Wie schön ist es eigentlich zur Herbstzeit zu kochen? In den letzten paar Tagen habe ich so viele Lieblingsgerichte gekocht und auch heute kann ich wieder ein absolutes Leibgericht verbloggen. Das die Zwiebelsuppe mal zu einem meiner Favoriten werden würde, hätte ich aber niemals gedacht.
Bevor ich zum ersten Mal eine Zwiebelsuppe probierte, stellte ich mir den Geschmack ziemlich unlecker vor. Meine Mutter hat zwar täglich und immer gut für uns Kinder gekocht, aber Zwiebelsuppe stand dabei nie auf dem Speiseplan. Wenn ich ihr heute erzähle, dass ich ein leckeres Zwiebelsüppchen kochen werde, schüttelt sie sich immer. Wahrscheinlich hatte ich meine Vorbehalte gegen diese fantastische Suppe von ihr übernommen.
Irgendwann hat meine Frau dann mal eine Zwiebelsuppe gekocht und ich soll an dieser Stelle schreiben, dass die auch ganz gut geschmeckt hat. Ich soll also lügen!
Spaß! Die war schon ganz in Ordnung und nach dem Rezept ihrer Oma und Omas haben es bekanntlich drauf. Ich war jedenfalls sehr angetan und wollte unbedingt mal selbst eine Zwiebelsuppe kochen. Generell habe ich ja auch ein großes Herz für deftiges E essen wie z.B. den Blumenkohlauflauf mit Kochschinken oder die unheimlich leckeren Makkaroni mit Käse.
Dann trat Jamie Oliver in mein Leben und mit ihm seine Variante der Zwiebelsuppe und die war sooooo lecker, dass ich mich entgültig in dieses Süppchen verliebte. Im Laufe der letzten paar Jahre und seitdem ich mich für das Kochen wirklich begeistern konnte, habe ich die Zwiebelsuppe auf viele verschiedene Arten zubereitet und sie gehört mittlerweile zu meinen Lieblingssuppen.
Ich liebe den süßlichen Geschmack von langsam geschmorten Zwiebeln und gleichzeitig diese schöne Deftigkeit , die sie mitbringen. Und als großer Käse-Fan liebe ich es ganz besonders, dass diese tolle Suppe mit reichlich Käse überbacken wird.
Der Käse ist sehr wichtig für eine gute Zwiebelsuppe! Er sollte nicht nur eine schöne Schmelzfähigkeit haben, also ruhig ordentlich Fett enthalten, er sollte auch reichlich Geschmack mitbringen. Eine Zwiebelsuppe ist eine deftige Angelegenheit und da braucht auch der Käse Power, sonst geht unter.
Mit einem schönen aromatischen Käse ist die Suppe dagegen ein absoluter Traum. Ich habe für meine Suppe einen Münsterländer Käse verwendet, der 50% Fett hatte. Er hat ein ganz wunderbares, intensives Aroma, das sich durch das Erhitzen sogar noch verstärkt.
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie sehr sich mein Geschmack in Sachen Käse in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Als Jugendlicher mochte ich ausschließlich Käsesorten, die sehr, sehr mild im Geschmack waren. Ich aß nur ganz jungen Gouda Käse oder milden Butterkäse oder sowas in der Richtung. Alles was ein bisschen Geschmack hatte, war gar nicht meins.
Heute kann ein Käse für mich gar nicht aromatisch genug sein. Ich liebe lange gereifte Käsesorten mit intensivem Aroma und am liebsten sind sie dabei noch richtig schön cremig. Da könnte ich mich reinlegen!
Ich habe natürlich in meiner Region auch Glück und NRW ist ein echtes Käseland. Bei uns wird richtig guter Käse hergestellt und das in einer großen Vielfalt. Es gibt viele kleine Hofkäsereien, in denen der Käse mit viel Handarbeit hergestellt wird. Auf der Webseite von Käsekompass NRW findest du viele dieser Hofkäsereien und noch viel mehr Nützliches und Wissenswertes zum Thema Käse in diesem schönen Bundesland.
Neben einem guten Käse braucht eine Zwiebelsuppe natürlich auch eine ordentliche Basis für die Flüssigkeit. Ich verwende kein Wasser, denn damit wäscht man Wäsche, sondern einen aromatischen Rinderfond. Der gibt nochmal richtig Kraft und eine schöne Salzigkeit. Ein Geflügelfond wäre auch eine gute Wahl, dann wird die Suppe etwas milder.
Neben dem Fond gebe ich noch ein leckeres Weizenbier hinzu. Zu so einem deftigen Gericht passt ein Bier wunderbar und die Kombination mit Bier und Käse ist sowieso immer ein Volltreffer.
