Endlich habe ich die Zeit gefunden, eines meiner liebsten asiatischen Spareribs-Rezepte auf meinem Blog zu verewigen! So lange hatte ich das schon geplant, aber bei der Flut an neuen Rezepten, die ich ständig ausprobiere und verblogge, kam ich bisher einfach noch nicht dazu. Dabei sind diese Rippchen so unglaublich lecker und dabei auch noch so einfach zu machen, dass sie dir bestimmt gefallen werden!
Ich nenne meine Rippchen gerne vietnamesische Spareribs, obwohl sie eine Zutat enthalten, die so gar nicht in die vietnamesische Küche passt. Aber Crossover-Küche ist ja total beliebt und da ich mit den Zutaten insgesamt in Asien bleibe und man ja auch nicht päpstlicher als der Papst sein sollte, lasse ich hier mal alle Fünfe gerade sein. Wichtiger als die Bezeichnung ist der Geschmack und der ist der Knaller!
Meine Spareribs machen zwar wenig Aufwand, weil die größte Arbeit vom Grill übernommen wird, aber sie benötigen eine gewisse Vorbereitungszeit. Sie sollten vor dem Grillen zwischen 2 und 4 Stunden mariniert werden, damit das Fleisch die schönen asiatischen Aromen annehmen kann.
Für die Marinade verwende ich Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, Zitronengras, Chili, den Saft und den Abrieb einer Limette, helle und dunkle Sojasauce, natürlich Fischsauce (ohne die geht es in der vietnamesischen Küche nicht), Zucker und ein geschmacksneutrales Pflanzenöl. Alles Zutaten, die man ohne Probleme im gut sortierten Supermarkt kaufen kann.
Nachdem die Zutaten gut miteinander vermischt wurden, gebe ich sie über das Fleisch und massiere sie ein wenig ein. Dann kommt das Fleisch abgedeckt in den Kühlschrank und wenn es die Zeit erlaubt, wende ich es alle 30 Minuten und massiere die Marinade dabei immer wieder etwas ins Fleisch ein. Ja, bei mir Zuhause wird das Essen massiert. Jetzt ist es raus. Willkommen in der Nerd-Küche von Malte. 😀
Jetzt ist die größte Arbeit auch schon erledigt und von nun an geht alles fast wie von alleine. Bei mir sogar buchstäblich, weil ich die Spareribs auf meinem Elektrogrill, dem SEVO GTS von Serverin grille, den ich nur an den Strom anschließen brauche und kurz danach schon losgrillen kann.
Die Temperaturkontrolle ist einfach ein großer Vorteil des SEVO GTS, im Vergleich zum klassischen Kugelgrill mit Holzkohle. Da brauche ich manchmal 1 bis 1,5 Stunden, bis ich den Kugelgrill auf die richtige niedrige Temperatur heruntergeregelt habe. Da braucht man Erfahrungswerte, um die Menge an Briketts / Kohlen und die Einstellung an den Lüftungsschlitzen des Kugelgrills zu bestimmen. Den SEVO stecke ich an den Strom und stelle per LED-Display die Temperatur an und fertig ist die Laube. Das ist einfach cool.
Dass meine vietnamesischen Rippchen auch noch ohne Rauch gegrillt werden, macht die Zubereitung gleich noch unkomplizierter. Natürlich liebe ich die guten, alten klassischen Spareribs, die mit Holz- oder Holzspänen gesmokt werden und die oft über Stunden im Rauch liegen. Aber diese Zubereitungsart ist eher typisch für die amerikanische Küche und nicht so sehr für die asiatische.
Ein weiterer Unterschied zu den amerikanischen Spareribs liegt in der Garzeit und Gartemperatur. Amerikanische Spareribs werden bei sehr niedriger Temperatur gegart, meistens zwischen 100 °C und 120 °C und oft über einen Zeitraum von 4 bis zu 6 Stunden. Durch diese lange Garzeit mit so geringer Temperatur, in Verbindung mit dem Rauch, kann man das Fleisch später buchstäblich vom Knochen lutschen.
Das Fleisch von richtig gegarten und gesmokten Spareribs fällt vom Knochen und ist butterzart. Als Fleischliebhaber muss man das einfach lieben, weil es wirklich ein Gedicht ist.
Asiatische Spareribs haben grundsätzlich nicht diese butterzarte Konsistenz, das ist dort einfach nicht gewünscht. Die Asiaten mögen ihre Rippchen mit festerem Fleisch und etwas mehr Biss. Zwar zart, aber nicht so weich, dass man sie vom Knochen pusten kann. So hat jede Kultur ihr eigene Vorlieben und das ist ja auch das Schöne daran.
Die Ribs werden auf dem SEVO GTS demensprechend auch „nur“ für 2,5 Stunden gegart und das bei einer Temperatur von 160 °C.
Nachdem die Ribs 2 Stunden Garzeit hinter sich haben, nehme ich sie vom Grill und streiche sie mit chinesischer Char Siu Sauce ein. Das ist eine sehr süße und salzige chinesische Barbecue-Sauce, die den Spareribs das perfekte asiatische Finish gibt.
Wie oben schon erwähnt muss ich an dieser Stelle klammheimlich zugeben, dass dies wenig vietnamesisch ist, aber dafür eben umso leckerer. Und Geschmack geht immer vor und beim Kochen darf man ja auch frei sein und verwenden, was man mag. Ist so!
