Jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zum heiligen Abend und wenn ich durch unsere Wohnung laufe, sind die Vorzeichen auch nicht mehr zu übersehen. Meine Frau hat wie jedes Jahr sämtliche Räume liebevoll dekoriert. Die Plätzchen sind gebacken, die CDs mit den Weihnachtsliedern sind ausgepackt und ich wäre jetzt bereit für den Mann mit Rauschebart. Er würde für sein Kommen auch mit einem leckeren Tatar von Rinderfilet belohnt werden.

Ein schöne Tatar vom Rinderfilet ist wirklich die perfekte Vorspeise in einem weihnachtlichen Menü. Das zarte Filet hat einfach etwas Edles und wenn man es schön anrichtet, ganz klassisch in Ringform, dann hat es etwas sehr Festliches. Es ist hübsch und lecker gleichzeitig – und was noch hinzukommt und das ist immer wichtig an Weihnachten – es ist auch sehr schnell und einfach zubereitet.
Ich bereite es zwar recht klassisch zu, aber es bekommt einen besonderen Pfiff. Das Tatar vom Rinderfilet serviere ich nämlich mit frittierten Kapern. Die geben dem zarten Rinderfilet, das cremig mit Eigelb und Senf angemacht wird, eine schöne knusprige Textur. Das macht dann beim Essen einfach Freude auf der Gabel. Die Idee der frittierten Kapern habe ich mir von Alexander Hermann abgeschaut, dem Sternekoch aus München.

Die wichtigsten Zutaten für das Tatar vom Rinderfilet
Einfach und schnell gemacht und außergewöhnlich lecker. So muss sein gutes Tatar sein. Natürlich kommt man bei diesem Klassiker auch mit wenigen Zutaten aus und braucht keine lange Einkaufsliste zu schreiben. Für mein Tatar brauchst du u.a.:
- Rinderfilet – natürlich super frisch und in guter Qualität. Ich hatte ein Rinderfilet von Château Boeuf®.
- Eigelb – beim klassischen Tatar vom Rinderfilet wird das Eigelb auf dem Tatar serviert. Ich rühre es aber lieber unter das Tatar, dann muss ich das nicht erst auf dem Teller am Tisch machen.
- Schalotten und Cornichons – die süß-sauren Cornichons gehören unbedingt in eine Tatar. Sie geben auch zusätzlich ein bisschen Knack. Schalotten sind milder als Zwiebeln und eine gute Wahl.
- Senf, Worcestersauce, Tabasco – damit wird das Tatar vom Rinderfilet pikant abgeschmeckt.
- Petersilie, Schnittlauch und Kapern – Zu den Kapern hab ich ja schon etwas geschrieben. Die Petersilie ist optional, auf den Schnittlauch würde ich nicht verzichten wollen.
- Zitronensaft – Ein Spitzer davon, um das Tatar abzuschmecken.
Die genaue Zutatenliste samt Mengenangaben findest du wieder am Ende dieses Beitrags. Dort kannst du dir das Rezept auch ausdrucken lassen.
Was ist bei der Zubereitung des Tatar vom Rinderfilet zu beachten?
Bei der Zubereitung von Tatar ist es natürlich absolut wichtig, dass Fleisch von sehr guter Qualität verwendet wird. Das Fleisch sollte tiefrot, fein marmoriert und absolut frisch sein, damit man es in roher Form essen kann. Das ist das A und O.
- Mein Tatar habe ich mit meinem Fleischwolf und einer Lochscheibe von 8 mm zu einem mittelfeinen Tatar gewolft. Aber das ist wirklich komplett Geschmacksache.
- Du kannst das Fleisch auch mit dem Messer in feine Würfel schneiden. Falls du es mit dem Messer schneiden möchtest, würde ich dir empfehlen, es vorher einige Minuten ins Eisfach zu legen. Wenn es leicht angefroren ist, lässt es sich besser schneiden. Dann schneidest du vom Filet erst Scheiben herunter, die Scheiben schneidest du in Streifen und die Streifen in Würfel.
- Du kannst beim Abschmecken ruhig mal kreativ sein und neue Zutaten probieren. Wie wäre es zum Beispiel mit etwas Trüffelöl oder geräuchertem Paprika? Ich liebe den Klassiker, aber ein neuer Twist ist manchmal auch ganz nett.
- Die frittierten Kapern mische ich nicht unter das Tatar, weil sie dann aufweichen würden. Deshalb richte ich sie beim Servieren direkt auf dem Tatar an, das macht auch optisch ein bisschen was her.
Das sieht doch jetzt schon gut aus, oder? 🙂
Ich weiß, ich weiß, der ein oder andere mag jetzt vielleicht die Nase rümpfen. Rohes Fleisch? An Weihnachten? Aber vertraut mir, Leute, dieses Tatar ist der absolute Knaller! Es ist nicht nur unglaublich lecker, sondern auch ein echter Hingucker auf dem Weihnachtstisch.

Wir haben übrigens auch dieses Jahr wieder Zuwachs bekommen und dürfen die Tage bis Heiligabend mit Gustav, unserem lieben Wichtel, verbringen. Er besucht uns jetzt das zweite Jahr und leitet die Wunschliste von unserem Sohn an den Weihnachtsmann weiter.
Dafür bekommt er von unserem kleinen Schatz auch regelmäßig Kekse und ein Glas Milch hingestellt, damit er sich bei uns wohlfühlt.

