Was haben wir in diesem Jahr nur für einen wunderschönen goldenen Herbst. Erst gestern habe ich bei 22 Grad und herrlichem Sonnenschein auf meinem Balkon gesessen und mir ein Stückchen von meiner frisch gebackenen italienischen Kartoffelpizza mit Champignons, Rosmarin und Käse gegönnt. Die Sonne hat noch richtig viel Kraft und wenn man nicht aufpasst, bekommt man tatsächlich im Herbst noch einen Sonnenbrand. Sowas Verrücktes!
Weißt du, was noch richtig verrückt ist? Dass es die beste Pizza in meiner Stadt tatsächlich bei mir zu Hause gibt. Seit Mitte des Jahres backe ich meine Pizzen in einem grandiosen Pizzaofen und zwar in dem Koda 16 von Ooni. Seitdem ich diesen tollen Ofen benutze, backe ich Pizzen für die man im Restaurant richtig viel Geld zahlen muss.
Erst letzte Woche war ich mit Freunden zum ersten Mal in einem neuen Pizza Restaurant, dem 60 Seconds to Napoli und habe dort eine gute Pizza gegessen. Diese Pizza hat mich 16 Euro gekostet und während wir sie verdrückt haben, haben wir natürlich verglichen. Meine Freunde haben schon die ein oder andere Pizza bei mir Zuhause gegessen und sie waren alle der Meinung, dass meine neapolitanischen Pizzen besser schmecken. Da war ich natürlich schon ein bisschen happy.
Durch meinen Ooni Pizzaofen habe ich mich dieses Jahr wirklich noch mal komplett neu in das Thema Pizza backen verliebt und so viele Pizzen gebacken wie noch nie. Heute möchte ich dir gerne mein Rezept für eine außergewöhnlich leckere Pizza vorstellen, die ganz klar zu meinen absoluten Pizzafavoriten zählt. Meine italienische Kartoffelpizza mit gebratenen Kartoffeln, Champignons und Kochschinken ist eine perfekte Pizza für den Herbst. Herrlich deftig und bodenständig und wie immer mit einem extra knusprigen Rand.
Ich backe derzeit am liebsten eine neapolitanische Pizza und die ist berühmt für ihren hohen Rand, der beim Abbeissen so richtig schön knuspert. Wenn man wie ich das Glück hat seine Pizzen in einem Profi-Pizzaofen wie den Koda 16 backen zu können, dann bekommt der Rand der Pizza sogar dieses hübsche Leopardenmuster, das man typischerweise bei der neapolitanische Pizza findet.
Die Pizzen, die man aus diesem Ofen holt, sehen aus wie gemalt und wie in einem neapolitanischen Restaurant. Ich bin jedes Mal wieder komplett verliebt in diesen Ofen und in meine Pizzen. Das Pizza backen macht damit wirklich so richtig Spaß!
Richtig Spaß macht auch mein Pizza Teig, den ich für meine neapolitanische Kartoffelpizza verwende. Der Teig braucht ein bisschen Vorbereitung, weil man einen Vorteig zubereitet, der dann über Nacht im Kühlschrank gelagert wird. Am nächsten Tag wird dann aus dem Vorteig der eigentliche Pizzateig zubereitet, der dann ebenfalls noch einmal über Nacht gehen darf.
Die Zubereitung eines Vorteiges hat den Vorteil, dass man weniger Hefe verwenden kann und trotzdem einen Teig bekommt, der beim Backen richtig schön aufgeht. Je weniger Hefe man verwendet, umso „brotiger“ schmeckt später der Teig. Ein richtig guter Pizzateig schmeckt nicht nach Hefe, sondern mehr wie ein knuspriges rustikales Brot. Weniger Hefe hat zugleich noch den Vorteil, dass der Pizzateig wesentlich bekömmlicher ist.
Der Nachteil bei einem Teig mit weniger Hefe liegt natürlich in der Zeit, die dieser Teig braucht, um hergestellt zu werden. Einen Vorteig herzustellen macht aber glücklicherweise, abgesehen von der Zeit, überhaupt keine Arbeit und der Aufwand ist minimal. Hier wird nämlich nur Mehl mit Wasser und Hefe vermischt und dann kann das Ganze schon in den Kühlschrank. Aber es braucht eben diesen einen Tag Vorbereitung und deshalb funktioniert dieser Pizzateig nicht, wenn man ganz spontan entscheidet, heute „mal schnell“ Pizza zu backen.
