Kartoffeln sind so ein tolles Gemüse und frisch gebratene, goldgelbe und knusprige Reibekuchen sind allerfeinstes Soulfood. Es war längst mal an der Zeit, dass ich mich an meinen ersten selbstgemachten Reibekuchen versuche. Ich hatte das schon lange vor, aber meine Frau hat immer etwas gemotzt, weil man den Geruch von frisch gebratenen Reibekuchen oft noch ein paar Tage später in der Wohnung hat.
Nun wollte ich mich aber nicht noch länger von meinen ersten selbstgemachten Reibekuchen abhalten lassen und habe mich an einem Rezept von Tim Mälzer versucht. Das stammt aus seinem Kochbuch „Heimat“ und sein Reibekuchen Rezept laß sich gut. Wenn Tim etwas kann, dann bestimmt Reibekuchen. Ich teile seine Liebe zur Hausmannskost und habe das Rezept nur minimal verändert.
Reibekuchen nennt man m.W. nach übrigens nur im Rheinland Reibekuchen. In anderen Bundesländern sind sie eher als Kartoffelpuffer bekannt. In jedem Fall werden sie immer herrlich knusprig in reichlich Fett ausgebacken und das macht sie auch so besonders. Jeder Bissen ist ein knuspriges Vergnügen!
Die genaue Zutatenliste und Rezeptanleitung findest du wie immer am Ende meines Beitrags.
Reibekuchen: Das brauchst du und so gehts!
Die Zubereitung von Reibekuchen ist super einfach und man braucht nur ganz wenige Zutaten.
- Kartoffeln
- Zwiebeln
- Eier
- Pflanzenöl zum Braten
- Salz
Eigentlich total erstaunlich, dass man aus so wenigen Zutaten so einen überragenden Geschmack hinbekommt. Sie schmecken frisch und direkt aus der Pfanne am besten! Ich liebe sie mit Apfelmus oder Lachs, mein Sohn bestreut sie gerne mit Zucker.
Die Kartoffelmasse zubereiten
Für das Reibekuchen Rezept werden überwiegend festkochende Kartoffeln verwendet. Die Kartoffeln werden über der groben Reibe gerieben. Ich nutze eine Vierkantreibe und der Kartoffelrieb wird in ein Tuch gegeben.
Es ist sehr wichtig, die Kartoffeln über einer Schüssel mit dem Tuch gut auszudrücken, damit das stärkehaltige Wasser aus den Kartoffeln entweichen kann. Die Flüssigkeit wird aufgefangen und darf ein wenig stehen, damit sich die Stärke aus dem Wasser am Schüsselboden absetzen kann.
Nach einer Weile gießt man das Kartoffelabriebwasser vorsichtig ab und übrig bleibt die abgesetzte Stärke (samt etwas Schaum der Stärke). Diese Stärke mischt man später unter die Kartoffelmasse und sie sorgt für ein wenig Bindung.
Danach werden die Zwiebeln fein gerieben und die Kartoffelmasse wird mit den Eiern und den geriebenen Zwiebeln vermischt. Ich würze die Kartoffelmasse erst unmittelbar vor dem Braten mit Salz und Pfeffer, weil sie sehr schnell Wasser zieht. Am besten benutzt du zwei Pfannen, um die Reibekuchen zu braten.
Insgesamt ist die Zubereitung der Reibekuchen wirklich ein Kinderspiel.
Schritt 1 – Kartoffelmasse zubereiten
Kartoffeln grob reiben und die Kartoffelstärke auffangen. Zwiebeln fein reiben und die Kartoffelmasse mit den Zwiebeln, Eiern und der Stärke vermischen und würzen.
Schritt 2 – Reibekuchen braten
Reichlich Öl in der Pfanne erhitzen und die Reibekuchenmasse esslöffelweise in die Pfanne geben, dabei leicht flach drücken. Die Reibekuchen von beiden Seiten knusprig braten.
So einfach, so lecker.
Was serviert man zu Reibekuchen?
