Darf man zu Kofta eigentlich Bulette sagen oder tritt man damit jemandem zu Nahe? Für mich ist alles aus Hackfleisch, das zu einem Röllchen oder einer Kugel geformt wird, eine Bulette. Unterschiedlich gewürzt zwar, aber im Grunde ein Klops, eine Frikadelle, eine Bulette. Heute gibt es also eine Bulette alla Ottolenghi und ein Rezept aus seinem Buch „Jerusalem“.
Das Besondere an diesem Rezept ist natürlich die etwas exotische Würzung des Hackfleisch, mit u.a Zimt und Piment und die Verwendung von Lamm- und Kalbfleisch. Bei unseren deutschen Buletten setzen wir ja eher auf eine Mischung aus Rind- und Schweinefleisch. Aber genau das macht es ja so spannend und interessant, Gereichte aus anderen Ländern auszuprobieren. Und ich kann euch ein Nachkochen der Kofta B´siniyah wärmstens empfehlen, mir haben sie nämlich ganz toll geschmeckt!
Vor der Tahini-Sauce muss ich euch vorsichtshalber mal warnen. Die Sesampaste hat schon einen sehr intensiven Eigengeschmack und ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jedermanns Geschmack ist. Meiner Frau hat die Sauce überhaupt nicht geschmeckt, ich fand sie in Verbindung mit den Kofta ganz lecker. Aber ich mag auch diesen intensiven Sesamgeschmack. Für meine Frau habe ich dann als Alternative einen Joghurt mit Knoblauch angerührt, das passt auch sehr gut dazu.
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Zubereitung • Kofta B´siniyah •
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten und 50 g davon nach dem Anrösten grob hacken. Den Rest beiseite stellen und später zum Garnieren verwenden. 30 g Petersilie hacken und eine weitere handvoll Petersilie zum Garnieren beiseite legen. Die Chillischote halbieren, entkernen und fein hacken. Die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln.
Sämtliche Zutaten für die Kofta in einer Schüssel sorgfältig miteinander vermengen und aus der Hackfleischmasse Röllchen von ca. 8 cm Länge formen und gut zusammendrücken, damit sie nicht zerfallen. Beiseite legen und bis zum Garen kalt stellen.
Tahini in einer Schüssel mit Zitronensaft, 120 ml Wasser, fein gehacktem Knoblauch und 1/4 TL Salz verrühren. Die Sauce sollte etwas flüssiger als Honig sein, ggf. mit etwas mehr Wasser verdünnen. Ich habe auch etwas mehr Zitronensaft verwendet, als im Rezept angegeben.
Den Ofen auf 220°C vorheizen und eine Pfanne aufsetzen und heiß werden lassen. Die Kofta portionsweise im Sonnenblumenöl rundum goldbraun anbraten, ca. 6 Minuten, damit sie halbgar werden. Die Kofta zusammen mit der Tahini-Sauce in eine ofenfeste Form geben und im Ofen ca. 4 Minuten fertig garen.
In der Zwischenzeit die Butter in einem kleinen Topf erhitzen, bis sie leicht Farbe angenommen hat. Die Kofta aus dem Ofen nehmen und mit der Butter beträufeln. Mit Pinienkernen, Petersilie und Paprika bestreuen und servieren. Dazu passt frisch aufgebackenes Pitabrot oder auch ein fruchtiger Tomatensalat.
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Rezept Zutaten für 6 Personen • Zubereitungszeit ca. 35 Minuten
Für die Tahini-Sauce:
- 150 g helles Tahini (Sesampaste)
- 3 EL Zitronensaft
- 1 Knoblauchzehe
- Paprikapulver zum Bestäuben
- Salz
Für die Kofta:
- 400 g Kalbshackfleisch oder Rinderhackfleisch
- 400 g Lammhackfleisch
- 150 g Zwiebel
- 2 große Knoblauchzehen
- 50 g Pinienkerne, plus einige Pinienkerne zum Dekorieren
- 30 g glatte Petersilie,plus etwas Petersilie zum Dekorieren
- 1 rote Chillischote
- 1 1/2 TL Zimt
- 1 1/2 TL gemahlener Piment
- 3/4 geriebene Muskatnuss
- 1 1/2 TL gemahlener schwarzer Pfeffer
- 1 1/2 TL Salz
Durch Zufall bin ich auf deinen Block gestoßen. Ich koche auch leidenschaftlich gerne und hatte für meine Freunde eine Libanesische Mezze gemacht, alles war wunderbar, bis auf die Kafta, sind eigentlich auch Köfte, die waren mir zu trocken. Will jetzt die einmal ausprobieren, denn die Rezepte von Ottolenghi sind göttlich, habe schon zwei Kochbücher davon. werde berichten
LG Bruni
Mein Tipp zum Dip- falls der Tahinigeschmack zu stark ist: Joghurt 10% mit Tahini 1:6 mischen und extra zu den pur gebackenen Kofta reichen
Dankeschön Gabi! Tipps sind immer gerne gesehen.
Also ich mag Zwiebeln ja sehr gerne und schätze auch die Crunchigkeit, die rohe haben können. Aber in Verbindung mit Hack hast du mich zum überzeugten Anschwitzer gemacht. 🙂 Otto hin, lenghi her. 🙂 Aber man kann ja mal beides machen… Ich berichte dann.
Habe heute auch schon in einem ganz gewöhnliche Edeka Tahini entdeckt. 🙂
Ich leide immer noch unter dem neuen outfit… :-)))
Heute hatte ich mal wieder Bock auf gefüllte Paprikaschoten und bin dann gleich hier hängengeblieben, um mich für die Hackfüllung inspirieren zu lassen. Zimt und Hack ist ja tatsächlich eine beliebte Kombi in der orientalischen Küche.
Technisch habe ich mir durch dich/den Mathekoch belehren lassen und schwitze für Buletten, Frikadellen, Cevapcici, Köfte und Kofta mittlerweile immer Zwiebeln und/oder Knobi vorher an. Bei diesen Teilen verarbeitest du Zwiebeln/Knobi roh?
Tahini will ich mir schon seit geraumer Zeit mal besorgen, verdepp das aber ständig. Das wäre jetzt ein weiterer Anreiz, gezielt meinen türkischen Lebensmitteldealer anzulaufen… 🙂
Zum neuen Look antworte ich dir im passenden Artikel noch, sobald ich wieder am heimischen PC sitze. Bin noch unterwegs, langer Tag heute.
Deswegen nur kurz; Ja, in diesem Fall werden Zwiebeln und Knoblauch roh verarbeitet. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich beides wieder anschwitzen, aber hier geht es ja nach Herrn Ottolenghi :biggrin:
Ein interessantes Rezept, das ich sicherlich in Kürze nachkochen werde! Dankeschön.
Und nein, bitte nicht diese besonderen Kofta mit Buletten bezeichnen. Bleib doch gerne bei dem Namen Kofta oder wandele es in Köfte (= türkisch) um, dies passt weit besser zu den Zutaten, die auch in der osmanischen Küche zu finden sind, und auch passenden Beilagen, die ich mir vorstellen könnte.
Herzliche Grüße