Für diese Fälle habe ich aber natürlich auch ein Rezept für dich und empfehle dir meinen Pizzateig von Gennaro Contaldo. Dieser Teig ist auch nach Jahren noch mein bester Pizzateig, wenn es darum geht, in möglichst kurzer Zeit eine leckere Pizza zu backen. Dieser Teig hat eine wirklich kurze Gehzeit von nur 45 Minuten. Und das Ergebnis ist trotzdem toll. Schaue ihn dir unbedingt mal an: Mein bester Pizzateig!
Ich backe mittlerweile allerdings selten spontan Pizza, weil ich einfach festgestellt habe, dass diese Vorarbeit mit Vorteig und weniger Hefe ein so viel besseres Ergebnis mit sich bringt. Ich liebe meinen neapolitanischen Pizzateig, weil er so herrlich rustikal und knusprig und „brotig“ schmeckt und dieser Geschmack ist mir der zeitliche Aufwand wert.
Gerade bei einer eher rustikalen Pizza, wie meiner Kartoffelpizza mit Champignons, passt so ein brotiger Teig eindeutig viel besser. Der Teig unterstützt den herzhaften Belag.
Damit bin ich auch schon beim Belag und damit beim Stichwort Kartoffeln für meine Kartoffelpizza! Hast du schon mal eine Pizza mit Kartoffeln gegessen? Die gibt es natürlich bei der „normalen“ Pizzeria bzw. beim Pizza-Imbiss eher nicht. Da bekommt man meist ja nur das Standardprogramm und schon deshalb lohnt erst sich sehr, meine Kartoffelpizza mal zu probieren.
Ich liebe Kartoffeln sowieso in jeder Form und ganz besonders als Bratkartoffeln. Die Kartoffeln für meine Kartoffelpizza sind Bratkartoffeln „light“ und werden zunächst gewürfelt, dann ganz kurz vorgekocht und später in der Pfanne zusammen mit reichlich Rosmarin angebraten. Danach dürfen Sie ein wenig abkühlen und kommen dann später als Belag auf die Pizza.
Die Menge an Rosmarin richtet sich dabei wieder nach deinem persönlichen Geschmack. Rosmarin ist ein sehr intensives Kraut und nicht jeder mag diesen intensiven Geschmack. Mein Schwiegervater zum Beispiel schmeckt wirklich jede kleinste Nadel Rosmarin heraus und rümpft dann schon die Nase. Meine Frau hingegen liebt Rosmarin abgöttisch und bei ihr kann es gar nicht genug Rosmarin sein. Deswegen ist meine Mengenangabe im Rezept, das du weiter unten findest, heute auch wieder nur eine „ungefähre“ Angabe. Du kennst dich und deine Familie am besten und nimmst die Menge Rosmarin, die ihr mögt.
Neben den leckeren Rosmarin Kartoffeln kommen noch dünn geschnittene Champignons auf meine Pizza und natürlich Käse. Beim Käse verwende ich heute zweierlei Sorten. Einmal einen geriebenen Mozzarella, weil der eine sehr schöne Schmelzfähigkeit hat und dann meinen absoluten Lieblingskäse für Pizza und zwar den Fior di Latte. Fior di latte ist ein spezieller Mozzarella aus Kuhmilch, der bei der neapolitanischen Pizza traditionell benutzt wird. Ich kaufe ihn meist in der Metro, aber es gibt ihn auch schon an gut sortierten Käsetheken. Und falls er dort mal nicht zu haben sein sollte, kann man ihn auch online bestellen. Für mich ist er durch seine tolle Schmelzfähigkeit und dem feinen, milchigen Geschmack der perfekte Pizzakäse. Falls du ihn besorgen kannst, musst du ihn unbedingt probieren!
Meine Kartoffelpizza ist übrigens auch die perfekte Pizza für alle, die kein Fleisch mögen. Die Kombination aus rustikalem Teig, gebratenen Kartoffeln, Champignons, Zwiebeln und Käse reicht völlig aus, um alle am Tisch glücklich zu machen.
Wenn du sie sogar noch extra edel machen möchtest, dann probiere sie mal mit ein paar Tröpfchen Trüffelöl. Natürlich schmeckt sie noch besser mit frischem Trüffel, falls du deinen Lottogewinn stilvoll verbraten möchtest.
