Mein kleiner Blog geht mittlerweile in sein achtes Jahr und wenn ich so zurückschaue, dann sind die letzten Jahre wie im Fluge vergangen. Ich erinnere mich gut daran, wie mir meine Frau noch vor wenigen Jahren per Telefon erklären musste, wie man ein Schnitzel richtig paniert. 😀
Rückblickend muss ich sagen, dass ich beim Thema Kochen die absolute Obernull war. Ich konnte nicht mal ein Ei öffnen, ohne es zu zermatschen. Heute ärgere ich mich sehr darüber das ich meiner Mama damals nicht beim Kochen helfen und zuschauen wollte. Was mir da an Wissen verloren gegangen ist!
But that’s life. Hinterher ist man eben immer klüger und mittlerweile schlage ich mich ja auch ganz wacker am Herd. Ich habe nämlich verstanden, dass Kochen in erster Linie ganz viel mit Übung und Mut zu tun hat und oft auch mit den richtigen Hilfsmitteln. Hat man die, kann man sich auch an jede Herausforderung wagen.
Das beste Beispiel dafür ist meine leckere feine Bratwurst, die ich vor ein paar Tagen selbst hergestellt habe. 🙂 Vor ein paar Jahren hätte ich ganz sicher nicht daran gedacht, selber Wurst herzustellen und mich das niemals getraut. Heute habe ich den MUM, wenn ich dieses Wortspiel mal benutzen darf!
Seit letztem Jahr arbeite ich fast täglich mit der Küchenmaschine von Bosch, der Bosch OptiMUM, für die es diverses Zubehör, Sets und Aufsätze zu kaufen gibt. Im Hunting Adventure Set ist neben einem Fleischwolf auch ein Wurstfüller enthalten und deshalb habe ich nun schon länger mit dem Gedanken gespielt, selber zu wursten.
Den Fleischwolf nutze ich seit letztem Jahr regelmäßig und wolfe mir gerne mein eigenes Hackfleisch. Nicht nur, weil ich dann selbst entscheiden kann welches Fleisch ich verwenden möchte, sondern auch, weil es mir Spaß macht. Man kann mit dem Fleischwolf sehr einfach aus allen Fleisch- und Fischsorten Hackfleisch herstellen. Das funktioniert wirklich prima.
Schau dir auch mal das Rezept für saftige Hähnchenfleischbällchen in Tomatensauce oder das Rezept für selbstgemachte, feine Fischfrikadellen an. Da kannst du nachlesen und schauen, wie gut der Fleischwolf der OptiMUM funktioniert.
Vor ein paar Tagen habe ich mich dann endlich an die Wurst getraut und mich von meinem Metzger beraten lassen, welche Fleischsorten und Stücke für die Wurstherstellung geeignet sind und mich danach für eine feine Bratwurst mit einer Mischung aus Kalb- und Schweinefleisch entschieden.
Das Kalbfleisch ist naturgemäß ein sehr mageres Fleisch und damit die Wurst später nicht zu trocken wird, füge ich zur Hälfte Schweinefleisch hinzu. Das Schweinefleisch hat einen höheren Fettanteil und sorgt somit für die nötige Saftigkeit. Man könnte auch noch etwas fetten Speck wolfen, um die Wurst noch saftiger zu machen, aber dadurch würde sie auch gleichzeitig fettiger. Da muss man wieder persönlich abwägen, was einem wichtig ist.
Das Wolfen war wieder absolut kein Problem und trotz der Menge von insgesamt zwei Kilo Fleisch auch super schnell erledigt. Ich habe das Fleisch zunächst durch die 8 mm Lochscheibe gedreht und das so gewolfte Hackfleisch dann noch einmal durch die 3 mm Scheibe laufen lassen. Dadurch wurde es super fein und genau so, wie ich es bei meiner feinen Bratwurst auch haben wollte.
Das Wolfen macht so viel Spaß! Ich glaube, ich stehe kurz davor sämtliche Hackfleischgerichte nur noch selber zu wolfen. Ich hatte mir diesen Prozess immer aufwändiger und vor allem zeitintensiver vorgestellt, aber mit dem Fleischwolf der OptiMUM geht das ruckzuck.
