Pizza liebt doch jeder, oder? Irgendwas Mystisches muss eine Pizza jedenfalls haben, wenn sogar mein kleiner einjähriger Sohn, der noch kaum Zähnchen im Mund hat, überglücklich und laut schmatzend an seinem Stückchen Pizzateig knabbert. Dabei reibt er sich das Bäuchlein und macht vergnügt “nomnomnom” Geräusche und Papa sitzt daneben und grinst glücklich wie ein Honigkuchenpferd.
Eine gute selbstgemachte Pizza, mit gelingsicherem Pizzateig macht eben richtig Freude.

Mein Sohn hat natürlich auch Glück, das muss ich mal ganz unbescheiden anmerken, weil sein Papa eine superleckere Pizza mit einem ganz tollen Boden macht. Das Rezept für den Pizzateig wollte ich schon längst verbloggt haben, bin aber bisher nie dazu gekommen. Heute ist es endlich soweit. Das Rezept ist für eine Pizza ohne lange Wartezeit gedacht und der Pizzateig hat entsprechend eine sehr kurze Gehzeit.
Welcher Pizzateig ist der Beste?
Das lässt sich nicht endgültig beantworten, weil es immer davon abhängt, wie viel Zeit du der Pizzaherstellung widmen möchtest. Möchtest du ganz spontan eine leckere Pizza essen, möglichst noch am gleichen Tag oder planst du deine Pizza ein paar Tag im Voraus?

Wenn du deine Pizza innerhalb von 1-2 Stunden auf den Teller zaubern möchtest, dann hast du mit dem Pizzateig Rezept in diesem Beitrag dein Rezept gefunden. Dazu gleich mehr. 🙂
Falls du auf der Suche nach einem Pizzateig mit länger Gehzeit bist, dann schau dir das Rezept für meine Pizza “Neapolitana”, mit Zucchini, Tomaten und Pancetta an. Der dort verwendete Pizzateig geht gute 6 Stunden.
Für meine Pizza mit Burrata, Kirschtomaten und Parmaschinken habe ich einen Pizzateig mit einer Gehzeit von 2 Tagen ausprobiert. Ebenfalls ein richtig toller Teig. 🙂
Falls es “schnell” gehen soll, dann probiere unbedingt das heutige Rezept für meinen “schnellen” Pizzateig aus, das vom italienischen TV-Koch Gennaro Contaldo stammt. Alle Jamie Oliver Fans werden bei diesem Namen aufmerken. Gennaro ist ein italienischer Koch und Restaurantbesitzer und früherer Lehrmeister von Jamie und dem deutschen Koch Tim Mälzer.
Laut Jamie ist Gennaro im Laufe der Jahre so etwas wie sein Ziehvater geworden und die beiden haben auch schon diverse Male für Jamies TV-Shows vor der Kamera gestanden. Mittlerweile ist Gennaro selbst eine kleine Berühmtheit geworden.
Ich kannte Gennaro Contaldo vor Jamie Oliver nicht und bin erst durch Jamies Shows und Bücher auf ihn aufmerksam geworden. Seine Leidenschaft für die einfache und gute Küche Italiens hat mich gleich angesteckt und als dann sein Kochbuch “Trattoria Küche” auf deutscher Sprache veröffentlicht wurde, habe ich sofort zugeschlagen und es mir gekauft. Ich bin ja selber großer Fan der italienischen Küche und Gennaro ist ein Meister dieser Küche.
Das Buch hat mich nicht enttäuscht und es gibt einen Grund, warum es mittlerweile immer vergriffen und überall ausverkauft ist. Ich bin froh, noch ein Exemplar erwischt zu haben.
Mittlerweile stehen sämtliche Bücher von Gennaro in meinem Schrank und ich kann jedes einzelne davon empfehlen. 🙂
Bevor ich den Pizzateig von Gennaro entdeckt und ausprobiert habe, hatte ich meinen Pizzateig immer nach einem Jamie Oliver Rezept zubereitet. Sorry mein lieber Jamie, Gennaros Teig ist leider noch besser als deiner und wird ab sofort zu meinem Rezept Nummer 1. Da schlägt der Meister doch noch mal den berühmten Schüler.

Neben dem Rezept für den tollen Pizzateig gibt es heute auch gleich noch das Rezept für einen Pizzabelag, wie er bei der weltberühmten neapolitanisch Pizza verwendet wird.
