Linguine mit Garnelen ala Jamie Oliver - Foto 1

Linguine mit Garnelen

Natürlich muss mein erstes veröffentlichtes Gericht nach einem Rezept von Jamie Oliver sein. Immerhin hat mich der gute Jamie überhaupt erst dazu animiert, endlich selbst zum Kochlöffel zu greifen. Mein erstes selbstgekochtes Pastagericht war zwar Spaghetti Bolognese, aber direkt danach kamen die Linguine mit Garnelen alla Jamie Oliver.

Bei diesem Rezept gab es für mich gleich zwei Premieren; zum ersten Mal habe ich (Riesen)Garnelen selbst verarbeitet (inklusive Entfernen der Schalen und des Darms) und dementsprechend auch zum ersten Mal die Schalen der Garnelen mit verwendet. Das Entfernen der Schalen und des Darms war relativ unspektakulär (für mich, keine Ahnung wie es für die Garnele war), dafür war die Verwendung der Schale beim Zubereiten der Sauce schon etwas merkwürdiger. Ich habe mich nämlich gefragt, ob man die Schale tatsächlich so verarbeiten kann das man sie in der fertigen Sauce nicht mehr bemerkt?

Linguine mit Garnelen ala Jamie Oliver - Foto 1

Wie auf dem Foto zu erkennen, endete das Nachkochen schon mal nicht in einer Katastrophe und es kam tatsächlich etwas optisch Ansprechendes dabei heraus. Ich war sogar ein bisschen stolz auf mich, das Gericht einigermaßen gut gemeistert zu haben, auch wenn es letztlich nicht perfekt werden sollte. Dazu dann aber später mehr, jetzt gibt es erst mal ein paar nackte Zahlen in Form von Zutaten und Preisen.

Zutaten für 2 Personen – (Quelle: Jamie Magazin Ausgabe März / April 2012 auf Seite 95)

  • 200 g Linguine
  • 12 Garnelen mit Schale
  • Olivenöl
  • 1 EL Tomatenmark
  • 350 ml Fischfond
  • 50 ml Weißwein
  • 1 TL Kapern
  • 6 Anchovisfilets
  • 4 Knoblauchzehen, in Scheiben
  • 1 mittelgroße Zwiebel, in Würfel
  • 1 TL frische Chilli, in Scheiben
  • 6 Kirschtomaten, geviertelt
  • 40 g Rauke / Rucola
  • 1 TL glatte Petersilie, fein gehackt

Notiz an mich – wieder was gelernt: 15 Minuten habe ich im Supermarkt verzweifelt nach einer Dose Anchovisfilets gesucht. Irgendwann habe ich es aufgegeben und eine Verkäuferin gesucht. Normalerweise fragen wir Männer ja nicht, haben wir nicht nötig. Beim Autofahren finden wir instinktiv immer den richtigen Weg und im Supermarkt immer das richtige Produkt, beides kann halt mal ein bisschen dauern. Dieses Mal jedoch war ich ein bisschen in Eile, also schnappte ich mir die Verkäuferin und erntete ein „Ham wa nicht, nehmen sie Sardellen, is dat selbe!“. Toll! Die hatte ich doch schon nach 15 Sekunden in der Hand und direkt wieder beiseite gelegt. Da stand nix von Anchovis!

Preise der Zutaten:

  • Linguine de Cecco 500 g = 1,79 €
  • Kirschtomaten = 2,49 €
  • Fischfond (J. Lafer) = 2,49 €
  • Rauke / Rucola = 1,79 €
  • Petersilie = 0,99 €
  • Sardellen = 1,99 €
  • 5 (Riesen)Garnelen = 6,22 €
  • insgesamt = 17,76 €

Die restlichen Zutaten waren noch vorrätig. Leider war es mir nicht möglich an einem Freitag Nachmittag frische Garnelen mit Schale zu kaufen, es gab nur TK Garnelen ohne Schale. Drei verschiedene Supermärkte musste ich abfahren (2 Edeka-Märkte und ein Rewe-Markt), um dann beim EDEKA Paschmann in Mülheim wenigstens TG Riesengarnelen mit! Schale kaufen zu können. Der Ruhrpott ist halt schon weit weg vom Meer.

Zutaten für Linguine mit Garnelen ala Jamie Oliver

Zubereitung:

Aus purer Neugierde habe ich mich zuallererst um Kollege Riesengarnele gekümmert.

Frische Garnelen für Linguine mit Garnelen ala Jamie Oliver

Wie man sie schält und den Darm entfernt, hatte ich zuvor schon in diversen Kochsendungen gesehen und das ging dann auch leicht und flott von der Hand. Ich muss gestehen, so ein bisschen komisch sehen diese Tierchen schon aus und sie würden bei mir optisch sicher nicht unter den attraktivsten Leckerbissen landen. Gegessen hatte ich sie aber schon zuvor, bei Schwiegermama und auch schon beim Lieblingsspanier und obwohl mich die Konsistenz ein bisschen stört, mag ich den Geschmack.

Nachdem ich die Garnelen also erfolgreich ihrer Klamotten entledigte, habe ich den Knoblauch in Scheiben geschnitten, die Zwiebel gewürfelt, die Chillischote in Scheiben geschnitten, die Kirschtomaten geviertelt, die Petersilie gehackt und den Rucola gewaschen. Nun noch schnell den Fischfond abgemessen und dann ging es endlich an die Pfanne.

