Heute Abend geht es bei der Fußball EM im zweiten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen den ewigen Rivalen Holland. Die Niederländer sind erfreulicherweise mit einer Niederlage ins Turnier gestartet und wenn es richtig gut läuft, dann schicken wir sie heute nach Hause.
Nachdem ich mir am ersten Spieltag ein portugiesisches Gericht (Schweinerücken in Orangensauce mit goldenen Kartoffeln) gekocht habe, kommt heute etwas typisch Niederländisches auf den Tisch: Selbstgemachte Fritten mit einer selbstgemachten Satè Sauce und die immer wieder geile Frikandel speciaal, mit selbstgemachter Frietsaus.

Alle Zutaten sind für 2 Personen angegeben.
Zutaten für die Sate Sauce – (Quelle: Chefkoch – User karaburun)
- 100 g Erdnussbutter ohne Stückchen
- 160 g Hühnerbrühe
- 1 EL Honig
- 1 EL Curryulver (Laut Originalrezept 2 EL)
- etwas Chilipulver
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Zubereitung Sate Sauce:
Die Erdnussbutter mit der Hühnerbrühe in einen Topf geben und vermischen (am besten mit einem Schneebesen). Die restlichen Zutaten hinzu geben und die Sauce bei mittlerer Hitze einköcheln lassen, bis sie eine sämige Konsistenz annimmt. Fertig.
Zutaten für die Frietsaus – (Quelle: Katharina kocht)
- 150 ml Rapsöl
- 1 Ei
- 1-2 TL Senf, mittelscharf
- 1 Prise Salz
- 1 Prise schwarzer Pfeffer (laut Originalrezept weißer Pfeffer)
- 1 Prise Zucker
Im Originalrezept werden noch fein gewiegte Kräuter verwendet.
Zubereitung Frietsaus:
Ratzfatz geht das hier. Alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab pürieren bis sich eine schöne, feste Konsistenz gebildet hat.
Ich halte dabei den laufenden Pürierstab immer für einige Sekunden am Boden des Gefäßes und ziehe ihn dann ganz langsam, Stück für Stück, nach oben. Das klappt eigentlich immer und es gerinnt nichts. Frietsaus ready.
Zutaten für die Pommes und Frikandel- (Quelle: Chefkoch – User karaburun)
- 800 g vorw. festkochende Kartoffeln
- 2-4 Frikandel
- 1 Liter Pflanzenöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl – nach eigener Vorliebe
Zubereitung Pommes und Frikandel:
Ich habe zuvor noch nie selbst Pommes zubereitet. Klar, als ich noch eine Fritteuse hatte, gab es ab und zu mal die fertigen Pommes aus der Tiefkühle. In den letzten Jahren gab es Pommes aber immer nur von der Pommesbude oder McDonalds.
Heute wollte ich aber richtige Pommes machen. Sie sollten aus frischen Kartoffeln sein, ich wollte keine industriell vorbereiteten Pommes nehmen. Nachdem ich mich so ein bisschen schlau gemacht hatte, habe ich mich für die Zubereitungsart „Zweimal frittieren“ entschieden.
Dazu die Kartoffeln schälen, in Frittenform schneiden und für ca. 20 Minuten in kaltes Wasser legen. Dadurch sollen die Kartoffeln ein bisschen von der äußeren Stärke verlieren und nicht mehr aneinander kleben. Nach 20 Minuten die Kartoffeln richtig sorgfältig abtupfen, damit es später beim Frittieren nicht so spritzt.
Da ich keine Fritteuse mehr besitze, habe ich einen Topf aufgesetzt und das Öl langsam heiß werden lassen. Bei ca. 140 °C sollten die Kartoffeln nun für ca. 6 Minuten frittiert werden. Die Temperatur konnte ich ohne Fritteuse natürlich nicht so genau kontrollieren, deshalb habe ich einfach ein Holzstäbchen in das Öl gehalten und als am Stäbchen so langsam Perlen hochstiegen, die Kartoffeln ins Öl gegeben. Nach 6 Minuten habe ich sie mit einer Schaumkelle aus dem Öl geholt und sie auf Küchentüchern gelegt, damit sie ein bisschen entfetten konnten.
Jetzt sollten die Kartoffeln etwas abkühlen, bevor sie ein zweites Mal frittiert werden. Ich habe knapp 10 Minuten gewartet und zum Zeitvertreib schon mal ein bisschen „Ohne Holland fahr’n wir zu EM!“ gesungen.
