Heute gibt es mal wieder einen echten Klassiker auf meinem Blog. Einen traditionell geflochtenen Hefezopf aus einem einfachen Hefeteig. Fluffig und saftig und lecker. Es ist zwar noch nicht Ostern, aber ich finde, so einen Hefezopf wie vom Bäcker kann man das ganze Jahr über essen! Mein Rezept stammt von unserer Oma und das ist immer ein Zeichen für Qualität.

Bei uns wird der frisch gebackene Hefezopf meist noch leicht warm gegessen, weil die hungrige Meute durch den leckeren Duft förmlich in die Küche gesogen wird. Es riecht aber auch gut! Nach Butter und nach Heimeligkeit und man weiß einfach sofort, dass wird lecker!
Mein Sohn isst den frischen Hefezopf am liebsten mit etwas Butter und mit Marmelade bestrichen. Malte und mir hingegen reicht etwas Butter. Frisch angeschnitten wird dann ruckzuck eine Scheibe nach der anderen gegessen und schon ist fast ein halber Hefezopf aufgegessen. Mein Sohn scheint sich seit einiger Zeit in einem Dauerwachstumsschub zu befinden und kann Unmengen essen. Wir fragen uns dann immer, wo er das in seinem kleinen Bauch hinsteckt. Für drei Scheiben Hefezopf ist auf jeden Fall immer Platz!

Der Hefezopf braucht Zeit, aber wenig Aufwand
Das Schöne an so einem Hefezopf ist ja, dass er sich quasi nebenbei backt. Den Hefeteig knetet die Küchenmaschine. Während der Teig aufgeht, muss ich nicht daneben stehen und zugucken. Und wenn er aufgegangen ist, möchte er ca. 10 Minuten Aufmerksamkeit, um hübsch geflochten zu werden. Den Rest übernimmt dann der Backofen und am Ende habe ich trotz geringen Aufwands ein fluffiges Gebäck vor mir stehen. Das das Ganze ungefähr zwei Stunden Zeit in Anspruch nimmt ist mir dabei egal, denn ich stehe dafür ja nicht zwei Stunden in der Küche und kann nebenher noch andere Dinge erledigen.
Natürlich macht mein wunderbar saftiger Eierlikörkuchen an Ostern noch weniger Arbeit und ist auch schneller gebacken, aber ich habe den klassischen Hefezopf schon immer gerne gebacken und fand die Arbeit und den Aufwand immer total ok. Der Hefezopf wird mancher Orts übrigens auch Butterzopf genannt, weil er mit viel Butter gebacken wird. Ein schöner Name für diesen Oster Klassiker, finde ich.

Welches Mehl für einen Hefezopf?
Wenn ich meinen einfachen Hefezopf nach Omas Rezept backe, nehme ich immer Weizenmehl. In Deutschland ist das Mehl von Typ 405 oder 550. Beide Sorten eignen sich hervorragend für ein fluffiges und saftiges Hefegebäck jeder Art. Für feines Gebäck bevorzuge ich das Mehl Typ 405, weil es einen feinen Mahlgrad hat. Für ein noch schöneres Backergebnis siebe ich das Mehl in eine Schüssel. Dadurch wird der Hefezopf noch lockerer und fluffiger. Gerade bei feinem Gebäck kann ich immer empfehlen das Mehl vorab einmal zu sieben. Das geht schnell und lohnt sich!

Zum Mehl gesellen sich eine Prise Salz, denn backen ohne Salz gibt es bei mir nicht. Das war das Erste, was mir meine Oma beim Backen beigebracht hat. Jeder Teig braucht eine Prise Salz. In den Hefeteig kommt dann noch Ei, Milch, Zucker, weiche Butter und natürlich Hefe. Wenn ich mal wieder vergessen habe die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen, lässt sie sich übrigens sehr gut im Airfryer „erweichen“. Dafür schneide ich die Butter in kleine Würfel und gebe sie bei niedrigster Stufe, also 40 Grad, für eine Minute in den Airfryer und schon hat sie die passende Konsistenz.
Trockenhefe oder frische Hefe?
Jetzt komme ich schnell zum Wichtigsten, der Hefe, die dem fluffigen Hefezopf seinen Namen gibt. Ich werde bei ganz vielen Backrezepten immer wieder gefragt, ob man frische Hefe oder Trockenhefe nehmen sollte. Die Antwort ist ganz einfach: Wie du magst! Letztlich bekommt man sowohl mit frischer Hefe wie auch mit Trockenhefe genau das gleiche Ergebnis hin. Der Weg zum fluffigen Gebäck ist nur ein bisschen anders.

