Hey, ihr Lieben. Hattet ihr ein schönes Wochenende und konntet ihr ein paar Sonnenstrahlen einfangen? Ich war am Samstag mit Frau, Kind und Freunden auf dem Street Food Festival in Duisburg und habe mir einen Burger, ein Philly Steak Sandwich, 2 Samosas und eine Zitmschnecke gegönnt. Da würde ich doch glatt mal von einem gelungenen Wochenende sprechen, das schöne Wetter haben wir jedenfalls optimal genutzt.
Sonntag habe ich dann wieder selbst am Herd gestanden und 2 Lieblingsgerichte zubereitet, die ich heute gerne mit euch teilen möchte. Es gab Steak Tagliata und eine Ruckzuck-Pasta, richtig tolle Risoni mit Pancetta und Erbsen. Mir geht es heute in erster Linie um genau diese Pasta, die ihr unbedingt ausprobieren müsst, weil sie schnell und lecker ist und gerade unter der Woche auch an gestressten Tagen das perfekte Abendessen ist.
Wenn euch die Risoni gefallen und ihr mit dem Gedanken spielt sie nachzukochen, dann versucht unbedingt Pancetta zu bekommen. Dieser aromatische Speck aus Italien macht geschmacklich einen großen Unterschied und gibt der Pasta eine spezielle Würze, die man mit dem „üblichen“ durchwachsen-geräucherten Speck nicht annähernd hinbekommt.
Ihr könnt Pancetta heutzutage auch schon online kaufen, wenn ihr nicht das Glück habt so wie ich direkt neben einem Feinkost-Italiener zu wohnen. Was Pancetta und Salsiccia angeht, sitze ich direkt an der allerbesten Quelle und nutze das sehr aus. Gerade Pancetta gibt vielen Gerichte einen so eigenen Charakter, dass ich ihn oft und gerne verwende und euch wirklich empfehlen kann mal gezielt danach zu suchen. Er hält sich im Kühlschrank eine ganze Weile, so das man auch ein größeres Stück unbedenklich kaufen kann.
Zur Not funktioniert diese Pasta aber auch mit durchwachsen-geräucherten Speck, aber es ist nicht mehr das Selbe. Es schmeckt gut, aber dieser besondere geschmackliche Kick wird leider fehlen. Also macht euch besser auf die Jagd nach dem guten italienischen Speck, ihr werden ihn bestimmt sehr schnell sehr lieben.
Aber nicht nur die Pasta war superlecker, auch die Tagliata war der Hammer. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich in diese prachtvolle italienische Art ein Steak zu essen verliebt habe. Tagliare bedeutet „schneiden“ und so wird das Steak vor dem Servieren in dünne Scheiben geschnitten und oft mit einer Mischung aus Olivenöl, Säure (Zitrone oder Essig), Rucola, Tomaten und Parmesan serviert. Jeder nimmt sich ein paar Scheibchen runter und auf diese Weise wird wieder diese besondere Geselligkeit zelebriert, die italienisches Essen von Hause aus mitbringt. Seele, Wärme, Familie!
In Deutschland hauen wir uns ja gerne unser eigenes Steak auf den Teller, jeder bekommt seins und genießt es für sich. Das ist auch ok, mache ich auch häufig so, aber ich finde es viel schöner das Essen auf einer großen Platte oder einem großen Brett anzurichten und dieses Gefühl des „teilens“ zu schaffen. Geht es nicht genau darum in einer Familie und unter Freuden? Das man alles miteinander teilt, die Liebe, die Sorgen, die Ängste und besonders die guten Momente? Und gemeinsam gutes Essen zu essen gehört zu den schönsten Momenten eines Tages.
Natürlich muss man sich mit dem Servieren etwas beeilen, wenn man ein aufgeschnittenes Steak auftischen möchte. Steht es jedoch erstmal auf dem Tisch, muss man sich keine Sorgen mehr machen das es zu schnell auskühlt. Es wird garantiert in Windeseile aufgegessen sein. Für mein Tagliata habe ich das Steak medium gebraten und es vor der Servieren zum Ruhen in einer Marinade aus Olivenöl, gehackter frischer Chilli, getrocknetem Oregano, Zitronensaft und Meersalz gelegt. Danach wird es aufgeschnitten und mit ein paar zuvor in der Marinade gewälzten und halbierten Kirschtomaten serviert. Ich habe noch ein paar Parmesanspäne darüber gegeben und normalerweise auch frischen Oregano, den ich leider auf dem Foto vergessen habe. Aber er gehört dazu. Oder Rucola!
