Unglaublich, aber wahr! Es gibt Salat. Kein Fleischsalat, richtigen Salat mit grünen Blättern und einer Vinaigrette. Das ist eine echte Rarität in meiner Küche, so selten wie Neuschnee im Ruhrgebiet.
Hey, guck mich nicht so komisch an. Das liegt nicht nur an mir, ich mag Salat. Ich esse sogar diese komischen Salatfertigmischungen auf, die es normalerweise beim Griechen, Kroaten und Co. gibt. Die kennst du ja sicher auch, immer die gleiche Salatauswahl aus Blattsalat, Gurke, Möhren, Kidneybohnen, Tomate etc. und immer das gleiche Fertigdressing aus der Packung. Kein Highlight, aber ich esse es.
Ich würde auch Zuhause mehr Salate auf den Tisch bringen, wenn es denn außer mir noch jemand essen würde. Macht nur leider niemand. Meine Frau rührt keinerlei Salat an und mein Sohn ist noch zu klein dafür und kriegt die Blätter schlecht gekaut. Aber bei ihm habe ich noch Hoffnung, während bei meiner Frau Hopfen und Malz verloren ist. Ihr wachsen eher Hörner… Nee, Mooment! Flügel war das Wort, das ich gesucht habe. Flügel. Also, ihr wachsen eher Flügel, bevor sie freiwillig Salat isst.
Nur für mich alleine Salate zuzubereiten, dafür bin ich ehrlich gesagt zu faul. Auch wenn das ja eigentlich kein großer Aufwand ist und ein Dressing oder eine Vinaigrette ruckzuck angerührt ist. Aber ich denke auch nie daran, weil Salate schon so lange keine Rolle in unserer Ernährung spielen. Das ist eigentlich schade, oder? Gibt es bei dir regelmäßig Salate zu deinen Mahlzeiten?
Als ich das Rezept für den Feldsalat mit Trauben-Speck-Vinaigrette im neuen Kochbuch „Die Küche“ von Tim Mälzer gesehen habe, war ich aber sofort angefixt. Das war ein Salat, genau nach meinem Geschmack. Bacon, Nüsse, Trauben, das kann ja nur Spaß machen. Das Foto im Buch hat auch richtig Lust auf den Salat gemacht, also bin ich gleich los und habe die Zutaten eingekauft. Es ist übrigens nicht das einzige Rezept das mich im neuen Buch von Tim Mälzer begeistert.
Das ganze Buch enthält wieder eine schöne Auswahl an Rezepten und ganz viele Hintergrundinfos zum Thema Warenkunde und Kochtechniken. Ich bin ein großer Tim Mälzer Fan und vielleicht ist „Die Küche“ sein bisher bestes Kochbuch. Ich liebe es sehr und freu mich so unglaublich darauf seine Rezepte zu erforschen und auszuprobieren.
Deswegen habe ich bei seinem Salat auch nicht lange gefackelt. Wenn ich einmal auf etwas Lust habe, dann muss es auch möglichst sofort sein. Warten ist so überhaupt nicht mein Ding. Es gibt ja Menschen, die unglaublich viel Geduld haben und ich bewundere sie sehr dafür. Aber ich sehe etwas, egal was, bin begeistert und muss es dann sofort habe. Ich bekomme es dann einfach nicht mehr aus meinem Kopf und bin da wirklich wie ein Kleinkind. Meine Frau rollt schon immer mit den Augen, wenn ich mal wieder on fire für etwas bin. Wie ein Tiger im Käfig. Kennt ihr das auch?
Manchmal hat das aber auch Vorteile, wie jetzt beim Salat von Tim Mälzer. Immerhin ist Salat ja gesund und so habe ich an diesem Tag auch noch meine Portion Vitamine bekommen. Ich trinke natürlich auch brav jeden Tag meine Portion Bier, aber sooooo viel Vitamine hat die ja jetzt auch nicht.