Der große Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe liegt in der Zubereitung. Bei frischer Hefe wird immer ein Vorteig zubereitet, damit die Hefebakterien gestartet werden. Bei Trockenhefe ist es dagegen nicht nötig, einen Vorteig anzusetzen. Diesen Schritt in der Zubereitung kann man sich also sparen und gewinnt 15-20 Minuten Zeit. Danach ist die weitere Zubereitung bei beiden Hefearten absolut identisch.
Umrechnung Trockenhefe zu frischer Hefe
Mein Hefezopf wird traditionell mit frischer Hefe gebacken. Wenn du Trockenhefe verwenden möchtest, kannst du die Menge wie folgt anpassen:
- 1 Würfel frische Hefe = 42 g entspricht 2 Päckchen Trockenhefe. 7 g Trockenhefe entsprechen also 21 g frischer Hefe. Diese Regel funktioniert bei allen Rezepten mit Hefeteig.
Bei der Zubereitung des Hefezopfs wird die frische Hefe in etwas warmer Milch aufgelöst. Wie immer beim Backen mit Hefe ist es dabei sehr wichtig, dass die Temperatur der Milch nicht zu heiß ist. Die Hefebakterien mögen keine Temperaturen jenseits der 40 Grad und stellen in dieser heißen Umgebung ihren Dienst ein. Der Hefeteig wird also nicht mehr richtig schön aufgehen. Die optimale Temperatur der Milch beträgt zwischen 36-38 Grad und ich gehe da immer auf Nummer sicher und messe die Temperatur mit einem digitalen Küchenthermometer.

Für meinen Hefeteig nehme ich einen halben Würfel frische Hefe, also 21 Gramm frische Hefe, für den süßen Hefezopf. In die Milch kommt auch etwas Zucker, weil dieser die Hefebakterien ebenfalls aktiviert. Die exakte Zubereitung für den Hefeteig findest du wie immer ganz am Ende dieses Beitrages.
Warum Butter in den Hefeteig geben?
Wir sind beim Backen ganz klar im Team Butter. Deshalb wird mein Hefezopf Rezept auch mit Butter statt z.B. Margarine gebacken. Die Butter gibt dem Hefezopf ein unverwechselbares, feines Aroma und zudem sorgt die Butter dafür, dass der Hefeteig schön geschmeidig und saftig wird. Sowohl meine Oma wie auch Maltes Mutter haben mit Butter gebacken und dieser Geschmack hat sich natürlich auch eingeprägt. Wenn ich da nur an Maltes leckere Butterhörnchen denke, die sind ein Traum!
Wie vorhin schon kurz erwähnt, lasse ich meinen einfachen Hefeteig mit der Küchenmaschine kneten. Der Teig wird von der Maschine gute 10 Minuten geknetet und hat dann eine perfekte, glatte Konsistenz. Wenn du den Hefeteig für den Hefezopf mit der Hand kneten möchtest, kannst du 20 Minuten dafür einplanen. Mir ist das aber zu anstrengend und die Maschine erledigt die gleiche Arbeit einwandfrei. Das Teig kneten mit Maschine hat ja auch den Vorteil, dass ich in dieser Zeit andere Dinge erledigen kann.
Der Hefeteig verdoppelt sein Volumen
Nachdem der Teig geknetet wurde, decke ich ihn ab und lasse ihn aufgehen. Mein Backofen hat extra ein Programm für Hefeteig und wärmt den Ofen damit leicht auf. Da fühlt sich der Hefeteig dann richtig schön muckelig und geht schön auf. Wenn dein Ofen nicht über ein solches Programm verfügt, kannst du den Ofen auch kurz einschalten, dann wieder ausschalten und den Teig in der Restwärme aufgehen lassen. Aber auch hier gilt, bitte nicht wärmer als 40 Grad, sonst beginnt das große Sterben der Hefebakterien.