Die zwei Kilo Fleisch waren in 6 Minuten durch die 8 mm Lochscheibe gewolft und dann hat es noch einmal knapp 12 Minuten gedauert, bis es durch die 3 mm Scheibe gelaufen war. Und dieser zweite Durchlauf ist ja ohnehin nur für superfeines Hackfleisch nötig.
Das Wolfen ist wirklich super easy und schnell erledigt. Toll. 🙂
Alle Fotos in diesem Beitrag sind tatsächlich bei meinem ersten Versuch entstanden. Da ich beim ersten Mal noch keine erprobte Rezeptur für meine Wurst hatte, habe ich zunächst das Fleisch separat gewolft und dann nach und nach die weiteren Zutaten unter das Hackfleisch gemischt. Dann habe ich einen Probeklops gebraten, weiter gewürzt und mich so Stück für Stück dem fertigen Geschmack genähert.
Wenn ich diese Wurst wieder zubereite und das ist jetzt schon sicher, dann habe ich ein fertiges Rezept und dann kann ich einen Teil der Zutaten zusammen mit dem Fleisch durch den Fleischwolf laufen lassen. Das spart noch einmal Zeit und gerade die getrockneten Tomaten, die Pinienkerne, der Salbei und den Parmesan kann man super zusammen durchlaufen lassen, dadurch vermischen sich die Zutaten wunderbar miteinander.
Hackfleisch erledigt – jetzt geht es an die Wurst! 🙂
Den Naturdarm habe ich mir von meinem Metzger schon gebrauchsfertig reinigen lassen und ihn vor dem Wursten nur noch einmal gewässert bzw. Wasser durchlaufen lassen. Für 2,4 kg Fleisch a 20 Würstchen mit 120 g Gewicht, hat mein Metzger mir 2 Meter Darm empfohlen. Ich habe dann noch einen Meter draufgepackt, weil ich ja nicht wusste, wie gut das beim ersten Mal funktionieren würde.
Nutzt du Instagram? Dann besuche mal meinen Insta-Account unter Instagram/malteskitchen und schau dir meine Story „Selber Wursten“ an. Sie ist dauerhaft abgespeichert und du kannst sie jederzeit aufrufen und dir angucken, wie ich meine feien Bratwurst hergestellt habe. 🙂
Ein bisschen „Angst“ hatte ich vor dem eigentlichen Wursten dann doch, aber als die Wurst später auf dem Teller lag war ich überrascht, wie gut das ging. Dafür, dass ich keinerlei Übung darin hatte, ging es erstaunlich gut von der Hand und die Wurst ist mir nur ein einziges Mal geplatzt. Da hatte ich Schlimmeres befürchtet.
Aber eigentlich ist es ganz einfach. Wichtig ist, dass der Wurstfüller angefeuchtet wird, bevor der Darm aufgezogen wird. Während das Brät durch den Wurstfüller läuft, sollte der aufgezogene Darm auch immer mal wieder neu befeuchtet werden, dann flutscht das einwandfrei.
Ich würde aber auf jeden Fall empfehlen, die Wurst zu zweit herzustellen. Hole dir ein Partnerwürstchen an die Seite und dann kann einer das Hackfleisch in den Fleischwolf geben und der andere empfängt am Wurstfüller die Wurst und achtet darauf, dass alles schön feucht bleibt und flutscht. Ich habe wie immer meine Frau eingespannt, die mal wieder ihren unschätzbaren Wert als beste Küchenhilfe der Welt bewiesen hat.
So sieht das Endergebnis aus! Klasse, oder? Meine erste selbstgemachte Wurst und das gleich im ersten Versuch! Ich muss ein Wursttalent sein. Geht gar nicht anders.
Ich war sehr happy an diesem Tag! 🙂 Das hat insgesamt richtig viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf die kommende Grillsaison und auf meine eigenen Wurstkreationen. Die Möglichkeiten beim Wursten sind ja endlos und ich werde richtig schön damit experimentieren. Ich liebe Käsewürstchen und werde mich sicher mal an ein schönes Exemplar wagen.