Spaß beiseite. Nachher glaubt mir das noch jemand. 😀
Falls du Lust auf den Salat bekommen hast, dann kaufe gute Zutaten ein. Das ist hier wirklich wichtig und gerade die Weintrauben sollten eine hohe Qualität habe. Die bringen nämlich eine schöne, fruchtige Süße und diese ergänzt sich einfach toll mit dem rauchigen Geschmack vom Speck. Knackig und saftig sollten sie sein, wie kleine Aromabomben im Mund. Da wird dann jeder Bissen zu einem Vergnügen!
Viel mehr gibt es bei der Zubereitung auch gar nicht zu beachten und der Salat ist flott angemacht. Der Speck wird ausgelassen, die Schalotten werden kurz im Speckfett glasig angeschwitzt und dann werden alle Zutaten miteinander verrührt. Mutig mit Salz und Pfeffer abschmecken, eine Vinaigrette (Essig-Öl-Mischung) darf ruhig Power haben und dann kann auch schon serviert werden.
Am besten sollte die Vinaigrette noch lauwarm sein, dann schmeckt sie besser. Ich hatte am Abend noch etwas vom Salat übrig und habe ihn „kalt“ gegessen und das ist geschmacklich schon ein Unterschied. Lauwarm ist er eine Klasse besser. Im Unterschied zum Rezept von Tim Mälzer, habe ich den Salat auch noch mit etwas geriebenen Parmesan serviert. Parmesan gibt diese spezielle Würze, Stichwort Umami! Probiere es mal aus.
Dann mal viel Spaß mit diesem tollen Rezept. Und wenn ihr Lust auf weitere Salatrezepte habt, hinterlasst mir doch einen Kommentar. Damit könnte ich mich vielleicht motivieren, häufiger Salate zuzubereiten, auch wenn ich sie dann alleine essen muss. Dann aber wenigstens mit dem Hintergedanken, dass der ein oder andere von euch auch Spaß daran haben wird. 🙂
Feldsalat mit Trauben-Speck-Vinaigrette
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Rezept Zutaten
- 320 g Feldsalat
- 50 g durchwachsen-geräucherter Speck
- 50 g Walnüsse, gehackt
- 100 g kleine rote kernlose Weintrauben, halbiert
- 2 Schalotten
- 30 g Parmesan, frisch gerieben (optional)
- 5 EL Olivenöl
- 4 EL trüber Apfelsaft
- 1-2 EL Rotweinessig
- 1 TL mittelscharfer Senf
- Salz und Pfeffer
Rezept Zubereitung
- Den Speck in dünne Scheiben schneiden und die Schalotten abziehen und fein würfeln. Die Walnüsse grob hacken und die kleinen Weintrauben halbieren. Große Weintrauben in Scheiben schneiden. Den Salat in stehendem Wasser waschen und trocken schleudern.
- Den Speck in einer Pfanne bei mittlerer Hitze knusprig auslassen und die Schalotten zufügen und glasig dünsten. 100 ml Wasser angießen, kurz aufkochen lassen und dann vom Herd nehmen.
- Das Olivenöl, Essig, Senf und Apfelsaft zur Speckmischung geben und gut verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die gehackten Walnüssen und die Weintrauben unterheben und die Vinaigrette lauwarm über den Feldsalat geben und den Salat sorgfältig damit marinieren.
- Den Feldsalat anrichten und etwas frisch gerieben Parmesan darüber streuen.
Hallo Malte,
Danke, der war auch fein. Ps ganz vergessen, deinen Feldsalat finde ich klasse.
Grüße aus Franken
Das freut mich wirklich sehr! Man kann ja nie genug schöne Rezepte für so leckere Vorspeisen haben. 🙂
Liebe Grüße, Malte
Hallo Malte,
hier gibt es immer Salat, außer es gibt Gemüse. Neulich wurde Ein Kopfsalat geadelt, mit grünem Spargel, geröstetne Kürbiskernen, und aus der restlichen Orangen-Salsaverde eine Vinaigrette gemacht.
Grüße aus Franken
Halo Helga,
ich müsste auch viel mehr Blattsalate zubereiten, aber Frau und Kind sind nicht so der Fan davon und dann möchte ich mir meistens nicht die mühe machen. Ist aber ein Fehler!