Für alle Fleischesser empfehle ich, die Kartoffelpizza nach dem Backen mit ein paar Scheiben Kochschinken zu belegen. Natürlich mit italienischem Prosciutto cotto. Die Kombination aus Kartoffeln, Käse und Kochschinken ist immer richtig lecker. Anstelle von Prosciutto cotto kannst du die Pizza auch mal mit italienischer Salsiccia legen. Die kommt dann aber vor dem Backen auf die Pizza und nicht erst danach, wie der Kochschinken.
Ich habe hier auf meinem Foodblog und auch auf Instagram und Facebook schon einige Pizzen gezeigt, die ich mit dem Koda 16 gebacken habe und oft werde ich dann gefragt, ob man die Pizzen auch im Backofen zubereiten kann. Die Antwort ist dann immer „Ja, aber….“.
Natürlich funktioniert meine Kartoffelpizza auch im Backofen, weil hier Zutaten verwendet werden, die durch die wesentlich längere Backzeit im Ofen nicht so schnell austrocknen. Aber geschmacklich und auch von der Konsistenz her, ist der Unterschied zwischen einer Pizza aus dem Pizzaofen und dem Backofen wie Tag und Nacht.
Das große Nachteil des Backofen ist einfach die geringe Temperatur, die er erreicht. Dadurch backt die Pizza wesentlich länger (so um die 25-35 Minuten), die Zutaten bleiben nicht so saftig und der Teig wird weniger knusprig und bekommt auch nicht diese tollen Röstaromen, die nur ein Pizzaofen hinbekommt.
Der Koda 16 erreicht im Vergleich zum Backofen, nach 15-20 Minuten vorheizen, eine Temperatur von bis zu 450° Grad. Diese Hitze geht in den Pizzastein und backt die Pizza mit sehr viel Kraft von unten, während die unglaublich starke Umgebungshitze die Pizza auch von oben und den Seiten backt. Die Pizzen sind nach absolut sensationellen 60 Sekunden bereits perfekt gebacken! Das ist einfach nur grandios!
Der Käse ist gerade richtig geschmolzenen und blubbert höllisch heiß vor sich hin und der restliche Belag bleibt herrlich saftig. Das ist unmöglich im Backofen zu erreichen und wirklich einmalig. Deswegen schreibe ich dieses Jahr auch so viele Rezepte für meinen geliebten Pizzaofen Koda 16, weil er bei mir eben jeden Monat aufgeheizt wird. Jeden Monat gibt es mindestens einmal Pizza oder Flammkuchen oder Pizzabrötchen.
Ganz wichtig noch, bevor ich es vergesse. Mein Koda 16 wiegt ca. 20 Kilo und hat einklappbare Füße. Dadurch kann ich ihn einfach in den Kofferraum packen und zu Freunden oder der Familie mitnehmen. Das finde ich so super! Es gibt ja auch Pizzaöfen, die man einmal aufbaut und dann nicht mehr bewegen kann.
Der Koda 16 ist mobil und für mich gibt es nicht viel Schöneres, als ihn bei Freunden auf dem Balkon, Garten oder der Terrasse hinzustellen und richtig tollen Pizzen zu backen. Wir hatten schon so viele schöne Abende zusammen und das möchte ich nicht mehr missen. 🙂
Sieht diese Kartoffelpizza nicht wirklich aus wie gemalt? Wenn ich sie so sehe, möchte ich eigentlich gleich wieder in die Küche rennen und einen Pizzateig ansetzen. Die ist soooooo lecker. Du musst sie probieren und wirst nicht enttäuscht werden! 🙂
Jetzt komme ich aber wirklich zum Schluss. Heute habe ich mich wieder ein bisschen verplappert, aber ich backe mit Leidenschaft Pizza und möchte ein bisschen von meiner Begeisterung transportieren. Für das Pizza backen und natürlich auch für diesen genialen Pizzaofen von Ooni.
Falls du Fragen zu meinem Kartoffelpizza Rezept oder meinem Pizzaofen haben solltest, freue ich mich auf deinen Kommentar. Ich versuche immer gerne, alle Fragen zu beantworten. Falls du meine Pizza nachgebacken hast, freue ich mich auch wieder sehr über eine Bewertung. Vielen Dank dafür!
Italienische Kartoffelpizza mit Champignons und Kochschinken
Jetzt bewerten!
