Schweinekotelett mit einem Kartoffel-Apfel-Stampf nach einem rezept von Cornelia Poletto

Schweinekoteletts mit Kartoffel-Apfel-Stampf

Heute ist die Frau außer Haus und im TV läuft die Fußball-Bundesliga. Ein Bier ist auch schon kalt gestellt, da fehlt nur noch ein leckeres Essen. An so einem Tag muss ein Stück Fleisch her und bei dem Gedanken daran, überkam mich die Lust auf ein ordentliches Schweinskotelett. Nur, nach welchem Rezept?

Meine Wahl fiel auf ein Rezept von Cornelia Poletto: „Schweinekoteletts mit Kartoffel-Apfel-Stampf“, aus ihrem Buch „Polettos Kochschule – Mein neuer Grundkurs für Einsteiger„. Ein Buch übrigens das ich wirklich sehr mag, weil es neben tollen Gerichten auch ein paar kleinere Basics beinhaltet. Gerade für Anfänger wie ich es einer bin, helfen solche Basics ab und an schon weiter.

Schweinekotelett mit einem Kartoffel-Apfel-Stampf nach einem Rezept von Cornelia Poletto

Auf den Kartoffel-Apfel-Stampf war ich sehr gespannt, weil er mit Cidre zubereitet wird. Habe ich noch nie getrunken und folglich auch noch nie beim Kochen verwendet – also wieder mal eine Premiere für mich.

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Das Rezept im Buch ist für 4 Personen. Leider konnte ich heute keinen Pancetta auftreiben und so musste gewöhnlicher durchwachsener, geräucherter Speck aushelfen. Auch der empfohlene Thymian war leider bereits vergriffen.

Zutaten für 4 Personen – (Quelle: Polettos Kochschule – Mein neuer Grundkurs Seite 146)

  • 800 g vorw. festk. Kartoffeln
  • 2 säuerlich mürbe Apfel
  • 100 g Pancetta
  • 150 ml Cidre (oder Weißwein)
  • 4 Schweinekoteletts (a ca. 300 g)
  • 2 Zweige Rosmarin
  • halbes Bund Thymian
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1-2 EL grober Dijonsenf
  • 4 EL Olivenöl
  • Pfeffer, Meersalz, Fleur de Sel

Preise der Zutaten:

  • Kartoffeln 1 kg = 1,50 €
  • Schweinekoteletts = 7,80 €
  • Flasche Cidre = 2,79 €
  • insgesamt = 12,09 €

Die restlichen Zutaten waren noch vorrätig.
Zubereitung:

Zuallererst habe ich die Kartoffeln geschält, gewaschen und dann in grobe Würfel geschnitten. Einen Topf mit gesalzenem Wasser aufgesetzt, die Kartoffelwürfel in das kalte Wasser gegeben und dann ca. 15 Minuten lang gekocht. Danach habe ich sie abgegossen und ausdampfen lassen.

Notiz an mich – wieder was gelernt: Gestern habe ich durch Zufall ein Video von Steffen Henssler auf Youtube gesehen. In dem Video hat er erklärt, dass man Kartoffeln immer in kaltem Wasser aufsetzen sollte, weil sie dann besser garen würden. Hängt irgendwie mit der Stärke in der Kartoffel zusammen. Heute habe ich sie mal im kalten Wasser aufgesetzt und da sie gut geworden sind, werde ich das einfach weiter so machen.

In der Zwischenzeit habe ich den Speck in Streifen geschnitten, die Äpfel geschält und grob gewürfelt, den Rosmarin abgewaschen und trocken getupft. Nun noch kurz eine ofenfeste Form rausgekramt, in den Ofen gestellt (mittlere Schiene) und den Ofen schon mal auf 140° vorgeheizt.

Dann ging es an die Schweinekoteletts, die ich abgewaschen, trocken getupft und dann leicht gesalzen habe. Da wo ein Fettrand war, habe ich ihn mehrmals eingeschnitten. Stand so im Rezept und kenne ich schon von der Zubereitung eines Rumpsteaks. Da macht man das, damit sich das Fleisch beim Braten nicht wölbt. Hier wird der Fettrand wohl eher eingeschnitten, damit das Fett schön ausbraten kann. Vermute ich jedenfalls.

