So, jetzt ist es also passiert. Ich habe Küchlein aus Hirse, Möhre und Lauch gebraten und dazu einen sauleckeren und bewährten Feta-Paprika-Dip zubereitet und alles ganz ohne Fleisch. Und das war zusammen so richtig lecker. So lecker, dass ich sogar Nachschlag davon wollte. Mehrfach! Ab jetzt bin ich also offiziell als Vegetarier unterwegs!
Nee, das war jetzt nicht so ernst gemeint und ich werde ganz sicher weiterhin Freude an einem guten! Stück Fleisch haben, aber in der nächsten Zeit wird meine Küche auf jeden Fall gemüselastiger als bisher. Warum? Das beantworte ich am besten mal mit einem (leider verwackelten) Foto!
Das ist das Patschehändchen von meinem Sohn und wie ihr seht ist er bereits ganz der Papa und greift zielsicher zum guten Zeug! Vom Grillbuch bis zum Burgerbuch hat er sich alles schon geschnappt, nur das Veggiebuch bleibt unbeachtet im Regal stehen. Vom wem hat der Junge das nur?
Sein exklusiver Büchergeschmack ist dabei gar nicht das Problem, viel schlimmer ist es das er gerade damit anfängt das Gemüse auf seinem Teller zu verschmähen. Er piekst es auf sein kleines Gäbelchen, schaut es beinahe ungläubig an, schiebt es sich in den kleinen Mund, zerdrückt es mit der Zunge und schiebt es dann ganz laaaaaaaangsam mit der Zunge wieder heraus. Gebe ich ihm ein Stückchen Fleisch, bleibt es drin. Stückchen Möhre, raus damit. Stückchen Wurst? Na, sicher doch! Bisschen Brokkoli? Raus! Häufig begleitet er das noch mit kleinen „Nääääh!“ oder „Baaaah“ Lauten und zeigt provozierend auf das Fleisch oder die Wurst, nach dem Motto „Iss‘ du mal das Grünzeug und schieb‘ mir mal die Grillwurst zu!“
Freundchen! So haben wir aber nicht gewettet und Papa wird ihm nun das Gemüse so lecker auf den Teller zaubern, dass er von Möhren, Lauch und Hirse nur so träumt. So ist jedenfalls der Plan.
Die Idee für diese Küchlein stammt aus einem Buch namens „Lieblingsessen“, das wir schon vor Monaten gekauft hatten und das seit dem irgendwo in den Tiefen unserer Wohnung verschütt gegangen war. Aber für ein kleines Kind zu kochen ist schon deutlich anders, als für sich selbst zu kochen und im Buch sind wirklich ein paar schöne Ideen, auf die ich von alleine sicher nicht gekommen wäre. Jetzt muss er es nur noch mögen. *daumendrück*
Für mich ist es übrigens auch eine Premiere und mein erstes Tête-à-Tête mit der Hirse überhaupt. Und da wundere ich mich ernsthaft, warum mein Sohn mich bei manchem Gemüse auf dem Teller so anguckt, als hätte ich mir da gerade einen schlechten Scherz erlaubt.
Der Feta-Paprika-Dip ist übrigens der Oberhammer und falls ihr die Küchlein verschmähen solltet (Hirse? Esse ich nicht!), dann müsst ihr aber auf jeden Fall dem Dip eine Chance geben. Ich bereite ihn immer wieder gerne zu, meistens wenn wir grillen. Er schmeckt auch gut zu Fleisch und Geflügel oder pur aufs Brot.
Dip-Dip-Hurra!
Die Küchlein sind wirklich erstaunlich lecker. So lecker hätte ich sie gar nicht erwartet und die Hirse mag ich (zumindest schon mal in dieser Form) auch. Meine Frau war auch begeistert, aber sie mag eh Körnerfutter. Aber das allerwichtigste ist ja, dass mein Sohn die Dinger weggedreht hat, als gäbe es kein Morgen mehr. Da geht Papa das Herz auf, wenn ich ihn so genüsslich schmatzen sehe und er sein typisches „nomnonnom“-Geräusch macht, wie er das eben so macht, wenn er etwas ganz dolle mag.