Mein Teig geht ungefähr eine Stunde, dann hat er sich mehr als verdoppelt. Wenn dein Teig etwas kühler stand, kann es auch sein das er etwas mehr Zeit benötigt. Die Zeit ist letztlich auch nicht das Wichtige, sondern das der Teig gut aufgeht. Wenn das ein bisschen länger als gedacht dauert, ist das auch ok. Gib ihm die Zeit, die er braucht und er wird es dir mit Fluffigkeit danken.
Den Hefezopf flechten
Nachdem der Teig schön aufgegangen ist, wird er noch einmal per Hand kurz durchgeknetet und dann kommt der spaßige Teil. Das Flechten der Zöpfe für den Hefezopf. Ich flechte meinen Hefezopf mit 3 Strängen, so wie Oma das auch immer gemacht hat und versuche ein paar Tipps zu geben. Der Hefezopf mit 3 Strängen ist ja auch ein klassischer Hefezopf, den man genau so immer beim Bäcker kaufen kann. Meine Oma hat ihn auch immer so geflochten und das ist auch gar nicht schwierig.

Für einen Hefezopf mit klassischem Flechtmuster teile ich den Hefeteig zunächst in 3 gleich schwere Portionen. Diese 3 Portionen forme ich mit den Händen zu drei ca. gleich dicken und langen Rollen. Diese Rollen sind am Ende so ca. 30 – 40 cm lang.
Manchmal lässt sich der Teig nach dem erneuten Durchkneten nicht sofort formen und die Rollen ziehen sich direkt wieder zusammen. In diesem Fall hilft es, den Teig abgedeckt ca. zehn Minuten ruhen zu lassen. Dadurch entspannt sich der Teig wieder und er lässt sich dann problemlos formen.
Aus den drei Strängen flechte ich den Zopf. Genau wie beim Haare flechten werden die äußersten Stränge immer abwechselnd zur Mitte geschlagen und dadurch ergibt sich das typische Muster. Ich habe ein paar Fotos davon gemacht, da sieht man das Flechten ganz schön.

Die drei Stränge werden also mit etwas Abstand zueinander vertikal auf die Arbeitsfläche (oder direkt auf dem Backpapier) gelegt. Die oberen Enden werden zu einer Spitze zusammengedrückt, damit der Zopf zusammenhält. Nun wird, wie beim Haare flechten, der rechte Strang über den mittleren Strang gelegt. Dadurch wird der rechte Strang nun zum neuen Mittelstrang. Nun wird der linke Strang über den „neuen“ Mittelstrang gelegt.


Dieser Vorgang wird nun so lange wiederholt, bis die Teigstränge aufgebraucht sind. Die Enden der drei Teigstränge werden dann entweder unter dem Teig versteckt oder solange weitergewickelt und angedrückt, bis sich ein schönes Zopfende ergibt. Falls du Probleme beim Flechten haben solltest, findest du bei YouTube viele Videos, die das Flechten des Hefezopfs genau zeigen. Mit ein wenig Übung geht das ganz leicht von der Hand.
Warum Eigelb auf den Hefezopf streichen?
Damit der Hefezopf beim Backen eine schöne Farbe bekommt, bestreiche ich ihn mit etwas Eigelb, dass ich mit einem Schluck Milch verquirlt habe. Dadurch entsteht ein toller Glanz und der Hefezopf sieht am Ende aus wie gemalt. Nachdem du den Butterzopf eingepinselt hast, kannst du jetzt auch blanchierte Mandeln über den Zopf geben oder ihn mit Hagelzucker bestreuen. Beides schmeckt toll.

