke. Das Fleisch wird in einer Mischung aus Sojasauce, Reisessig, Sake und eben Stärke eingelegt und die Stärke lässt das Fleisch wirklich zart wie Butter werden. Welche chemischen Prozesse dabei ablaufen, kann ich euch leider nicht sagen. Chemie 5! Immer schon. Ist aber auch wurscht, alles was zählt ist das Ergebnis auf der Zunge und die wird jubeln, über so ein schönes zartes Stück Fleisch.
Neben dem leckeren Rindfleisch ist es besonders die schöne Sauce, die das Gericht bei uns Zuhause so beliebt macht. Dabei ist die überhaupt kein Hexenwerk und ruckzuck zusammengemischt. Sie besteht aus heller Sojasauce, Qystersauce, Mirin, Reisessig und Sesamöl sowie aus ganz fein gehacktem Ingwer. Einfach und lecker!
Wie immer bei asiatischen Gerichte stellt sich oft die Frage, wo man die Zutaten herbekommt. Ich habe einen asiatischen Großmarkt um die Ecke, also Glück gehabt! Wer die Zutaten gar nicht besorgen kann, wird sicher bei Amazaon fündig. Da gibt es ja nahezu alles, was man benötigt. Ich habe euch mal eine Liste der wichtigsten Zutaten verlinkt.
Sojasauce und Sesamöl bekommt man ja mittlerweile auch im Supermarkt, deswegen fehlt beides in der Liste. Amazon ist im Vergleich zum Supermarkt immer ein wenig teurer, deswegen sollte man dort nur die Zutaten bestellen, die man sonst nicht bekommen kann.
Hat man dir Sauce zusammengerührt und die Zutaten vorbereitet, wird dann in Windeseeile gewokt. Ich brate zuerst das Fleisch in etwas Sesamöl an, halte es 5 Minuten im Ofen bei 70 Grad warm und brate in der Zeit die Zwiebeln, Knoblauch und Paprika und würze alles mit Szechuan-Pfeffer. Dann kommt das Fleisch zurück in den Wok und die Sauce wird hinzugefügt und kann kurz andicken. Dann kann auch schon angerichtet werden. Ich gebe beim Anrichten gerne noch ein paar rohe Frühligszwiebeln über das Fleisch. Am liebsten mag ich Reis dazu oder gebratene Udonnudeln.
Noch ein kleiner Tipp, aus meiner Wok-Erfahrung. Falls euer Wok eher klein ist, bratet das Fleisch und die weiteren Zutaten portionsweise an. Ein Wok ist nicht dazu gedacht, bis zum Rand gefüllt zu werden. Damit die Hitze stark bleibt und die Zutaten in so kurzer Zeit garen, sollte man immer mit kleinen Portionen arbeiten.
Ein Wort zum Szechuanpfeffer, der auch Anispfeffer genannt wird und den ich gerne bei meinen asiatischen Gerichten verwende. Er ist sehr würzig, nicht übermäßig scharf und hat leichte Zitronennoten im Geschmack. Er verfügt über ein sehr eigenes Aroma und schmeckt schon anders, als ein schwarzer Pfeffer. Solltet ihr jedoch keinen Szechuanpfeffer im Haus haben, schmeckt das Gericht auch mit normalem schwarzen Pfeffer sehr lecker.