1:0 für Papa, würde ich sagen. Aber die Aufgabe wird nicht leichter! Einfach nur ein paar Möhren zu dünsten und zu zerquetschen reicht dem Bub nicht mehr. Kaum größer als ein Gartenzwerg, aber schon Ansprüche stellen. Ganz die Mama! Haha. Okay, den werde ich wohl bereuen.
Mal an die Mamas und Papas unter meinen Lesern: Habt ihr tolle Rezepte mit Gemüse als Hauptzutat, die eure Süßen gerne essen und die ihr mir empfehlen könnt?
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Rezept Zutaten für 4 Portionen • Zubereitungszeit ca. 60 Minuten
- 300 g Hirse
- 200 g Möhren
- 60 g Lauch
- 400 ml Gemüsebrühe
- 2 Eier (Größe M)
- 4 EL Semmelbrösel
- 2 EL glatte Petersilie, fein gehackt
- Salz und Pfeffer
- 6-8 EL Olivenöl
Zubereitung • Hirseküchlein •
Die Möhren schälen und mit der feinen Reibe einer 4-Kant Reibe fein raspeln. Den Lauch putzen, waschen und in feine Ringe schneiden. Die Hirse in ein feines Sieb geben und 5 Minuten unter fließendem, heißem Wasser waschen.
Eine große, tiefe Pfanne aufsetzen, auf mittlerer Hitze heiß werden lassen und die Möhren sowie den Lauch in 3 EL Olivenöl anschwitzen. Die Hirse zugeben und gut mit dem Gemüse vermischen. Die Gemüsebrühe angießen, aufkochen und bei kleiner Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Den Herd ausschalten und das Gemüse auf dem ausgeschaltetem Herd 20 Minuten quellen lassen. Danach das Hirse-Gemüse etwas abkühlen lassen.
Die Eier, die Semmelbrösel und die fein gehackte Petersilie zum Gemüse geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken (die Portionen fürs Kind bleiben ungesalzen und ungepfeffert) und die Zutaten miteinander verkneten. Mit den Händen Küchlein formen, etwas kleiner als eine übliche Frikadelle. Eine große Pfanne bei mittlerer Hitze aufsetzen, heiß werden lassen und die Küchlein in Olivenöl von beiden Seiten goldgelb braten.
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Rezept Zutaten für 6-8 Portionen • Zubereitungszeit ca. 15 Minuten
- 250 g geröstet Paprika im Glas
- 200 g Feta
- 250 g Joghurt
- 1 große Knoblauchzehe, gepresst
- 2 EL Pinienkerne
- 1 TL Paprikapulver, mittelscharf
- 2 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Zubereitung • Feta-Paprika-Dip •
Die Pinienkerne in einer Pfanne bei kleiner Hitze rundum anrösten. Die gerösteten Paprikas aus dem Glas nehmen, abtupfen und in feine Würfel schneiden. Den Feta ebenfalls würfeln und beides in eine große Schüssel geben.
Den Knoblauch durch die Presse drücken und zusammen mit dem Joghurt, dem Olivenöl und den Pinienkernen in die Schüssel geben. Alle Zutaten gut miteinander vermischen und mit evtl. Salz, mit Pfeffer und Paprikapulver abschmecken. Im Kühlschrank mindestens 1 Stunde durchziehen lassen.
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Die Hirseküchlein werde ich probieren, ich ess ja generell mal gern so „Pflanzenbratlinge“ aber selten gelingen mir mal welche wo ich sage, ja das war schon geil.
Ich mag ja Falaffel auch ganz gern, muß aber gestehen, dass ich da auf die trockene Fertigmischung von Alnatura zurückgreife, und die finde ich richtig lecker. Ich hab mich da noch nicht ans selbermachen gewagt, obwohl es massenhaft Rezepte dafür gibt.
Reis mit Erbsen und Mais war bei meiner Tochter auch der Hit, mag sie heute noch. Sie hat auch gern Tomatenreis gegessen, quasi ein Süppchen aus Gemüsebrühe, Reis und frischen Tomaten. (Schmeckt auch herrvorragend mit kleinen Bratwurstbrätbällchen, falls es dann doch nicht vegetarisch sein soll 😀 ).
Hallo Malte,
Danke für das Rezept. Mir hat besonders der Dipp gefallen, den ich allerdings noch mit etwas Salatgurke und Blattpetersilie (atomisiert) „erfrischt“ hab. Bei uns kommt der heute als „Grundierung“ in den Wrap (plus Salatblätter, Avocado und Chilli con Carne). Ich werd den aber auf alle Fälle ins Best of Rezeptbuch übernehmen.