Heute stand aber wieder meine Liebe zu Italien und dem italienischen Essen im Vordergrund. Meine Wurst habe ich entsprechend mit getrockneten Tomaten, Pinienkernen, Parmesan, Salbei und Fenchel gewürzt. Die Wurst ist toll gelungen und hat richtig lecker geschmeckt.
Ich habe sie sanft gebraten und nach dem scharfen Anbraten bei geringerer Temperatur gar ziehen lassen, damit sie saftig bleibt. Man könnte sie vor dem Braten auch brühen und sie danach nur noch kurz anbraten, damit sie Farbe bekommt. Durch das Brühen wäre das Risiko geringer, dass sie beim Braten oder Grillen aufplatzt.
Serviert habe ich meine feine italienische Bratwurst mit einem großen Haufen Kartoffelbrei und süßlich geschmorten Balsamico-Zwiebeln. Dazu habe ich noch ein paar Kirschtomaten angebraten, die sich dank ihrer fruchtigen Säure gut mit den süßlichen Zwiebeln vertragen haben. Oben drauf gab es ein paar Pinienkerne und frittierte Salbeiblätter.
Das war ein sehr schönes Essen. Ein Gericht, wie ich es liebe. Deftig und herzhaft, mit guten Zutaten gekocht. Ich wusste beim Anrichten bereits, dass ich hier eine richtige Leckerei auf dem Teller habe. Manchmal sieht mein Essen echt verdammt gut aus, da muss ich mich heute ausnahmsweise mal selber loben. 😀
Hast du jetzt auch ein bisschen Lust auf selbstgemachte Wurst bekommen? Das hoffe ich doch! Falls du Fragen zu diesem schönen Thema hast oder zur Bosch OptiMUM, dann immer raus damit. Falls du bereits Experte im Wursten bist und eine besonders tolle Wurst zubereitet hast, dann freue ich mich auch über dein Rezept! Dankeschön. 🙂
Feine italienische Bratwurst
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
Italienische Bratwurst
- 1,2 kg Kalbfleisch aus der Schulter / Nacken
- 1,2 kg Schweinefleisch aus dem Nacken
- 3 Meter Naturdam
- 100 g getrocknete Tomaten
- 140 g Parmesan, gerieben
- 80 g Pinienkerne, angeröstet
- 6 g Salbei, sehr fein gehackt
- 20 g Salz
- 4 g schwarzer Pfeffer
Balsamico-Zwiebeln
- 4 rote Zwiebel (groß)
- 100 ml Balsamicoessig
- 2 EL brauner Zucker
- 2 EL Olivenöl
- Salz
Rezept Zubereitung
- Das Schweine- und Kalbfleisch in Würfel schneiden, die durch die Öffnung des Fleischwolfs der OptiMUM passen und in einer Schüssel miteinander vermischen. Den Parmesan reiben, und die getrockneten Tomaten grob hacken, falls sie sehr groß sein sollten.
- Den Fleischwolf mit der 8 mm Lochscheibe an der OptiMUM anbringen und das Fleisch portionsweise zusammen mit den getrockneten Tomaten, den Pinienkernen und dem Parmesan wolfen.
- Die 3 mm Lochscheibe am Fleischwolf einsetzen und das gewolfte Hackfleisch erneut wolfen und in eine Schüssel füllen.
- Den fein gehackten Salbei, das Salz und den Pfeffer unter das Hackfleisch mengen und das Fleisch 5 Minuten gut durchkneten, damit es eine kompakte Konsistenz bekommt. Wer mag, brät nun einen Probeklops und schmeckt ggfls. noch einmal mit Salz, Pfeffer, Parmesan und Salbei nach.
- Den Wurstfüller am Fleischwolf anbringen und den gewässerten Naturdam auf den Wurstfüller ziehen und dabei den Wurstfüller sowie den Darm gut anfeuchten. Das Ende des Naturdarms mit einem Knoten verschließen.
- Das Hackfleisch portionsweise durch den Fleischwolf / Wurstfüller laufen lassen und dabei darauf achten, dass der Darm immer befeuchtet bleibt, damit er schön vom Wurstfüller flutscht.
