Mit leichtem Schrecken musste ich die letzten Tage feststellen, dass meine halbe Insta-Timeline schon den Weihnachtsbaum aufgestellt hat und die Deko auf Tisch und Wand wirft. Ist denn schon Weihnachten? Hilfe! Es ist doch erst Anfang November und mein Herz schlägt noch für den Herbst!
Ich bin zwar kein knallharter Verfechter von „erst nach Totensonntag schmücken“ und mache das Ende November/Anfang Dezember, so wie es Zeit und Lust zulassen. Aber wenn ich jetzt an die Weihnachtsdeko denke, packt mich das noch überhaupt nicht. Wir haben einen so schönen milden Herbst und ich liebe es durch das raschelnde Laub zu laufen, den Duft davon einzuatmen und ich erfreue mich täglich an meinen Kissen in Herbstfarben. Die können noch nicht weg! 😀
Das Wetter ist im Moment doch wirklich so toll! Klar, absolut untypisch und wegen des Klimawandels viel zu warm für die Jahreszeit – aber ich finde es mega! Kein Sturm, kein peitschender Regen, keine abgefrorenen Hände. Die milden Temperaturen sind herrlich und ich freue mich jedes Mal auf dem Spielplatz, wenn ich nicht erfroren bin. Darum habe ich kürzlich auch mit meinem Sohn Plätzchen für den Herbst gebacken. Noch keine Schneeflocken, keine Weihnachtsmänner. Heeeeeerbst-Plätzchen!
Du siehst es ja an den Bildern, wir haben bunte Mürbeteig-Drachen gebacken. Wenn das nicht Herbst schreit, dann weiß ich auch nicht! Ich weiß noch, dass mir mein Opa mal genau solch einen Drachen gebaut hat, als ich noch ein Kind war. Er leimte sich das Holzgestell zusammen, tackerte dickes Packpapier darauf und faltete kleine Schleifen, die er an die Schnur des Drachens band.
Als er damit fertig war, sagte er mir ich soll in den Schrebergarten kommen, denn bis dahin wusste ich noch nichts von seiner Überraschung, die er dort baute. Und da war er dann – mein Drachen! <3 Ich durfte ihn noch anmalen und er bekam ein fröhliches Gesicht, genau so wie ich die Gesichter jetzt mit meinem Sohn gemalt habe.
Ich ging damals mit meinem Oma aufs Stoppelfeld nebenan und wir ließen meinen Drachen steigen. Das war so toll, ich habe heute noch die Bilder davon in meinem Kopf und trage das Gefühl für meinen Opa für immer im Herzen. Nun bin ich selbst Mutter und kann zwar keinen Drachen für die Lüfte bauen, aber Kekse backen kann ich! 🙂
Der Mürbeteig ist einfach zusammengeknetet. Während er im Kühlschrank ruht, konnte mein Sohn sich schon mal überlegen, wie er die Drachengesichter später verzieren wollte und kramte in der Schublade mit den Streuseln. Ich malte eine Schablone auf Pappe und schnitt sie aus. Später nutzte ich sie dann nicht lange, weil es total doof und friemelig war. 😀
Habe die Drachen dann frei Hand mit dem Pizzaschneider ausgeschnitten, dass ging wunderbar. Es gibt sicher auch einen Ausstecher für die Drachenform, aber den besitze ich nun nicht. 🙂
Wie gesagt, ausstechen ist hier gar nicht nötig. Ausrollen und mit einem Messer oder Pizzaschneider schneiden reicht vollkommen. Wichtig ist, übrigens generell beim Ausrollen, dass es gleichmäßig ist. Mir helfen dabei die Teigstäbe, die ich jedem nur empfehlen kann.
Man legt sie rechts und links neben den Teig und rollt dann mit dem Nudelholz so lange über den Teig, bis das Nudelholz auf den Teigstäben entlang läuft. So ist der Teig immer gleichmäßig dick und ich muss mich nicht mehr über Plätzchen mit Höhenunterschieden ärgern.
Liegen die ausgeschnittenen Drachen auf dem Blech, kann man noch ein Loch hinein stechen, in welches dann später die Drachenschnur hinein kommt. Das hat mein Sohn mit einem Strohhalm erledigt.
Nach dem Backen alles abkühlen lassen, aber das sollte ja klar sein. Und dann geht es auch schon ans Malen der Gesichter. Mein Sohn liebt es mit Zuckerschrift und Streuseln zu arbeiten und kann sich darin wunderbar vertiefen. Während ich eher fließbandmäßig fünf Münder auf fünf Kekse male, überlegt er sich für jeden Keks etwas Besonderes.
Und so ist Kekse backen für uns auch eine wunderbare Beschäftigung für faule Sonntage. 🙂
Ich hatte auch Spaß daran, nicht ganz so fröhliche Drachengesichter zu malen. Kleine, süße, Grumpy Drachen, die nicht in die Luft steigen wollen und sich fragen, was sie hier überhaupt machen. Genau mein Humor, sowas. 😀
Vielleicht möchtet ihr die Weihnachtsdeko auch noch eine Weile verpackt lassen und fröhnt noch ein wenig dem Herbst und habt Lust, auch Drachenkekse zu backen? Ich freue mich über eure Nachrichten und/oder über eure Fotos auf Instagram. 🙂
Bunte Drachenkekse mit Zuckerguss und süßen Schnüren
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
- 400 g Mehl, 630er oder 405er
- 200 g Butter, kalt
- 100 g Zucker
- 1 Ei, Größe M
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 Bio-Zitrone, den Abrieb davon
- Salz
zum Verzieren
- Puderzucker
- Saft einer Zitrone
- Gummitier-Schnüre
- verschiedene Streusel
Rezept Zubereitung
- Aus Mehl, Butter, Zucker, Ei, Backpulver, Zitronenabrieb und einer Prise Salz mit schnellen Händen einen Teig kneten. Flach drücken und in Frischhaltefolie wickeln, eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- In der Zeit Backpapier auf die Bachbleche legen. Den Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.
- Den Teig ausstechen oder in Drachenform schneiden. Für ca. 12 Minuten backen. Du kennst deinen Ofen am besten. 🙂 Die Kekse auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
- Zum Verzieren aus Puderzucker, Zitronensaft und auf Wunsch mit Lebensmittelfarbe eine Puderzzuckerglasur anrühren und in Spritzbeutel füllen. Damit dann Drachengesichter malen und mit den Streuseln dekorieren.
Hallo Malte, da bin ich voll bei dir, alles zu seiner Zeit. Ich genieße auch den schönen Herbst und bin noch nicht in Weihnachtsstimmung. Die Drachenkekse werden nächste Woche mit meinen Jungs ausprobiert, die sehen wirklich toll aus. Nächste Woche soll es ja regnen 😉
Hi Martin, bei uns hat sich der Regen schon wieder verschoben. Kein Verlass mehr auf das Wetter. 😀