Seit ein paar Stunden mache ich mit Kind im Gepäck das Centro Oberhausen unsicher und und begleite meine Frau dabei, wie sie von einem Geschäft ins nächste „schneckert“, um mal „zu gucken“. Offensichtlich gibt es heute viel zu „gucken“, wie mir das Gewicht der Tragetaschen in meiner Hand verrät.
Nahezu ausgehungert und völlig erschöpft vom Tragen der Einkaufstaschen erreiche ich mit letzter Kraft die Coca-Cola-Oase und bestelle mir ein Rindfleischcurry mit Reis. Leider ein eher unbefriedigendes Vergnügen, bei dem sich der Reis noch als das Highlight dieser eigentlich so köstlichen Mahlzeit herausstellt. Das Fleisch zäh, die Sauce viel zu scharf, mit dem dumpfen Aroma von billigstem Currygewürz. Der Hunger treibt es gerade so rein!
Einige Stunden und schwere Taschen später verlassen wir das Centro und schlendern auf dem Rückweg am Burgerista Store vorbei. Nach dem Rindfleisch-Curry Fiasko meldet sich umgehend der Hunger, aber mein Bedarf an Experimenten ist für heute gedeckt. Trotzdem lässt mich während der Heimfahrt der Gedanke an einen leckeren Rindfleisch-Burger nicht mehr los und ich lege einen spontanen Zwischenstopp beim Fleischer ein und nehme mir etwas frisch gewolftes Rinderhackfleisch mit nach Hause. Der Rest wird sich schon aus den Vorräten ergeben.
Zuhause angekommen mache ich mich umgehend an die Arbeit, während die Frau sich erneut vor dem Spiegel durch die neu erstandenen Klamotten probiert. Doppelt hält anscheinend besser! Derweil vergnügt sich mein Sohn mit seinem brandneuen Spielzeug, ein „singendes“ Feuerwehrauto, welches fortwährend und unaufhörlich „Ich lösche das Feuer, wenn es mal wo brennt. Schnell, schnell, schnell bin ich da, das ist mein Talent!“ singt. Was ist nur mit dem „stummen“ Holzauto aus meiner Kindheit passiert? Wir mussten uns wenigstens noch Mühe geben und kreativ sein, um unsere Eltern in den Wahnsinn zu treiben!
Schnell stopfe ich mir Musik ins Ohr und greife zu ein paar Tomaten für eine fruchtig scharfe Tomaten-Salsa, die zusammen mit einer Limetten-Creme-Fraiche und ein paar Avocadosscheiben später auf meinem „schnellen“ Burger landen wird.
Die Salsa bereite ich klassisch zu, Tomaten, Zwiebel, Knoblauch, Chili und Koriander, etwas Limettensaft und Olivenöl. Das dauert keine 10 Minuten und wird meinem Burger eine fruchtige Note verleihen. Die Avocado wird mit Limettensaft und etwas fein gehacktem Basilikum angemacht und als cremige Komponente gibt es mit Limettensaft und Abrieb verrührte Creme Fraiche. Ein paar Rucola-Blätter sorgen für den grünen Pflichtanteil und ein leicht nussiges Aroma. Das wird bei aller Einfachheit und trotz der schnellen Zubereitung sehr lecker!
Es ist schon recht spät, womit ein selbstgebackenes Burgerrötchen als Option ausfällt. Meine Brioche-Burger-Buns wären zwar die klar beste Wahl, aber wenn der Burger kein Mitternachts-Snack werden soll, muss ich mich mit einem Fertigprodukt zufrieden geben. Kurz überlege ich, beim Bäcker um die Ecke ein knuspriges Ciabatta zu kaufen, dann fällt mir aber ein das ich noch 2 Brioche-Burger-Buns von EDEKA im Schrank habe. Die Buns hatte ich letzte Woche durch Zufall entdeckt und sie müssen neu im Sortiment sein, weil sie mir vorher nie aufgefallen sind. Jetzt ist der Moment gekommen, um sie zu testen.
Normalerweise würze ich Rindfleisch-Pattys ausschließlich mit Salz und Pfeffer, um den möglichst puren Rindfleischgeschmack zu erhalten, der sonst schnell zwischen den diversen Soßen und Salaten auf einem Burger untergeht. Mein Burger bleibt heute aber schon relativ pur, so das ich dem Patty noch etwas zusätzlichen Geschmack mitgebe, indem ich das Fleisch mit fein gewürfelten Zwiebeln, Ketchup, Dijon-Senf und Worcestersauce würze. Das sorgt gleichzeitig auch für ein etwas „saftigeres“ Patty, was ich mir beim meinem Burger recht lecker vorstelle.