Dieser Belag besteht lediglich aus (zerdrückten) Eiertomaten aus der Dose, (Büffel)Mozzarella, Parmesan, Basilikum und Olivenöl. Eine wundervoll einfache Pizza, die ich wirklich über alles Liebe und die ich dir wärmstens ans Herz legen möchte.

Sieht sie nicht toll aus? Und sie ist so lecker! Eine schlichte Pizza mit wenigen, aber dafür guten Zutaten, auf einem wirklich guten Pizzaboden. Gutes kann so einfach sein und eine Pizza braucht keine zehn Zutaten!
Klar, ich mag auch mal üppig belegte Pizzen. Vielleicht mit Parmaschinken, Parmesan und Rucola oder mit Hühnchen und Rucola, gerne auch mal mit scharfer Sucuk oder Peperoni-Salami und natürlich dann auch mit viel Pizza-Käse. Aber die neapolitanische Pizza ist in ihrer Schlichtheit einfach grandios. Da passt alles zusammen, ein echter Genuss!
Wie backe ich meine Pizzen?
Als jemand der wirklich jeden Monat 2-3 mal Pizza und Pizzateig selbst zubereitet, bin ich ein großer Fan vom Pizzastein. Ich backe seit Jahren alle Pizzen nur noch auf einem Pizzastein und nicht mehr auf einem Backblech.

Der Stein nimmt die Hitze wunderbar auf und backt die Pizza von unten. Das hat den großen Vorteil, dass der Pizzateig sehr schnell gar ist und wunderbar knusprig wird. Zudem bleiben die Zutaten durch die kurze Backzeit herrlich saftig.
Wenn ich Pizza im Backofen backe, benutze ich einen Schamotte-Stein, heize ihn 60 Minuten vor und backe in 10-12 Minuten die knusprigsten Pizzen. Wirklich toll!
Am liebsten backe ich meine Pizzen jedoch auf dem Pizzastein von meinem Oberhitzegrill Meateor Helios. Der ist zwar eigentlich für saftige Steaks mit toller Kruste bekannt, aber er backt traumhaft gute Pizzen.
Der Grill erreicht 800 Grad und durch diese enorme Hitze, heizt sich der Pizzastein sehr schnell und stark auf. Nach 20 Minuten kann ich mit dem Backen anfangen und die Pizzen sind in 3-5 Minuten fertig gebacken. Das ist einfach grandios und macht richtig viel Spaß.
Aber natürlich schmeckt die Pizza auch sehr lecker, wenn sie ganz normal auf dem Backblech im Ofen gebacken wird. Eien gute Pizza braucht einen tollen Pizzateig un einen leckeren Belag und dann schmeckt sie immer, oder nicht? 🙂

Jetzt bin ich aber auch neugierig auf deine liebste Pizza. Womit belegst du sie am liebsten und machst du deinen Pizzateig auch selbst oder greifst du lieber auf ein Fertigprodukt zurück? Machst du überhaupt Pizza selber oder reicht dir auch eine gute Pizza vom Lieferdienst (Die es bei mir selbstverständlich auch mal gibt!)?
Viel Spaß bei der nächsten Pizza-Party! 🙂

Neapolitanische Pizza & der beste Pizzateig!
Verwendetes Zubehör
Zutaten
Für den Pizzateig:
- 500 g Mehl Typ 550 + etwas Mehl zum Bestäuben
- 10 g frische Hefe
- 10 g Salz
- 325 ml warmes Wasser
- Semmelbrösel
Belag neapolitanische Pizza:
- 200 ml passierte oder Eiertomaten, aus der Dose
- 200 g Büffelmozzarella, grob zerkleinert
- 30 g Parmesan, frisch gerieben
- 4 EL Olivenöl
- Salz, Zucker und Pfeffer
Anleitungen
Pizzateig:
- Das Mehl zusammen mit dem Salz in einer großen Schüssel vermengen und die Hefe in 325 ml lauwarmen Wasser auflösen. Die aufgelöste Hefe nach und nach unter das Mehl mischen und in der Schüssel zu einem glatten Teig vermengen.Wer darin nicht so geübt ist, vermengt die Zutaten kurz in der Schüssel und knetet den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche. Sollte der Teig zu klebrig sein, noch etwas Mehl zufügen.