Die Tagliata ist so unglaublich saftig und lecker. Bitte probiert es aus und gebt mir Feedback! 🙂
Auch wenn es schwer fällt den Blick von einem saftigen Steak zu lösen, der Star und der Grund dieses Beitrages ist die Pasta. Wenn ihr sie ganz frisch aus dem Topf serviert, nur Sekunden zuvor mit Butter und Parmesan angereichert, dann ist sie herrlich schlotzig und erinnert fast an Risotto. Sie ist allerdings genau so zickig wie Risotto und mag es gar nicht, wenn man sie lange stehen lässt. Dann absorbiert sie die Flüssigkeit zu stark und verliert ihre seidige Konsistenz, wird dick und schwer und trocken. Auf dem Punkt serviert, macht sie alle am Tisch glücklich.
Manchmal mische ich noch ein wenig frisch gehackte Minze unter, nicht zu viel, nur etwas für einen kleinen Frischekick. Da meine Frau Minze aber schnell mit Zahnpasta assoziert, muss ich dabei vorsichtig sein. Wer mag schon Zahnpasta zum Abendessen?
Das zweitbeste an dieser Pasta, neben ihrem Geschmack, ist die Tatsache das sie in unter 30 Minuten zubereitet wird. Wer richtig flott ist, der schafft es sogar in 20 Minuten, weil die Risoni nicht länger als 10 Minuten köcheln müssen. Das ist das perfekte schnelle Abendessen und es schmeckt auch solo und ohne Steak als Beilage sehr lecker.
Viel Spaß mit dem Rezept. Lasst es auch schmecken und bleibt mir treu!
Risoni mit Pancetta & Erbsen
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Rezept Zutaten
- 250 g Risoni Nudeln, Orza, Kritharaki Nudeln
- 125 g Pancetta
- 150 g TK-Erbsen
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 1 handvoll Parmesan, frisch gerieben
- 1 EL Butter
- 650 ml Geflügelfond, oder Wasser
- Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Rezept Zubereitung
- Den Pancetta in Würfeln oder Scheiben schneiden, den Parmesan reiben und den Knoblauch abziehen und sehr fein würfeln. Einen schweren Topf aufsetzen und den Pancetta bei mittlerer Hitze in 2 EL Olivenöl knusprig auslassen.
- Den Knoblauch zufügen und 1 weitere Minute braten, dann die TK-Erbsen in den Topf geben und mit dem Pancetta verrühren. 1-2 Minuten weiterrühren, bis die Erbsen Wärme angenommen haben und nicht mehr frostig aussehen.
- Die Nudeln zufügen, unterrühren, alles leicht! salzen und den Geflügelfond angießen. Einmal aufkochen lassen, die Hitze reduzieren und die Pasta offen bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen, zwischendurch umrühren damit nichts am Topfboden ansetzt.
- Sobald die Pasta die Flüssigkeit fast komplett aufgenommen hat und al dente ist, den Topf vom Herd nehmen und die Butter sowie den Parmesan unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren.
Hey Malte,
auch wenn wir kein Fleisch mehr essen, finde ich die Risoni total appetitlich angerichtet. Mit Erbsen kann ich mir die Kombination nämlich gut vorstellen (bin gerade auf der Suche nach Inspiration für die restlichen Nudeln aus der Packung …).
Und jetzt oute ich mich noch: Wenn die Nudeln die Soße so richtig aufgesogen haben und man sie am nächsten Tag nochmal aufwärmt, find ichs fast noch besser … upsi.
Liebe Grüße
Caro
Hi Caron,
schön, dich hier zu lesen. 🙂 Ich nehme mir auch immer vor, mehr mit Risoni zu kochen, aber irgendwie will das nicht so recht funktionieren. Dabei sind sie wirklich super lecker und ich esse sie auch gerne am nächsten Tag! 🙂
Liebe Grüße, Malte
Ich habe heute die Risoni gekocht…hat brav, wie angeraten, den Pancetta aus dem italienischen Feinkostgeschäft gekauft…es war unheimlich lecker! Würzig, cremig, salzig….fast zum Teller ablecken! Und so schnell gemacht.