Diese wurde auf niedriger Stufe erhitzt und die Hälfte des Knoblauchs, die Kapern und die Sardellen wurden 2-3 Minuten mit einem Schuss Olivenöl darin angeröstet.

Parallel dazu habe ich einen Topf mit gesalzenem Wasser aufgesetzt um die Linguine darin al dente zu kochen. Ich hatte im Rezept gelesen das die Nudeln später zur Sauce in eine Pfanne gegeben werden sollen. Für solche Fälle, das liest man immer wieder in Kochbüchern, wird empfohlen die Nudeln nicht ganz al dente zu garen, weil sie in der Pfanne noch nachgaren. Also habe ich sie 2 Minuten früher aus dem Wasser genommen.

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Die Nudeln kochten von alleine, also zurück zur Pfanne mit dem Knoblauch, Kapern und den Sardellen. Hier bekommen jetzt die Garnelenschalen ihren großen Auftritt, werden hinzugefügt und ebenfalls 2-3 Minuten angebraten. Wie schnell sie herrlich rot werden – toll! Jetzt wird mit dem Wein abgelöscht und so lange geköchelt bis die Hälfte der Flüssigkeit verkocht ist.

Hat sich die Flüssigkeit auf ungefähr die Hälfte reduziert, kommen die Zwiebeln und das Tomatenmark dazu. Nun so lange köcheln lassen bis die Zwiebeln Farbe angenommen haben und weich geworden sind. Dann ist es Zeit für den Fischfond, der dazu gegossen wird, kurz aufkochen darf und dann 5 Minuten köcheln sollte. Fertig? Dann runter mit der Pfanne vom Herd.

Der Inhalt der Pfanne soll nun in eine Küchenmaschine gegeben und dort püriert werden.

Notiz an mich – wieder was gelernt: Meine Küchenmaschine hat am Deckel zwei Löcher und so richtig flüssige Flüssigkeiten schießen anscheinend lieben gerne durch diese zwei Löcher hinaus und färben den Koch rot ein. Auch der Aufsatz meines Pürierstabes ist wohl nicht wirklich geschlossen, wenn die Flüssigkeit richtig flüssig ist. Neben dem Koch wird auf diesem Wege dann auch die Kochbeihilfe in Form der Ehefrau ordentlich rot eingesaut.

Nachdem ich die Küche, mich selbst und meine Frau wieder halbwegs sauber hatte, wurde die Masse in einem hohen Gefäß mit dem Pürierstab püriert und danach durch ein Sieb gestrichen. Tatata, die Garnelensauce ist vollendet und tatsächlich, sie ist sehr, sehr fein und kein Fitzelchen der Schale hat sich in ihr verirrt. Es geht – ich bin begeistert!

Nun wird es aber Zeit für die Garnelen. Flugs eine neue Pfanne aufgesetzt und dort den restlichen Knoblauch und die Chilli anbraten. Die Garnelen in die Pfanne geben und ebenfalls 1-2 Minuten braten. Haben sie leicht Farbe angenommen, kommt die Garnelensauce mit in die Pfanne und es darf köcheln. Nun die Tomaten, die Hälfte des Rucola und die Petersilie dazu geben und alles unterrühren.

Jetzt ist es fast geschafft und alles was noch fehlt sind die Linguine. Diese werden mit der Sauce vermengt und dann kann auch schon angerichtet werden. Alles auf den Teller geben und den restlichen Rucola obendrauf.

Linguine mit Garnelen ala Jamie Oliver - Foto 2

Sieht doch ganz appetitlich aus, oder?

Mein Resümee:

Ich habe schon einige Rezepte nachgekocht und vieles war ganz gelungen, einiges ging daneben und manches war so überhaupt nicht mein Fall. Hier war ich sehr gespannt, hatte ich doch zuvor noch nie Schalen mitverarbeitet. Zudem hat Jamie in seinem Jamie Magazin in der Ausgabe März / April 2012 auf Seite 95, bei der Vorstellung des Gerichtes, ordentlich auf den Putz gehauen:

„Linguine mit Garnelen ist unser beliebtestes Gericht. Die Gäste lecken sich die Finger danach ab.“

Was soll ich sagen? Linguine mit Garnelen alla Jamie Oliver haben mich wirklich aus den Schuhen gehauen und ich bin so kurz davor dieses Gericht als die leckerste Pasta zu bezeichnen, die ich bisher essen durfte. Geschmacklich bin ich komplett begeistert, das Gericht hat eine sanfte Schärfe, ein absolut intensives Garnelenaroma (Dank der Schalen!), dazu die fruchtigen Tomaten, der nussige Rucula – super! Ich liebe es. Schlicht und einfach Liebe.

Handwerklich ist mir das Gericht leider nicht perfekt gelungen. Die Garnelen waren ein bisschen zu gar, dadurch leicht fest und folglich ein wenig trocken. Zudem habe ich die Nudeln in der Garnelensauce auch noch zu lange köcheln lassen (Ich wollte die Sauce noch ein bisschen in der Pfanne reduzieren, sie schien mir zu flüssig, was sie letztlich aber nicht war.), so dass die Nudeln nicht mehr ganz al dente waren. Übung macht eben den Meister 😉

Ich freue mich schon darauf es beim nächsten Mal besser zu machen und ein nächstes Mal wird es ganz sicher schon in naher Zukunft geben. Trotz der kleinen handwerklichen Fehler schmeckt das Gericht wirklich sensationell gut.