Danke für deine liebevoll aufbereiteten Rezepte! Ich hab so einen Blog mal angefangen und aufgegeben, und weiß wieviel Arbeit und Zeit darin steckt.
Herzliche Grüße
Oliver
Hallo Oliver,
Gurke kann ich mir super dazu vorstellen, die Petersilie hat es bei mir ja nur bis zur Deko geschafft. 🙂 Ich freue mich natürlich, dass der Dip deinen Geschmack getroffen hat. Und Danke für das Kompliment! Ich kann dir in Sachen Arbeit nicht widersprechen, aber mittlerweile landet auch nicht mehr alles was auf meinem Teller liegt, im Blog. Wenn man nach Feierabend noch kocht, will man an manchen Abenden auch einfach mal nur essen und keine Fotos machen. Das kennst du ja sicher. Aber wenn man dann wieder schöne Kommentare liest, so wie deinen, macht es eben doch sehr viel Freude. Kochen und Essen ist eben schon toll.
Beste Grüße
Malte
Danke für das Rezept! Ich esse auch total gern Körnerbratlinge, habe aber immer nur aufwendige Rezepte gefunden. Deswegen wurde es bisher immer die Tütenmischung. Aber dein Rezept ist vorgemerkt und wird demnächst nachgekocht.
Meine Kinder sind 2 und 3 und mögen Gemüse so mittelgern. Allerdings unterliegt es keinem erkennbaren Gesetz welches Gemüse gerade geht oder nicht und in welcher Form 😉 Mal essen sie die krassesten Dinge, Porree, Kapern, rote Beete und mal gehen eher Möhren, Erbsen, Mais. Und mal mag mein Sohn es lieber, wenn alle Zutaten durcheinander gemischt sind wie beim Chili con Carne oder halbpürierte Suppe und mal findet er es besser wenn alle Komponenten fein säuberlich getrennt aufm Teller liegen. Ich erinnere mich noch an den Abend wo mal die Möhre so dicht neben der Bulette lag, dass sie sich fast berührt haben… Drama! :‘)
Was ich aber erkannt habe, ist dass meine Kinder rohes Gemüse meist lieber mögen als gekochtes. Deswegen haben wir immer auch ein bisschen Gurke, Paprika, Tomate oder so aufm Tisch. Offensichtlich ist die Konsistenz von rohem Gemüse angenehmer. Und wenn mein Sohn so zwei Drittel satt ist bieten wir ihm was von dem „eigentlichen“ Gemüse an und dann ist er es meistens gern. Vielleicht ist es ihm zu stressig aufregende Geschmacksexperimente zu machen wenn er totalen Kohldampf hat und er erstmal sein Überleben sichern muss?
Meine Tochter lässt sich manchmal mit Vernunft locken. Also mit der Erklärung, dass unser Körper eine gute Mischung an Essen braucht. Manchmal wird es aber auch nur eine gute Mischung an Pommes und Bratwurst 😉
Und Djuvec-Reis oder Stamppot gehen hier eigentlich immer. Vielleicht ist da das Marketing besonders gut, weil die auch meine Augen zum leuchten bringen!?
Liebe Grüße 🙂
Die größten Dramen kommen immer aus dem Nichts! 😀
Das es kein erkennbares Gesetz gibt, schockt mich jetzt ein bisschen. Ich hatte auf eine Universalformel gehofft, das schminke ich mir dann mal schnell ab. 🙂
Danke für deine Tipp bezüglich des rohen Gemüse. Ich werde das jetzt mal gezielt austesten und gucken, wie er reagiert und was er bevorzugt. Viele Dinge kann er im Moment noch nicht richtig zerkauen, Mais zum Beispiel, der kommt am nächsten Tag unzerkaut wieder zurück. Er hat noch lange nicht alle Zähnchen und ich habe bisher das meiste Gemüse gedämpft, damit es weich ist. Vielleicht sollte ich ihm mehr zum Kauen geben, wird probiert!
Siehste, deine Tochter. Typisch Frau halt, da funktioniert Vernunft immer!