Damit bin ich auch eigentlich schon wieder am Ende und kann euch nur empfehlen selber schnellstmöglich den Wok anzuwerfen und das Rind mit Zwiebeln und Paprika nachzukochen. Ihr mögt doch sicherlich die asiatische Küche sehr gerne, oder? Dann könnt ihr damit wirklich nichts falsch machen und es wird euch sicher schmecken. Hatte ich schon erwähnt das es auch noch blitzschnell zubereitet ist? 🙂
Wenn dir mein Rezept gefällt, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar und über eine Bewertung des Rezeptes (Klicke auf die Sternchen in der Rezeptvorlage, die gleich folgt) freue ich mich natürlich auch immer. Dankeschön 🙂

Zartes Rindfleisch aus dem Wok mit Zwiebeln & Paprika
Verwendetes Zubehör
Zutaten
- 300 g Rinderhüftsteak, in dünne Scheiben geschnitten
- 4 Zwiebeln, geachtelt
- 1 große rote Paprika, in dünne Scheiben geschnitten
- 2 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
- Reis als Beilage
- 1 Frühlingszwiebel, in Ringe geschnitten
Für die Marinade:
- 2 EL Sojasauce, hell
- 1 TL Reisessig
- 1 TL Sake
- 1 TL Speisestärke
Für die Sauce:
- 3 EL Oystersauce
- 1 EL Sojasauce, dunkel
- 1 TL Sojasauce, hell
- 1 EL Reisessig
- 2 EL Mirin, alternativ 1 EL Zucker verwenden
- 1 EL Sesamöl
- 2 EL Wasser
- 1 daumengroßes Stück Ingwer, sehr fein gehackt
Anleitungen
- Für die Marinade die Sojasauce, Reisessig, Sake und Speisestärke in einer kleinen Schüssel verrühren. Das Fleisch in eine große Schüssel geben, die Marinade zufügen und die Marinade sorgfältig ins Fleisch massieren. Das Fleisch für mindestens 2 Stunden abgedeckt beiseite stellen.
- Den Backofen auf 70 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und die Zutaten für die Sauce miteinander verrühren.
- Den Wok aufheizen bis er raucht und 1 TL Sesamöl in den Wok geben. Das Fleisch unter Rühren 2 Minuten anbraten, dann herausnehmen und im Backofen warm halten.
- 1 EL Erdnussöl in den Wok geben und die Zwiebeln 2 Minuten unter Rühren braten. Die Paprika zufügen und weitere 2 Minuten braten. Den Knoblauch zufügen und 1 weitere Minute braten.
- Das Fleisch zurück in den Wok geben, durchschwenken und die Sauce angießen. Kurz andicken lassen, mit schwarzem Pfeffer würzen und mit Frühlingszwiebeln bestreuen. Das Rindfleisch mit Zwiebeln mit Reis servieren.
dieses Rezept hab ich bestimmt schon 50 x nachgekocht. Hey, ja!! Es hat uns angepeilt, hat auf unseren Zungen den ultimativen Yummie-Sabber ausgelöst und damit waren wir ihm hilflos erlegen. Der Suchtfaktor liegt hier bei einer Skala von 0-10 bei einer guten 8. (Ich lasse mir gerne stets noch etwas Luft nach oben. :))
Nun frage ich mich gerade beim 51. nachmixen der Sauce: Was meinst du eigentlich genau mit 'dunkler Sojasoße' ? Denkst an du die uns allen gut bekannte Standartsoße wie z.B. die von Kikkoman, oder meinst du eine eher süßliche Variante wie z.B. Ketchup manis?
Ich komme drauf, weil ich bei Joshua Weissman ein koreanisches Rezept f. unfaßbar genial-klebrige Hühnerkeulen gesehen habe. Und Mr. J.W. unterscheidet folgendermaßen: es gibt helle Sojasoße und dunkle, die in der amerikanischen Küche eindeutig als eine süßliche Variante eingesetzt wird. Anyhow. Auch die 51. Runde wird uns schmecken. Aber ich wollte es einfach mal wissen... Mit verfressenen Grüße Sabine u. Co.
du hast halt einen super Geschmack, da musstest du süchtig nach deinem Rezept werden! :D
Es gibt in der Tat, auch bei uns, die helle Sojasauce und die dunkle Sojasauce. Die dunkle Sojasauce ist intensiver vom Geschmack, weil sie länger eingekocht wurde und sie wird in erster Linie für die Farbgebung der Sauce zugefügt. Sie karamellisiert auch stärker, als die helle. Ich benutze aktuelle die helle und die dunkle Sojasauce von LEE KUM KEE. Schau mal hier, da findest du Rezepte zu den Saucen: https://www.malteskitchen.de/?s=lee+kum+kee (die auch süchtig machen!)
Verfressene Grüße zurück!
Es schmeckt meiner Familie ausgezeichnet.
Vielen lieben Dank für deine Mühe und deine Ideen 🤗 Conny
Aber einen Versuch kann man immer starten. :) Ich freue mich sehr, dass es dir gefallen hat!
