Man soll sich über das Wetter ja eigentlich nicht beschweren, ist es doch und war es immer schon so, wie es eben ist. In den allermeisten Fällen entweder zu heiß oder zu kalt, zu verschneit oder zu verregnet, aber selten so, wie man es sich gerade wünscht. Und in Zeiten des Klimawandels und der fortschreitenden Zerstörung des Planeten durch den Menschen, ist das Wetter ohnehin immer weniger berechenbar. Warum sich also über das Wetter aufregen?

Normalerweise halte ich mich entspannt daran und nehme das Wetter so, wie es kommt. Aber dieser komische Sommer im Ruhrgebiet hat dann doch meine Nerven auf eine harte Probe gestellt. Eigentlich gab es hier keinen Sommer. Auf drei schöne Tage folgte immer gleich das nächste Tiefdruckgebiet und ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir mal länger als zehn Tage Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad hatten.
Umso dankbarer war ich für die vergangene Woche, die tatsächlich sechs Sonnentage am Stück bot. Zwar wurden die 30 Grad wieder nicht geknackt, aber immerhin waren wir nah dran und für einen Moment fühlte es sich wie Hochsommer an. Dann war es auch schon wieder vorbei.

Trotzdem war es schön, ein wenig im Garten zu sitzen, sich zu sonnen und den Hunger mit leckeren Kleinigkeiten zu stillen. Normalerweise kocht man im Sommer ja weniger, weil man durch die hohen Temperaturen nicht so einen großen Appetit hat und der Herd dann gerne kalt bleiben darf. Dieses Jahr war auch das anderes und so hat es bis Anfang September gedauert, bis ich mir endlich mein geliebtes Bruschetta zubereiten wollte.
Der Klassiker Caprese – frisch und modern
Dieses mal gab es eine leicht abgewandelte Variante der beliebten Caprese-Kombination aus Tomate, Mozzarella und Basilikum. Der ewige Klassiker, der untrennbar mit dem Sommer verbunden ist und der nie langweilig wird. Zugegeben. Ab und zu wird er vielleicht doch ein bisschen langweilig, aber dagegen kann man ja etwas tun.
Meine Caprese Variante beginnt mit einer Basilikumcreme, anstatt den Basilikumblättern. Ich mixe hierbei die Endstücke der Mozzareallakugeln mit Sahne und Basilikumblätter zu einer schönen Creme und schmecke sie gut mit Salz und Pfeffer ab. Die Creme schmeckt richtig toll und man hat ohne das kleinste bisschen Aufwand eine tolle neue Interpretation geschaffen. Mit gefällt das richtig gut.

Bei den Tomaten greife ich nicht zu rohen Tomaten, wie das bei Caprese sonst üblich ist. Ich bereite mir lieber „warme“ Tomaten im Ofen zu, weil die nicht nur wesentlich mehr Geschmack haben, sondern gleichzeitig auch für ein spannenderes Essgefühl sorgen. Warm und kalt zusammen auf krossem Brot, das macht eben Spaß.
Mehr Aroma durch Tomaten aus dem Ofen
Auch bei den Ofentomaten halte ich den Aufwand eher klein, halbiere sie und gebe sie zusammen mit Knoblauchscheiben, ein paar frischen Kräutern (Thymian, Oregano) und Olivenöl eine Auflaufform (Das Backblech geht natürlich auch). Sie werden gesalzen und gepfeffert und dann bei einer niedrigen Temperatur (so um die 120 Grad) eher getrocknet als gebacken / gebraten.
Durch die niedrige Ofentemperatur möchte ich die Konsistenz der Tomaten etwas stärker erhalten, weil das in diesem Fall auch für ein schöneres Essgefühl sorgt und etwas näher an der klassischen Caprese ist.