- Nachdem der Teig glatt ist, den Teig (in der Schüssel) zu einer Kugel formen und mit einem Tuch abdecken und für 5 Minuten ruhen lassen. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und 10 Minuten kneten und danach in 2 Hälften teilen und jede Hälfte noch einmal 5 Minuten kneten. Danach die Hälften zu 4 Kugeln formen.
- Ein sauberes Küchentuch auf ein Backblech geben und mit etwas Mehl bestäuben. Die Kugeln darauf legen und mit einem feuchten Tuch abdecken und für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Danach kann der Teig ausgerollt und belegt werden, siehe nachfolgendes Rezept.
Neapolitanische Pizza:
- Die Eiertomaten in eine Schüssel geben und mit einer Gabel leicht zerdrücken, mit Salz, Zucker und Pfeffer würzen und gut durchmischen. Den Backofen auf 250 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und 2 Backbleche mit Semmelbröseln bestreuen.
- Alternativ den Pizzastein (sehr empfohlen) im Backofen auf höchster Stufe für 1 Stunde vorheizen.
- Den Pizzateig ausrollen und jede Portion auf einer leicht bemehlten Fläche möglichst dünn zu einem Kreis von ca. 20 cm Durchmesser ausrollen und dabei aufpassen, dass er nicht reißt. Den Rand ruhig etwas dicker lassen.
- Etwas von der Tomatensauce auf der Pizza verteilen und mit ein wenig von dem frisch geriebenen Parmesan bestreuen. Den Mozzarella zupfen und auf der Pizza verteilen.
- Ich backe die Pizzen nacheinander auf dem Pizzastein des Meateor Helios. Hier sind sie nach 4-5 Minuten schon perfekt. Auf dem Pizzastein im Backofen sollten sie ca. 10-12 Minuten benötigen und auf dem mit Semmelbröseln belegten Backblech gebacken, brauchen sie ca. 25-30 Minuten.
- Nach dem Backen die Pizzen mit Basilikumblättern belegen und mit etwas Olivenöl beträufeln.
Lust auf noch mehr Pizza?



Also bei uns gibt es nie mehr Fertigpizza, und auch keine mehr vom Lieferdienst! Ich weiß, dass jeder so seine Rezeptur hat, so wie ich auch! Ich lasse meinen Pizzateig bei der Verwendung von viel weniger Hefe ganz lange ruhen! So wird der Teig bekömmlicher! Und so viel Arbeit ist es denn auch nicht mehr, finde ich ;-) Toll, dass Ihr für Euch ein gutes Rezept gefunden habt! ;-)
Lieben Gruß, Emmi!
wie viel Hefe nimmst du denn und wie lange lässt du ihn dann ruhen? Fertigpizza gibt es bei uns auch nicht mehr, aber der Lieferdienst wird ab und zu immer noch genutzt. Wir haben auch eine gute Pizzeria in der Nähe, die ganz ordentliche Pizza liefert. Aber die Selbstgemachte schmeckt tatsächlich besser, zumindest wenn sie auch noch vom Pizzastein kommt. 95% der Pizza-Lieferdienste im meiner Umgebung sind auch keine echten italienischen Restaurants oder Pizzarias mehr, sondern irgendwelche Imbisse die lustigerweise meistens von Indern betrieben werden und die dann Querbeet Alles anbieten. Vom halben Hähnchen über Chicken Masala bis zur Pizza und da kriegt man dann auch nur noch die 08/15 Pizzen. Ne Weltklasse-Pizza gibt es in meiner Stadt leider nicht, daher wird sie meistens auch selbst gemacht.
Liebe Grüße
Malte
Ich mag meine Pizza am liebsten auch ganz einfach belegt, Tomatensoße, Mozarella vielleicht bissel Pesto und dann frisch drauf Parmesan und Basilikum.
Jamie Pizzateig ist auch super, da gibt es nichts. Aber Gennaros ist noch ein wenig elastischer, geschmeidiger und ich mag den puren Geschmack sehr gerne. Dein Mann soll mal einen Versuch wagen und mir dann mal seine Meinung schreiben.
Da wären wir ja bei den Pizzen schon Mal ein gutes Team. Mit Pesto müsste ich mal versuchen, ich liebe ja Pesto. Evtl. teste ich das bei der nächsten Pizza mal.
