Oft besteht die Herausforderung für einen Foodblogger nicht in der Zubereitung der Gerichte, da kochen wir nämlich alle nur mit Wasser und sind Hobbyköche, wie jeder andere Hobbykoch auch. Meistens liegt die wahre Herausforderung im Fotografieren der Leckereien. Für meine Lammspieße mit Kräuter-Marinade brauchte ich zum Beispiel die Willenskraft eines Fakirs, der auf einem mit Nägeln gespickten Brett sitzt und wäre trotzdem fast daran gescheitert.

Wie soll man auch die Kamera ruhig halten, wenn einem gleichzeitig der Duft von frisch gegrilltem Lammfleisch, von leckeren Röstaromen in Kombination mit Kräutern und Knoblauch in die Nase steigt? Eben. Versuche das mal! Ohne zu weinen und ohne dass du das Motiv vollsabberst!
Wirklich nicht so einfach. Zumal die Lammspieße, die ich dir heute vorstelle, zu meinen absoluten Lieblingsgerichten zählen. Eigentlich wollte ich sie letzten Sommer schon verbloggt haben, nachdem ich ein Foto davon in einer Story auf Instagram zeigte und so viele sabbernde Smilies zurück bekam, aber irgendwie hatte sich das dann doch nicht ergeben.
Heute ist es endlich so weit und das auch noch in einem „besonderen“ Rahmen, als Teil einer von der Europäischen Union geförderten Kampagne für Lammfleisch.

So richtig hat sich der Konsum von Lammfleisch in Deutschland noch nicht durchgesetzt und wenn es mal Lammfleisch gibt, dann meistens nur in Form von Lammkoteletts oder Lammlachsen. Dabei gibt es beim Lamm viele unterschiedliche Cuts, also Fleischstücke, mit denen man super kochen und grillen kann. Wie die Lammschulter natürlich, die sich super zum Schmoren eignet. Das Lammkarree, das man wunderbar im Ganzen grillen kann und auch die Lammhüfte, die sich sehr gut zum Kurzbraten eignet und die ich heute bei meinen Lammspießen verwende.
Ich habe die Spieße zwar auch schon mal mit Lammrücken zubereitet und gegrillt, das schmeckte auch sehr lecker. Aber mein Favorit für Spieße ist ganz klar die Hüfte, weil die beim Kurzbraten so schön saftig bleibt und es auch mal verzeiht, wenn man den Garpunkt nicht auf das Grad genau trifft.

Für meine super zarten Lammspieße habe ich zu Lammfleisch aus Europa gegriffen, genauer gesagt zu Lammfleisch aus Irland, weil ich damit bisher immer gute Erfahrungen gemacht habe. Das Lammfleisch aus Irland stammt aus einer nachhaltigen Weidewirtschaft und die Zucht der Schafe basiert größtenteils auf der Graslandwirtschaft. Die Tiere bewegen sich dabei oft in schwer zugänglichen Gebieten, eben in ihren natürlichen Lebensräumen, ernähren sich von Gras und leisten so auch für die Ökologie einen wertvollen Beitrag.
Falls dich das Thema der nachhaltigen Aufzucht interessiert und du generell mehr über die Qualität von Lammfleisch aus Europa erfahren möchtest, findest du dazu weitere Informationen auf der Webseite https://www.probierlamm.de/.
Als ich die Anfrage erhielt, Teil dieser von der Europäischen Union geförderten Kampagne für Lammfleisch aus Europa zu werden, wollte ich auf jeden Fall mit dabei sein. Das Thema Fleischkonsum ist ja grundsätzlich kein einfaches Thema, das wissen wir ja alle.
Wenn ich mit meiner Reichweite darauf aufmerksam machen kann, mehr Fleisch aus nachhaltiger und artgerechter Tierhaltung zu konsumieren, dann mache ich das gerne und zwar ohne zu missionieren. Ich versuche zwar schon länger danach zu leben, oft gelingt das, aber eben auch nicht immer. Aber wenn es gelingt, ist es ein Schritt in die richtige Richtung. So versuche ich das zu sehen.