Was klassischerweise auch auf keinen Fall bei einer guten Zwiebelsuppe fehlen darf, ist das krosse Brot bzw. Baguette, das zusammen mit dem leckeren Käse aus dem Münsterland im Ofen überbacken wird. Ich nehme heute mal kein Baguette aus Weizenmehl, sondern schneide Laugenstangen in Würfel und mache daraus krosse Laugenstangen-Knoblauch-Croutons.
Laugenstange, Bier, Zwiebeln und Käse, das passt doch zusammen wie die Faust aufs Auge, oder?
Die Croutons sind ruckzuck gemacht. Die Laugenstange wird grob gewürfelt und in reichlich Öl knusprig angebraten. Das Öl sollte auf jeden Fall den Pfannneboden bedecken und nachdem die Würfel das Öl aufgesaugt haben, darf man auch ruhig noch etwas nachgeben. Ganz zum Schluss, bevor sie schön kross geworden sind, gibt man fein gehackten Knoblauch dazu und lässt ihn noch 2 Minuten mitbraten. Danach wird gesalzen und dann muss man aufpassen, das man beim Probieren nicht schon alle Würfel aufisst. Das kann nämlich ganz schnell passieren.
Aus den Croutons kann man übrigens auch prima Semmelbrösel machen, indem man sie nach dem Braten etwas trocknen lässt und dann in der Küchenmaschine fein mixt. Sie schmecken toll als Panade für ein Schnitzel.
Die Zwiebelsuppe schmeckt auch richtig toll und ist ein schönes Essen nach einem langen Arbeitstag. Bevor du sie allerdings genießen kannst, muss ich noch eine Warnung aussprechen. Vor dem Genuss ist erstmal Pusten angesagt. Die Suppe wird wirklich höllisch heiß serviert, aber das gehört sich auch so. Also schön pusten, pusten und nochmals pusten! 🙂
Gutes Gelingen beim Nachkochen und guten Appetit!
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Deftige Zwiebelsuppe mit Bier, Käse und Laugenstangen-Croutons
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Rezept Zutaten
Zwiebelsuppe:
- 600 g geschälte Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten, (ungeschält ca. 750 g)
- 1 Liter Rinderfond
- 250 ml Weizenbier
- 5-7 Zweige Thymian
- 2 Lorbeerblätter
- 1/2 TL Kümmel
- 50 g Butter + 45 g Butter, für die Mehlschwitze
- 45 g Mehl
- 2 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Für die Laugenstangen-Croutons:
- 2 Laugenstangen
- 2 Knoblauchzehen
- 50 ml Olivenöl
Weitere Zutaten:
- 150 g würziger Schnittkäse, gerieben
- Salz
Rezept Zubereitung
Zwiebelsuppe:
- Einen großen Topf bei mittlerer Hitze aufsetzen, heiß werden lassen und 50 g Butter sowie 2 EL Olivenöl hineingeben. Die Zwiebeln zusammen mit dem Thymian, den Lorbeerblätter sowie dem Kümmel hinzufügen, salzen und unter Rühren schmoren, bis sie weich sind.
- Die Hitze erhöhen und die Zwiebeln schön anbräunen. Das Weizenbier angießen, aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze einköcheln, bis die Flüssigkeit fast komplett reduziert ist. Beiseite stellen und die Kräuter entfernen.
- In der Zwischenzeit einen zweiten Topf bei mittlerer Hitze aufsetzen und die 45 g Butter darin schmelzen lassen. Das Mehl hinzugeben und die Mehlschwitze ca. 2 Minuten unter leichtem Rühren etwas bräunen lassen. Mit dem Rinderfond aufgießen und ca. 15 Minuten köcheln lassen, damit der Mehlgeschmack verkocht.
- Die Zwiebeln zum Fond geben und die Suppe weitere 10 Minuten köcheln lassen und danach mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Backofengrill vorheizen. Die Zwiebelsuppe in Teller füllen und mit den Laugen-Croutons belegen. Den geriebenen Käse über die Croutons geben und die Suppe unter dem Backofengrill gratinieren, bis der Käse geschmolzen ist.
Für die Croutons:
- Die Laugenstange in grobe Würfel schneiden und den Knoblauch schälen und fein hacken. Eine große Pfanne bei mittlerer Hitze heiß werden lassen und so viel Olivenöl angießen, dass der Pfannenboden bedeckt ist.
- Die Laugenwürfel knusprig braten und dabei mehrmals wenden. Kurz vor Schluss den Knoblauch dazu geben und 2 Minuten mitbraten. Die fertigen Croutons leicht salzen, aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Käsekompass NRW entstanden. Auf den Inhalt dieses Beitrages wurde keinerlei Einfluss genommen. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Kommt nah an die Zwiebelsuppe ran, die ich von einem bayerischen Spitzenkoch gelernt habe in dessen Restaurantküche ich sozusagen groß geworden bin.