Björn Freitag hat mal 2 Teigrezepte vom amtierenden (oder zumindest damaligen) Pizzaweltmeister vorgestellt. Einen sehr schnellen und eben auch einen, der Emmis Idee entsprechend 24 h reift! Der Weltmeister setzt für die gleiche Menge Mehl und 300 ml Wasser wie bei dir 3 g Hefe für diese 24 h-Pizza ein (15 satt 10 g Salz). Zusätzlich zu deinem Rezept noch einen Schluck Öl und eine Prise Zucker.
Ferner habe ich die Idee abgespeichert, die sich ebenfalls auf den Weltmeister beruft, an den Teig statt Oliven- Rapsöl zu geben. Das würde den Teig knuspriger machen...
Pizzamehl habe ich neulich auch mal gesucht, aber in den hiesigen Supermärkten noch nicht auftreiben können. Hmm, wäre eigentlich auch ein schöner Anlass, mal wieder den italienischen Großhändler anzusteuern...
Zuletzt habe ich mal einen Pizzateig nach Tim Mälzer gemacht. Der hatte einfach deutlich mehr Hefe genommen (20 g) auf die Menge deiner Zutaten, um so einen amerikanischen Pizzateig zu produzieren.
Letztlich klappen aber alle mit den gleichen Zutaten in leicht variablen Größen. :-)
Ich wiederum mag nicht so gerne in Teig herummanschen und überliste mich deshalb jetzt immer selber mit Einweghandschuhen. Aber weil das so ist, kenne ich durchaus auch die fertigen Pizzateige und halte sie für eine taugliche Alternative.
Für Normalos ohne Pizzastein und lediglich Elektrobackofen hängt wohl noch mehr vom "richtigen" backen ab...Der Weltmeister z.B. backt die mit etwas Tomatensoße bestrichene Pizza auf der mittleren Schiene bei maximaler Temperatur erstmal 10 Minuten vor, um sie dann zu belegen und weitere 5-7 Minuten weiterzubacken...
Eine sehr schöne Fingerfoodvariante von Pizza ist auch, Blätterteig mit einem Glas auszustechen, in eine Muffinform zu legen, mit würziger Tomatensoße zu bestreichen, mit was auch immer zu belegen, mit Käse zu bestreuen und bei 200 Grad ca. 12-15 Minuten auszubacken und dann bei einem Bulispiel zu verputzen...:-)
Pizzabelage mag ich besonders, wenn sie paprikalastig sind. Pizza Hawei macht mich auch immer glücklich, Thunfisch orientierte Belage ebenso.
Empfehlenswert auch, Rahmspinat auftauen zu lassen, kleingeschnittene Zwiebeln und Knoblauch kurz anzuschitzen, mit dem Spinat, abgezogenen und leicht gesalzenen wie gezuckerten Minitomaten und kleingehackten Backplaumen sowie angerösteten Pinienkerne vermischen, damit die Pizza belegen und mit Mozzarella/Parmesanmischung zu überbacken.
Meinen Pizzastein möchte ich nicht mehr missen. Man muss ihn zwar immer 45-60 Minuten vorheizen, aber dafür geht es dann auch ruckzuck und man hat nahezu immer einen tollen Boden. Auf dem Backblech back eich ganz selten Pizza, da muss ich schon richtig faul sein und wenig Zeit übrig haben.
Thunfisch aus der Dose mag ich leider überhaupt nicht, dafür finde ich deine Variante Mit Rahmspinat und den Backpflaumen ziemlich Klasse. Da könnte ich mir gut vorstellen bei der nächsten Pizzaparty mal eine Pizza in dieser Art zu belegen.
ich habe viel mit Pizzateig rumprobiert, der von Jamie War auch lange Zeit mein Favorit, den von Gennaro habr ich auch schon ausprobiert und für gut befunden. Ein richtiger Pizzateig a la Neapolentana braucht 3 Dinge:
1. viel Feuchtigkeit
2. kaum Hefe
3. Einen Pizzastein und viel Temperatur.
Ich habe einen neuen Teig ausprobiert nachdem ich bei 485° in Köln Pizza essen war. Der Teig ist ziemlich klebrig und wird auch nicht knusprig, da dies nicht bei einer Pizza Neapolentana erwünscht ist, dafür super fluffig und elastisch.