Deswegen bin ich heute gerne bei dieser Kampagne der Europäischen Union dabei und kann auch aus Überzeugung sagen, dass europäisches Lammfleisch ein hochwertiges Produkt ist, mit viel Qualität, regional und nachhaltig produziert, sehr geschmackvoll und vielseitig zu verwenden. Es lohnt sich, das mal zu probieren und am besten probierst du es mal mit meinem Rezept und meinen Lammspießen. Die sind wirklich verdammt lecker!
Das liegt nicht nur an der tollen Fleischqualität, sondern auch an der Kräuter-Marinade, die ich für meine Spieße verwende. Lammfleisch, Kräuter, Knoblauch, das passt zusammen wie Yin und Yang, wie Dick und Doof, wie Lady Gaga und Bradley Cooper. Eben perfekt!
Für meine Marinade verwende ich frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Basilikum und Oregano (und manchmal auch Salbei). Dazu Knoblauch, Zitronenschale und gutes Olivenöl. Das Fleisch sollte dann mindestens 2 Stunden mariniert werden, wobei ich es gerne auch über Nacht mariniere, damit es die Aromen der Kräuter und des Knoblauchs noch stärker aufnehmen kann. Nach dem Marinieren stecke ich es auf Metallspieße und dann kann es auch schon gegrillt oder gebraten werden.

Man kann die Lammspieße wunderbar in der Pfanne zubereiten. Ich nehme dazu eine gusseiserne Pfanne, sofern sie groß genug ist und die Spieße gut hinein passen. Das gewürfelte und gespießte Fleisch benötigt nur eine kurze Bratzeit, vielleicht 3-4 Minuten von jeder Seite, je nach gewünschtem Gargrad und Temperatur der Pfanne. Vor dem Braten würde ich empfehlen den Backofen auf 70 Grad Ober- und Unterhitze vorzuheizen, damit du die portionsweise gebratenen Spieße darin warm halten kannst. Das funktioniert einwandfrei.
Natürlich kannst du die Lammspieße auch auf dem Grill zubereiten, das funktioniert ebenfalls problemlos. Hier würde ich empfehlen, den Grill auf ca. 180 Grad einzuregeln und natürlich wie immer den Grillrost schön heiß werden zu lassen, dann werden die Spieße eine echte Delikatesse.

Vor dem Servieren würze ich die Spieße noch mit Pfeffer und gebe ein paar kleine Salzkristalle über das heiße Fleisch und der Rest ist Schweigen und Genießen. Die sind wirklich richtig toll, ich verspreche es dir! 🙂
Zu den zarten Lammspießen serviere ich heute einen Joghurt-Minz-Dip, der schnell und einfach zusammengerührt ist und immer sehr gut zum Lammfleisch passt. In den Dip kommt frisch gehackte Minze, die für eine schöne Frische sorgt und ein wenig Honig, für eine leichte Süße. Ein paar Spritzer Säure, Salz und Pfeffer und dann ist der Dip auch schon perfekt.
Für die Säure nehme ich Apfelessig, ein Weißweinessig tut es aber auch und frisch gepresster Zitronensaft passt auch ganz gut. Am besten schmeckst du den Joghurt mit dem Essig erst dann ab, wenn du die Minze und den Honig untergerührt hast. Dann kannst du die Säure genau nach deinem Geschmack dosieren. So ein wenig hängt die Menge der Säure ja auch wieder von der Menge und Süße des Honigs ab, den du verwendest. Da entscheidet dein persönlicher Geschmack, auf den du dich immer noch vor den Mengenangaben in einem Rezept verlassen kannst. Also immer schön probieren und abschmecken.

Natürlich brauche ich auch eine Beilage zu den leckeren Lammspießchen und da habe ich mich heute mal für eine „kalte“ Beilage entschieden, für einen Kichererbsensalat. Das ist auch mal schön, anstelle der üblichen Beilagen, wie geröstetes Brot, gegrillte Kartoffeln, Pommes etc.
Vor einigen Jahren habe ich bei einem Urlaub in Barcelona in einer kleinen gemütlichen Tapas-Bar einen Kichererbsensalat gegessen, der damals zu gegrillten Lammkoteletts gereicht wurde. In Spanien findet man recht häufig Lammspezialitäten auf der Karte und ich fand die Kombination damals richtig toll. Der Kichererbsensalat enthielt eine Spur Kreuzkümmel, der sehr gut mit dem Lammfleisch harmonierte.

Mein Kichererbsensalat orientiert sich an dem Salat von damals, natürlich nur so ungefähr. Der Urlaub ist schon eine Weile her und meine Erinnerung an den Salat ist so verwaschen, wie die Jeanshosen der 80er. Aber so Pi mal Daumen kommt der Salat schon hin.
Er enthält Kichererbsen, große weiße Riesenbohnen, rote Zwiebel, rote Paprika, rote Chili und vor allen Dingen grüne Oliven, die dem Salat eine fruchtig-herbe Note geben. Dazu gebe ich etwas getrockneten Oregano an den Salat und etwas gemahlenen Kreuzkümmel.