Nachdem Du Zwiebelsuppe sehr gerne isst, vielleicht einmal ein Anreiz zum testen.
Hier kommt der Geschmack mehr aus der Suppe selbst denn von der Käsehaube.
Zwiebeln, süße und normale 50:50, dünn geschnitten oder über den Gemüsehobel gezogen
Anschwitzen und dünsten bis weich (nach persönlicher Vorliebe), ich mach immer so ca. 15 min.
Dann Paprika Edelsüß und ca. 1 EL Tomatenmark noch kurz mitschwitzen (1 min.)
Rinderbrühe oder 50:50 Rinder- und Gemüsebrühe dazugeben (1 Liter)
Dunkles bayrisches Bier (kein Hefebier, sondern ein „klares“ Bier) 0,5 Liter dazu
Das Ganze aufkochen und ca. 15-20 min. leicht simmern lassen.
Kurz vor Ende der Kochzeit ne gute Portion Majoran dran (nicht wesentlich länger als 5-8 min. mitziehen lassen.)
In der Zwischenzeit die Brotwürfel-Käsehaube vorbereiten:
Baguette/Ciabatta/Laugengebäck/Sauerteigroggenbaguette oder auch einfach ein tolles Bauenbrot, da ist der Phantasie keine Grenze gesetzt, in Würfel schneiden und auf ein Backblech geben.
Die Suppenteller darüber stülpen sodass die Würfel darunter liegen und einen passgenauen Deckel ergeben.
Dann Suppenteller wieder runter und die vorgeformten Deckel mit geriebenem, schnittfesten Mozzarella oder einem anderen milden Käse überstreuen (ruhig ne gute Ladung).
Blech in den Ofen, Ofen auf volle Temperatur einstellen (Ober-Unterhitze), dauert dann ca. 10-15 min. (Ohne vorheriges Vorheizen). Jeder Ofen ist anders, also beobachten und wenn der Käse schön geschmolzen ist und leicht gebräunt, dann fertig.
Suppe in die Schüsseln, Deckel auflegen, servieren und genießen.
Ich mag das Deftige vom Dunklen Bier und dass die Brühe klar bleibt. Etwas Sämigkeit bekommt sie ohnehin durch die Zwiebeln. Das raffinierte Aroma des Majoran mag ich auch besonders gerne. Eine Variante, die dann noch bayerischer daherkommt wäre ohne Majoran und mit ordentlich frisch geschnittenen Schnittlauchröllchen, die einfach frisch in die Suppe kommen bevor der Deckel aufgelegt wird.
Persönlich bevorzuge ich die Majoran Variante.
Deine Variante werde ich mal nachkochen, Hefeweizen aber durch ein Helles ersetzen. Obwohl ich gebürtige Bayerin bin, ist Hefeweizen für mich nicht genießbar.
Kommt der Teller mit der Suppe unter den Grill oder der ganze Topf . Habe noch nie eine Zwiebelsuppe gemacht.
Danke fur das Rezept
Die füllst die Suppe erst in die Teller, gibst die Croutons drüber und den Käse darauf und überbackst sie dann im Ofen. Ofenhandschuhe nicht vergessen! Und vor dem Essen gut pusten, Zwiebelsuppe ist die heißeste Suppe der Welt. 😀
Ich wünsche dir gutes Gelingen Sabine. 🙂
Ich hab die Suppe mit Wein anstelle von Weizenbier gemacht.
Auch guuut 🙂
Gruß,
Frank
Mit Wein ist sogar super! Cidre kann aich auch empfehlen, gibt der Suppe auch immer eine tolle Note. 🙂
Beste Grüße, Malte
Hmmmm, einfach geil. Ja, Zwiebeln sind was Tolles und stehen auf meiner Liste der „Gemüse, ohne die ich nicht sein kann“ ganz weit oben (wenn nicht gar auf Platz 1).
In etwa sieht das dann so aus:
1. Zwiebeln
2. Tomaten
3. Grüne Bohnen
4. Kartoffeln
5. Knoblauch
Von Zwiebelsuppe träume ich ab und an mal und die Idee mit dem Weizenbier ist klasse (könnte mir ein dunkles Bier auch vorstellen?!). Muss ich mir unbedingt merken und spätestens zwischen den Jahren nachkochen. Croutons muss es bei mir auch unbedingt in großer Menge geben, denn auch ich neige dazu, vor dem Servieren davon zu essen…
Viele Grüße
ubi
Das hört sich echt genial an… Und die Fotos erst.. „lecker“ Werd ich gleich nächste Woche mal probekochen. Danke für die vielen schönen Rezepte auf deinem Blog. Immer wieder lecker
Gruß Berit
Hey Berit, ich würde mich echt freuen, wenn du es mal nachkochst. Ich mag die Suppe wirklich sehr. Und vielen Dank für das nette Kompliment!