Heute habe ich ein Rezept aus meiner Kindheit für euch. Die Joghurttorte hat meine Oma immer gebacken und ich habe sie geliebt. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter, denn sie mochte sie gar nicht. 😀 Sie machte immer lange Zähne wenn Oma die Joghurttorte für mich machte. Und Oma hat sie oft gebacken!
Obwohl backen hier schon fast zuviel gesagt ist, denn lediglich der Boden muss gebacken werden. Der Joghurtbelag sowie der Schokoladenguss werden im Kühlschrank fest und der Ofen kann aus bleiben.
Und gerade die Kombination aus diesen drei Bestandteilen macht die Joghurttorte für mich so unglaublich gut. Der etwas festere Boden, der zugleich schokoladig herb schmeckt, trifft dabei auf die leicht süß-säuerliche Joghurtmasse, die zart nach Vanille schmeckt und wunderbar mit dem leicht herben Schokoladenguss harmoniert. Alle drei zusammen ergeben ein wahres Wow!! im Mund.
Meine Oma hatte mir das Rezept vor Jahren geschickt und ich hatte die Torte schon mehrmals gemacht. Kürzlich fand ich das Rezeptgerade nicht und habe flott Oma angerufen, damit sie es mir diktiert. Zu meinem Entsetzen erinnerte sie sich weder an die Torte, noch daran das ich sie so gerne gegessen habe. Ich war fassungslos.
Oma war in den letzten Jahren immer etwas tüddeliger geworden, aber bis vor kurzem funktionierte ihr Langzeitgedächtnis noch. Und nun das. Für mich brach in diesem Moment eine kleine Welt zusammen und ich musste mir sehr das Weinen verkneifen.
Glücklicherweise fan dich das Rezept später wieder und möchte es hier verewigen und andere daran teilhaben lassen. Die Joghurttorte schmeckt einfach wunderbar und das Rezept darf nicht verloren gehen.
Als ich Rezept endlich wieder hatte, machte ich mich gleich ans Werk. Die Angaben für den Boden ließen mich wieder stutzen, denn hier soll Kakao in den steifen Eischnee gerührt werden. So etwas kenne ich von keinem anderen Rezept, aber ich erinnerte mich das das damals auch schon so war und trotzdem alles funktionierte.
Der Boden ist kein Biskuit, auch wenn es vielleicht so aussieht. Ein Biskuit wäre zu weich für die Joghurtmasse und würde damit noch mehr durchweichen. Ich habe es vor Jahren mal ausprobiert und es bereut. Es muss dieser Boden sein, der, wenn er aus dem Ofen kommt, leicht trocken wirkt. Vielleicht denkst du auch, er ist dir nicht gelungen. Dann ist er genau richtig.
Für die Joghurtmasse hat meine Oma immer Vanillejoghurt genommen. Normalen Joghurt mit Butter-Vanille Aroma (diese kleinen Fläschchen) funktioniert auch.
Mein Sohn hat ein wenig geschimpft wegen der Zartbitterschokolade im Guss, es war ihm da nicht süß genug. 😀 Man kann den Guss natürlich auch mit Vollmilchschokolade machen oder halb und halb, ich empfehle allerdings die Zartbittervariante, weil das für mich am besten mit der Joghurtfüllung harmoniert.
Die Joghurttorte gab es bei Oma meist in den warmen Monaten, weil sie froh war das der Ofen ausblieb und so ein „Kühlschrankkuchen“ flott gemacht war. Ich finde, er schmeckt das ganze Jahr über.
Die Joghurttorte wird neben ein paar anderen Kuchen einfach immer in meinen Erinnerungen bleiben und mich an meine Kindheit bei meinen Großeltern erinnern. <3
Omas leckere Joghurt-Torte
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Für den Boden:
- 2 Eier
- 100 g Zucker
- 75 g Speisestärke
- 1 TL Backpulver
- 30 g Backkakao
- 1 Prise Salz
Für den Belag:
- 500 g Vanille Joghurt, alternativ Naturjoghurt + Butter-Vanille Aroma
- 75 g Zucker
- 1 TL Vanillezucker
- 6 Blatt weiße Gelantine
- 400 g Sahne
Für den Guss:
- 125 ml Milch
- 200 g Zartbitter Schokolade
- 3 Blatt weiße Gelantine
Rezept Zubereitung
Boden:
- Backofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Backform auf dem Boden und im unteren Drittel fetten und mehlen, bzw. Boden mit Backpapier auslegen und den unteren Rand des Backrings fetten und mehlen.
- Die Eier trennen, dass Eigelb aufheben. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Den Zucker langsam einrieseln lassen und weiter steif schlagen. Das Eigelb dazu geben und verrühren.
- Speisestärke, Backpulver und Kakao mischen und unter den Eischnee rühren. Die Masse in die Backform geben, glatt streichen und für 10-15 Minuten backen. Auskühlen lassen.
- Nach dem Abkühlen den Boden eventuell mit einem scharfen Messer begradigen, wenn er etwas schief aufgegangen ist. Den Ring der Springform abwaschen, damit später keine Mehlreste an der Joghurtmasse kleben.