In Sachen Geschmacksexperimente neigt der Papa auch ein wenig zum Übertreiben. Meine Frau rollt schon immer mit den Augen, wenn ich mit zig Gewürzen ankomme. Sie hat ja auch Recht, er soll das Gemüse möglich pur erleben, aber ich kann da so schlecht aus meiner Haut. Am liebsten würde ich ihm jeden Tag 6-Gänge mit 2 Sternen kochen, nur um ihn schmatzen zu hören. Vater Liebe halt!
Danke für deinen Kommentar Forry! und liebe Grüße zurück! 🙂
Hallo Malte,
versuch es doch mal damit:
http://kochpla.net/2016/03/veggie-burger-mit-suesskartoffel-pommes/
Das ist bei meinen (erwachsenen) Kindern und ihrer Veggi-Freundin total gut angekommen.
Gruß Uwe.
Hallo Uwe,
Danke dir! Das ist aber eher etwas für mich und um den Kleinen ans Gemüse zu gewöhnen, etwas zu aufwendig. Ich wollte aber schon lange mal einen Veggie-Burger ausprobieren und das Patty liest sich gut.Ist gespeichert!
Beste Grüße
Malte
Hallo Malte,
deine Hirseküchlein klingen einfach vorzüglich. Da unsere Küche momentan auch einen leichten Wandel in Richtung „gemüsiger“ vollzieht, kommt mir das gerade recht. Ich liebe Hirse ja, aber für meinen Göttergatten ist es bisher schlicht „Vogelfutter“. Vielleicht können ihn die Küchlein ja bekehren ^^. Ich setze es gleich mal auf meine „zum Nachkochen“ Liste.
Wir haben zwar keine Kinder, aber ich meine mich zu erinnern, dass meine Mutter meinem Bruder und mir damals immer Tomatensoße mit klein gewürfelten Gemüse und Nudeln untergejubelt hat – und wir haben das geliebt. Wenn die Tomaten im Garten reif waren, hat sie immer alle zu Soße verkocht und dann in Portionen eingefroren. Bei Bedarf hat sie dann eine Portion aufgetaut und verschiedene Gemüse reingewürfelt. Mal waren es Zucchini, Karotten, Mais, Erbsen, oder manchmal auch Brokkoli. Bohnen waren auch immer sehr beliebt… Und ich weiß noch ganz genau, dass es am leckersten mit Spiralnudeln war..
Oder Kartoffelsuppe mit Gemüsebrühe (und Karotten und Bohnen oftmals) haben wir als Kinder wohl auch immer sehr gerne verspachtelt… vielleicht ist ja auch was für deinen Kleinen?
Ich grübel mal weiter nach, was mein Bruder und ich als Kinder immer gerne gemocht haben…
Liebe Grüße,
Eva
Hallo Eva,
man darf bei Männer ja nie die Hoffnung aufgeben, in allen Lebenslagen übrigens! 😀
Tomatensoße mag er schon mal, die hat er bisher immer mit Nudeln bekommen. Das Gemüse mit Tomatensoße zu servieren ist eine gute Idee und könnte echt klappen. Das ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich werde es mit grünen Bohnen versuchen, die hat er letzten ganz kurz so angeschaut, als wolle er sie mögen. 😀
Danke!
Liebe Grüße
Malte
Hallo Malte,
erstmal vielen Dank für deine immer tollen Rezepte. Ich habe schon so viel von dir nachgemacht und bin noch jedes Mal begeistert gewesen 🙂
Jetzt kann ich auch mal etwas zurück geben! Meine kleine Tochter (2 Jahre) liebt Reis mit Mais und Erbsen. Wobei die Menge an Erbsen überwiegt. Einfach den Reis in Gemüsebrühe garen, Erbsen und Mais zugeben, aufkochen und noch ein paar Minuten im Topf mit Deckel fertig garen. 1 EL Rapsöl untermischen und fertig. Probiere es mal aus!
Liebe Grüße
Franzy
Hallo Franzy,
vielen Dank für das nette Kompliment und natürlich für die tolle Rezeptidee. Erbsen hat er schon mal mit Begeisterung gegessen, aber nur einmal, dann nicht mehr. Hatte er wohl einen guten Tag. 😀 Mais ist eine gute Idee, ich setze das mal auf meine Ausprobier-Liste. 🙂
Liebe Grüße
Malte