Rezept Zutaten
Pizzateig Vorteig
- 300 ml Wasser
- 300 g Mehl
- 5 g Trockenhefe
- 5 g Honig
Pizzateig Hauptteig
- 700 g Mehl
- 400 ml Wasser
- 30 g Salz
- 10 g Olivenöl
Pizzabelag
- 600 g Kartoffeln, festkochend
- 4 Zweige Rosmarin, Nadeln abgezogen
- 2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
- 3-4 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
- 2 rote Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten
- 6 Champignons, in Scheiben geschnitten
- 300 g Mozzarella, gerieben
- 180 g Fior di Latte, in Stifte geschnitten
- 6-8 Scheiben Kochschinken
Rezept Zubereitung
Pizzateig Vorteig
- Das Wasser in eine Schüssel mit passendem Deckel füllen, die Hefe und Honig dazu geben und miteinander verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Das Mehl zufügen und die Zutaten mit der Gabel verrühren, bis sich ein zäher, aber glatter Teig gebildet hat.Die Dose verschließen, für 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Pizzateig Hauptteig
- Den Vorteig 1 Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen. In eine große Schüssel (oder Rührschüssel der Küchenmaschine) geben und mit dem Wasser und Salz verrühren, bis sich der Vorteig im Wasser ein wenig aufgelöst hat. Keine Sorge, es ist viel Wasser für der Vorteig, aber das soll so sein.Das Mehl zufügen und den Teig per Hand oder mit dem Knethaken in der Küchenmaschine 5 Minuten kneten. Das Olivenöl zufügen und den Teig weitere 10 Minuten kneten (per Hand, mindestens 15 Minuten), bis er schön glatt geworden ist. Den glatten Teig für 15 Minuten abgedeckt (luftdicht verschlossen oder mit feuchtem Tuch abgedeckt) ruhen lassen.
- Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben, die Hände mit etwas Olivenöl einreiben und den Teig zu einer großen Kugel formen. Die Kugel zurück in eine leicht geölte Schüssel geben, absolut luftdicht verschließen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Den Teig am Tag der Verwendung 2 Stunden vor dem Formen der Kugeln aus dem Kühlschrank nehmen. Auf die leicht gemehlte Arbeitsfläche stürzen und in 6 Portionen a ca. 280 g teilen. Jede Portion zu einer Kugeln falten, die schön straff ist. Die Kugeln in eine geschlossenen Teigbox legen oder alternativ auf ein Backblech geben, leicht ölen und mit einem feuchten Tuch gut abdecken, damit sie nicht antrocknen. (Das Antrocknen verhindert das Aufgehen!)! Die Kugeln für 2-3 Stunden stehen lassen, damit sie schön aufgehen. Dann können sie ausgeformt und gebacken werden.
Gebratene Kartoffeln
- Die Kartoffeln schälen, in ca. 2 cm große Würfel schneiden und im gesalzenen Wasser für 3 Minuten vorkochen. Abgießen und etwas abkühlen lassen.
- Eine große Pfanne aufsetzen und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. So viel Olivenöl angießen, bis der Pfannenboden bedeckt ist und die Kartoffelwürfel 5 Minuten von allen Seiten anbraten.Den Knoblauch sowie die Rosmarin Nadeln zufügen und 1 weitere Minuten mitbraten. Die Kartoffelwürfel salzen und pfeffern. Aus der Pfanne nehmen und etwas abkühlen lassen, bevor die Pizza belegt wird.
Pizza belegen
- Den Koda 16 für 15-25 Minuten auf höchster Stufe vorheizen. Der Pizzastein sollte in der Mitte des Steins 400 °C heiß sein.
- Aus der Pizzakugel den Pizzaboden formen und dabei rundum einen Rand stehen lassen. Den Mozzarella auf dem Pizzaboden verteilen und mit den Kartoffelwürfelchen, Champignons sowie Zwiebeln belegen. Den Fior di Latte auf der Pizza verteilen.
- Die Pizza in den Pizzaofen schieben und für ca. 60 Sekunden backen, dabei mindestens einmal drehen, damit sie rundum gleichmäßig backt.
- Die Pizza vor dem Servieren mit 1-2 Scheiben Kochschinken (zerzupft) belegen und genießen.
Sensationell! Ich kann schon wirklich viele Pizzateige ausprobiert, aber der hier ist der absolute Favorit. Funktioniert auch ohne Spezialbackofen auf einem gut vorgeheizten Stein. Vielen Dank für das tolle Rezept!
Das macht mich wirklich sehr happy, dass die der Teig so gut gefällt, Susanne. 🙂
Ganz lieben Dank für deinen netten Kommentar und die tolle Bewertung!
Ich mag Pizza und liebe Kartoffeln, danke für das Rezept!
Vielen Dank, toller Beitrag