Bin gestern über deine Seite „gestolpert“ und mich hat dieses Rezept gleich angesprochen.
Somit gab es das heute bei uns und die ganze Familie war begeistert. Das wird auf jeden Fall noch öfters gekocht.
Da ich ein Zuckerschoten-Fan bin, habe ich diese noch mit rein getan. Das nächste Mal werde ich noch ein wenig Schärfe reinbringen. Vielen Dank für deine Erklärungen und Berichte.
Viele Grüsse aus der Schweiz
Habe mich exakt an Dein Rezept gehalten - bis auf eine Ausnahme: ich habe einen Wockbrenner (14kw) und original-chinesische Kohlestahlwok -, damit ändern sich die Zeiten ein wenig beim Braten: Zwiebeln 30 sec, Paprika 20 sec, Knoblauch 20 sec, Soße einkochen 30 sec, Fleisch 20 sec. Ich habe mit zwei Woks nacheinander gearbeitet.
Das Ergebnis war hinreißend!
Sehr gutes Rezept - Kompliment.
Werde mir mal Deine anderen Rezepte anschauen:-)
Viele Grüße
Sven
Überhaupt bin ich hier auf deiner Seite immer mehr als glücklich, wie du chinesisches Essen nachkochbar vermittelst. Da habe ich schon wirklich viel gelernt!
Ich fand die Sauce auch nicht zu salzig. Das passte so eigentlich schon. Vielleicht noch eine kleine Chilischote...Ich merke, wie ich in letzter Zeit auf etwas Schärfe stehe. :-)
sehr geniales Rezept. Hatte nichts davon zu Hause und habe alles besorgt. Die Investition war nicht umsonst, das kommt jetzt öfter auf den Tisch. Da wir Gemüsefans sind, kamen bei uns noch Zitronengras (klein gehackt), Paprika, Möhre und frische Sojabohnenkeimlinge mit rein. Dann wirds auch schön knackig. Fand die Soße auch recht salzig, habe aber zuvor abgeschmeckt und noch ausgeglichen. Das hilft! :) Danke dir, mega lecker. Jen & Armin
ich freue mich sehr, dass es euch geschmeckt hat! Ich muss das unbedingt in der kommenden Woche auch mal wieder kochen und habe da jetzt richtig Lust drauf. Ich glaube, ich werfe auch noch ein bisschen Gemüse mit hinein. :)
Beste Grüße, Malte
das gefällt mir sehr gut und ich werde es nachkochen!
Hast du schon mal die koreanische Art, Fleisch zart zu marinieren versucht?
Da funktioniert es über die Enzyme in der Kiwi oder Papaya.....man reibt ein bißchen Fruchtfleisch in des geschnittene Fleisch und lässt es ca. 1 Stunde ziehen - es wird phänomenal zart :)
das ist aber sehr schade und kann nur an der Sojasauce gelegen haben. Es gibt große Unterschied im Salzgehalt zwischen den verschiedenen Sorten und Herstellern, japanische Sojasaucen sind zum Beispiel meiner Erfahrung nach immer deutlich salziger als chinesische Saucen. Da hilft wirklich nur vorher und zwischendrin abschmecken und dann die Menge an Sojasauce langsam erhöhen, bis man das gewünschte Ergebnis hat. Und erst wenn es passt, gibt man die Sauce dann in den Wok. So hat man auch die Möglichkeit beim letzten Abschmecken evtl. noch etwas Wasser an die Sauce zu geben, falls es doch zu salzig erscheint.
Hattest du die Sauce den vorher abgeschmeckt, bevor du sie in den Wok gegeben hast? Gerade bei asiatischen Gerichte wo Sojasauce, Hoisinsauce, Oystersauce etc. verwendet wird, sollte man immer noch einmal probieren, bevor man dann damit kocht. Sonst passiert das wirklich schnell mal das es zu würzig oder salzig wird. Tut mir natürlich leid, dass es bei dir versalzen war, weil das wirklich ein sehr leckeres Gericht ist und ich bisher auch jede Menge positives Feedback dazu bekommen habe. Vielleicht klappt es ja beim zweiten Versuch besser!