Na, wer hat Lust auf Kirschkuchen? Hier ist die Lust ganz groß, besonders seit unser Hofladen ums Eck die ersten eigenen Kirschen verkauft. Die Kirschen sind saftig und süß und hinterlassen die besten Flecken auf T-Shirts. 😀
Doch ich sage es direkt vorneweg, für diesen Kirschkuchen werden keine frischen Kirschen benutzt. Das wäre zum einen ganz schön teuer und, was mich viel mehr stören würde, ganz schön viel Arbeit. Ich wollte nicht so viele Kirschen entkernen und griff daher zu Kirschen aus dem Glas. Die frischen Kirschen ließen wir uns einfach weiterhin so schmecken. 🙂
Der heutige Kirschkuchen kommt vom Blech und ist an sich recht simpel. Dafür wird ein Teig zubereitet, den man für den Boden und für die Decke benutzt. In der Mitte liegt eine Art Kirschkompott, gekocht aus den Kirschen aus dem Glas und deren Saft. So einfach. So gut!
Gerade bei Blechkuchen ist es in meinen Augen immer so, dass die ohne viel Gedöns am besten schmecken. So hat sie schon meine Oma gebacken und so halte ich es auch.
Das Kirschkompott wird mit Stärke und Zucker angerührt, einmal aufkochen lassen, Kirschen dazu, fertig. Die Masse kann dann abkühlen und ich widme mich dem Teig.
Der Vorteil bei diesem Teig ist, dass ich ihn ganz faul von der Maschine kneten lassen konnte. Da musste ich noch nicht einmal nachkneten, er plumpste fertig aus der Schüssel. So mag ich das!
Der Teig wird dann in zwei Hälften geteilt und die eine Hälfte wird gleichmäßig im Backblech ausgerollt. An dieser Stelle schummele ich immer, denn ich finde im Blech ausrollen total nervig und es wird nie so gleichmäßig, wie ich das möchte. Daher lege ich das Backpapier vom Blech auf meine Arbeitsplatte und rolle den Teig darauf aus. Vorher habe ich mit dem Fingernagel die Umrisse im Backblech nachgefahren und sehe nun genau, bis wohin ich den Teig rollen muss. Der Monk in mir freut sich dann über die gleichmäßige Teigdicke. Und nicht wundern, der Teig wird recht dünn, was aber gewollt ist.
Und weil das mit dem Backpapier auf der Arbeitsplatte so gut klappt, wird die zweite Teighälfte genau so verarbeitet. Sie soll die Decke für den Kuchen werden. Und bevor ich pi mal Auge ausrolle und am Ende an der einen Seite noch Teig abschneiden und an der gegenüberliegende Seite Teig dran stückeln muss, rolle ich lieber direkt auf dem Backpapier aus und weiß, bis wohin der Teig kommen muss.
Der erste ausgerollte Teig, also der Boden, wird mit Semmelbröseln bestreut. Sie verhindern, dass die Kirschen „durchsuppen“. Matschigen Kuchen mag niemand und das wird damit verhindert. Danach die Kirschen gleichmäßig darauf verteilen und dann folgt der schwierigste Teil bei diesem Kuchen – die Decke muss abgelegt werden, ohne das sie reißt.
Ich mehle die Teigdecke dafür leicht und rolle sie dann vorsichtig auf mein Nudelholz. Zwischendurch mehle ich auch die Teigstellen, die auf dem Nudelholz liegen, damit nichts festklebt. Ist alles aufgerollt, wird – na was wohl? Alles wieder abgerollt! Auf dem Kirschbelag, versteht sich. Mit viel Glück und Geschick ist die Teigdecke nicht gerissen. Wenn doch, kann man sie mit den Fingern versuchen zu flicken. Aber keine Sorge, es folgen noch die Mandelblättchen und die sind perfekt, um solche Risse zu verstecken. 😉
Damit die Teigdecke eine schöne, glänzende Farbe bekommt, wird sie mit einem Ei-Milch-Gemisch bestrichen. Nun die Mandeln darauf verteilen und ab in den Backofen!
Wie immer solltest du ein Auge auf den Kuchen haben. Außer, du hast den perfekten Backofen, der immer gleichmäßig bräunt. Ich habe ihn nicht, daher schaue ich nach ungefähr der Hälfte der Backzeit nach und decke den Kuchen ab. Da mein Ofen die Hitze gerne recht ungleichmäßig verteilt, habe ich mein Backblech auch einmal gedreht. Nach einer guten halben Stunde ist der Kuchen schon fertig und muss ab dann vor der hungrigen Meute verteidigt werden. 🙂
Wir haben ihn noch lauwarm probiert und er war köstlich. Oben zarter Teig, unten zarter Teig und in der Mitte das pure Kirschglück. Saftig, fruchtig, lecker. Die Mandeln knuspern etwas und mehr braucht es nicht, um den Kuchenhunger zu befriedigen.
Vielleicht magst du den Kirschkuchen ja mal ausprobieren und gibst mir Bescheid, ob er bei dir auch so schnell weggefuttert war? Hier haben wieder die Nachbarn mitgegessen und nach einer halben Stunde den leeren Teller wieder zurück gebracht. Mit liebem Dank und der Frage nach dem Rezept. 🙂
Ich wünsche dir viel Freude beim Nachbacken und Wegnaschen! Wenn dir mein Rezept gefällt, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar und über eine Bewertung des Rezeptes (Klicke auf die Sternchen in der Rezeptvorlage, die gleich folgt.) freue ich mich natürlich auch immer. Dankeschön! 🙂
Saftiger Kirschkuchen mit Mandeln vom Blech
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
für den Belag
- 2 große Gläser Sauerkirschen, je 380 g Abtropfgewicht
- 400 ml Saft aus dem Kirschglas, Also nicht wegschütten!