Keine 30 Minuten nach dem Nachhause kommen sitze ich mit meiner Familie am Tisch und beiße in einen wunderbar einfachen und saftig-leckeren Burger, der mich trotz des gekauften Buns (Das ist gar nicht mal so übel und eine echte Alternative, wenn es schnell gehen muss!) sehr glücklich macht.
Ein anstrengender, aber schöner Tag neigt sich dem Ende zu und nachdem ich meinen Sohn ins Bett gebracht habe, sitze ich noch ein halbes Stündchen auf dem Balkon, trinke ein kühles Bier, genieße den lauen Sommerabend und summe leise „Ich lösche das Feuer, wenn es mal wo brennt. Schnell, schnell, schnell bin ich da, das ist mein Talent!“ vor mich hin.
Portionen 2 Burger
22 minVorbereitung
8 minKochzeit
30 minGesamtzeit
Zutaten
380 g Rinderhackfleisch
1 kleine rote Zwiebel, sehr fein gewürfelt
1 EL Ketchup
1 TL Dijon Senf
1/2 TL Worcestersauce
Salz und Pfeffer
2-3 reife Tomaten (oder eine gute handvoll Kirschtomaten)
1 kleine rote Zwiebeln, fein gewürfelt
1 grüne Chili, entkernt und fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 kleine handvoll Koriander, fein gehackt
Saft 1 Limette
Olivenöl
Salz und Pfeffer
3 EL Creme Fraiche
Abrieb 1 Limette
Saft 1/2 Limette
Prise Zucker
Salz
1 kleine Avocado
Saft 1/2 Limette
3-4 Basilikumblätter, fein gehackt
kleine Handvoll Rucola
2 Burger Buns
Zubereitung
- Für das Patty das Hackfleisch mit den Zwiebelwürfeln, Senf, Ketchup und Worcestersauce in eine Schüssel geben, Salz (ca. 1/2 TL) und schwarzen Pfeffer zufügen und alle Zutaten gut miteinander vermengen. Einen kleinen Probeklops formen, braten und die Masse ggfls. mit Salz und Pfeffer abschmecken. Aus der Fleischmasse 2 Pattys a 180 g formen, ich nehme hierzu eine Burgerpresse und die Pattys bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.
- Für die Tomaten-Salsa in einer kleinen Schüssel den Limettensaft und 2-3 EL Olivenöl geben, salzen und mit dem Schneebesen verrühren, bis sich die Zutaten verbinden. Den Strunk der Tomaten entfernen und die Tomaten ca. 1 - 1,5 cm groß würfeln und in eine Schüssel geben. Zwiebelwürfel, Chili, Knoblauch, Koriander sowie die Limetten-Öl-Vinaigrette zufügen und alle Zutaten sorgfältig miteinander vermischen. Mit Salz und Pfeffer sowie eventuell mehr Limettensaft abschmecken.
- Für die Limetten-Creme-Fraiche die Creme Fraiche zusammen mit dem Limettensaft- und Abrieb, sowie Zucker und Salz in eine Schüssel geben und glatt rühren. Beiseite stellen.
- Die Avocado aus der Schale lösen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Schüssel den Limettensaft und das Basilikum vermischen und die Avocadoscheiben damit großzügig beträufeln.
- Die Burgerbrötchen kurz in einer heißen Pfanne ohne Fett anrösten und beiseite stellen. Die Burgerpattys in der heißen Pfanne in 1 TL Öl von jeder Seite 3-4 Minuten braten, bis sie innen noch medium sind. In der Zwischenzeit den Boden der Burgerbrötchen dick mit der Limetten-Creme bestreichen und mit Rucola belegen. Das fertig gebratenen Pattys auflegen, etwas Tomaten-Salsa und ein paar Avocadoscheiben auf das Patty geben, noch leicht pfeffern, den Deckel aufsetzen und sofort reinbeißen!
Ich hab mich das erste Mal an einen richtig selbstgemachten Burger getraut (ok - die Buns sind gekauft (zufällig auch beim Edeka) und fand ihn dafür echt klasse. Persönlich fand ich das schnippeln und zusammenrühren etc. schon viel - aber noch erträglich. (Mein Mann hat sich ums Fleisch und die Buns gekümmert, ich um den Rest. )
Fazit: Ein super leckerer Burger mit einer exotischen Note durch die Limette und Salsa - Yummy! Landet sicher mal im Sommer bei uns auf den Grill. ;)
Liebe Grüße aus München E.
Und ganz ehrlich, der ist wirklich Klasse und ich grille ihn dieses Jahr definitiv auch wieder. Ich mag diesen exotischen Touch total gerne, das ist ein Burger den man so nirgendwo bekommt. Und sowas ist ja auch mal ganz schön.
Ein schönes Wochenende wünsche ich dir! :)