Viel mehr ist dann auch nicht zu tun und es fehlt lediglich ein knusprig geröstetes Brot. Ich nehme wieder ein Sauerteigbrot mit großen Scheiben und röste es auf dem Kontaktgrill an, um es nach dem Anrösten mit einer halbierten Knoblauchzehe abzureiben. Das gehört für mich einfach dazu und erinnert mich immer wieder so sehr an meine Urlaube in den südlichen Ländern, wie den Kanaren, Mallorca oder Barcelona.
Büffelmozzarella – wenn es auf den Geschmack ankommt
Nach dem Abreiben der Brote kann auch schon belegt werden. Für mich kommt immer dann, wenn ich Mozzarella „pur“ esse (in Salaten oder auf Broten), nur der aromatische Büffelmozzarella in Frage. Nichts gegen Kuhmilch-Mozzarella, der hat auch seine Berechtigung (zum Beispiel zum Überbacken von Gerichten), aber wenn es um den puren Geschmack geht, dann gewinnt der Büffelmozzarella eben doch um Längen.

Als Alternative zum Büffelmozarella würde sich Burrata auch sehr gut auf meiner Bruschetta machen. Das ist ein mit Sahne gefüllter Mozzarella, falls du ihn noch nicht kennen solltest. Wenn man ihn ansticht oder aufklappt, läuft die cremige Füllung heraus und das ist absolut köstlich. Burrata funktioniert auch ganz wunderbar als Zutat zu Blattsalaten mit knackig frischen Blättern.
Ich belege meine Bruschetta erst mit dem zerzupften Mozzarella, gefolgt von der Basilkumcreme und getoppt von den Ofentomaten. Ein wenig frisch gemahlener Tellicherry Pfeffer darf nicht fehlen und dann hat man es auch schon geschafft und setzt sich am besten mit einem Glas Wein hin und genießt ein bisschen die italienische Art des Lebens mit sommerliche Aromen, die man einfach lieben muss.

Gefällt dir meine Variante von Tomate, Mozzarella und Basilikum?
Falls du diese Kombination liebst, dann macht dir mein buntes Ratatouille mit Tomaten, Zucchini, Auberginen in Tomatensauce vielleicht auch Freude. Richtig lecker, sind auch meine im Ofen gerösteten Honigtomaten auf kaltem Joghurt. Mehr knuspriges Brot und frische Tomaten gibt es auch bei meinen 5 Crostini mit Tomate.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich heute wieder deinen Geschmack getroffen hätte und noch mehr würde es mich freuen, wenn du mir in die Kommentare schreibst, wie dir meine Idee gefallen hat. Auch eine Bewertung meines Rezeptes (klicke auf die Sterne in der folgenden Rezeptvorlage) ist immer sehr gerne gesehen. Dankeschön dafür! 🙂

Bruschetta mit Basilikumcreme, Ofentomaten und Büffelmozzarella
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Rezept Zutaten
Basilikum-Creme
- 250 g Büffelmozzarella
- 25 ml Schlagsahne
- 16 Stück Basilikumblätter
- Salz und Pfeffer
Ofentomaten
- 200 g Kirschtomaten
- 2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
- 4-5 Zweige Kräuter, Thymian oder Oregano
- 4-5 Spritzer Natives Olivenöl
- Salz und Pfeffer
weitere Zutaten
- 4 Scheiben rustikales Sauerteigbrot
- 1 Knoblauchzehe, halbiert
- Natives Olivenöl extra
Rezept Zubereitung
Ofentomaten
- Den Ofen auf 120° Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Kirschtomaten halbieren und mit der angeschnittenen Seite nach oben in eine Auflaufform legen. Die Tomaten salzen und pfeffern und die Knoblauchscheiben sowie die Kräuter zwischen die Tomaten platzieren. Mit Olivenöl beträufeln und im vorgeheizten Ofen ca. 45 Minuten backen.
Basilikumcreme
- Die Mozzarellakugeln in 1 cm dicke Scheiben schneiden und die vier Endstücke in einen Mixer geben. Basilikum und Schlagsahne zufügen und fein pürieren / mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Brot & Anrichten
- Das Brot auf einem Kontaktgrill, in der Grillpfanne, im Toaster etc. anrösten und mit der halbierten Knoblauchzehe abreiben.Das Brot mit dem gezupften Mozzarella belegen, etwas von der Basilikumcreme darauf verteilen und mit den Kirschtomaten belegen.Bei Bedarf mit gutem Olivenöl beträufeln.
Die Basilikumcreme muss ich unbedingt probieren. Mit Vinaigrette beträufeln ist ok, aber so eine Creme ist bestimmt viel leckerer.
Lass es dir schmecken, Brigitte! 🙂