Für das letzte Drittel der Backzeit empfehle ich, den Zopf im Auge zu behalten und eventuell abzudecken, sollte er zu dunkel werden. Bei meinem Hefezopf auf dem Foto war es auch schon eine knappe Kiste und ich habe ihn gerade noch rechtzeitig abdecken können. Die Backzeit beträgt 45 Minuten. Wenn du magst, kannst du mit einem Thermometer die Kerntemperatur messen. Der Hefezopf ist bei einer Kerntemperatur von 93 Grad durchgebacken.
Damit komme ich auch zum Ende und hoffe, mein Hefezopf Rezept wird dir gefallen. Für Ostern ist das wirklich ein wundervoller Klassiker, der irgendwie auch dazugehört. Traditionen muss man einfach pflegen und ein saftiger Hefezopf, der wie von Oma früher schmeckt, ist eine schöne Tradition. Übrigens ist so ein Hefezopf auch ein tolles Mitbringsel, wenn du an Ostern bei Freunden oder der Schwiegermutti eingeladen bist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen fluffigen Hefezopf auch mal backst und wenn er dir genau so gut schmeckt wie uns. Über einen netten Kommentar oder eine Sternchen-Bewertung würde ich mich ebenso freuen. Lieben Dank. 🙂

Omas einfacher Hefezopf – fluffig & lecker
Rezept Zutaten
- 500 g Weizenmehl, Typ 405
- 250 ml Milch
- 75 g Zucker
- 21 g frische Hefe
- 2 Eier, Größe M
- 75 g weiche Butter, Zimmertemperatur
- Hagelzucker oder gehobelte Mandeln, bei Bedarf
Rezept Zubereitung
- Die Milch handwarm erhitzen (36 – 38°C) und den Zucker einrühren, bis er sich aufgelöst hat.
- Das Mehl in eine Schüssel sieben und mit 1 Prise Salz verrühren. Eine Mulde in das Mehl drücken und 4 EL der Milch in die Mulde geben. Die Hefe in die Milch bröckeln und leicht verrühren. Mit einem Löffel etwas Mehl vom Rand über die verrührte Hefe geben und die Schüssel abgedeckt für 15 Minuten an einem warmen Ort beiseite stellen.
- Nach 15 Minuten ein Ei, die Butter sowie die restliche Milch zufügen und alle Zutaten für 10 Minuten mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten. Den Hefeteig abdecken und für eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen mindestens verdoppelt hat.
- Den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den aufgegangenen Teig aus der Schüssel holen und noch einmal kurz durchkneten. Den Hefeteig in 3 gleich große Teile teilen und diese zu 3 gleich großen Rollen / Strängen formen.Zieht sich der Teig immer wieder zusammen und lässt sich nicht gut formen, abgedeckt nochmal 5-10 Minuten ruhen lassen. Das geht gut unter einem hohen Backblech.
- Aus den drei Strängen einen Zopf flechten (siehe Tipps zum Flechten im Beitrag). Den Zopf auf das Backblech mit dem Backpapier legen.
- Das Ei mit 1 EL Milch verquirlen und den Zopf damit sorgfältig einpinseln. Wenn du magst, kannst du den Hefezopf jetzt auch noch mit Hagelzucker oder gehobelte Mandeln bestreuen.
- Den Zopf für 45 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Dabei nach zwei Dritteln der Backzeit eventuell abdecken, damit er nicht zu dunkel wird. Nach dem Backen auf einem Backgitter auskühlen lassen.
Der Zopf ist so gut 🙂
Gerade backe ich wieder einen für meine 14 jährige und ihre Freunde. Sie hatte ihn in der Schule dabei und alle waren begeistert und haben gefragt ob ich nochmal einen backen kann. Morgen verteilt sie ihn dann 🙂
Danke dafür!
Das macht mich echt happy Melanie! Ich freue mich auch schon auf die Ostertage, wenn ich ihn wieder backe. Mein kleiner Sohn mag ihn ja auch total gerne.
Herzlichen Dank für die tolle Bewertung und deinen netten Kommentar! 🙂
Danke schön für das tolle Rezept.Es war mega lecker.👍
Das freut mich wirklich sehr Martina, dass dir meine Hefezopf geschmeckt hat. Ich freue mich schon auf Ostern, wenn ich ihn wieder backe. Herzlichen Dank fürs Nachbacken und für deine tolle Bewertung. 🙂