Im Rheinland lieben wir Apfelmus oder feinen Zucker auf den Reibekuchen. Im bergischen Land serviert man sie mit Rübenkraut und in Bayern mag man Sauerkraut zu den Reibekuchen. Geräucherter Lachs ist ebenfalls sehr beliebt zu den knusprigen Kartoffeltalern.
Jetzt hoffe ich sehr, dass ich dir Lust auf knusprige Reibekuchen machen konnte und das du das Rezept mal nachmachen möchtest. Ich würde mich natürlich über einen lieben Kommentar zum Rezept freuen und wenn du das Reibekuchen Rezept bewertest, wäre das richtig toll. Herzlichen Dank dafür! 🙂
Reibekuchen {nach Tim Mälzer}
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Rezept Zutaten
- 1200 g überwiegend festkochende Kartoffeln
- 2 große Zwiebeln
- 4 Eier
- ausreichend Butterschmalz
- Salz und Pfeffer
Rezept Zubereitung
- Die Kartoffeln schälen und mit der groben Reibe in eine Schüssel reiben. Den Kartoffelrieb in ein Tuch geben und kräftig über einer Schüssel ausdrücken.
- Das stärkehaltige Wasser in der Schüssel auffangen und etwas stehen lassen. Dann vorsichtig abgießen und die am Boden abgesetzte Stärke zur Kartoffelmasse geben.
- Die Zwiebeln fein reiben und zusammen mit den Eiern zur Kartoffelmasse geben und gut miteinander vermengen.
- Ausreichend Butterschmalz in einer tiefen Pfanne erhitzen , so dass der gesamte Pfanneboden bedeckt ist. Wenn das Butterschmalz heiß genug ist, die Kartoffelmasse mit Salz und Pfeffer würzen.
- Einen leicht gehäuften EL mit der Kartoffelmasse in die Pfanne geben, leicht flach drücken und die Reibekuchen bei mittlerer Hitze ca. 6-8 Minuten goldbraun braten, dabei einmal wenden.
- Die Reibekuchen am Besten in zwei Pfannen braten und nach dem Braten auf Küchenpapier abtropfen lassen. Der erste frisch gebratene Reibekuchen gehört direkt aus der Pfanne dem Koch. Gesetz!
Eigentlich ein Grundrezept, hier aber gut auf den Punkt gebracht.
Ich selbst nutze eine Kronenreibe, die die Kartoffel eher reißt, als schneidet. Der Teig bindet einfach besser.(Vorsicht: Die Kronenreibe ist extrem scharf)
Reibt man die Kartoffeln in ein Sieb oder besser Durchschlag, kann auf das Auswringen verzichtet werden.
Mit der Mengenangabe wäre ich bisher noch nie ausgekommen.
Um die 600gr Kartoffeln pro Person brauche ich schon.
Ein Ei pro Person reicht bei mir allerdings auch völlig aus.
Der Tip mit dem Muskat ist übrigens ein Muss.
Den Teig roh abschmecken. Der darf schon leicht salzig sein. Das verliert sich beim Braten wieder.
Langsam braten. 7-8 Minuten von jeder Seite finde ich auch sehr passend.
Viel Spaß und guten Appetit
Danke für die vielen guten Tipps, Buddy! Das ist immer gerne gesehen. 🙂
Einfach perfekt danke 😘
Ich danke dir für deine tolle Bewertung und dass du das Rezept ausprobiert hast! 🙂
In einer Arztfamilie in Freiburg mit 5 Kindern hab ich 1968 ein Praktikum gemacht. Das Lieblingsessen : DÄTSCHER meistens mit Apfelmus. DÄTSCHER nannten die Kinder die Kartoffelpuffer.
mich wundert es das tim mälzer die kartoffelpuffer mit eiern macht, ich bin ja auch hamburgerin, die meisten leute hier machen die ohne ei….