Das Rezept dazu: 1000g Mehl Typa 00 33g Meersalz 0,5g Hefe 750g kaltes Wasser Semola Grana Duro (feiner Hartweizengrieß
Salz und Hefe im Wasser auflösen. Mehl nach und nach dazugeben. Am besten mit der Hand vermischen. Den Teig direkt a 200-250g portionieren und mit Folie abgedeckt für 72h ruhen lassen. Die Teiglinge in einen Teller mit Semola oder 00 Tunken und mit der Hand inform bringen. Nicht ausrollen, dadurch wird die Struktur zerstört. Pizza dann wie gewohnt backen.
Backofen auf Vollgas mit Pizzastein stellen und wie immer backen. Ein mega leckerer Teig. Das 00 Mehl kann man übrigens auch bei Amazon bestellen. Es kommt kein Öl on den Teig, sondern vor dem Backen auf die Pizza (natürlich nur bestes Olivenöl!) Fotos findest du davon bei meinem Instagram Account @frickelmaster
Schönen Gruß
Stefan
schönen Dank für das Rezept! Das liest sich auf jeden Fall mal sehr interessant und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es irgendwann austesten werden. Das wäre der erste Teig den ich zubereite, der so wenig Hefe enthält udn das Alleine macht mich schon neugierig. Ich sage dann natürlich auch Bescheid, wie er mir gelungen ist. Schönen Sonntag wünsch ich euch!
Meine Kritik: der Teig ruht viel zu kurz, in 30 Minuten kann die Hefe nicht die Gase entwickeln, die später dafür sorgen, dass er im Ofen diese wunderbaren Blasen wirft. Dazu muss er mindestens 12 Stunden, besser noch 24 gehen, idealerweise im Kühlschrank. Der Teig war auch trotz Pizzastein und 550er Mehl überhaupt nicht knusprig, das bekomme ich mit dem stinknormalen 405er für 35 Cent vom Discounter wesentlich besser hin als mit dem teueren 550er oder gar dem Abzockmehl Tipo 00, was nix anderes ist, als ein 405er vom Mahlgrad her, halt nur das 6-fache kostet. Sorry, dass ich das so sage: das Rezept ist ein Reinfall und schenkt sich gar nix mit den hunderten anderen "Original italienischen" Pizzateigrezepten, die man massenweise im Internet findet. Ich habe locker 10 Jahre verschiedenste Rezepte getestet, optimiert, verworfen bis ich das ideale und meiner Meinung nach beste Pizzateig Rezept gefunden habe, und zwar auf einer Website, die zufälligerweise auch noch Perfekte Pizza heißt. Das ist für mich und meine Möglichkeiten mit Stein und Ofen, der nur 250° packt, das unwiderruflich beste Pizzateigrezept für den Heimgebrauch und in Zukunft verzichte ich auch wieder auf Experimente. Evtl. kann ich aus diesem Teig jetzt noch etwas rausholen, indem ich das bis morgen noch gehen lasse und dann einfriere und beim langsamen Auftauen nochmals gehen lasse. Man wird sehen... Wo Jamie Oliver seine Finger im Spiel hat, sollte man tunlichst die seinigen davon lassen... auch eine Erfahrung der letzten Jahre, der Typ ist "overrated" und soweit von einem Koch entfernt, wie mein Hund vom Physik Nobelpreis!
der Teig ist nicht von Jamie Oliver, sondern von dem italienischen Koch Gennaro Contaldo aus seinem Kochbuch Trattoria-Küche.
Du brauchst dich übrigens nicht zu entschuldigen, wenn das Rezept aus deiner Sicht ein Reinfall ist. Geschmäcker und Meinungen sind verschieden und man muss es auch mal aushalten, wenn jemand anderer Meinung ist. Insofern ist das schon völlig ok so.
Ich mag den Teig so gerne, weil er eben perfekt in meine Alltagsküche passt und eben nicht 12 oder 24 Stunden gehen muss. Er funktioniert als schnelle Variante für mich sehr gut und darauf kam es mir hier an. Wenn ich Pizza mache, dann ist das meistens eine eher spontane und ungeplante Idee. Wenn ich Feierabend habe, will ich schnell den Teig ansetzen, um dann frisch geduscht die Pizza belegen zu können. Das funktionier mit Gennaros Teig sehr gut.
Natürlich kann man Pizzateig auch länger gehen lassen und dadurch bestimmt bessere Ergebnisse erzielen. Das ist ja beim Brot backen auch so, wo eine längere Teigführung dem Brot auch mehr Charakter verleiht. Das ist dann aber auch keine ungeplante oder schnelle Nummer mehr, was für mich bei meinem Alltagsteig eben doch wichtiger ist. Im übrigen muss man Formulierungen wie "der beste" auch nicht so ernst nehmen. Den besten Teig gibt es eh nicht, weil das immer auch vom persönlichen Geschmack und den eigenen Vorlieben abhängt.