Also wenn du es nicht weiter sagst, dass ich bei meinen vietnamesischen Rippchen eine chinesische Sauce benutze, erfährt das von mir auch niemand! Psssst!
Die eingepinselten Ribs werden abschließend bei 220 Grad direkt auf dem Rost und bei geschlossenem Deckel gegrillt, bis die Sauce schön karamellisiert ist. Sie werden dadurch fingerlicking good.
Vor dem Servieren gebe ich noch etwas klein gehackte Chili, gehackte Frühlingszwiebeln und ein paar gezupfte Korianderblätter über die Ribs. Und natürlich etwas von der stark reduzierten Marinade, die gibt dann nochmal den letzten Geschmackskick und darf auf keinen Fall vergessen werden!
Nun bleibt mir mal wieder nur eines übrig, und zwar die Hoffnung, dass dich die Fotos meiner leckeren vietnamesischen Spareribs vom Grill im Schlaf verfolgen. Solange, bis du deinen Grill vorheizt und das Rezept einmal ausprobierst. Wenn du Rippchen liebst, auf asiatische Aromen stehst und gerne grillst, dann wirst du das Rezept lieben. 🙂
Wenn dir mein Rezept gefällt, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar und über eine Bewertung des Rezeptes (Klicke auf die Sternchen in der Rezeptvorlage, die gleich folgt) freue ich mich natürlich auch immer. Danke schön 🙂 und gutes Gelingen beim Nachgrillen.
Vietnamesische Spareribs vom Grill
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
- 3 Loin-Ribs vom Schwein, (Schälrippchen)
Marinade
- 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 walnussgroßes Stück Ingwer, fein gehackt
- 1 Zwiebel, fein gewürfelt
- 1 Stange Zitronengras, sehr fein gehackt
- 1 rote Chilischote, fein gehackt
- 1 Bio-Limette, Saft- und Abrieb
- 1 EL fein gehackter Koriander
- 60 ml helle Sojasauce
- 1 EL dunkle Sojasauce
- 1 EL Fischsauce
- 3 EL feiner Zucker
- 70 ml Pflanzenöl
- schwarzer Pfeffer
- 4-6 EL Char Siu Sauce
weitere Zutaten
- 200 g gegarter Reis
- 1 Frühlingszwiebel, fein gehackt
- 1 rote Chilischote, fein gewürfelt
- 3 Stängel Koriander
Rezept Zubereitung
- Von den Loin-Ribs die untere Silberhaut entfernen.
Marinade
- Die Zutaten für die Marinade in eine Schüssel geben und gut miteinander verrühren. Die Rippchen entweder in eine große Auflaufform / Grillschale legen und mit der Marinade rundum einreiben oder die Rippchen in einen großen Beutel geben, die Marinade hineingießen und in die Rippchen einmassieren.
- Die Rippchen zwischen 2 und 4 Stunden marinieren, zwischendurch drehen und mit der Marinade vermischen.
SEVO-GTS
- Kurz vor dem Grillen einen halben Liter Wasser in die Auffangschale des SEVO gießen und den SEVO-GTS auf 160 Grad vorheizen.
- Die Rippchen auf einen Spareribs-Halter stecken und auf eine Auffangschale / ein Blech / geschlossene Grillschale platzieren. Sobald der SEVO vorgeheizt ist, die Schale samt Rippchen auf den Rost stellen und die Ribs bei geschlossenem Deckel eine Stunde grillen.Nach einer Stunde die Rippchen auf dem Spareribs-Halter wenden und eine weitere Stunde grillen.
- Die Ribs nach insgesamt 2 Stunden Grillzeit vom Grill nehmen und mit der Chiar Sui Sauce einpinseln. In dieser Zeit den SEVO-GTS auf 220 Grad vorheizen.Die Ribs auf den Rost legen und solange grillen, bis die Sauce karamellisiert. Das dauert ungefähr 20 Minuten. Zwischendurch wenden.
- Die fertig gegarten Ribs mit gehackter Frühlingszwiebel, etwas fein gehackter Chili und ein paar gezupften Korianderblättchen anrichten und mit dem Reis servieren.
Dieser Beitrag wurde von SEVERIN gesponsert und enthält Werbung. Auf den Inhalt dieses Beitrages sowie auf die Entwicklung des Rezeptes wurde keinerlei Einfluss genommen. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de.
Mmmhhh lecker 🌟🌟🌟🌟🌟
Die hätte ich jetzt auch nochmal gerne. Freut mich sehr, dass sie dir gefallen. 🙂
Hi Malte
toll geschrieben! Man merkt das Du wirklich nachdenkst und Du baust auch diese kulturellen Erklärungen ein was ganz
super ist! Ich mach am liebsten die Asia Spareribs aus dem
Webers Grillbuch also eingelegt in süsser dunkler Sojasauce, Rohrzucker sowie frisch gepressten Orangensaft. Der Saft macht das Fleisch zarter aber auch ich und auch das Rezept machen das Fleisch
absolut Bissfest..Quasi eine Konsistenz wie beim Hüftsteak. Die Rips kaufen wir beim
Hermannsdorf..dem Urvater des Bio-Themas! Er war der Erbe
von Hertawurst und hat mit den Milliarden das i. Jahrzehnten aufgebaut..das Fleisch ist unvergleichlich…
viele grüsse