Heute gibt es ein Essen aus meiner Kindheit. Ich war ein sehr mäkeliges Kind, aber wenn es diese Beilage gab, war der Teller immer voll – Bayrisch Kraut! Das Rezept für diese Gemüsebeilage ist relativ simpel, bringt aber ordentlich Geschmack auf den Teller und passt wunderbar zu verschiedenen Fleischgerichten.
Ich kenne Bayrisch Kraut als Beilage zum Schweinebraten, Krustenbraten oder Schweinekotelett. Es passt aber auch wunderbar zu geschmortem Rindfleisch. Bayrisch Kraut besteht aus Weißkohl, der weich geschmort wird und am Ende eine „schlotzige“ Konsistenz bekommt. Genau diese saftige Konsistenz macht diese Beilage für mich so genial. Ich erreiche diese Schlotzigkeit mit Speisestärke. Oma hat früher dafür auch Schweineschmalz genommen.
Der ultimative Tipp für Bayrisch Kraut ist, es noch einen Tag stehenzulassen. Denn ähnlich wie bei Gulasch, schmeckt es am zweiten Tag doppelt so gut, wenn es gut durchziehen konnte. Darum hat meine Oma früher auch immer eine extra große Portion Bayrisch Kraut gekocht. So konnten wir am zweiten Tag nochmal davon essen und jeder am Tisch hat es geliebt.
Die wichtigsten Zutaten für Bayrisch Kraut
Für diese wunderbare Beilage brauchst du keine lange Einkaufsliste schreiben. Für Omas Bayrisch Kraut benötigst du u.a.:
- Weißkohl – Wähle den schönsten und knackigsten Kohlkopf, den du finden kannst. Alternativ kannst du auch Spitzkohl nehmen.
- Speck – durchwachsener, fetter Speck gehört unbedingt ins Bayrisch Kraut.
- Zwiebel – gehört auch unbedingt hinein.
- Lorbeer und Pimentkörner – als Gewürze, die den Geschmack abrunden.
- Zimt – ein Muss bei dem Bayrisch Kraut meiner Oma. Nur eine Spur, damit es nicht nach Weihnachten schmeckt, aber einfach den Geschmack rund macht.
- Kümmel – Kümmel und Weißkohl gehören für mich eigentlich immer zusammen. Meine Oma hat das bayrische Kraut aber immer ohne Kümmel gekocht. Wenn du auf den Kümmel aber nicht verzichten möchtest, dann rein damit! Gerne auch in gemahlener Form für die Optik.
- Brühe – Oma hat oft einfach nur Wasser genommen, ich benutze Hühnerbrühe, um den Kohl weich zu schmoren.
- Weißweinessig – es braucht eine Spur Säure, um den Geschmack auszubalancieren.
- Speisestärke – um die Flüssigkeit abzubinden. Damit wird es schön schlotzig.
Die genaue Zutatenliste samt Mengenangaben findest du wieder am Ende dieses Beitrags. Dort kannst du dir das Rezept auch ausdrucken lassen.
Was ist bei der Zubereitung vom bayrischen Kraut zu beachten?
Omas Rezept ist an sich total einfach, ich gehe trotzdem noch auf ein paar Kleinigkeiten ein.
- Schneide den Kohl in gleichmäßig große Streifen, damit er gleichmäßig garen kann.
- Brate zuerst Speck und Zwiebel an und gib dann den Kohl hinzu. Der Kohl sollte ein paar Minuten im Topf vor sich hinschmurgeln, aber keine Farbe annehmen.
- Wenn du die Flüssigkeit mit der Stärke bindest, taste dich ran. Ich habe im Rezept drei Teelöffel angegeben, vielleicht genügen dir schon zwei Teelöffel. Es ist wie bei so vielen Dingen eine Frage des Geschmacks.
- Das Bayrisch Kraut schmeckt frisch gekocht schon total gut. Wenn es einen Tag Zeit hatte um durchzuziehen, schmeckt es nochmal viel besser!
Konnte ich dir Appetit auf diese schöne Beilage machen? Ich hoffe doch! Vielleicht gibt es am Wochenende bei dir schon Bayrisch Kraut, ich würde mich freuen. Und als Beilage für Weihnachten ist es übrigens auch eine tolle Sache.
Ach, ich mag Bayrisch Kraut richtig gerne und könnte es total oft essen. Liebe geht raus an Omas Rezept!
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Schaue dir doch auch mal eine weitere, genialen Beilage an. Grüne Bohnen im Speckmantel. Die passen z.B. wunderbar zum Schweinebraten und auch zum Rouladentopf.
Bayrisch Kraut – nach dem Rezept meiner Oma
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Rezept Zutaten
- 1 kg Weißkohl
- 150 g durchwachsener Speck
- 100 g Zwiebel
- 1 Prise Zucker
- 2 Lorbeerblätter
- 5 Pimentkörner
- 600 ml Hühnerbrühe
- 1/2 TL Zimt, gemahlen
- 1-2 TL Weißweinessig
- 2-3 TL Speisestärke
- 1 EL Öl
- Salz und Pfeffer
- Optional: Kümmel
Rezept Zubereitung
- Den Weißkohl vierteln und den Strunk entfernen. Den Kohl in gleichmäßige Streifen schneiden.
- Den Speck würfeln und die Zwiebel ebenfalls in Würfel schneiden.
- Den Speck in etwas Öl (alternativ Schweineschmalz) auslassen. Die Zwiebeln dazu geben, salzen, die Prise Zucker dazu geben und für 2 Min. anbraten, ohne dass sie Farbe bekommen.
- Den Kohl hinzufügen sowie Lorbeer und Pimentkörner und alles für 10 Minuten bei mittlerer Hitze unter Rühren anschwitzen. Der Weißkohl sollte dabei keine Farbe bekommen.
- Anschließend die Brühe angießen (jetzt den Kümmel dazu geben, wenn du magst) und mit geschlossenem Deckel für ca. 20 Minuten (je nach Dicke deiner Kohlstreifen) weich schmoren lassen. Der Kohl sollte noch einen leichten Biss haben.
- Zimt hinzufügen und mit Salz, Pfeffer und Weißweinessig abschmecken. Anschließend die Stärke in etwas Wasser auflösen und in Etappen zum Bayrisch Kraut geben. Es sollte eine schöne "schlotzige" Konsistenz bekommen.
Mach ich unbedingt nach vielen Dank LG aus Nürnberg
Ich hoffe, es wird dir gefallen, Herbold. 🙂
Sooo lecker! Unsere Omas hatten den gleichen Lehrmeister…
Sie wussten einfach, wie es geht. 🙂
Ich lasse den Speck draußen, weil ich meistens Kasseler dazu reiche. Sonst wäre das zuviel geräucherter. Als Beilage selbst gemachte Semmelknödel.