Ich habe viele schnelle Teige ausprobiert und der Teig von Gennaro ist bisher mein Favorit. Irgendwann nehme ich mir sicher auch mal mehr Zeit und probiere mal eine längere Gehzeit aus. Hier in den Kommentaren gab es ja auch schon genug Anregungen in diese Richtung. Du darfst mir auch gerne dein Rezept für deinen besten Pizzateig geben, ich bin diesbezüglich immer experimentierfreudig.
Beste Grüße
Malte
das ist ja das schöne am Pizzateig: man macht's mit 1 Kilo Mehl und bekommt je nach gewünschter Größe 5-8 Portionen raus. Die lassen sich problemlos einfrieren, der Hefe macht das gar nix und wenn man spontan Bock auf Pizza hat, dann ist das auch sehr schnell bei Raumtemperatur aufgetaut. Mein Pizzastein muss eh ca. 1 Stunde heizen, in der Zeit taut auch der Teig auf... oder wenn's nicht schnell genug geht, bei niedriger Wattzahl in der Mikrowelle. Glaub mir, da rentiert sich das lange Gehenlassen des Teigs. Ich persönlich lege dann den Teig aus der TK morgens oder mittags in den Kühlschrank und 1 Stunde bevor ich die Pizza mache, kommt er aus dem Kühlschrank und geht nochmal richtig auf. Ich liebe es einfach, dann in diese luftigen Blasen zu beißen :)
Das Rezept, das ich verwende, findest du unter www.perfekte-pizza.de. Ich halte mich strikt daran, knete aber etwas länger, da ich für mich herausgefunden habe, dass sich der Teig dann irgendwie besser mit den Händen flachziehen lässt. Ist allerdings meine subjektive Erfahrung.
Aber du hast schon Recht, wenn man ein schnelles Pizzateigrezept sucht, dann kann man mit dem nix falsch machen... allerdings mit denen von chefkoch.de halt auch nicht ;)
tausend Dank für den Link! Meine nächste Pizza wird dann mal eine geplante Pizza und ich lasse dem Teig seine Zeit. Ich bin schon gespannt! Einfrieren ist eine gute Idee. Ich denke da irgendwie nie daran, aber wenn der Teig durch das Auftauen nicht leidet, dann macht das auf jeden Fall Sinn.
Habe gerade gelesen, dass der Teig durch die Ruhezeit doch noch ganz okay für dich war. Immerhin. :) Dann war es nicht umsonst, freut mich!
die Semmelbrösel streust du auf das Backblech, bevor du die Pizza auf das Blech legst. Das Blech einfach gleichmäßig damit ausstreuen, so bekommt der Boden von unten noch extra Knusper. Das entfällt natürlich, wenn du die Pizza auf dem Pizzasstein backst, dann ist der Boden aber ja eh knusprig genug.
Beste Grüße Malte
Wie wir sicher alle wissen, ist – neben dem richtigen Grundrezept – eine möglichst hohe Backtemperatur eines der wesentlichen Faktoren, warum es beim guten Italiener „um die Ecke“ eben so schmeckt, wie es schmeckt. Der Pizzastein hat auch mir hier sehr gute Dienste geleistet, aber ich habe natürlich meine Suche nach noch idealeren Lösungen nicht aufgegeben :–).
Der ein oder andere wird vielleicht schon drauf gestossen sein: es gibt mittlerweile einige Anbieter von Pizzaöfen auf dem Markt, die mit unter 200,–€ in einem recht erschwinglichen Preisbereich liegen. Das Besondere an diesen neuen Öfen: sie heizen bis zu 350 Grad hoch! Und damit kommen wir natürlich schon in sehr interessante Dimensionen für eine sehr gute Pizza–Backtemperatur.