Das ist dann schon ein bisschen merkwürdig. Ich kenne sie aber auch nur mit Ei. 🙂
Supertolle Rezepte und sehr gut beschrieben. Liebe Grüße Horst
Dankeschön Horst, für das liebe Kompliment. 🙂
Mit mehligkochenden Kartoffeln bekommt man deutlich mehr Stärke, die sich im Wasser absetzt. Da lohnt sich das auffangen schon.
Für 2 Erwachsene als Hauptmahlzeit habe ich 1kg geschälte Kartoffeln genommen. Das kam sehr gut hin.
Wird es mit rohen oder gekochten Kartoffeln gemacht ?
Mit rohen Kartoffeln! 🙂
Geiles Rezept. Wir haben es eifrig nachgekocht und sind hinterher im Bett gelandet.
Kartoffelpuffer: Mission accomplished!
René und Mathias
Wuppertal
Reibekuchen kenne ich von Kindheit an. Meine Mutter stammte aus dem Rheinland, und deshalb waren das bei uns „Kartoffelpuffer“. Ein Tipp: je nach Kartoffelmenge 1-2 Prise/n Muskat in den Teig geben. Auch mit Schnittlauchröllchen kann man den Kartoffelteig abwandeln. Gudrun (72 J.)
Herzlichen Dank für deine Tipps Gudrun. Ich freue mich drüber!
Liebe Grüße
Malte
Reibekuchen sind lecker und Tim Mälzer ist sicher ein guter, ok, ein sehr guter und kreativer Koch, den ich kulinarisch sehr schätze, weil er sich insbesondere um die Alltagsküche sehr verdient macht in einer Zeit, wo kochen immer öfter durch den Griff ins Regal mit den fertigmenüs ersetzt wird. Zum Beispiel in der von ihm betreuten Heftreihe „essen & trinken. Für jeden Tag“.
Aus der kenne ich auch ein paarRezepte aus dem Buch und denke daher, dass der kauf durchaus lohnend war. Mit saisonal frischen, regionalen produkten zu kochen, ist ja wirklich nicht dämlich.
Von daher sage ich jetzt mal kein Wort zu dem Umstand, dass ein Sternekoch sich erdreistet, ein Nullachtfünfzehn-Grundrezept zu publizieren und eben auch mitzuverkaufen… :-)///
Wenigstens Sellerie hätte er in den Kartoffelteig noch reiben können! 🙂
Aber ok, auch so sind die Teile natürlich lecker. 🙂
Das habe ich mir auch schon gedacht, Atze. Und im Buch sind noch viel mehr, ich nenne sie mal „einfache“ Rezepte. Auf der einen Seite verstehe ich das, es sollen ja klassische Rezepte der deutschen Küche dargestellt werden. Auf der anderen Seite wäre ein bisschen mehr „Mälzer“ schon schön gewesen.
Hätte ich das eher gewusst, hätte ich das Buch wohl eher nicht gekauft.
Achso, fast vergessen und spielt auch keine Rolle, aber der gute Tim hat noch keinen Stern. Das liegt aber imo auch daran, dass er es nicht auf einen Stern abgesehen hat. Vom fachlichen würde ich ihm das schon zutrauen.
Später Kommentar – allerdings hat sich in der Zwischenzeit auch nichts daran geändert – Tim Mälzer hat keinen Stern!
Er ist „nur“ ein geschäftstüchtiger, extrovertierter, kodderschnäutziger sehr guter Fernsehkoch 😉
Das kann man leider so nicht stehen lassen. Tim Mälzer ist ein echter Koch der in mehreren Sterne Restaurants gearbeitet hat bevor er selbstständig wurde. Ihn also nur als Fernsehkoch zu betiteln ist falsch. Auch wenn seine Rezepte simpel sind – Technik und echtes know How vermittelt er im Gegensatz zu „normalen“ Fernsehköchen die noch nie eine echte Küche von Innen gesehen haben.
Mein Freund hat Reibekuchen letztens zubereitet und sie haben richtig leeeeecker geschmeckt 🙂
LG,
Sarah