Der Salat ist ruck, zuck zubereitet, da hier nichts gekocht werden muss und die Zutaten samt Vinaigrette nur miteinander vermengt werden. Ich lasse ihn aber gerne 30 Minuten durchziehen und würze ihn dann nochmal nach, dadurch schmeckt er deutlich besser. Aber das ist ja bei vielen Salaten so und nichts Neues.
Am besten bereitest du den Salat gleich als erstes zu, dann kann er durchziehen, während du dich um die Ofentomaten kümmerst und die Lammspieße brätst / grillst.

Die Ofentomaten machen übrigens auch überhaupt keine Arbeit und sind in knapp 20 Minuten zubereitet. Sie kommen auf ein Backblech, werden mit Olivenöl beträufelt und mit Salz gewürzt (fehlt den Tomaten natürliche Süße, kannst du sie auch leicht mit Zucker bestreuen) und dann im Ofen gebacken. Diese süßen im Ofen gebackenen Kirschtomaten harmonieren wirklich perfekt mit dem zarten Lammfleisch. Da besteht echte Suchtgefahr!
Überhaupt ist das ein Essen, das mal so richtig süchtig macht. Es ist sehr einfach in der Zubereitung und dafür unheimlich schmackhaft. Es ist auch ein perfektes Rezept, wenn du dich mal an Lammfleisch in so toller Qualität heranwagen möchtest und ich bin total sicher, dass du vom Geschmack begeistert sein wirst. Probiere es doch mal und dann lasse mich wissen, wie dir mein Rezept gefallen hat.
Vielleicht möchtest du auch nicht erst bis zum Sommer warten und machst die leckeren Lammspieße an Ostern? Why not!? 🙂

Zum Schluss noch eine kurze Frage an meine Stammleser – wünscht ihr euch mehr Rezepte mit Lammfleisch? Habt ihr Lust auf meine persönlichen Lieblingsrezepte mit den verschiedenen Stücken vom Lamm? Dann lasst es mich doch bitte wissen, ich würde euch sehr gerne noch mehr Rezepte mit diesem tollen Produkt zeigen. 🙂

Lammspieße mit Kräuter-Marinade, Joghurt-Minz-Dip & Kichererbsensalat
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Rezept Zutaten
Lammspieße:
- 800 g Lammfleisch aus der Hüfte
- 3 Zweige Thymian, sehr fein gehackt
- 2 Zweige Oregano, sehr fein gehackt
- 1 Zweige Rosmarin, sehr fein gehackt
- 6 Blätter Basilikum, sehr fein gehackt
- 1/2 Bio-Zitrone, Abrieb davon
- 2 Knoblauchzehen, sehr fein gehackt
- 1 TL Salz
- 6 EL Olivenöl
Kichererbsensalat:
- 2 Dosen Kichererbsen , a 400 g
- 1 Dose weiße Riesenbohnen, a 400 g
- 1/2 – 1 rote Zwiebel, in feine Ringe geschnitten
- 1 kleine rote Paprika, fein gewürfelt
- 1 rote Chilischote, fein gehackt
- 1 große handvoll grüne Oliven, entsteint und halbiert
- 1 kleines Bund glatte Petersilie, gehackt
- 1/4 TL frisch gemörserter Kreuzkümmel
- 1 TL getrockneter Oregano, oder Thymian
- 4 EL Olivenöl
- 1 EL Honig
- 1 EL Zitronensaft , oder 1/2 – 1 EL Rotweinessig
- Salz und Pfeffer
Joghurt-Minz-Dip:
- 200 ml Joghurt
- 2 EL frische gehackte Minze
- 1/2 – 1 TL Honig
- 1-2 Spritzer Apfelessig, oder Weißweinessig oder Zitronensaft
- Salz und schwarzer Pfeffer
Ofentomaten:
- 2-3 Rispen Kirschtomaten
- Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Rezept Zubereitung
Lammspieße:
- Das Lammfleisch wenn nötig parieren (die Sehnen entfernen) und in mundgerechte Stücke würfeln. Die Würfel in eine Schüssel geben.
- Die gehackten Kräuter zusammen mit dem Knoblauch, dem Zitronenabrieb, dem Olivenöl und dem Salz in eine Schüssel geben und miteinander verrühren. Die Marinade zum Fleisch geben und sorgfältig miteinander vermengen.
- Das Fleisch abgedeckt für 12 Sunden in den Kühlschrank stellen und 1 Stunde vor dem Braten / Grillen herausnehmen und auf Metallspieße stecken.
- Eine gusseiserne Pfanne auf mittlere Hitze erhitzen, heiß werden lassen und 1 EL Pflanzenöl hinein geben. Das Öl auf dem Pfannenboden verteilen und die Lammspieße portionsweise von beiden Seiten pro Seite 3-4 Minuten (nach gewünschtem Gargrad) braten. Bei Bedarf im Ofen bei 70 Grad warm halten, bis alle Portionen gegrillt sind.
- Falls du die Spieße grillen möchtest, den Grill auf 180 Grad vorheizen, den Grillrost heiß werden lassen und unmittelbar vor dem Grillen mit Pflanzenöl einpinseln. Die Spieße ebenfalls von beiden Seiten 3-4 Minuten grillen, nach gewünschtem Gargrad.
- Die Spieße vor dem Servieren mit schwarzem Pfeffer würzen und bei Bedarf mit ein paar Salzflocken bestreuen.
Kichererbsensalat:
- Die Kichererbsen und die weißen Bohnen sorgfältig abspülen und abtropfen lassen und in eine große Schüssel geben. Die weiteren Zutaten, bis auf den Honig, Essig und Olivenöl, hinzufügen (die Menge der roten Zwiebeln nach Bedarf zugeben) und sorgfältig miteinander vermengen. In einer kleinen Schüssel das Olivenöl mit dem Honig und dem Zitronensaft bzw. Essig vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Zum Salat geben und gut vermischen.
- Den Salat 30 Minuten durchziehen lassen und dann noch einmal mit Salz und Pfeffer (und evtl. Säure) abschmecken.
Joghurt-Minz-Dip:
- Die Zutaten für den Dip (bis auf den Essig) in eine Schüssel geben und miteinander verrühren. Den Joghurt mit dem Essig oder dem Zitronensaft nach Geschmack abschmecken und zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ofentomaten:
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und die Kirschtomaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Salz würzen. Im vorgeheizten Backofen ca. 15-20 Minuten backen, bis sie anfangen leicht aufzuplatzen. Vor dem Servieren mit schwarzem Pfeffer würzen.
Anmerkungen
Dieser Beitrag enthält Werbung für Lammfleisch aus Europa und diese Kampagne wurde finanziert mit Fördermitteln der Europäischen Union. Auf den Inhalt dieses Beitrages sowie auf die Entwicklung des Rezeptes wurde keinerlei Einfluss genommen. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Das hört sich super lecker an und die Fotos machen sofort Appetit auf dieses gericht. Ich werde es jetzt am Wochenende direkt nachkochen und mir zumindest auf dem Teller den Sommer zurückholen.
Eine Frage habe ich noch. Im Text schreibst Du, dass Du Lammhüfte verwendest, aber in der Zutatenliste erscheint dann Lammkeule. Wahrscheinlich geht es mit beidem, aber was empfiehlst Du denn?
Hallo Oliver,
die Spieße würde ich auf jeden Fall mit Lammhüfte machen. Die Keule gehört da nicht hin und das ist ein Tippfehler, da war ich sicher gedanklich schon bei einem anderen Rezept. Ich habe es auch schon ausgebessert, vielen Dank für den Hinweis. 🙂
Ich wünsche dir gutes Gelingen. Die Spieße sind toll. 🙂
Hallo Malte. Mir läuft beim Anblick deiner Spieße das Wasser im Mund zusmamen. Nächstes Wochende wird dein Rezept sofort ausprobiert. Danke für immer wieder schönen Rezepte. Wir haben schon ganz viel nachgekocht und waren bisher immer begeistert. Weiter so!
Hallo Jutta. Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Es ist toll, dass ihr schon einige Rezepte von mir nachgekocht habt. Danke dafür! Ich bin sicher, die Spieße werden euch auch gefallen. 🙂
Du hast echte Überzeugungsarbeit geleistet,sieht sooo lecker aus (toll fotografiert)
und ich freue mich schon auf’s nachkochen
Das freut mich Karin. Dankeschön. 🙂 Du wirst auch sicher nicht enttäuscht werden, das ist wirklich ein sehr schönes und leckeres Essen.
Malte! Schon wieder so ein großartiges Rezept, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Dann habe ich ja alles richtig gemacht. 😀 Danke dir! Ich freue mich, wenn du es bei Gelegenheit mal ausprobierst und mir schreibst, wie es dir geschmeckt hat.
Sieht sehr köstlich aus 🙂 Nur das mit den 12 Stunden im Kühlschrank ruhen, ist bei uns immer so eine Sache mit der Zeit 😉
Danke Claudia. 🙂 2 Stunden Marinierzeit wäre auch ok, aber ich lasse es gerne länger in der Marinade. Wenn dir komplett die Zeit dafür fehlt, dann mache dir einfach ein schönes Kräuteröl aus den Kräutern und gebe es direkt nach dem Grillen und unmittelbar vor dem Servieren über die Spieße. Das funktioniert auch super. 🙂