Danke für dieses tolle Rezept! 🙂
Das freut mich wirklich sehr Claudia. Dankeschön. 🙂 Ich muss das auch mal wieder kochen. Das letzte Mal ist schon zu lange her. 🙂
Das ist ein mega Salat zum Grillen… Danke für das Rezept, werde ich sicher mal ausprobieren. LG Julia
So, jetzt habe ich auch die…Moment, wie heißt das?…Tagliata! gemacht.
Trommelwirbel, Tusch! Absolut der Oberhammer!
Ich bin ja eher der Steakmuffel und habe mich vor dieser Garvariante von Fleisch eher immer etwas geekelt, wenn es nicht durchgebraten war. War es das wiederum, kann man ja eigentlich auch eine Schuhsohle so essen… Ich bin also eher der Bratentyp. Aber mittlerweile mag ich es auch kurzgebraten dunkelrosa und bekomme das auch hin.
Aber in dieser Zubereitungsvariante und explizit auch mit der von Malte schon hinreichend abgefeierten sozialen Komponente ist das wirklich ein kulinarisches kleines Träumchen!
Wobei ich für meinen Geschmack noch das I-Tüpfelchen an Verbesserung im Austausch frischer gegen getrocknete Tomaten sehen würde.
Hmmm…und wo ich jetzt so dasitze und darüber schreibe, könnte man das vielleicht auch noch mit ein paar Pfirsich- oder Nektarinenspalten anrichten…
Yes! Freue ich mich, dass es dir gefallen hat. 🙂 Ich liebe das wirklich total und preise es auch immer wieder in meinem Freundeskreis an!
Ich habe es auch schon mal mit getrockneten Tomaten gemacht und fand es sehr lecker, wobei ich die „frische“ Variante doch vorziehe. Mit Nektarinen, geile Idee. 😀
Jo, sehr lecker und vor allem macht es sich sehr einfach und schnell. Beim Nachkochen bitte unbedingt das Ausrufezeichen bei „alles leicht! salzen“ ernst nehmen! Ich habe das etwas zu lässig betrachtet und war dann mit dem Salz etwas drüber. Offenbar bringt der Pancetta schon ordentlich Salz mit.
Vor Speck habe ich mich lange Zeit regelrecht geekelt. Daher habe ich kaum Erfahrung damit und kann den Pancetta folglich auch nicht so richtig würdigen. Mir fehlen einfach die Vergleichserfahrungen. Knusprig ausgelassen war er jedenfalls schon lecker…
Tatsächlich erinnert das an Risotto. Beim nächsten Mal würde ich 150 Milliliter Fond durch einen fruchtigen Weißwein ersetzen, um einfach etwas Säure ins Gericht reinzubekommen. Davon würde ich mir einen zusätzlichen Kick versprechen.
Dann kocht der Pancetta quasi mit den Nudeln?
Genau. Er wird erst ausgelassen und kocht dann zusammen mit den Nudeln in einem Topf / Pfanne.
Ich dachte noch bei dem Steakrezept „Mensch, genau wie Jamie Oliver..!“ 😂 Aber als ich unter dem Beitrag den Hinweis sah, war mir alles klar. 😀
Ich mag seine Rezepte und die Art des servieren auf großen Platten sehr – das Essen ist kommunikativer und familiärer. (ähnlich wird es auch bei den Chinesen gehandhabt.)
Toll umgesetzt – deine Bilder finde ich noch appetitlicher!
Ich habe Tagliata tatsächlich das erste Mal bei Jamie entdeckt und bin seitdem Feuer und Flamme. Tagliata kann man auch so wunderbar variieren und es schmeckt immer gut.
Es ist halt schade, dass in unseren Zeiten so häufig die Zeit für ein entspanntes Essen fehlt oder das wir meinen, uns sie nicht mehr nehmen zu können. Eigentlich sollten einmal am Tag alle zusammenkommen, an einem großen Tisch, gemeinsam Essen und die Zeit zeit sein lassen. In anderen Ländern geht das ja auch, China ist ein schönes Beispiel dafür.