Weiss nicht, ob Links hier erlaubt sind (wenn nicht, bitte einfach rausnehmen), hier ist mal einer dieser Öfen: https://www.amazon.de/Ridgeyard-elektrische-thermometer-kommerzielle-Restaurant/dp/B06XJ3X5CR/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1507279695&sr=8-1&keywords=ridgeyard+pizzaofen
Man findet dieses Produkt unter verschiedenen Markennamen unterschiedlicher Anbieter und zu entsprechend unterschiedlichen Preisen. Es scheint demnach einen Hersteller in China zu geben, der die Dinger als sog. OEM–Ware anbietet, die Abnehmer können dann Ihre eigenen Markennamen drauf“klatschen“. Einfach mal ein bisschen googeln, da stösst man dann auf die diversen Angebote des im Prinzip gleichen Produkts :–)
Wie dem auch sei, ich habe mir einen solchen Ofen besorgt und kann tatsächlich nur Gutes darüber berichten, die Erfahrungsberichte, zB. bei Amazon, kann ich so bestätigen. Pizza gelingt wirklich super, bei voller Leistung ist meine Pizza in ca. 2,5 Minuten fertig und wirklich bestens im Ergebnis!
Checkt es mal aus, ich denke, das ist für uns Heim–Pizzabäcker eine wirklich neue, interessante Alternative. Gruss, Yorick
je weniger Hefe, je länger die Gehzeit, umso besser wird ja der Teig auch. Der großartigste Teig, den ich bisher zubereitet habe, war ein Teig der 3 Tage Gehzeit hatte. Aber das ist dann für die spontane Lust auf Pizza natürlich nicht mehr geeignet. Aber besser schmeckt es auf jeden Fall.
Liebe Grüße, Malte
Ich habe am Wochenende deinen Pizzateig für ein Blech Pizza mit Vollkornmehl (aus NL, das war mal vollkornig. Da waren noch ordentlich große Stücke drin. Lecker!) gebacken und er war grandios. Danke für das Rezept, das wird gespeichert für die zukünftigen Pizzen des Hauses.
das freut mich sehr, dass dir das Rezept so gut gefällt. Dankeschön! :)
Ist das Mehl in Holland generell anders? Ich bin oft in Venlo, ich werde mal etwas einkaufen und vergleichen. :)
das 2. Mal probiert und "JA" das ist wirklich der beste Pizzateig. Statt Salz nehme ich selbstgemachtes Kräutersalz. Meine Tochter(8) hat den BPT (besten Pizzateig:-) diesmal dank der einfach und genialen Mengeangabe eigenständig zubereitet.
Jeder darf den Belag selber gestalten z.B. HalbeOffen/HalbeCalzone-Pizze macht in der heutigen (stressigen) Zeit das Vorbereiten inkl. gemeinsamem Geniessen zu einem schönen Erlebnis. Danke. Die Tiroler-Familie
also auf der Basis hat es jetzt endlich mit einer extrem guten Pizza geklappt. Haben allerdings mehr Salz genommen (18g) und einiges an Oregano und eine wenig Majoran in den Teig gegeben. Dann hatten wir die beiden Kugeln für 2h im Ofen bei 34 Grad und mit feuchtem Tuch drüber. Teig ließ sich ganz leicht und super in Form bringen und würde wirklich super. Danke
LG
Peter
ich bin zuerst auf das Video des italienischen Kochs gestoßen und heute Abend gab es sofort Pizza zum Abendessen. Danach entdeckte ich diese tolle Seite und ich kann nur Lob aussprechen. Ich bin begeistert. Meine Pizza war, laut meiner Familie, sehr, sehr lecker.
Die Pizza habe ich auf Pizzastufe bei 200 Grad ca. 15 Minuten gebacken , aber ich selber war nicht ganz zufrieden.
Wie lange und bei welcher Temperatur wird Gennaros Pizza im Backofen gebacken?
Vielen Dank!
Sag mal, vielleicht eine blöde Frage. Aber bleibt der Backofen, wenn der Pizzastein dann vorgeheizt ist, auch an? Ich habe nur einen normalen Backofen und würde den Pizzastein dort auf 250° vorheizen (ober und unter Hitze) und dann?
Lasse ich die ober und unter Hitze auf höchster Stufe, wenn die Pizza im Ofen ist? Danke dir sehr für deine Hilfe!
Anna
blöde Fragen gibt es nicht! Beim Kochen schon gar nicht. :)
Der Backofen bleibt auch nach dem Vorheizen an, damit die Pizza nicht nur durch die direkte Hitze vom Pizzastein, sondern auch noch durch die Umgebungshitze gebacken wird.
Du wirst bestimmt Spaß am Pizzastein haben. :) Und falls du noch Fragen haben solltest, dann immer raus damit.
Liebe Grüße, Malte