Wenn dir mein Rezept gefallen hat, freue ich mich über einen Kommentar und auch über eine Bewertung. Dazu klickst du einfach auf die Sternchen in der Rezeptkarte. Damit hilfst du mir und auch allen anderen Lesern. Vielen Dank!
Falls du noch leckere Klassiker suchst, schaue dir gerne mal meine zarte Entenbrust an Weihnachten oder das saftige Rinderfilet an. Ein rosa gebratenes Roastbeef macht meine Gäste auch immer glücklich.

Tatar vom Rinderfilet mit frittierten Kapern
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Rezept Zutaten
Zutaten:
- 200 g Rinderfilet
- 1 Ei, Eigelb
- 1 Schalotte, sehr fein gewürfelt
- 4-5 Cornichons, fein gewürfelt
- 2 EL Kapern
- 20 g Petersilie, fein gehackt
- 1/2 Bund Schnittlauch, in feine Ringe geschnitten
- 1 EL mittelscharfer Senf
- 1-2 Spritzer Zitronensaft
- Worcestershiresauce
- Tabasco
- Salz
- schwarzer Pfeffer
- Pflanzenöl zum Frittieren
Rezept Zubereitung
- Einen kleinen Topf aufsetzen, bei mittlerer Hitze heiß werden lassen und so viel Öl hineingeben, dass der Boden damit 2 cm bedeckt ist. Das Öl so heiß werden lassen, dass es ca. 180 Grad hat, und die Kapern im heißen Öl für ca. 10 Sekunden knusprig frittieren. Auf Küchenpapier legen, um sie zu entfetten.
- Das Rinderfilet durch den Fleischwolf (Lochscheibe 8mm) drehen oder mit dem Messer in ca. 8 mm dicke Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Das Eigelb, die Schalottenwürfel, die Cornichons, Petersilie und Schnittlauch zufügen und mit dem Rinderfilet vorsichtig vermengen.
- Das Tatar mit ein paar Spritzern Worcestershiresauce, Tabasco und Zitronensaft abschmecken und dabei auf den eigenen Geschmack vertrauen. Wenn es schmeckt, ist die Menge perfekt! Unmittelbar vor dem Servieren das Tatar mit Salz und Pfeffer würzen und dabei bedenken, dass die Kapern ebenfalls salzig sind. Also vorsichtig würzen!
- Das Tatar in einem Dessertring anrichten und mit den Kapern sowie ein wenig Schnittllauch belegen und servieren.
Das ist genau mein Geschmack und wird auf jeden Fall gemacht.
Das wird dir bestimmt gefallen, Heike. 🙂
Sehr lecker gewürzt, nächstes Mal lasse ich die Kapern was länger fritieren oder probiere auch aus sie vorher im Mehl zu wälzen.
Irre stark!
Meine Freundin war früher kein Fan von rohem Fleisch und meine Eltern mochten keine Kapern.
Dank deinem Rezept kann ich mich jetzt vor Abenden wo es Tartar gibt (und alle sich darauf freuen) kaum retten!
In Frankreich habe ich öfters in Bistro’s dazu Pommes gereicht bekommen. Auch die Kombi ist stark und passt gut in die Gesellschaft der restlichen Zutaten!
Wie so vieles von dir, sau lecker! Danke 🤘
Freut mich sehr Maximilian, dass euch das Tatar so gut gefällt. 🙂 Das ist richtig schön, gerade weil ich das auch so unglaublich lecker finde. Einfach cool! Danke dir, auch für die tolle Bewertung. 🙂
Gute Idee, mit Fritten und Salat werde ich dieses leckere Tartar auch mal ausprobieren, bin ja auch Belgierin.
Hallo Malte,
wir haben das Tatar an Weihnachten als Vorspeise gemacht. Es hat super geschmeckt! Die Kapern habe ich vor dem Frittieren noch in Mehl gewendet, dann sind sie noch etwas krosser geworden. Die frittierten kapern sind das i-Tüpfelchen auf dem Tatar 🙂
Das Fleisch habe ich bereits beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, bei der Zubereitung hat es dann eine (leider unappetitliche) gräuliche Färbung angenommen. Gibt es dafür einen Trick wie das Fleisch so schön rot bleibt?
Viele Grüße,
Christina
Hallo Christina,
das ist eine sehr gute Idee, die Kapern noch zu mehllieren. Das werde ich auch mal probieren. 🙂
Einen Trick gibt es da eigentlich nicht, außer den, das Tatar erst unmittelbar vor dem Servieren zuzubereiten. Wenn es sich grau verfärbt, kann das eigentlich nur an der Säure (Zitronensaft oder Worcestersauce) gelegen haben.
Am Ende siegt immer der Geschmack vor der Optik! Wenn es lecker war, war alles gut. 🙂
Liebe Grüße, Malte
Hallo ihr Beiden,
Der Focus hat es schön beschrieben (Sauerstoffmangel) und was man dagegen tun kann.
https://praxistipps.focus.de/hackfleisch-ist-grau-gruende-fuer-die-verfaerbung_53005
Super Seite Malte. Mach bitte weiter so. 🙂