Zubereitung Belag:
- Die Gelantineblätter für wenige Minuten in eine kleine Schüssel mit etwas Wasser legen und weich werden lassen.
- Joghurt, Zucker, Vanillezucker und eventuell das Aroma verrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat.
- Einen kleinen Topf aufsetzen. 2 EL der Joghurtmasse darin leicht (!) erwärmen, die ausgedrückte Gelantine dort unter Rühren auflösen. Die Masse aus dem Topf zur restlichen Joghurtmasse geben und verrühren.
- Die Sahne steif schlagen und unter die Joghurtmasse heben.
- Den Springformrand wieder um den fertig gebackenen Boden anlegen (nicht vergessen ) und die Joghurtmasse darauf geben. Im Kühlschrank für einige Stunden fest werden lassen.
Zubereitung Guss:
- Die Schokolade klein hacken und in der erwärmten Milch schmelzen. Die Gelantine in etwas Wasser einweichen. Sobald sie weich ist, ausdrücken und in der Schokolade unter Rühren auflösen. Die Masse auf den Joghurtbelag geben und nochmal gekühlt fest werden lassen.
Der Kuchen hat sehr gut geschmeckt (obwohl wir keine Sahne mehr hatten und uns deshalb mit Quark und Sprudel beholfen hatten). So einen ungewöhnlichen Kuchenteig hatte ich vorher auch noch nie gebacken. Trotzdem sehr lecker geworden! Vielen Dank fûr das leckere Rezept!
Es ist wirklich sehr schön Holly, dass dir der Kuchen geschmeckt hat. Der Kuchenteig wundert uns immer wieder, aber am Ende schmeckt es einfach toll. 🙂
Aber Holla der klingt sehr gut ist im Prinzip ähnlich wie meine Vanillatorte wo allerdings noch Mandarinen in der Joghurtmasse sind und der Boden ist ein normaler Bisquitboden. Wird getestet und dann muss die Familie entscheiden was künftig gemacht wird 😉 da die Vanillatorte wirklich einer „der“ Lieblingstorten hier ist. Wobei mir das einfach etwas zu langweilig ist immer das gleiche zu machen
Ab und zu muss man schon mal etwas Abwechslung auf die Teller bringen, sonst wirds ja langweilig. 🙂 Deine Vanilletorte klingt super. Ich liebe Mandarinen im Kuchen. 🙂
Die Torte ist der reinste Wahnsinn!! Leicht zu machen geschmacklich ein Traum 😀 danke für dieses tolle Rezept Liebe Grüße aus Wien Maria
Das wird unsere Oma freuen! Dankeschön Maria. 🙂
Huhu, habt ihr eine Idee, ob man die Torte auch mit Agar-Agar machen könnte? Ich bin mir nicht sicher, ob der Joghurt das Kochen überstehen würde. 😬 aber vielleicht habt ihr das schon mal probiert?
Viele Grüße
Kristina
Hallo Kristina,
Agar-Agar habe ich bei diesem Kuchen noch nicht ausprobiert. Der Joghurt übersteht das Kochen auf keinen Fall. Du könntest versuchen nur ein paar EL zu erwärmen und dann mit Agar-Agar zu mischen. Die Masse dann unter den Rest ziehen. Aber wie gesagt, ich habe es noch nie gemacht.
Liebe Grüße 🙂
Anne
Hallo 🙂 das Rezept klingt super! Kann man den Kuchen auch einfrieren? Liebe Grüße Alène
Hallo Alène,
das kann ich dir leider nicht sagen, ich habe es noch nie versucht. Wenn du es machst, gib mir doch bitte Bescheid, ob es geklappt hat. 🙂
Liebe Grüße
Anne
„weil sie froh war das der Ofen ausblieb“
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„weil sie froh war, dass der Ofen ausblieb“
Vielen Dank für das leckere Rezept 🙂
Der Kuchen klingt toll, werde ich ausprobieren. Als Du von Deinem Sohn sprachst, musste ich lachen. Das würde auch von meinen Kindern kommen 😉.
Habt Ihr die Füllung schon mal mit Früchten gemacht? Geht das?
LG Carola
Hallo Carola,
bei Obst im Kuchen bin ich eigen. 😀 In Omas Joghurttorte kam daher noch nie Obst. Kann dir deine Frage also nicht beantworten, sorry.
Viele Grüße 🙂
Liebe Anne, ich bin eher eine Stille Leserin eures Blogs, den ich übrigens toll finde.
Die Joghurt-Torte habe „nachgebacken“ – sehr, sehr lecker!!! Sie hat definitiv das Zeug, zum Lieblingskuchen bei uns zu werden 😁, danke für das Rezept.
Liebe Grüße aus Duisburg
Katrin
Liebe Katrin,
ich freue mich, dass sie euch so gut schmeckt. 🙂
Liebe Grüße! 🙂
Klingt traumhaft und sieht phantastisch aus, wunderbare Fotos! Sobald sich der Frühling etabliert hat, werde ich das Rezept ausprobieren!
Dankeschön Nina. 🙂 Sie wird dir auch bestimmt schmecken!