- 50 g Stärke
- 100 g Zucker
- 2-3 EL Semmelbrösel
für den Teig
- 400 g Mehl
- 4 TL Backpulver, = 12 g
- 100 g Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 2 Eier , Größe M
- 4 EL EL Milch
- 150 g weiche Butter
zum Bestreichen
- 1 Eigelb
- 1 EL EL Milch
- 100 g gehobelte Mandeln
Rezept Zubereitung
- Ofen auf 200 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
für den Belag
- Die Kirschen aus dem Glas abgießen, den Saft auffangen. 400 ml Saft abmessen. 5 EL davon mit der Stärke und Zucker verrühren. Dann zum restlichen Saft geben und erhitzen. Unter Rühren einmal aufkochen lassen. Die Kirschen dazu geben, einmal ordentlich verrühren und vom Herd ziehen. Abkühlen lassen.
für den Teig
- Alle Zutaten für den Teig mit der Küchenmaschine oder den Händen zu einem geschmeidigen Teigbatzen verkneten. Diesen in zwei Teile teilen.
- Die eine Hälfte auf dem Backblech gleichmäßig dünn ausrollen. Die andere Hälfte ebenfalls schon auf Blechgröße ausrollen und Beiseite legen.
- Den Teig auf dem Backblech gleichmäßig mit den Semmelbröseln bestreuen. Dann die Kirschmasse darauf verteilen. Die zweite Teigplatte auf einem Nudelnholz oder Backpapier aufrollen und dann über den Kirschen als Decke wieder abrollen.
- Eigelb mit Milch verrühren und die Teigdecke gleichmäßig damit bestreichen. Mit den Mandeln bestreuen.
- 25-30 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit die Farbe kontrollieren und eventuell abdecken, damit er nicht zu dunkel wird.
Hallo Malte,
das Rezept klingt toll … werde ich am Wochenende mal ausprobieren. Vielen lieben Dank dafür.
Allerdings wäre es toll, wenn man wüsste, welche Größe das verwendete (ausziehbare) Backblech in diesem Fall hatte, damit man nicht nach dem Auskleiden eines gewöhnlichen „Ofen-Backblechs“ ohne Teig für die „Decke“ dasteht.
Das Problem mit dem „Durchsuppen“ werde ich mit einer hauchdünn ausgerollten Marzipanschicht auf dem Boden umgehen – das passt super zu Kirschen und Mandeln.
Hallo Nicole,
das ist ein Standard Backblech von 42 x 30 cm. Es ist auch im Rezept unter „verwendetes Zubehör“ verlinkt. Viele Grüße! 🙂
Hallo,
Ich habe gestern das Rezept ausprobiert, das Produkt sah so aus wie auf Eurem Bild.
Lecker, es wäre jedoch hilfreich gewesen, die Grösse des Blechs anzugeben, die Backzeit passte in meinem Ofen überhaupt nicht 45-50 Min hat der Kuchen gebraucht. Trotzdem, sehr empfehlenswert.
Danke für deinen lieben Kommentar, Sabina. Es freut mich, dass dir der Kuchen geschmeckt hat. Ich habe ihn auf einem Standard-Blech von 42 x 30 cm gebacken und es ist auch im Rezept unter „verwendetes Zubehör“ verlinkt. 🙂
Heute ausprobiert, einfache Zubereitung und Mega lecker. Der Kuchen wurde schon lauwarm verkostet. Auf jeden Fall wird er des Öfteren gebacken werden. 👍👍👍
Das ist sehr schön, dass er euch geschmeckt hat Jana.:) Ganz lieben Dank fürs Nachbacken und für die tolle Bewertung!
Ich habe den Kuchen heute in etwas abgeänderter Weise gebacken.
Zwischen Boden und Kirschen habe ich eine Schicht Vanillepudding gemacht und anstatt eine Teigdecke, habe ich Streusel oben drüber gemacht. Vielen Dank für die Inspiration 🙂
Das klingt nach einer sehr leckeren Variante Jannik. Ich liebe Kuchen mit Pudding. 🙂
Hallo Anne, gestern habe mich nun endlich an den Kirschkuchen gewagt. Die Familie war begeistert. Es war für mich etwas tricky, die zweite Teigdecke auf die Kirschen zu bekommen, aber mit etwas frickeln und Augenzwinkern ging es dann gut. Der Kuchen sah gut aus. Wieder ein Kuchen von euren Rezepten, welcher den Weg in mein Rezeptbuch schafft. Vielen Dank !! Liebe Grüße Gitte
Sehr lecker, danke fürs Rezept!!
Das freut mich, Ulrike. 🙂
Sehr, sehr lecker. Ich habe den am Wochenende nachgebacken … mit einem klitzkleinen Zusatz: „On top“ über die Mandeln habe ich noch ein wenig Zimtzucker gestreut. Es hat nix verdorben 😀
Sehr gute Idee! Mit Zimt und Zucker wird alles besser. <3 😀