Dein Saat klingt super lecker, besonders die Vinaigrette. Tolle Idee! 🙂
Liebe Grüße, Malte
Grüezi Malte,
als bisher über lange Zeit stiller Leser deiner mich sehr ansprechenden Rezepte will ich mich heute mal outen. Es ist fast selbstverständlich, dass mich zu den Gerichten und deren Zubereitungen auch die abgegebenen Kommentare deiner Leserschaft und von dir interessieren. P.S. Deine Bilder dazu sind der Hammer!
Heute will ich Farbe angeben und dir mitteilen – auch wenn ich mehrheitlich für mich alleine koche – dass bei mir warmes Gemüse oder Salat sich die „Auftritte“ zu Fleisch, etc. teilen. Ich scheue mich auch nicht Salate und Dressings so lange zu optimieren bis sie mir passen. Letztes Bsp. ein nicht so mastiger Selleriesalat ergänzt mit einem geraffelten Granny Smith, Vollmilchjoghurt, Apfelbalsamico, wenig Oel, Salz und Pfeffer.
ICH DANKE DIR, für die sehr inspierierenden Rezepte aus/in der Vergangenheit und freue mich bei dir auch in der Zukunft als treuer Leser „vorbeilesen“ zu dürfen!
Peter
Hallo Peter,
erstmal tausend Dank für dein Outing und für deinen sehr netten Kommentar und das Lob! Ich freue mich da wirklich sehr drüber und es ist schön, einen weiteren stillen Leser auf diese Art kennenzulernen.
Manchmal ist es schade, dass ich nicht stärker an den Rezepten meiner Leser teilhaben kann. Dein Dressing liest sich nämlich sehr gut und würde mir garantiert auch schmecken. Und da bei dir Salat eine größere Rolle spielt, als das bei mir der Fall ist, bist du mir in Sachen Dressing sicher voraus. 🙂
Nochmal Danke für die Treue und deinen Kommentar und beste Grüße!
Malte
Mein Lieblings-Dressing (selbst erfunden): Mische im Verhältnis 1:2 – RapsKERN-öl (nicht Rapsöl,Bäh. Mein Öl ist von der Teutoburger Ölmühle) und Apfel-Balsamico-Essig von Hengstenberg.Dort hinein selbst getrocknetes Liebstöckel aka Maggikraut, Senf nach Geschmack (körnig ist toll,aber geht auch ganz normal),frisch gemahlener Pfeffer,ggf ein Schwapp Wasser und fein gehackte Zwiebel (magst du nicht,geht auch ohne). Gut durchschütteln. Fertig.Liebstöckel geht auch frisch und mit dem Essig-Öl-Verhältnis kann man ja experimentieren. Ich mag es halt sauer,aber der Apfel-Balsamico ist auch nicht sehr sauer… Da geht so ein Salat für das „Grüne Alibi“ ganz fix. Also… los geht’s. ubi
Hallo Malte, bei mir gibt es fast immer zum Essen „irgendwas Grünes“,umso mehr,wenn das Hauptgericht kein Gemüse hat (z. B. Pasta mit Bolo oder so). Das ist dann sozusagen mein Alibi für „es waren Vitamine dabei“.
Salatdressing mache ich immer selbst, aber Obst im Essen gibt es bei mir fast gar nicht. Das mag ich nur bei ganz bestimmten Rezepten (sowas wie Toast Hawaii mit der Ananas ist mir ein Graus – der arme Käse!).
Also, ich finde Salat prima und eine kalte Vinaigrette hält sich doch auch paar Tage. Und so eine Beilagenportion Salat für einen geht doch ratzfatz. Also… Gönn es dir.
Schönen Abend noch und… was haben denn heute die anderen gegessen??
LG
ubi
Hallo ubi,
du hast ja auch Recht und ich sollte nicht immer so faul sein udn mir ruhig mal die paar Minuten zeit nehmen, es ist ja wirklich schnell gemacht. Ich nehme es mir vor!
Den Salat gab es ja als Vorspeise für mich, die beiden anderen haben dann bei der folgenden Pasta zugegriffen. 🙂
LG
Malte