Weiter im Text und zwar mit dem schönsten Teil. Ich habe meine tolle gusseiserne Pfanne aufgesetzt, ordentlich Power gegeben, ein bisschen gewartet, 2 EL Olivenöl in die Pfanne gegeben und die Koteletts angebraten. Wie das zischt und brutzelt und duftet, ich stehe da voll drauf! 2-3 Minuten von jeder Seite, dann schon wieder raus damit.

Die Koteletts kommen nun in die ofenfeste Form, die im Ofen schon auf sie wartete. Zuvor soll man die Koteletts noch pfeffern und mit dem Dijonsenf dünn bestreichen. Blöderweise war ich gerade so in Aktion und in das Anbraten verliebt, dass ich Doofmann das Pfeffern (nicht so schlimm, kann man ja nachholen) und den Dijonsenf (unverzeihlich – auspeitschen sollte man ihn!) vergessen habe.

Stattdessen habe ich einfach mit dem nächsten Schritt weiter gemacht, die Koteletts in die Ofenform gelegt, den Knoblauch und den Rosmarin darum herum verteilt und die Form zurück in den Ofen gegeben. Für ca. 15-20 Minuten, dann sollten sie gar gezogen sein.

Nun aber schnell um den Kartoffel-Apfel-Stampf kümmern. Der Speck wird dafür in einer zweiten Pfanne mit dem restlichen Olivenöl knusprig gebraten. Ist der Speck fertig, aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Die Kartoffelwürfel in das Bratfett geben und bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Ist das geschehen, kommen die Apfelwürfel mit in die Pfanne und dürfen kurz mitbraten.

Jetzt ist Zeit für den Cidre, den ich natürlich erst mal kosten musste. Man kann ja nicht irgendwas in die Pfanne schütten, also rein mit dem Cidre in ein Glas und probieren – hmmm, lecker! Der perlt ja sogar und schmeckt wirklich erfrischend. Der ist genehmigt und kommt nun mit in die Pfanne und darf dort einkochen.

Wenn die Flüssigkeit angedickt ist und die Kartoffeln leicht zerfallen, soll alles mit dem Kartoffelstampfer zerdrückt werden. Darauf habe ich allerdings verzichtet, weil mir die Konsistenz auch so schon gefallen hat. Ich mag es gerne sehr stückig und das passte so für mich. Jetzt noch schnell den Speck in den „Stampf“ geben, mit Fleur de Sel und Pfeffer abschmecken. Fertig! Wer mag, kann laut Rezept noch etwas Olivenöl unter den Stampf mischen.

Inzwischen sollten die Schweinekoteletts gar sein, also raus mit den Prachtburschen, auch hier mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen, anrichten, Bier aufmachen und Mann sein. Herrlich!

Ein herrlich leckeres Schweinekotelett mit fruchtigem Kartoffel-Apfel-Stampf

Mein Resümee:

Es war mein erstes Kotelett, das ich im Ofen hab garen lassen. Zuvor habe ich mir Koteletts ausschließlich in der Pfanne gebraten und ich muss es zugeben, die wurden schon häufiger mal eher hart und trocken. Ich war also gespannt auf diese neue Garmethode und habe deshalb das Kotelett auch aufgeschnitten angerichtet (mache ich sonst nicht und esse es am Stück und nage danach noch am Knochen) um zu sehen, wie es von Innen ausschaut.

Und ich muss sagen, gut hat’s ausgeschaut und sehr saftig war es. Das man ein Kotelett so weich und saftig hinbekommen kann, ist wirklich eine neue Erkenntnis für mich. Das Nächste wird wieder im Ofen gegart. Leider habe ich Dussel ja den Dijonsenf vergessen, der bestimmt noch eine tolle Würze gegeben hätte. So war es sehr geradlinig und pur im Geschmack. Auch lecker, aber der Kick fehlte ein bisschen.

Der Kartoffel-Apfel-Stampf war toll, sehr frisch, sehr fruchtig und trotzdem mit Würze durch den Speck. Schade, dass ich keinen Pancetta hatte. Der hätte mit seinem besonderen Aroma sicher toll gepasst. Aber auch so kommt der Kartoffel-Apfel-Stampf jetzt fest auf die Speisekarte. Passt sicher auch sehr gut zu vielen anderen Gerichten.

Handwerklich hat heute alles funktioniert, wobei das auch wirklich ein leicht zu kochendes Gericht ist. Aber auch solche habe ich schon versaut, deshalb freue ich mich trotzdem.