- Nachdem die Hackfleischmasse komplett eingefüllt wurde, gleichmäßige Würstchen abdrehen. Dabei die Wurstmasse mit beiden Daumen und Zeigefingern leicht eindrücken und in Drehbewegungen zu Würstchen abdrehen.
Balsamico-Zwiebeln
- Die roten Zwiebeln achteln und eine Pfanne bei mittlerer Hitze aufsetzen. Heiß werden lassen, das Olivenöl zufügen und die Zwiebeln in die Pfanne geben. Die Zwiebeln salzen, den Zucker und Essig zufügen und die Zwiebeln bei kleinerer Hitze einköcheln lassen, bis sie weich sind und die Flüssigkeit reduziert ist.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Bosch entstanden. Auf den Inhalt dieses Beitrages wurde keinerlei Einfluss genommen und alle getroffenen Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Wahnsinn, das sieht ja toll aus… Glückwunsch zur ersten, selbst hergestellten Wurst.
Und im Ãœbrigen hat mir dein Satz gut gefallen: „Ich habe nämlich verstanden, dass Kochen in erster Linie ganz viel mit Ãœbung und Mut zu tun hat und oft auch mit den richtigen Hilfsmitteln. Hat man die, kann man sich auch an jede Herausforderung wagen.“
So ist es, es gehört schon Ãœbung und auch ein gewisser Mut dazu. Außerdem – wenn man noch nicht so geübt ist – hilft es ungemein, wenn man 1. lesen kann und 2. gesunden Menschenverstand einsetzt. Manchmal das Rezept eben auch zwei- oder mehrmals lesen! Was die Hilfsmittel betrifft, ich habe festgestellt, dass man mit etwas Phantasie auch mit Notlösungen gut zurechtkommt und sich hinterher sagen kann: ‚Trotz meiner minderwertigen Ausstattung habe ich ein gutes Essen gemacht‘. Auch eine wichtige Erfahrung!
Aber man muss sich eben auch einfach mal trauen. Das eine oder andere wird vielleicht im ersten Anlauf nicht immer gelingen, aber aus solchen Fehlern lernt man eben auch…
In diesem Sinne: Frohes Kochen und frohes Wursten dir, Malte. (Und natürlich ist eine willige Küchenhilfe immer prima – auch sie, die Küchensklaven – verdienen unser Lob. Ich bin ab und an auch Küchensklave und weiß, dass das ein wichtiger Job ist).
Viele Grüße
ubi
Hallo ubi,
herzlichen Dank für die Glückwünsche. Ich bin ein bisschen stolz auf mich. 🙂
Du sagst es, man muss auch den Mut haben Fehler zu machen. In allen anderen Lebensbereichen machen wir die ja auch und nehmen dann einfach einen neuen Anlauf. Und wenn alle Stricke reisen und das Essen mal komplett in die Hose gegangen ist, muss man ja trotzdem nicht verhungern. 😀
Ganz liebe Grüße, Malte
@Hallo Malte,
ich verfolge seid langer Zeit deinen Block und habe schon einiges nachgekocht.
Seit diversen Änderungen deinerseits kann ich jedoch keine Rezepte mehr ausdrucken, was ich für sehr schade halte.
Gibt es hierfür eine Erklärung bzw. Abhilfemöglichkeiten ?
Liebe Grüße Anke
Hallo Anke,
erstmal vielen Dank, dass du mir schon länger treu bist. Das freut mich sehr! 🙂
Ich bin gerade nicht sicher, warum du nicht mehr ausdrucken kannst? Bekommst du eine Fehlermeldung beim Drucken?
Ich stelle gerade die Rezeptvorlage für meine Rezepte nach und nach um und alle neuen Rezepte nutzen schon diese neue Vorlage, so auch dieses Bratwurst-Rezept. Aber auch die neue Vorlage hat immer einen Button „Drucken“, auf den du klicken kannst und dann sollte das auch funktionieren.
Scrolle mal etwas nach oben zum Rezeptteil und dort findest du den „Drucken“ Button ganz oben, neben einem roten „PIN“ Button.
Liebe Grüße, Malte