Dann habe ich das Öl im Topf wieder heiß werden lassen. Dieses Mal sollten die Kartoffeln bei ca. 180 °C noch für 3-4 Minuten frittiert werden. Das Fett sollte also etwas heißer werden und so habe ich einfach darauf geachtet, dass die Perlen am Holzstäbchen etwas stärker aufstiegen. Rein mit den Kartoffeln ins Öl und noch einmal 3-4 Minuten frittieren. Rausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen, salzen und fertig.
Jetzt fehlte natürlich noch die Frikandel und die brauchte nur 4-5 Minuten im heißen Öl frittieren und dann konnte auch schon angerichtet werden. Frikandel in der Mitte aufschneiden, links die selbstgemachte Frietsaus druff, rechts der typische Curry-Gewürz-Ketchup und obendrauf die fein gehackten, rohen Zwiebeln. Lecker!
Mein Resümee:
Von mir aus könnten wir einmal pro Woche gegen die Niederlande gewinnen spielen, so lecker sind Pommes, Saucen und Frikandeln.
Die Satè Sauce war echt ein Knaller und die Currynote in der Sauce kam richtig gut. Meine Frau steht normalerweise überhaupt nicht auf Erdnusssaucen (Erdnussbutter findet sie aber obergeil.), aber die hier fand sie „voll lecker“. Das ist selten!
Die Frietsaus hat mir auch sehr gut gefallen. Besonders weil sie nur ein paar Sekunden Zubereitungszeit braucht und besser als jede gekaufte Majo ist. Beim nächsten Mal würde ich vielleicht noch einen Tick Säure zugeben.
Die Pommes. Leeeeeeider nicht so richtig gut gelungen. Dabei sahen sie echt toll aus.
Geschmacklich waren sie auch toll und man schmeckte im Vergleich mit TK-Pommes oder Pommesbuden-Pommes deutlich mehr Kartoffel raus. Was aber fehlte – und das gehört für mich zu guten Pommes dazu – das knusprige Äußere .
Die Pommes waren einfach nicht richtig knusprig, nur so im Ansatz merkte ich etwas davon. Schade, aber eben auch ein Grund mehr, demnächst mal wieder selbstgemachte Pommes auf den Speiseplan zu bringen. So leicht (wie nachher hoffentlich die Niederländer!) gebe ich mich natürlich nicht geschlagen. Ich möchte knusprige Pommes machen!
P.p.s. Das Vorbacken dauert etwas lรคnger auf 170 Grad Celsius, damit verliert die Kartoffel lรคnger ihre Feuchtigkeit, da es dann lรคnger dauert bis die Frittierhaut gebildet ist. Am besten stoppt man mit vorbacken gerade bevor sich eine Haut bildet, sodass die Feuchtigkeit auch noch wรคhrend des Abkรผhlens noch entweichen kann.
P.s. Frittierรถl oder Frittierfett benutzen, kein Sonnenblumenรถl.
Frittierรถl von Aldi geht schon super.
Knusprige Pommes bekommt man, wen man die Stรคbchen zuerst vorbackt, bis sie gerade noch nicht goldbraun werden.
Damit verlieren die Pommes Feuchtigkeit, denn wegen der Feuchtigkeit werden die Pommes nicht knusprig.
Nach dem vorbacken lรคsst man die Pommes auf einem Geschirrtuch ganz kalt werden.
Nach einigen Stunden kann man sie goldbraun abbacken. 180 Grad Celcius.
Knusprigkeit garantiert! Wenns jedoch dann noch nicht klappen sollte, soll man eine andere Kartoffel ausprobieren, denn die verschiedenen Rassen enthalten unterschiedliche Feuchtigkeitswerte. Je weniger Feuchtigkeit, umso knuspriger.
Beste Knusprigkeit habe ich mit mehligen Kartoffeln erzielt. Davon gibt es verschiedene Sorten und damit kann man einen Vergleich machen, welche den Kartoffelgeschmack am besten hergibt.
Bintje war in Holland jahrzehnte erste Wahl, ist aber anfรคllig fรผr Kartoffelkrankheiten und wird daher heutzutage nicht mehr so oft gezรผchtet, gibt es aber dennoch.
Ersatz findet man im Frieslander, aber die gibt es in Deutschland allerdings nicht รผberal.
Agria wird heutzutage sehr oft von den niederlรคndischen Snackbars verwendet, der Kartoffelgeschmack bleibt aber etwas auf der Strecke im Vergleich zur Frieslander und Bintje, ist aber dennoch eine ausgezeichnete Wahl und ist auch nur meine persรถnliche Geschmacksache.
Ob Bintje oder Agria, ausgezeichnete Pommes kann man mit beiden machen, es kommt wirklich nur noch aufs Backen an!
Grรผsse aus Holland
Die Pommes sehen lecker aus! :wub:
Und die Frikandel wรผrde ich auch sofort nehmen. Her damit! :eyebrows: