Mit manchen Gerichten geht man innige Verbindungen ein, sei es weil man sie an wunderschönen Orten genossen hat oder mit ganz besonderen Menschen oder weil man bestimmte Erlebnisse mit diesen Gerichten verbinden.
Mit den Tagliatelle nach Carbonara Art pflege ich solch eine innige Verbindung, habe ich sie doch das erste Mal zubereitet an einem Abend, als ich einen ziemlich dummen Streit mit meiner Frau hatte. Nein, wie romantisch, werdet ihr jetzt vielleicht denken. Aber das Leben besteht ja nicht nur aus Deko 🙂 und meine Frau ist eben eine kleine Zicke und in meinem Schrank fehlen auch ein paar Tassen.
An diesem Abend habe ich die Tagliatelle leider alleine gegessen und war echt richtig mies gelaunt. Trotzdem konnte ich noch halbwegs realisieren, was da Leckeres auf dem Teller war und deshalb kochte ich die Carbonara Tagliatelle nur wenige Tage später noch einmal, nachdem meine Frau und ich uns wieder lieb hatten.
Immer, wenn wir jetzt dieses leckere Gericht essen, erinnern wir uns an den dummen Streit von damals und lachen gemeinsam darüber. Das ist doch wirklich schön oder nicht? Die Tagliatelle nach Carbonara Art gehören mittlerweile sogar zu unseren liebsten Gerichten. Direkt hinter unserer hausgemachten Lasagne!
Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, warum ich dauernd Carbonara Art und nicht Carbonara schreibe? Der Grund hierfür liegt in der Tradition dieses Gerichtes und Traditionen (nicht nur beim Kochen) sind wichtig. Klassische traditionelle Carbonara, so habe ich das nachgelesen, wird zum Beispiel ohne Zwiebel und ohne Sahne zubereitet und nur mit Ei! Als Speck verwendet man ungeräucherten Pancetta oder Guanciale.
Bei meinem heutigen Rezept verlasse ich den Weg der Tradition und bereite meine Carbonara mit Sahne und geräuchertem Schwarzwälder Schinken zu. Deshalb ist es nur noch eine Art Carbonara, aber eben eine, die mir sehr gut schmeckt. Das Grundrezept habe ich aus dem Kochbuch von Cornelia Poletto: „Polettos Kochschule – Mein Grundkurs für Einsteiger“.
Es ist zwar nicht klassisch, aber es schmeckt verdammt lecker. Ein tolles Gericht, kocht es nach und ihr werdet es ganz bestimmt lieben, auch ohne euch zuvor mit eurem Partner zu streiten! 😉
Tagliatelle nach Carbonara Art
Jetzt bewerten!
Rezept Zutaten
- 180 g Tagliatelle
- 1 Schalotte
- 150 g Schwarzwälder Schinken
- 50 g geriebenen Pecorino
- 50 g geriebenen Parmesan
- 4 Eigelbe
- 100 ml Sahne
- 2 EL Butter
- Petersilie zur Dekoration
Rezept Zubereitung
- Für die Sauce den Schwarzwälder Schinken in feine Streifen schneiden und in Butter langsam! knusprig braten. Die Schalotte in feine Würfel schneiden, in die Pfanne zum Schinken geben und kurz anschwitzen lassen. Fein gehackten Knoblauch hinzugeben und ebenfalls kurz anschwitzen.
- In der Zwischenzeit die Tagliatelle nach Packungsangabe kochen sowie die Eigelbe verquirlen, die Sahne zufügen und mit den beiden Käsesorten vermischen. Vorsichtig mit Salz und Pfeffer würzen. Wer mag, kann jetzt noch fein gehackte Petersilie unter die Käsemischung geben.
- Die Tagliatelle abseihen, etwas Kochwasser aufheben und die Tagliatelle tropfnass zur Zwiebel-Schinken-Mischung in die Pfanne geben. Evtl. einen Schluck Kochwasser mit hinein geben. Nun die Pfanne vom Herd nehmen, die Eiermischung dazugeben und alles zügig! miteinander vermischen.
- Es ist wirklich wichtig, dass man hier schnell arbeitet, damit das Ei nicht stockt und schön cremig bleibt. Wir wollen ein cremiges Ei und kein Rührei in der Pfanne! Hat man alles schnell miteinander verrührt, schmeckt man die Tagliatelle bei Bedarf noch mit Salz und Pfeffer ab und gibt ein paar gehobelte Späne Parmesan oder Pecorino drüber.
So lecker! Kommt in unsere Rezeptsammlung. Mein Mann hat es nachgekocht und spricht fast nur noch davon. Wirklich gut 🙂 Danke!
Guter Mann! 🙂
Auf dem Münchner Viktualienmarkt sagte mal eine Marktfrau, als ich meinte, in die Frankfurter Grie Soß käme NIEMALS Dill: „A jeda wia er moag!“ Deshalb geht Deine Sahne-Variante völlig ok. Und so eine hübsche Geschichte dazu. Hauptsache, man versöhnt sich wieder. Könnte (auch) an der Carbonara gelegen haben 😉
Leckeres Essen hat bei uns schon so manchen Streit wieder vergessen gemacht. Wäre ja auch schade, wenn eine große Portion Carbonara samt Teller gegen die Wand fliegt.
Ich liebe pasta, vorzugsweise allerdings mit gemüsiger Tomatensoße. Gelegentlich ist aber auch gegen Sahnesoßen nichts einzuwenden meinerseits und so habe ich auch diese rezept mal nachgekocht. Bei „Carbonara“ habe ich bislang eher zu Fertigprodukten gegriffen oder selber eine Sahnesoße Marke „Eigenbau“ gebastelt. Dass die eigentlich ausschließlich aus Eigelb besteht oder doch überwiegend wie in dieser variante, hatte ich nicht auf dem Sender.
Das Ergebnis hätte sehr lecker sein können, wenn ich nicht normal gesalzen hätte. Nur ist hier angesichts des Schwarzwälder Schinkens „normal“ definitiv schon zuviel.
Was machst du eigentlich mit dem überschüssigen Eiweiß? Ich habe daraus einfach Haselnussmakronen gemacht.
Bei letzten Mal haben wir Eiweißbrot gebacken, weil wir das mal ausprobieren wollten. Schade, dass du zu stark in den Salztopf gegriffen ist. Nächstes mal dann.
Die Carbonara sieht sehr lecker aus und ich finde die Variante mit Schwarzwälder Schinken ziemlich ungewöhnlich. Das werde ich einmal nachkochen.
Grüsse,
Eva
Ich liebe Carbonara :wub:
Viele liebe Grüße,
Claudia
Sieht super aus – genau das Richtige für eine Geschichte mit Happy End 🙂